73 research outputs found
Pionierinnen des Ökologischen Landbaus. Herausforderungen für Geschichte und Wissenschaft
Fazit:
Wie diese ersten Ergebnisse unserer Untersuchung zeigen, lassen sich mit geschlechtsspezifischen Analysen der Geschichte und Entwicklung des Ökologischen Landbaus neue Seiten hinzufügen. Indem die Produktion des agrarwissenschaftlichen Wissens im Spiegel der Geschlechterverhältnisse als Teil der Sozialgeschichte identifiziert wird, kann das in letzter Zeit verstärkt eingeforderte Projekt einer De/Rekonstruktion der Agrarwissenschaften vorangetrieben werden. Ebenso erhält der seit Jahren für alle gesellschaftlichen Bereiche eingeforderte Prozess des „Gender Mainstreamings“ in den Institutionen des Ökologischen Landbaus neue Impulse. Dies wird nicht nur den Diskurs der Ruralen Frauen- und Geschlechterforschung erweitern, sondern auch zu einer noch ausstehenden Konzipierung einer Soziologie des Ökologischen Landbaus beitragen
Ungleiche Partnerschaften: Gleichheitsansprüche und Ungleichheitspolitik zwischen humanitären Organisationen
"Partnerschaftlich und gemeinsam, miteinander und nicht gegeneinander - so beanspruchen Hilfsorganisationen im stetig wachsenden humanitären Sektor zusammenzuarbeiten. Eine altruistische Orientierung, die organisatorische wie individuelle Eigeninteressen hintanstellt, ist einer der Grundpfeiler, auf die UN- wie Nichtregierungsorganisationen(NRO) die Legitimität ihrer Arbeit stützen. Gleichzeitig besteht eine erhebliche Konkurrenz unter Hilfsorganisationen: um Zuwendungen der Geldgeber, um Projektverträge und um Einflussmöglichkeiten innerhalb von gemeinsamen Projekten. Neben ihren ökonomischen Interessen suchen die Organisationen dabei auch ihre unterschiedlichen normativen Deutungen und daraus abgeleiteten Handlungsziele durchzusetzen. Flüchtlingslager sind Einrichtungen, in denen typischerweise mehrere Organisationen gleichzeitig und miteinander verbunden arbeiten. Zu ihnen gehören u.a. UNHCR und mehrere NRO, die als sogenannte 'implementing partners' des UNHCR Programme durchführen. Anhand dieser Zusammenarbeit in Flüchtlingslagern untersucht der Beitrag, wie einerseits die beanspruchte Partnerschaftlichkeit, andererseits die ihr gegenläufigen Politiken der Ungleichheit die Interaktionsmuster humanitärer Organisationen prägen. Es wird herausgearbeitet, 1. welche unterschiedlichen Deutungen einer legitimen Form der 'partnerschaftlichen' Zusammenarbeit dem Organisationshandeln zugrunde liegen, 2. welche Praktiken in der soziologischen Ambivalenz zwischen den Normen der Egalität und denen der Verfolgung von Organisationsinteressen entstehen und 3. welche organisatorischen Merkmale die Machtchancen einer Organisation im Interaktionsgeflecht eines Flüchtlingslagers beeinflussen. Die empirische Grundlage des Beitrags sind Beobachtungs- und Interviewmaterialien einer sechsmonatigen Feldforschung, die 2003 in zwei Flüchtlingslagern in Sambia durchgeführt wurde." (Autorenreferat
Die politische Ordnung des Flüchtlingslagers
Weltweit werden Flüchtlinge langfristig in Flüchtlingslagern untergebracht. Heterogene Akteure - UNO, NGOs, Regierungsvertreter, aber auch die Flüchtlinge selbst - bringen ihre Perspektiven, Interessen, Ressourcen und Außenbeziehungen in die Flüchtlingslager ein. Deren politische Ordnung konstituiert sich zwischen interner Machtdynamik und institutioneller Einbettung in das internationale Flüchtlingsregime. Ausgehend von Neo-Institutionalismus und Theorien der Kasernierung rekonstruiert Katharina Inhetveen diese Ordnung am Fall zweier Lager in Sambia. Ein innovativer, empirisch fundierter Beitrag zur politischen Soziologie des Flüchtlingslagers
Die politische Ordnung des Flüchtlingslagers: Akteure - Macht - Organisation; Eine Ethnographie im Südlichen Afrika
Weltweit werden Flüchtlinge langfristig in Flüchtlingslagern untergebracht. Heterogene Akteure - UNO, NGOs, Regierungsvertreter, aber auch die Flüchtlinge selbst - bringen ihre Perspektiven, Interessen, Ressourcen und Außenbeziehungen in die Flüchtlingslager ein. Deren politische Ordnung konstituiert sich zwischen interner Machtdynamik und institutioneller Einbettung in das internationale Flüchtlingsregime. Ausgehend von Neo-Institutionalismus und Theorien der Kasernierung rekonstruiert die Autorin diese Ordnung am Fall zweier Lager in Sambia. Ein innovativer, empirisch fundierter Beitrag zur politischen Soziologie des Flüchtlingslagers
Loheland – lebensreformerische Fraueninitiative und ökologische Forschungsstätte
Loheland, a “school for women dedicated to physical training, crafts and agriculture”, was famed for its physical education and gymnastic training. A factor that is less well-known was that this first anthroposophic settlement of women was already engaged in agriculture and horticulture in the twenties. In the initial phases, refined experiments were carried out and documented on the basis of bio-dynamic methods
Fair Trade Wines in Germany
131 p.
Georg-August-University of Göttingen, Germany.It was conducted a research in order to estimate the willingness to pay for Fair Trade wines
in Germany. The study was carried out completing 93 surveys of wine drinkers in
Göttingen and around Germany. It was also an aim of the study, to collect which are some
driving ideas of the consumers about Fair Trade and the attitude of them over the Fair
Traded wines. The consumers provide diverse information about frequency and amount of
bottles for each wine purchase. Regarding to the preferences of the wines, red and
conventional production is the preferred by the consumers, with a strong choice over fruity
and dry wines with intense colors and in preference in the classical 0,75 L bottle. About the
wine brands recalling, in general terms there is a high no response rate and confusion
between brands, varieties and DOCs. In the scheme of the certifications, the Bio production
Logo (German norm) was recognized by the 92,5 % of the sample, against a 49,5% who
knows about the Fair Trade Logo (TransFair). About this, in general terms, the acceptance
of the idea of Fair Trade is important and trustful for the consumers, and for the core of
them, this means the 63% of the sample, the wine preferences are focused on small
producers suppliers, more than wineries with social projects, not caring about the origin
country and where the political engagement is more important than the religious one. In
general terms are able to pay 0,5 € more than another similar option, value which was taken
as an estimation for the Fair Trade premium price. In the targeting pricing and costing of
this niche market, there was found three segments: the basic one, who is able to pay up to 3
€ per bottle; followed by the standard-medium, between 3,5 € and 4,29 €, and a high one
over the 6,49 € up to 10 €. As well as the ranges from 3,5 € to 6,49 € are covered by the
current offer, but there is space to growth with the 3 € wines and 10 € wines. For the first
case is proposed avoid some costs exporting bulk wine and bottling in Germany, and for
the other a delicate work with farmers in order to achieve the necessary quality for the
market
Führt die Multifunktionalität zu einer Feminisierung der Landwirtschaft? Begriffsgeschichtliche und empirische Befunde
"Die öffentliche und insbesondere die politische Wahrnehmung von Bäuerinnen istvon einer bemerkenswerten Doppeldeutigkeit gekennzeichnet: Auf der einen Seite avancieren Bäuerinnen - oft verallgemeinert zu Frauen im ländlichen Raum - seit gut einem Jahrzehnt zu Hoffnungsträgerinnen der Landwirtschaft und zum Motor ländlicher Entwicklung: eine ideologische Karriere, die durch die Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 gestartet und inzwischen vielfach an nationalen und internationalen RednerInnenpulten bekräftigt wurde. Auch im Ernährungs- und agrarpolitischen Bericht der deutschen Bundesregierung wird alljährlich auf den Beitrag der Bäuerinnen zur Sicherung der Hofexistenz, des Familieneinkommens, zur Stärkung der Wirtschaftskraft und zur nachhaltigen Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Räumen hingewiesen (Ernährungs- und Agrarpolitischer Bericht 2005: 52). Insbesondere im derzeit intensivierten Diskurs um die Multifunktionalität der Landwirtschaft und ländlicher Regionen werden mit solcher Regelmäßigkeit die Bäuerinnen erwähnt, dass uns die Landwirtschaft als zunehmend "feminisiert" und ländliche Räume als Domäne von Frauen erscheinen können. Lesen wir andererseits politische Verlautbarungen etwas genauer, so drängt sich ein anderes Bild in den Vordergrund: die Sorge um den langfristigen Verbleib von Frauen in ländlichen Räumen, also die Sorge nicht nur vor einer Entleerung ländlicherRäume, sondern auch vor einer "Maskulinisierung" der Landwirtschaft und des ländlichen Raumes. In einem Bericht des Landes Brandenburg wird ein Rückgang der Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren von schätzungsweise 43 Prozent prognostiziert. Das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft kommentiert, dass es sich hier längerfristig um einen bundesweiten Trend handle. Es fügt dem etwas peinlichen Argument der brandenburgischen Berichterstatter vom Fehlen "potenzieller Mütter" die Drohung hinzu, dass damit sogar die Zukunft ländlicher Räume auf dem Spiel stehe. Die Bearbeiter nehmen diese Janusköpfigkeit politischer Verlautbarungen zum Anlass, uns etwas genauer mit dem Konzept der "Feminisierung der Landwirtschaft" auseinander zu setzen. Nach einem kurzen Rückblick auf die Begriffsgeschichte in der Agrarsoziologie wird - mit Bezug auf die Ergebnisse einer empirischen Studie - ein neues Begriffsverständnis vorgeschlagen." (Textauszug
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Why have all western internet firms (WIFS) failed in china? A phenomenon-based research
This paper uses phenomenon based research to examine why all western internet firms (WIFs) have failed in China. In contrast to western firms from other sectors which have all achieved different levels of success, no WIFs, from search engines, internet content providers, social networks, to e-commerce and sharing economy platforms, have been able to beat their Chinese competitors and achieve sustainable operational success in China. Government censorship and control and cultural differences between China and the West are often cited as main reasons for such failures, but similar conditions existed in other countries, such as Indonesia or Saudi Arabia, which did not prevent WIFs such as Google from dominating over 90% of their search markets. Existing international business theory, the Ownership-Location-Internalisation (OLI) Eclectic Paradigm, failed to offer plausible explanations. Using comprehensive empirical evidence gathered from two rounds of elite interviewing, this paper identifies the key factors and the prevailing narratives from both the inside view and outside view to explain why all WIFs have failed in China. The theoretical and managerial implications are discussed. Future research should examine the key factors that led to the systematic failure of WIFs in China, particularly by testing propositions and developing new theoretical frameworks
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