371 research outputs found

    EFBI Policy Paper

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    Das an der UniversitĂ€t Leipzig angesiedelte Else-Frenkel-Brunswik-Institut (EFBI) bildet eine Forschungsinfrastruktur in Sachsen, die demokratiefeindliche Einstellungen, Strukturen und Bestrebungen erforscht und dokumentiert. Im Vordergrund stehen dabei verschiedene Formen der Diskriminierung, die Strategien und Dynamiken rechts-autoritĂ€r motivierter BĂŒndnisse und die StĂ€rkung demokratischer Politik

    Die Mitte in der Krise. Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2010

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    Mit der hier vorgelegten Studie zur rechtsextremen Einstellung knĂŒpfen wir an unsere Erhebungen seit 2002 und an die „Mitte“-Studien an, die seit 2006 im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung von uns durchgefĂŒhrt worden sind. Die inhaltliche Tradition dieser „Mitte“-Studien kommt auch im Titel zum Ausdruck. „Die Mitte in der Krise“: eine doppeldeutige Aussage. Denn die gesellschaftliche Mitte kann sich in Zeiten der Krise oder selbst in der Krise befi nden. Beides wird mit dieser Formulierung abge bildet. Mit dem ersten VerstĂ€ndnis des Titels – die Mitte der Gesellschaft in Zeiten einer Krise – ist nicht nur die allgemeine wirtschaftliche Situation in der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise beschrieben, sondern es sollen auch die Konsequenzen der SozialstrukturverĂ€nderung in der Bundesrepublik Deutschland seit Beginn der 1990er-Jahre mitgedacht werden. Verschiedene Kennzahlen ließen sich heranziehen, um zu beschreiben, wie stark sich seit der Wiedervereinigung nicht nur die Gesellschaft in Ostdeutschland verĂ€ndert hat, sondern wie sich das Gesicht Deutschlands insgesamt gewandelt hat. Der zweite Bedeutungsgehalt bezieht sich auf die Mitte der Gesellschaft, die sich selbst in Folge der mit dem ersten VerstĂ€ndnis bezeichneten StrukturverĂ€nderungen in einer krisenhaften Umbruchsituation befi ndet. Wie reagiert sie auf diese Umbruchsituation, welche VerĂ€nderungen lassen sich im politischen SelbstverstĂ€ndnis, insbesondere bei der Zustimmung zu rechtsextremen und antidemokratischen Aussagen, in der Mitte finden? Beide Bedeutungen sind so wenig voneinander zu trennen, wie wir es mit diesem verschrĂ€nkten Titel ausdrĂŒcken. Und beide machen eine EinfĂŒhrung notwendig, die sich mit den angesprochenen grundlegenden Aspekten beschĂ€ftigt. Denn der Zusammenhang von politischer Einstellung und ökonomischer Entwicklung, sei sie nun krisenbehaftet oder nicht, versteht sich nicht von selbst – auch wenn dieser Zusammenhang offen zutage liegt. Nicht nur aktuelle Untersuchungen weisen in steter RegelmĂ€ĂŸigkeit auf den Zusammenhang von politischer Einstellung und Ökonomie hin. Bereits mit der ersten ErschĂŒtterung nicht nur der Demokratie, sondern bereits mit dem Zivilisationsbruch, fĂŒr den Nazideutschland steht, ist er benannt und untersucht worden. Was die demokratische Gesellschaft bedroht, ist ihr selbst entsprungen. Als Entsprungenes fĂŒhrt es ein Eigenleben. Die Bedrohung der Demokratie hat etwas mit dem Fundament dieser Gesellschaft zu tun und hierauf das Augenmerk zu legen, ist auch Ziel unserer Studien. Das gilt fĂŒr die theoretischen Überlegungen, die auf den folgenden Seiten vorgestellt werden sollen, wie fĂŒr die empirischen Befunde im Anschluss. Die theoretische Erörterung ist nicht nur notwendig, weil sich das PhĂ€nomen des Rechtsextremismus nicht von selbst versteht. Der Bezug zum gesellschaftlichen Zentrum muss auch hergestellt werden, um die Ursachen erfassen zu können. Das Forschungsfeld zum Rechtsextremismus ist heterogen, sowohl was ErklĂ€rungsansĂ€tze als auch was Interventionsstrategien anbelangt. Was aber noch viel mehr drĂ€ngt und nun in die Auseinandersetzung eingefĂŒhrt werden soll, ist die Auskunft, die die Vielstimmigkeit des Rechtsextremismusbegriffs selbst ĂŒber das PhĂ€nomen geben kann. Ausgehend von den Ergebnissen unserer bisherigen „Mitte“-Studien skizzieren wir das Problem und richten unseren Fokus auf die sozialpsychologischen Bedingungen der politischen Einstellung ĂŒberhaupt. Das ist vornehmlich die Sozialisation: der mit der Kindheit beginnende, aber nicht endende Prozess des Hineinwachsens in die Gesellschaft. Bereits der Meilenstein der Forschung zur antidemokratischen Einstellung, die AutoritĂ€tsstudien, die im Umfeld des exilierten Frankfurter Instituts fĂŒr Sozialforschung entstanden sind, benannten diese sozialpsychologischen Bedingungen. Diese Studien wurden in den dreißiger und vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts durchgefĂŒhrt und mit ihrem Veralten wird zugleich die GĂŒltigkeit die Befunde deutlich. Hieran schließt eine Erörterung an, was die „Mitte“ ist und wie ihr VerhĂ€ltnis zum „Rand“ zu bestimmen ist. Der „Mitte“-Begriff ist bisher von uns deskriptiv behandelt worden und erfĂ€hrt nun eine Einordnung in den theoretischen Zusammenhang. Damit soll gleichzeitig an die einleitende Diskussion des Rechtsextremismus-Begriffs angeschlossen werden, um zu klĂ€ren, warum ĂŒber eine scheinbare Randerscheinung Auskunft ĂŒber die gesellschaftliche Mitte eingeholt werden kann. Zum Abschluss der theoretischen AusfĂŒhrungen werden die Befunde zur Prekarisierung in Deutschland vorgestellt. Auf den theoretischen Teil folgt die Darstellung der empirischen Befunde, die sich in drei Abschnitte gliedert: ZunĂ€chst werden die Ergebnisse der Erhebung 2010 und daran anschließend der Zeitverlauf seit 2002 prĂ€sentiert und interpretiert. Danach wird die Lebenssituation in Deutschland entlang von sozioökonomischen Parametern dargestellt und ihr Zusammenhang mit der rechtsextremen Einstellung einer statistischen Analyse unterzogen. Den Abschluss bilden AusfĂŒhrungen ĂŒber Elemente antidemokratischer Einstellung, die von uns ĂŒber den Rechtsextremismus- Fragebogen hinausgehend untersucht worden sind

    Judenfeindschaften – Alte Vorurteile und moderner Antisemitismus

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    Zuerst erschienen im Dietz-Verlag: Ullrich, Peter; Decker, Oliver; Kiess, Johannes; BrĂ€hler, Elmar: Judenfeindschaften – Alte Vorurteile und moderner Antisemitismus. - In: Decker, Oliver; Kiess, Johannes; BrĂ€hler, Elmar (Hrsg.): Die Mitte im Umbruch : rechtsextreme Einstellungen in Deutschland. - Bonn: Dietz, 2012. - ISBN: 978-3-8012-0429-7. - S. 68–86

    Covid‐19‐Related Conspiracy Myths, Beliefs, and Democracy‐Endangering Consequences

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    Since late 2020, protests against government measures to contain the Covid‐19 pandemic have swept across Germany. At the forefront of these protests was the Querdenker Movement, a heterogeneous alliance of ordinary citizens, hippies, esotericists, opponents of conventional medicine, Christian fundamentalists, and right‐wing extremists bonded by their shared belief in conspiracy myths. This contribution draws upon the theoretical framework of the studies on the authoritarian personality to dissect the nature of this heterogeneous alliance and the democracy‐endangering potential of conspiracy myths. We present three key insights based on an analysis of representative public opinion surveys conducted by the Leipzig Authoritarianism Study. First, we demonstrate that susceptibility to conspiracy myths in the public mood occurs in waves that coincide with times of crisis. In this regard, the Covid‐19 pandemic is a catalyst of conspiracy myths as it has induced existential and epistemic insecurities amongst many citizens. Second, it is shown that there is an elective affinity between superstition, esotericism, and a conspiracy mentality, which can be cited as one explanation for the heterogeneous alliance during the protests. On the other hand, the nexus between religion and the conspiracy mentality depends on an individual’s interpretation of religion. It is literalist fundamentalism that fosters susceptibility to conspiracy myths. Third, we highlight the democracy‐endangering consequences of a conspiracy mentality. Its manifestations include resentment and hostility toward minorities, an alienation from democracy, an increased likelihood of voting for right‐wing authoritarian parties, and an affinity for violence

    Economic Prosperity as “Narcissistic Filling”: A Missing Link Between Political Attitudes and Right-wing Authoritarianism

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    An expanded analysis of the origin of the correlation with economic deprivation found in the authors’ representative surveys of right-wing extremist attitudes (such as racism, anti-Semitism, and chauvinism), focusing on the underlying dynamics in Germany and the historical aspect of National Socialism. The growing prosperity of the West German “economic miracle” of the 1950s served a psychosocial “filling function” to block the narcissistic damage caused by confrontation with past crimes and the sense of the nation’s loss of greatness. As this prosperity vanishes for many people during the current economic crisis, the filling comes out and the narcissistic wound opens up. What emerges is both what lies underneath and what has been serving as a defense against it, which involve authoritarian dynamics. Initially, the metaphor of “narcissistic filling” will be developed through our analysis of group discussions conducted as part of our qualitative study (of 2008). The developed hypotheses will thereafter be introduced to our following representative survey (of 2010) and confirmed by means of quantitative methods

    Die Entdeckung der PsychologiestudentInnen

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    Vorgelegt wird die Auswertung von Interviews von Teilnehmern eines empirischen Praktikums im Sommersemester 1992 des Fachbereichs Psychologie. Bei den Befragungen handelt es sich um teilstandardisierte Interviews ohne Antwortvorgaben. Den Befragten wurde ein Leitfaden gegeben, der die Fragen nach Motivation und IdentitĂ€t, nach sozialen Kontakten und AktivitĂ€ten im Studium, nach Kritik am Studium und nach biographischen Daten fokussierte. Die Auswertung der Ergebnisse beleuchtet Fragen der Motivation zu diesem Studienfach, untersucht die Rolle des Studiums als IdentitĂ€tsstifter, analysiert die Rolle sozialer Kontakte im Kontext des Studiums und fragt nach der spezifischen Rolle des Psychologischen Instituts der FU Berlin fĂŒr die Studierenden. Detailliert wird sodann die RealitĂ€t des universitĂ€ren Alltags, die Kritik der Studenten an den Bedingungen ihres Studiums und dem SelbstverstĂ€ndnis der wissenschaftlichen Psychologie dargestellt. Eine Diskrepanz zwischen innerer Einstellung und Wahrnehmung gesellschaftlicher und universitĂ€rer RealitĂ€t, so das Fazit, scheint die ohnehin existierenden Defizite zu verstĂ€rken. Als belastend werden in erster Linie folgende Probleme genannt: die gesellschaftliche und die universitĂ€re Situation; persönliche Probleme; ZukunftsĂ€ngste. (ICD

    Associated bacteria affect sexual reproduction by altering gene expression and metabolic processes in a biofilm inhabiting diatom

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    Diatoms are unicellular algae with a fundamental role in global biogeochemical cycles as major primary producers at the base of aquatic food webs. In recent years, chemical communication between diatoms and associated bacteria has emerged as a key factor in diatom ecology, spurred by conceptual and technological advancements to study the mechanisms underlying these interactions. Here, we use a combination of physiological, transcriptomic, and metabolomic approaches to study the influence of naturally coexisting bacteria, Maribacter sp. and Roseovarius sp., on the sexual reproduction of the biofilm inhabiting marine pennate diatom Seminavis robusta. While Maribacter sp. severely reduces the reproductive success of S. robusta cultures, Roseovarius sp. slightly enhances it. Contrary to our expectation, we demonstrate that the effect of the bacterial exudates is not caused by altered cell-cycle regulation prior to the switch to meiosis. Instead, Maribacter sp. exudates cause a reduced production of diproline, the sexual attraction pheromone of S. robusta. Transcriptomic analyses show that this is likely an indirect consequence of altered intracellular metabolic fluxes in the diatom, especially those related to amino acid biosynthesis, oxidative stress response, and biosynthesis of defense molecules. This study provides the first insights into the influence of bacteria on diatom sexual reproduction and adds a new dimension to the complexity of a still understudied phenomenon in natural diatom populations

    Die stabilisierte Mitte: Rechtsextreme Einstellung in Deutschland 2014

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    Mit den "Mitte"-Studien der UniversitĂ€t Leipzig steht eine Langzeitdokumentation zur VerfĂŒgung, die insbesondere die antidemokratische, rechtsextreme Einstellung im Zeitverlauf abbildet. Seit 2002 werden alle zwei Jahre ReprĂ€sentativerhebungen in Deutschland durchgefĂŒhrt
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