17 research outputs found
Paraguay: Staatsstreich oder "Misstrauensvotum"?
Am 22. Juni 2012 wurde der Präsident von Paraguay, Fernando Lugo, vom Parlament
abgesetzt. Während die südamerikanischen Bündnisse Mercosur und UNASUR dies als
Staatsstreich interpretierten und Paraguays Mitarbeit aussetzten, sah die Organisation
Amerikanischer Staaten (OAS) keinen Anlass für eine Suspendierung. Die Entwicklungen in Paraguay spiegeln weniger eine Krise demokratischer Institutionen als vielmehr ein wachsendes Selbstbewusstsein lateinamerikanischer Parlamente bei der Bewältigung politischer Konflikte wider. Im Fall Paraguays zerbrach die ohnehin prekäre Allianz sehr unterschiedlicher Parteien an ungelösten politischen Konflikten um die Reformagenda des Präsidenten. Paraguay zeigt das klassische Szenario für die Amtsenthebung eines Präsidenten: Hierzu gehören ein Präsident ohne parlamentarische Mehrheit, ein Vizepräsident aus einer Koalitionspartei und ein politischer Skandal mit Toten. Politische Mobilisierungsprozesse spielten demgegenüber keine Rolle. Amtsenthebungsverfahren sind nicht immer als Staatsstreiche zu bewerten. Sie können
in Präsidialdemokratien als "Misstrauensvotum" des Parlaments genutzt werden und markieren in Lateinamerika eine Tendenz zur "Parlamentarisierung" der
Präsidialdemokratien; d.h., Präsidenten können ohne parlamentarische Mehrheit nur
schwer politisch überleben und durch das Parlament gestürzt werden. Ungewöhnlich und kritikwürdig war das "Eilverfahren" zur Absetzung des Präsidenten. Es verstieß jedoch nicht grundsätzlich gegen die Verfassung. Es waren nicht Amtsvergehen, die zur Absetzung von Präsident Lugo führten, sondern die fehlende Unterstützung im Parlament für seine Politik und Regierungsführung. Die unterschiedlichen Reaktionen auf die Amtsenthebung des Präsidenten von Paraguay in der Region verdeutlichen zum einen Machtverschiebungen von der OAS zu den südamerikanischen Bündnissen; zum anderen sind sie aber auch Ausdruck geopolitischer und geoökonomischer Interessen einzelner Länder
Paraguai: golpe ou voto de desconfiança?
This article analyzes the political events that occurred in Paraguay in June 2012 as well as its implications for the future of the country. It also evaluates the position of neighboring countries, MERCOSUR, UNASUR and OAS over the Paraguayan political crisis.O texto analisa a natureza dos eventos políticos que ocorreram no Paraguai em junho de 2012, bem como suas implicações para o futuro do Paraguai. Avalia também a posição dos países vizinhos, do Mercosul, UNASUL e OEA frente à crise política paraguaia
Spotlights Lehre. Transferpaket zur Verzahnung und Vernetzung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik.
Die vorliegende Publikation versteht sich als Ideengeber für die universitäre Lehre in der Lehrerbildung in Gestalt eines sogenannten Transferpakets. Sie berichtet über Ergebnisse des Teilprojekts ‚Spotlights-Lehre‘ des Projekts ‚Schnittstellen gestalten – Lehrerbildung entlang des Leitbildes des "Reflective Practitioner" an der Universität Bremen' im BMBF-Programm ‚Qualitätsoffensive Lehrerbildung‘. Inhaltlich geht es um innovative Lehrprojekte zur Verzahnung und Vernetzung von Fachwissenschaft und Fachdidaktik, die das Ziel verfolgen, Fragmentierungserfahrungen von Lehramtsstudierenden in den Fächern Mathematik, Englisch, Romanistik, Geschichte und Inklusive Didaktik zu reduzieren. Zentrales Anliegen dieses Transferpakets ist es, Transferstrategien bereitzustellen, an Beispielen zu illustrieren und in Lehrbeschreibungen einzubetten. Umfassend wird gezeigt, wie die Designprozesse zur Lehre in den beiden zentralen Modellprojekten der Fächer Englisch und Mathematik gestaltet sowie die Transfer- und Vernetzungsstrategien gewonnen wurden
Die schlesischen Fürsten und das spätmittelalterliche Reich
Rüther A. Die schlesischen Fürsten und das spätmittelalterliche Reich. In: Nolte C, Spieß K-H, Werlich R-G, eds. Principes. Dynastien und Höfe im späten Mittelalter . Residenzenforschung. Vol 14 . Stuttgart: Thorbecke ; 2002: 33-62
Lerntherapie für die Welt
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