127 research outputs found

    Die Bradykinin B1 und B2 Rezeptoren als Modell fĂŒr die Untersuchung der Regulation G-Protein-gekoppelter Rezeptoren

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    Die Familie A der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) bildet die grĂ¶ĂŸte und vielfĂ€ltigste aller Transmembranrezeptorfamilien. Ihre Mitglieder spielen eine wesentliche Rolle in fast allen (patho)physiologischen Prozessen. Nach Agonistenbindung aktivieren GPCRs, wie ihr Name andeutet, heterotrimere G-Proteine aber auch G-Protein-unabhĂ€ngige Signalwege. Die verschiedenen aktiven G-Proteinuntereinheiten (Gα-GTP und ÎČÎł) induzieren nach Dissoziation vom Rezeptor entsprechende Signalkaskaden z.B. ĂŒber Phospholipase A und CÎČ. Um eine Fehlregulation zellulĂ€rer Prozesse z.B. durch „Überstimulation“ zu verhindern, unterliegen GPCRs strengen Regulationsmechanismen, die ihre FĂ€higkeit zur Signaltransduktion und ihre VerfĂŒgbarkeit an der ZelloberflĂ€che bestimmen. Die Bradykininrezeptoren B1 und B2 (B1R, B2R) gehören zur Familie A der GPCRs, also zu den Rhodopsin-Ă€hnlichen GPCRs, und werden durch die pro-inflammatorischen Peptide desArg9-Bradykinin/desArg10-Kallidin (DABK/DAK) bzw. Bradykinin (BK)/Kallidin aktiviert. Im Gegensatz zum konstitutiv exprimierten B2R, der nach Stimulation schnell desensitisiert und internalisiert wird, erfolgt eine B1R-Expression fast ausschließlich unter pathophysiologischen Bedingungen ĂŒber Induktion durch Zytokine. Nach Stimulation wird der B1R nicht internalisiert, sondern verbleibt an der ZelloberflĂ€che. Beide Rezeptoren koppeln sowohl an Gαq/11 als auch an Gαi und aktivieren somit weitgehend identische Signalwege [vor allem Phospholipase CÎČ (PLCÎČ) und „mitogen activated protein kinase“ (MAPK)-Kaskaden]. Durch ihre - besonders im Hinblick auf ihre Internalisierungs-eigenschaften - kontrĂ€re Regulation, stellen die Bradykininrezeptoren ein interessantes Modell zur Untersuchung regulatorischer Mechanismen und deren EinflĂŒsse auf die SignalĂŒbertragung von GPCRs dar. Beide Bradykininrezeptoren spielen bei inflammatorischen Prozessen eine Rolle. Sie fördern die AusschĂŒttung pro-inflammatorischer Zytokine und rekrutieren Immunzellen. WĂ€hrend entzĂŒndlicher Ereignisse kommt es zu erhöhter Zytokinfreisetzung z.B. von Interleukin-1ÎČ (IL-1ÎČ) und dadurch zur de novo Synthese von B1R. Pro-inflammatorische Zytokine wie IL-1ÎČ, die zur B1R-Expression fĂŒhren, induzieren unter anderem aber auch einen Anstieg der Körpertemperatur (Fieber), eine hĂ€ufige Begleiterscheinung inflammatorischer VorgĂ€nge. Trotz des bekannten Zusammenhangs zwischen Inflammation und erhöhter Temperatur war ĂŒber den Einfluss eines Temperaturanstiegs auf Membranrezeptoren und ihre Signalvermittlung auf zellulĂ€rer Ebene bisher nur sehr wenig bekannt. In dieser Arbeit wurde - unseres Wissens nach - erstmals auf die Temperatur als regulatorische Komponente fĂŒr GPCR-vermittelte SignalĂŒbertragung eingegangen. Am Beispiel der Bradykininrezeptoren wurde gezeigt, dass die StĂ€rke der SignalĂŒbertragung von GPCRs signifikant durch eine Temperaturerhöhung von 37°C auf 41°C beeinflusst werden kann. Hierbei war jedoch zwischen einer TemperaturabhĂ€ngigkeit des Signalwegs selbst und einer rezeptorspezifischen TemperatursensitivitĂ€t zu unterscheiden. So wurde die Aktivierung von ERK1/2 unter pathophysiologisch erhöhter Temperatur (41°C; normale Körpertemperatur: 37°C) signifikant gesteigert, unabhĂ€ngig davon ob sie durch B1 oder B2 Rezeptoren stimuliert wurde. Die gesteigerte AktivitĂ€t PLCÎČ-vermittelter Signalkaskaden bei 41°C konnte hingegen auf eine nur fĂŒr den B1R spezifische TemperaturabhĂ€ngigkeit zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Diese Beobachtung zusammen mit der Tatsache, dass die B1R-Expression unter pathophysiologischen Bedingungen besonders induziert wird, deutet darauf hin, dass der B1R in Kombination mit Fieber eine verstĂ€rkte Wirkung im Organismus haben könnte. Ob diese Heilungs-fördernd oder -abtrĂ€glich wirkt, mĂŒsste noch genauer untersucht werden. Neben dem Einfluss der Temperatur wird die SignalĂŒbertragung der GPCRs durch die jeweiligen Rezeptorkonformationen und die sich daraus ergebenden Funktionsunterschiede bestimmt. Die Familie A der GPCRs wird durch einige hoch konservierte Strukturmerkmale wie die E/DRY-Sequenz mit R3.50 in der dritten TransmembrandomĂ€ne (TM) oder die NPXXY-Sequenz am Ende der siebten TM charakterisiert. Publizierte Ergebnisse deuten darauf hin, dass bovines Rhodopsin durch eine SalzbrĂŒcke zwischen R3.50135 (TM3) und E6.30247 (TM6), auch „ionic lock“ genannt, im inaktiven Zustand gehalten wird. Der B2R ist einer der wenigen Peptid-GPCRs, der ein Glutamat an Position 6.30 (E6.30238) trĂ€gt, und eignete sich daher zur Untersuchung der Anwesenheit und Funktion eines möglichen „ionic lock“ auch in „nicht-Rhodopsin“-GPCRs. FĂŒr alle bisher entsprechend untersuchten GPCRs ist bekannt, dass R3.50 fĂŒr eine effiziente G-Protein-Aktivierung unabdingbar ist (selbiges wurde in der vorliegenden Arbeit auch fĂŒr den B2R bestĂ€tigt). Die funktionelle Analyse eines „ionic lock“ anhand einer R3.50 Mutation und G-Protein-abhĂ€ngiger Kaskaden ist deshalb nicht möglich. Die Rolle eines „ionic lock“ im Hinblick auf G-Protein-unabhĂ€ngige Mechanismen wie die Rezeptorinternalisierung, einem wichtigen Regulationsschritt fĂŒr die meisten GPCRs, wurde bisher jedoch noch nicht untersucht. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals gezeigt, dass die Rezeptorendozytose durch Mutation von R3.50128 zu Alanin (R3.50128A), im Gegensatz zur G-Protein-Aktivierung, nicht zum Erliegen kommt. Die mutierten Rezeptorkonstrukte wiesen sogar ein konstitutives Internalisierungsverhalten auf. Dies verwies auf unterschiedliche Funktionen dieser AminosĂ€ure bei der G-Protein-vermittelten Signaltransduktion und bei der Rezeptorinternalisierung. Ein Aufbrechen des möglichen „ionic lock“ durch Mutation von E6.30238 zu Alanin oder Arginin resultierte ebenfalls in konstitutiv internalisierenden Rezeptorkonstrukten. Im Gegensatz zur Endozytose zeigten diese Mutanten zwar keine konstitutive SignalĂŒbertragung, wurden aber auch durch prinzipiell als Antagonisten klassifizierte Verbindungen effizient aktiviert. Diese Ergebnisse legen einen mehrstufigen Aktivierungsprozess nahe, dessen Stufen sich durch verschiedene Rezeptorkonformationen mit unterschiedlichen Interaktionsmöglichkeiten fĂŒr die G-Protein-Rekrutierung/Aktivierung oder mit der Internalisierungsmaschinerie [GPCR-Kinasen (GRKs), Arrestine] auszeichnen. Der wechselseitige Austausch der beiden hoch konservierten AminosĂ€uren R3.50128 und E6.30238 ermöglichte wahrscheinlich die Bildung eines inversen „ionic lock“, wodurch normales B2R-Verhalten wieder hergestellt wurde. Diese Arbeit zeigt somit erstmals, dass ein Aufbrechen eines möglichen „ionic lock“ in einem Peptidrezeptor unterschiedliche Auswirkungen fĂŒr die Prozesse der G-Protein-Aktivierung und der Rezeptorendozytose haben kann. Dadurch wird die Annahme bestĂ€rkt, dass es bei einem GPCR mehrere aktive Konformationen geben kann, die unterschiedliche AffinitĂ€ten gegenĂŒber regulatorischen Proteinen (GRKs, Arrestinen) oder Effektoren (G-Proteinen, Arrestinen) aufweisen und dadurch differenziert zellulĂ€re Signale auslösen können. Die AufklĂ€rung der unterschiedlichen Aktivierungsmechanismen von GPCRs in Kombination mit der Herstellung von Verbindungen z.B. sogenannten „small molecule compounds“, die bestimmte Rezeptorkonformationen mit ihren signalspezifischen Eigenschaften stabilisieren können, wĂ€re möglicherweise fĂŒr die Entwicklung von Agonisten oder Antagonisten, die nur ganz bestimmte Signalwege modulieren und so eine optimierte therapeutische Anwendung erlauben, hilfreich

    Fever-like temperature modification differentially affects in vitro signaling of bradykinin B-1 and B-2 receptors

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    The bradykinin (BK) B-2 and B-1 receptors (B2R, B1R) belong to the rhodopsin-like G protein-coupled receptors (GPCRs) and are involved in (patho)physiological processes such as blood pressure regulation or inflammation. They mediate the effects of the pro-inflammatory peptides bradykinin/kallidin and desArg(9)-BK/desArg(10)-kallidin, respectively. Whereas the B2R is constitutively expressed and gets internalized upon activation, the B1R is especially induced by inflammatory mediators and responds to stimulation with increased surface receptor numbers. Stimulation of both receptors activates phospholipase C beta (PLC beta) and mitogen activated protein kinase (MAPK) signaling. Because inflammatory processes are characterized by heat (fever), we analyzed the effect of increased temperature (41 degrees C vs. 37 degrees C) on B1R and B2R signaling in HEK 293 and IMR 90 cells. Our results show that signaling of both receptors is temperature-sensitive, however to a different extent and with regard to the investigated pathways. Comparing PLCb activity and Ca2+-regulated signals, a temperature-dependent increase was only observed for B1R but not for B2R activation, whereas MAPK activities were doubled at 41 degrees C for both receptors. Taken together, our findings suggest that the observed temperature sensitivity of B1R-induced PLCb activation is B1R-specific. In contrast, the enhanced stimulation of MAPK activity under hyperthermic conditions appears to be a common phenomenon for GPCRs

    Flowzytometrische Untersuchung der Apoptose humaner Spermatozoen mit Hilfe des Annexin V-Tests

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    Zielsetzung : Die PrĂ€sentation des Phospholipids Phosphatidylserin (PS) an der Ă€ußeren Zellmembran ist ein Prozess der FrĂŒhphase der Apoptose in humanen Zellen. Diese VerĂ€nderungen können mit dem Annexin V-Test flowzytometrisch nachgewiesen werden. Ziel dieser Studie war es, nach Inkubation von Spermatozoen mit unterschiedlichen Einflussfaktoren die Bindungsraten von Annexin V zu ermitteln und dadurch einen Einfluss auf die Spermienapoptose nachzuweisen. Im speziellen wurde der Einfluss von Fas-Antikörpern, von Antispermien-Autoantikörpern (ASA) und der Akrosomreaktion mit Hilfe des Kalziumionophors A23187 untersucht. Des weiteren wurde untersucht, ob sich Fas-Apoptoserezeptoren an der Membran von Spermatozoen flowzytometrisch nachweisen lassen. Aufbau der Experimente: 1. Die gewaschenen Spermien wurden mit 2 verschiedenen Fas-Antikörper Klonen fĂŒr 4 Stunden inkubiert, gefolgt von einem weiteren Waschschritt und dem Annexin V-Test. Flowzytometrisch wurde die direkte Bindung von CD95-PE an Fas-Rezeptoren sowie die Annexin V-Bindungsraten nach Inkubation mit den Fas-Klonen ausgewertet. 2. Die Ejakulate wurden nach Swim-up Vorbehandlung fĂŒr 2 Stunden inkubiert und anschließend mit dem Kalziumionophor A23187 behandelt. Nach einem Waschschritt wurde der Annexin V-Test durchgefĂŒhrt. Ausgewertet wurden die Gesamtraten der Annexin-V-Bindung, die Anzahl Akrosom-reagierter Zellen nach Ionophor-Einwirkung mit Hilfe des konjugierten Antikörpers gegen die innere Akrosommembran CD46-FITC, und die Bindung von Annexin V an Akrosom-reagierte Zellen. 3. 2 Ejakulate wurden durch einfache Zentrifugation und 2 Ejakulate durch Swim-up PrĂ€paration vorbehandelt und die AnsĂ€tze mit ASA-enthaltendem Seminalplasma oder ASA-enthaltendem Blutserum fĂŒr eine Stunde inkubiert. Anschließend wurden die Bindungsraten von ASA an die Spermatozoen mit Hilfe des MAR-Tests ermittelt, nach einem Waschschritt der Annexin V-Test durchgefĂŒhrt und die flowzytometrischen Annexin V-Bindungsraten mit den MAR-Test Ergebnissen in Verbindung gesetzt. FĂŒr alle Testreihen wurde eine flowzytometrische Analyse durchgefĂŒhrt und fĂŒr alle AnsĂ€tze eine VitalfĂ€rbung mit 7-Amino-Actinomycin D vorgenommen. Avitale Zellen wurden von der Analyse ausgeschlossen. Ergebnisse: 1. Nach Inkubation mit den Fas-Antikörper-Klonen konnte nur ein Ă€ußerst geringes Vorkommen von Fas-Rezeptoren ermittelt werden, im Mittel 1,46% der vitalen Zellen. Ein Einfluss auf die Annexin-V-Bindungsrate von vitalen Spermatozoen ließ sich nach der Antikörperinkubation nicht nachweisen. 2. Die AnsĂ€tze, welche mit A23187 inkubiert worden waren, zeigten im Mittelwert eine Rate von Annexin-V-gebundenen vitalen Zellen an allen vitalen Zellen von 42,17%, nachdem die entsprechenden Raten der Kontrollproben abgezogen worden waren. AnsĂ€tze, die mit dem Kalziumionophor behandelt und gleichzeitig mit CD46-FITC und Phycoerythrin-konjugiertem Annexin V gefĂ€rbt worden waren, konnten aufgrund einer unerwarteten Verschiebung der Gesamtpopulation in das avitale Spektrum der flowzytometrischen DotPlot-Auswertung nicht auf eine gleichzeitige Annexin-Bindung akrosom-reagierter Zellen ausgewertet werden. Vitale Spermatozoen mit spontaner Akrosomreaktion ohne Ionophor-Einwirkung konnten analysiert werden und zeigten eine gleichzeitige Annexin V-Bindungsrate von im Mittel 32,12%. 3. Nach ASA-Inkubation ließ sich keinerlei Einfluss auf den Anteil vitaler Spermatozoen mit Annexin-V-Bindung feststellen. Schlussfolgerungen: 1. Nur ein sehr geringer Anteil von Fas-prĂ€sentierenden Spermatozoen konnte ermittelt werden. Fas-Antikörper fĂŒhrten bei Spermatozoen nicht zu einer erhöhten Rate von PS-PrĂ€sentation als Zeichen der frĂŒhen Apoptose. Offensichtlich ist der Fas-Reaktionsweg der Apoptose bei reifen Spermatozoen nicht funktionsfĂ€hig. Diese Ergebnisse unterstĂŒtzten die Theorie, dass auf dem Weg der Keimzellentwicklung der grĂ¶ĂŸte Anteil Fas-tragender Zellen eliminiert wird und verbliebene Fas-Rezeptoren auf reifen Spermatozoen nicht funktionelle Residuen darstellen. 2. Die Einwirkung von A23187 erhöht eindeutig den Anteil von Spermatozoen, die PS an ihrer Zellmembran prĂ€sentieren. Unklar bleibt, ob diese VerĂ€nderungen die FrĂŒhphase der Apoptose wiederspiegeln oder ob die erhöhte PS-PrĂ€sentation sich alternativ auf die MembranverĂ€nderungen der Akrosomreaktion zurĂŒckfĂŒhren lĂ€ĂŸt. Der erhöhte Anteil vitaler spontan Akrosom-reagierter Spermatozoen mit gleichzeitiger Annexin V-Bindung unterstĂŒtzt diese Annahme. Letztere ErklĂ€rung stellt die Eignung des Annexin V-Tests als spezifischer Test fĂŒr Apoptose fĂŒr Spermatozoen in Frage, da es bei diesen haploiden Keimzellen zu nicht-apoptotischen MembranverĂ€nderungen mit PS-Expression kommen kann. 3. ASA scheinen keine Rolle fĂŒr die PS-Expression bei Spermatozoen zu spielen

    Die Bradykinin B1 und B2 Rezeptoren als Modell fĂŒr die Untersuchung der Regulation G-Protein-gekoppelter Rezeptoren

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    Die Familie A der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren (GPCRs) bildet die grĂ¶ĂŸte und vielfĂ€ltigste aller Transmembranrezeptorfamilien. Ihre Mitglieder spielen eine wesentliche Rolle in fast allen (patho)physiologischen Prozessen. Nach Agonistenbindung aktivieren GPCRs, wie ihr Name andeutet, heterotrimere G-Proteine aber auch G-Protein-unabhĂ€ngige Signalwege. Die verschiedenen aktiven G-Proteinuntereinheiten (Gα-GTP und ÎČÎł) induzieren nach Dissoziation vom Rezeptor entsprechende Signalkaskaden z.B. ĂŒber Phospholipase A und CÎČ. Um eine Fehlregulation zellulĂ€rer Prozesse z.B. durch „Überstimulation“ zu verhindern, unterliegen GPCRs strengen Regulationsmechanismen, die ihre FĂ€higkeit zur Signaltransduktion und ihre VerfĂŒgbarkeit an der ZelloberflĂ€che bestimmen. Die Bradykininrezeptoren B1 und B2 (B1R, B2R) gehören zur Familie A der GPCRs, also zu den Rhodopsin-Ă€hnlichen GPCRs, und werden durch die pro-inflammatorischen Peptide desArg9-Bradykinin/desArg10-Kallidin (DABK/DAK) bzw. Bradykinin (BK)/Kallidin aktiviert. Im Gegensatz zum konstitutiv exprimierten B2R, der nach Stimulation schnell desensitisiert und internalisiert wird, erfolgt eine B1R-Expression fast ausschließlich unter pathophysiologischen Bedingungen ĂŒber Induktion durch Zytokine. Nach Stimulation wird der B1R nicht internalisiert, sondern verbleibt an der ZelloberflĂ€che. Beide Rezeptoren koppeln sowohl an Gαq/11 als auch an Gαi und aktivieren somit weitgehend identische Signalwege [vor allem Phospholipase CÎČ (PLCÎČ) und „mitogen activated protein kinase“ (MAPK)-Kaskaden]. Durch ihre - besonders im Hinblick auf ihre Internalisierungs-eigenschaften - kontrĂ€re Regulation, stellen die Bradykininrezeptoren ein interessantes Modell zur Untersuchung regulatorischer Mechanismen und deren EinflĂŒsse auf die SignalĂŒbertragung von GPCRs dar. Beide Bradykininrezeptoren spielen bei inflammatorischen Prozessen eine Rolle. Sie fördern die AusschĂŒttung pro-inflammatorischer Zytokine und rekrutieren Immunzellen. WĂ€hrend entzĂŒndlicher Ereignisse kommt es zu erhöhter Zytokinfreisetzung z.B. von Interleukin-1ÎČ (IL-1ÎČ) und dadurch zur de novo Synthese von B1R. Pro-inflammatorische Zytokine wie IL-1ÎČ, die zur B1R-Expression fĂŒhren, induzieren unter anderem aber auch einen Anstieg der Körpertemperatur (Fieber), eine hĂ€ufige Begleiterscheinung inflammatorischer VorgĂ€nge. Trotz des bekannten Zusammenhangs zwischen Inflammation und erhöhter Temperatur war ĂŒber den Einfluss eines Temperaturanstiegs auf Membranrezeptoren und ihre Signalvermittlung auf zellulĂ€rer Ebene bisher nur sehr wenig bekannt. In dieser Arbeit wurde - unseres Wissens nach - erstmals auf die Temperatur als regulatorische Komponente fĂŒr GPCR-vermittelte SignalĂŒbertragung eingegangen. Am Beispiel der Bradykininrezeptoren wurde gezeigt, dass die StĂ€rke der SignalĂŒbertragung von GPCRs signifikant durch eine Temperaturerhöhung von 37°C auf 41°C beeinflusst werden kann. Hierbei war jedoch zwischen einer TemperaturabhĂ€ngigkeit des Signalwegs selbst und einer rezeptorspezifischen TemperatursensitivitĂ€t zu unterscheiden. So wurde die Aktivierung von ERK1/2 unter pathophysiologisch erhöhter Temperatur (41°C; normale Körpertemperatur: 37°C) signifikant gesteigert, unabhĂ€ngig davon ob sie durch B1 oder B2 Rezeptoren stimuliert wurde. Die gesteigerte AktivitĂ€t PLCÎČ-vermittelter Signalkaskaden bei 41°C konnte hingegen auf eine nur fĂŒr den B1R spezifische TemperaturabhĂ€ngigkeit zurĂŒckgefĂŒhrt werden. Diese Beobachtung zusammen mit der Tatsache, dass die B1R-Expression unter pathophysiologischen Bedingungen besonders induziert wird, deutet darauf hin, dass der B1R in Kombination mit Fieber eine verstĂ€rkte Wirkung im Organismus haben könnte. Ob diese Heilungs-fördernd oder -abtrĂ€glich wirkt, mĂŒsste noch genauer untersucht werden. Neben dem Einfluss der Temperatur wird die SignalĂŒbertragung der GPCRs durch die jeweiligen Rezeptorkonformationen und die sich daraus ergebenden Funktionsunterschiede bestimmt. Die Familie A der GPCRs wird durch einige hoch konservierte Strukturmerkmale wie die E/DRY-Sequenz mit R3.50 in der dritten TransmembrandomĂ€ne (TM) oder die NPXXY-Sequenz am Ende der siebten TM charakterisiert. Publizierte Ergebnisse deuten darauf hin, dass bovines Rhodopsin durch eine SalzbrĂŒcke zwischen R3.50135 (TM3) und E6.30247 (TM6), auch „ionic lock“ genannt, im inaktiven Zustand gehalten wird. Der B2R ist einer der wenigen Peptid-GPCRs, der ein Glutamat an Position 6.30 (E6.30238) trĂ€gt, und eignete sich daher zur Untersuchung der Anwesenheit und Funktion eines möglichen „ionic lock“ auch in „nicht-Rhodopsin“-GPCRs. FĂŒr alle bisher entsprechend untersuchten GPCRs ist bekannt, dass R3.50 fĂŒr eine effiziente G-Protein-Aktivierung unabdingbar ist (selbiges wurde in der vorliegenden Arbeit auch fĂŒr den B2R bestĂ€tigt). Die funktionelle Analyse eines „ionic lock“ anhand einer R3.50 Mutation und G-Protein-abhĂ€ngiger Kaskaden ist deshalb nicht möglich. Die Rolle eines „ionic lock“ im Hinblick auf G-Protein-unabhĂ€ngige Mechanismen wie die Rezeptorinternalisierung, einem wichtigen Regulationsschritt fĂŒr die meisten GPCRs, wurde bisher jedoch noch nicht untersucht. In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals gezeigt, dass die Rezeptorendozytose durch Mutation von R3.50128 zu Alanin (R3.50128A), im Gegensatz zur G-Protein-Aktivierung, nicht zum Erliegen kommt. Die mutierten Rezeptorkonstrukte wiesen sogar ein konstitutives Internalisierungsverhalten auf. Dies verwies auf unterschiedliche Funktionen dieser AminosĂ€ure bei der G-Protein-vermittelten Signaltransduktion und bei der Rezeptorinternalisierung. Ein Aufbrechen des möglichen „ionic lock“ durch Mutation von E6.30238 zu Alanin oder Arginin resultierte ebenfalls in konstitutiv internalisierenden Rezeptorkonstrukten. Im Gegensatz zur Endozytose zeigten diese Mutanten zwar keine konstitutive SignalĂŒbertragung, wurden aber auch durch prinzipiell als Antagonisten klassifizierte Verbindungen effizient aktiviert. Diese Ergebnisse legen einen mehrstufigen Aktivierungsprozess nahe, dessen Stufen sich durch verschiedene Rezeptorkonformationen mit unterschiedlichen Interaktionsmöglichkeiten fĂŒr die G-Protein-Rekrutierung/Aktivierung oder mit der Internalisierungsmaschinerie [GPCR-Kinasen (GRKs), Arrestine] auszeichnen. Der wechselseitige Austausch der beiden hoch konservierten AminosĂ€uren R3.50128 und E6.30238 ermöglichte wahrscheinlich die Bildung eines inversen „ionic lock“, wodurch normales B2R-Verhalten wieder hergestellt wurde. Diese Arbeit zeigt somit erstmals, dass ein Aufbrechen eines möglichen „ionic lock“ in einem Peptidrezeptor unterschiedliche Auswirkungen fĂŒr die Prozesse der G-Protein-Aktivierung und der Rezeptorendozytose haben kann. Dadurch wird die Annahme bestĂ€rkt, dass es bei einem GPCR mehrere aktive Konformationen geben kann, die unterschiedliche AffinitĂ€ten gegenĂŒber regulatorischen Proteinen (GRKs, Arrestinen) oder Effektoren (G-Proteinen, Arrestinen) aufweisen und dadurch differenziert zellulĂ€re Signale auslösen können. Die AufklĂ€rung der unterschiedlichen Aktivierungsmechanismen von GPCRs in Kombination mit der Herstellung von Verbindungen z.B. sogenannten „small molecule compounds“, die bestimmte Rezeptorkonformationen mit ihren signalspezifischen Eigenschaften stabilisieren können, wĂ€re möglicherweise fĂŒr die Entwicklung von Agonisten oder Antagonisten, die nur ganz bestimmte Signalwege modulieren und so eine optimierte therapeutische Anwendung erlauben, hilfreich

    Mount Carmel Area Community Center Strategic Plan

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    This document outlines various strategic planning areas for the Mount Carmel Area Community Center located in Mount Carmel, Pennsylvania, to consider, including: building repairs, partners, funding, operations, and marketing. The project builds on prior Bucknell University student reports conducted in partnership with the Mount Carmel Area Community Center (MCACC). This project was completed as a course requirement for MORS 400: Management Consulting at Bucknell University in Spring 2023, taught by Prof. Eric Martin. The project was in partnership with the Mount Carmel Area Community Center

    Identification of tumor-specific Salmonella Typhimurium promoters and their regulatory logic

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    Conventional cancer therapies are often limited in effectiveness and exhibit strong side effects. Therefore, alternative therapeutic strategies are demanded. The employment of tumor-colonizing bacteria that exert anticancer effects is such a novel approach that attracts increasing attention. For instance, Salmonella enterica serovar Typhimurium has been used in many animal tumor models as well as in first clinical studies. These bacteria exhibit inherent tumoricidal effects. In addition, they can be used to deliver therapeutic agents. However, bacterial expression has to be restricted to the tumor to prevent toxic substances from harming healthy tissue. Therefore, we screened an S. Typhimurium promoter-trap library to identify promoters that exclusively drive gene expression in the cancerous tissue. Twelve elements could be detected that show reporter gene expression in tumors but not in spleen and liver. In addition, a DNA motif was identified that appears to be necessary for tumor specificity. Now, such tumor-specific promoters can be used to safely express therapeutic proteins by tumor-colonizing S. Typhimurium directly in the neoplasia

    Identification of tumor-specific Salmonella Typhimurium promoters and their regulatory logic

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    Conventional cancer therapies are often limited in effectiveness and exhibit strong side effects. Therefore, alternative therapeutic strategies are demanded. The employment of tumor-colonizing bacteria that exert anticancer effects is such a novel approach that attracts increasing attention. For instance, Salmonella enterica serovar Typhimurium has been used in many animal tumor models as well as in first clinical studies. These bacteria exhibit inherent tumoricidal effects. In addition, they can be used to deliver therapeutic agents. However, bacterial expression has to be restricted to the tumor to prevent toxic substances from harming healthy tissue. Therefore, we screened an S. Typhimurium promoter-trap library to identify promoters that exclusively drive gene expression in the cancerous tissue. Twelve elements could be detected that show reporter gene expression in tumors but not in spleen and liver. In addition, a DNA motif was identified that appears to be necessary for tumor specificity. Now, such tumor-specific promoters can be used to safely express therapeutic proteins by tumor-colonizing S. Typhimurium directly in the neoplasi

    Geographic variation in Juniperus drupacea: DNA sequencing and volatile leaf oils: Further evidence of putative Pleistocene genetic isolation between Europe and Asia

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    Recently, Sobierajska et al. (2016), using nSSR and morphology, showed that Juniperus drupacea exhibited differentiation between Greece and Turkey/ Lebanon, suggestive of Pleistocene genetic isolation. Here, we report that leaf terpenoids and DNA sequence data support their hypothesis by confirming differentiation between Greece and Turkey/ Lebanon/ Israel. The leaf oils of the Turkey/ Lebanon plants contained one unique terpene (trans-verbenol, 0.1-1.4%) that was absent in the Greece plants. The Greece oil contained three terpenes not found in the Lebanon/ Turkey plants: (ar)-curcumene (2.2%), ÎČ-alaskene (0.3%) and α-alaskene (0.4%). Four other terpenes were in higher concentration in the Greece oils: camphene (0.4%), ÎŽ-3-carene (10.9%), p-mentha-1,5-dien-8-ol, isomer (0.3%) and 4-terpineol (0.3%). Three terpenes were higher in Turkey and Lebanon oils: α-pinene (10.5 - 32.9%), hexadecanoic acid (0.4 - 1.4%) and trans-totarol (0.3 - 1.2%). Only one SNP was found (in nrDNA) that separated Greece from Turkey-Lebanon-Israel. No informative SNPs were found in petN-psbM, trnS-trnG, trnD-trnT or trnL-trnF cp regions

    Analysis of Juniperus phoenicea from throughout its range in the Mediterranean using DNA sequence data from nrDNA and petN-psbM: the case for the recognition of J. turbinata Guss

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    DNA sequences were analyzed from 19 populations of J. phoenicea from throughout its range. The sequence data (nrDNA, petN-psbM) revealed that J. phoenicea is clearly divided into two taxa. These taxa have been recognized as var. (subsp.) phoenicea and var. (subsp.) turbinata by Adams (2011) and Farjon (2005). However, the magnitude of the differences in the DNA regions, along with the differences in pollen shedding times, morphology and prodelphinidin content support the recognition of J. turbinata Guss. No differentiation was found between the typical Mediterranean and Canary Island populations, offering no support for the recognition of J. phoenicea subsp. canariensis (Guyot) RivasMartinez. Juniperus turbinata appears to be widespread from Madeira - Canary Islands to the Sinai with few DNA differences among most populations. However, some populations (Grazalema, Madeira, Sinai, central Italy) had moderate amounts of divergence (3-4 mutations) and warrant additional study

    Explicit hypoxia targeting with tumor suppression by creating an “obligate” anaerobic Salmonella Typhimurium strain

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    Using bacteria as therapeutic agents against solid tumors is emerging as an area of great potential in the treatment of cancer. Obligate and facultative anaerobic bacteria have been shown to infiltrate the hypoxic regions of solid tumors, thereby reducing their growth rate or causing regression. However, a major challenge for bacterial therapy of cancer with facultative anaerobes is avoiding damage to normal tissues. Consequently the virulence of bacteria must be adequately attenuated for therapeutic use. By placing an essential gene under a hypoxia conditioned promoter, Salmonella Typhimurium strain SL7207 was engineered to survive only in anaerobic conditions (strain YB1) without otherwise affecting its functions. In breast tumor bearing nude mice, YB1 grew within the tumor, retarding its growth, while being rapidly eliminated from normal tissues. YB1 provides a safe bacterial vector for anti-tumor therapies without compromising the other functions or tumor fitness of the bacterium as attenuation methods normally do
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