21 research outputs found
Gesellschaftsmodelle der Ăkonomen. Konstruktionen des Wirtschaftens im globalen Zeitalter
[Abstract fehlt
Rosa's Welt
Eingangsstatement aus der Veranstaltung âAuthor meets Critics. Hartmut Rosa: Resonanz - Eine Soziologie der Weltbeziehungâ
Inszenierung, Auratisierung, Transzendierung: Glauben, Sehen, Kaufen
RĂ€ume sind nicht nur BehĂ€ltnisse, sondern Ausdruck gesellschaftlicher (oder partikulĂ€rer) Imaginationen, und sie wollen das von ihnen vertretene Transzendente oder ImaginĂ€re vergegenstĂ€ndlichen, darstellen, fördern und inszenieren. Das gilt ganz offensichtlich fĂŒr Kirchen, aber auch fĂŒr Kunstmuseen und Einkaufszentren, den drei hier zu vergleichenden Gebilden. Es handelt sich jeweils um âgebaute Weltsichtenâ, errichtet zu bestimmten (nicht nur funktionellen) Zwecken, als Verkörperungen des jeweils Unsichtbaren und Symbolischen jenseits der gemauerten RĂ€umlichkeiten. Im Beitrag sollen gewisse Gemeinsamkeiten von Kirchen, Kunstmuseen und Shopping Malls herausgearbeitet werden: unter der Perspektive, dass wir es mit drei Sorten von RĂ€umen zu tun haben, die (jeder auf seine Weise) âTranszendenzenâ (im weitesten Sinne: Erfahrungen des AuĂeralltĂ€glichen) auslösen (sollen)
Rezension: de Cillia, R./Wodak, R./Rheindorf, M./ Lehner, S. (2020): Ăsterreichische IdentitĂ€ten im Wandel: empirische Untersuchungen zu ihrer diskursiven Konstruktion 1995-2015. Wiesbaden: Springer
Die Genese des Nichtwissens aus dem Wissen
Die Vorteile der WissensverfĂŒgbarkeit in der digitalen Welt sind nicht zu leugnen. Aber im Zuge der digitalen Wissensexpansion entstehen âblinde Fleckenâ des Nichtwissens. Die Relevanzverlustthese beschreibt Wissensverlust durch Entstrukturierung und Relevanzeinebnung der Informations- und LebensverhĂ€ltnisse. Alle Informationen werden wichtig. Die Algorithmenthese zielt auf den Wissensverlust durch die zunehmende Undurchschaubarkeit der Wissensgrundlagen, Wissensselektionen, Wissensbeschaffungsmuster, Wissensdarbietungsmodi. Die Explizierungsthese fasst den Wissensverlust durch Reduzierung oder Eliminierung von unscharfem Wissen und âtacit knowledgeâ ins Auge. Umfassende Explizitmachung produziert unbewĂ€ltigbare KomplexitĂ€t. Die Unverstehbarkeitsthese befasst sich mit dem Aufstieg von datenanalysierten âMusternâ, die nĂŒtzlich sind, deren soziologisches Substrat aber nicht mehr erkennbar ist. Die Panoptikumsthese schlieĂlich vermutet einen Wissensverlust durch Inauthentizierung des rĂŒckkoppelungsgesteuerten Verhaltens der Individuen und die dadurch erschwerte Verhaltensdechiffrierung. Permanentes Tracking und Selftracking fĂŒhrt zum âkĂŒnstlichenâ Verhalten
Selbste in der SpÀtmoderne
"Was sich nach 25 Jahren Individualisierungsthese sicher sagen lĂ€sst, ist, dass sie kaum noch auf Widerspruch stöĂt." So lapidar leitet Markus Schroer seinen Aufsatz in einem Sammelband ĂŒber Individualisierungen ein, und er hat Recht. Wenn wir das "Problem der Person" - mit ihren IdentitĂ€ts- und Individualisierungsaspekten - in den Kontext von Rolle, Typ, Figur, Inszenierung und Theatralisierung stellen wollen, haben wir es zumindest mit den folgenden drei Aspekten zu tun. Erstens 'IdentitĂ€t'. [...] Zweitens 'Inkonsistenz'. [...] Drittens 'Inszenierung'
Die Verbotsgesellschaft : zeitdiagnostische Befunde zur Zensur
Erstens: Der Begriff der Zensur löst Assoziationen an vergangene Welten oder an autoritĂ€re Systeme aus. Aber Zensur ist Gegenwart, auch in der klassischen Form durch Staaten und Religionen; und sie gewinnt ganz neue Facetten und Dynamiken durch die Systeme der digitalen Welt. Zweitens: Zensur wird grundsĂ€tzlich als negativ wahrgenommen, als EinschrĂ€nkung der Rede- und Meinungsfreiheit. Aber mindestens die HĂ€lfte des Problems besteht auch in der westlichen freiheitlichen Welt darin, wie man - im Dienste der Freiheit - Zensur aufbaut, intensiviert und durchsetzt. Drittens: Die zahlreichen Bereiche gesellschaftlicher Tabuisierung, die in einer (oft massiven) Zensurierung des Sagbaren mĂŒnden, sind nicht zu unterschĂ€tzen. Es gibt Prozesse einer partiellen Sensibilisierung, die sich in sozialer Sprachkontrolle ausdrĂŒcken. Neben den sprachlichen gibt es aber auch inhaltliche 'Verbote'. Viertens: Aus einem dogmatischen Relativismus erwĂ€chst oft ein normativer Postfaktizismus. Eine dieser Varianten ist der "gefĂŒhlige Postfaktizismus", demzufolge Fakten, die den GefĂŒhlen vieler Menschen widersprechen, nicht mehr vorgebracht werden dĂŒrfen. Linksintellektuelle und RechtsautoritĂ€re sind sich in der Verwendung dieser Muster sehr Ă€hnlich
Die Vertracktheit modischer Kommunikation
Unweigerlich stellen sich lebensweltliche Assoziationen ein, wenn der Begriff der Mode verwendet wird â man denkt an Kleidung, Autos, Haarfarbe, Accessoires, alle möglichen Lifestyle-Attribute. Wenn man Mode ĂŒber diesen naheliegenden Kontext hinausdenkt und das vertrackte Konzept auf andere Lebensbereiche anwenden will, stellen sich drei Fragen. Erstens: Wie kann man modische Trends von anderen Entwicklungen abgrenzen? Was ist bleibender oder nachhaltiger Wandel und was ist eine temporĂ€re Modeerscheinung, die eine zeitliche Begrenzung aufweist: ein "Strohfeuer"? [...] Zweitens die Frage der Ăbertragbarkeit: Wo gibt es modische Erscheinungen jenseits der Textilien? Gibt es so etwas in Wissenschaft, Kunst, Politik, Management, Medien und anderen Bereichen? [...] Drittens die sich aufdrĂ€ngende Frage der Intensivierung: Gibt es gute GrĂŒnde dafĂŒr anzunehmen, dass sich modische Prozesse in einer spĂ€tmodernen Gesellschaft verstĂ€rken oder verbreiten