11 research outputs found

    „Die Beurteilung, die müsst ihr nachvollziehen, die kann ich euch nicht aufdrücken“: Beobachtungen und Einblicke in die Leistungsbewertungspraxis am Oberstufen-Kolleg Bielefeld

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    Das Oberstufen-Kolleg Bielefeld hat als Versuchsschule den Auftrag, innovative Konzepte des Unterrichtens und Lernens zu entwickeln und zu erforschen. Dies beinhaltet auch alternative Formen der Leistungserhebung, -bewertung und -rückmeldung. Ein sichtbarer Ausdruck dieser alternativen Praxis ist die Notenfreiheit in der elften Jahrgangsstufe (Eingangsphase) des Oberstufen-Kollegs, die u.a. eine größere Freiheit der Lehrkräfte bei der Auswahl und Gestaltung von Leistungsnachweisen ermöglichen soll. In diesem Artikel werden Daten eines Projekts beleuchtet, das sich in den knapp drei Jahren seiner Laufzeit mit Leistungsnachweisen in der Eingangsphase des Oberstufen-Kollegs befasst und hierbei neben der Praxis im Schulalltag insbesondere die ihnen zugeschriebenen Funktionen und angenommenen Funktionalitäten in den Fokus genommen hat. Es werden zunächst Problemstellungen aufgezeigt, die sich durch neue Akteure und neue Anforderungen im Zusammenhang mit der Bewertung von Leistung in Schulen in den letzten Jahrzehnten ergeben haben. Anschließend werden die pädagogische Praxis am Oberstufen-Kolleg, ihre historisch bedingten Besonderheiten sowie das Forschungs- und Entwicklungsprojekt Funktionen und Funktionalität von Leistungsnachweisen in der gymnasialen Oberstufe vorgestellt. Die Beiträge von Lehrkräften in einer Gruppendiskussion im Rahmen dieses Projekts werden schließlich mit Blick auf den Umgang mit dem Legitimationsdruck, insbesondere bei unüblichen Bewertungspraxen, das Vorhandensein schulformspezifischer Leistungskonzepte, die Nutzung von Freiheiten und Spielräumen sowie die Auseinandersetzung mit der Schulkultur betrachtet. Die Schlussfolgerungen greifen den spezifischen Umgang des Oberstufen-Kollegs mit Aspekten der Leistungsbewertung auf und verweisen auf das Potenzial der Beforschung der eigenen Schulpraxis, auch für andere Schulen

    Eine besondere Oberstufe: Die immer noch außergewöhnliche Praxis der Versuchsschule nach 45 Jahren – Ein Überblick

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    Das Oberstufen-Kolleg ist neben der zeitgleich gegründeten Laborschule die älteste und bekannteste Versuchsschule des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Seine Konzeption als Werkstatt für eine neue Oberstufe in der Umbruchphase des Bildungssystems der späten sechziger Jahre wirkt bis heute nach. Trotz diverser Modifikationen auf Grund bildungspolitischer Entwicklungen und der schrittweisen Angleichung an das Regelsystem der gymnasialen Oberstufe hat es seinen Auftrag, neue Konzepte zu entwickeln und Probleme der gymnasialen Oberstufen und des Übergangs zwischen Schule und Hochschule zu erforschen, beibehalten. Der Beitrag skizziert die differenten institutionellen Bedingungen, besondere pädagogische Konzepte und das als besonders positiv wahrgenommene Zusammenleben in der Gemeinschaft des Oberstufen-Kollegs als Aspekte des innovationsfokussierten institutionellen Auftrags und zugleich Ausdruck einer wissenschaftsfundierten Praxis und praxisorientierten Wissenschaft auf dem Hintergrund seines historischen Ursprungs. The Oberstufen-Kolleg is the oldest and best-known experimental school in the state of North Rhine-Westphalia, alongside the Laboratory School founded at the same time. Its conception as a workshop for a new upper secondary school in the upheaval phase of the educational system of the late sixties still has an impact today. Despite various modifications due to educational policy developments and the gradual alignment to the regulatory system of the upper secondary school, it has retained its mission to develop new concepts and to research problems of the upper secondary school levels and the transition between school and university. The article outlines the different institutional conditions, special pedagogical concepts, and the living together in the community of the Oberstufen-Kolleg, which is perceived as particularly positive, as aspects of the innovation-focused institutional mission and at the same time an expression of a scientifically sound practice and practice-oriented science on the background of its historical origin

    Regional network structures in the context of educational disadvantages, using the example of the Bielefeld network "Include All Children"

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    Der Beitrag geht der Frage nach, auf welche Weise Netzwerkstrukturen mit dem Ziel des Abbaus von Bildungsbenachteiligungen auf regionaler Ebene entwickelt und etabliert werden können. Dazu werden Kooperation und Netzwerke allgemein und regionale Netzwerke im Besonderen betrachtet, um dann am Beispiel des von der Bielefelder Bildungsinitiative Tabula e. V. initiierten und maßgeblich gestalteten Netzwerks \u27Alle Kinder mitnehmen\u27 die Fragestellung exemplarisch zu beantworten. (DIPF/Orig.)This article discusses the question of how network structures with the purpose of reducing educational disadvantages can be developed and established on a regional level. Therefore, collaboration and networks in general as well as regional networks in particular will be examined in order to answer the aforementioned question, using the example of the network Include All Children, which was initiated and significantly devised by the Bielefeld education initiative Tabula e. V. (DIPF/Orig.

    Adressierung und Readressierung in der schulischen Praxis: Überlegungen zum Potenzial der anerkennungstheoretischen Betrachtung der Praxis für die Professionalisierung von Lehrkräften

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    Im Artikel werden Überlegungen fortgeführt, die im Rahmen eines Dissertationsprojekts zu Partizipationsprozessen von Schüler*innen in der gymnasialen Oberstufe angestellt wurden. Auf der Basis des praktikentheoretischen Ansatzes der „Anerkennung als …“ werden aus den im Projekt entstandenen Interviews mit Schülervertreter*innen und SV-Lehrkräften Beispiele für Prozesse der Adressierung und Readressierung herausgearbeitet. Diese verweisen auf die Komplexität von Anerkennungsprozessen im schulischen Kontext, aber auch auf ihren Erkenntnisgehalt für das Verständnis kommunikativen Handelns in diesem Rahmen sowie von dessen Effekten auf die Subjektbildung, sowohl von Schüler*innen als auch von Lehrkräften. Zudem werfen sie ein Schlaglicht auf den Bedarf nach einer reflektierten Aufarbeitung von negativen Subjektivierungserfahrungen bei Lehrer*innen und damit auch auf die Professionalisierungsbedarfe von Lehrkräften. Eine reflexive Haltung zu den reziproken Prozessen der Anerkennung könnte die Grundlage dafür sein, im Bewusstsein des eigenen Bedürfnisses nach Anerkennung einen professionellen Umgang auch mit Ablehnung und Abwertung herausbilden. Hierzu müssten neue, auf die Ermöglichung von Reflexivität ausgerichtete Forschungs- und Professionalisierungsformate entwickelt werden

    Regional Network Structures in the Context of Educational Disadvantages, Using the Example of the Bielefeld Network "Include All Children"

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    Otto J, Streese B, Fiedler-Ebke W. Regionale Netzwerkstrukturen im Kontext von Bildungsbenachteiligungen am Beispiel des Bielefelder Netzwerks Alle Kinder mitnehmen. DDS-DIE DEUTSCHE SCHULE. 2018;110(3):227-239.This article discusses the question of how network structures with the purpose of reducing educational disadvantages can be developed and established on a regional level. Therefore, collaboration and networks in general as well as regional networks in particular will be examined in order to answer the aforementioned question, using the example of the network Include All Children, which was initiated and significantly devised by the Bielefeld education initiative Tabula e. V

    Mobilitätsforschung an den Versuchsschulen im Lockdown?!

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    Gold J, Voß I, Fiedler-Ebke W, Matthias A. Mobilitätsforschung an den Versuchsschulen im Lockdown?!. WE_OS Jahrbuch. 2021;4(1):76-83.Praxisforschungsprojekte an den Bielefelder Versuchsschulen zeichnen sich durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften der Schulen und Mitarbeiter*innen der Wissenschaftlichen Einrichtungen aus. Durch die Verortung in den Schulen sind die Forschungstätigkeiten auf den Ablauf des Schuljahres abgestimmt und nehmen die Belange und Bedarfe der Schüler*innen sehr ernst. Durch die weltweite COVID-19-Pandemie und die weitreichenden Kontaktbeschränkungen und Schulschließungen mussten in der Forschungsarbeit neue Wege gefunden werden, da diese wertvollen Arbeitsstrukturen zeitweise nicht umgesetzt werden konnten. Dieser Beitrag zeichnet nach, welche Zugänge und Arbeitsformen eine Praxisforschungsgruppe in dieser Zeit gefunden hat, die genau den Umstand erforschte, der in Pandemie-Zeiten eigentlich nicht mehr beobachtbar war: die Mobilität von Schüler*innen. Practitioner research projects at the experimental schools in Bielefeld are characterised by close cooperation between teachers at the schools and staff at the scientific institutions. By being located in the schools, the research activities are coordinated with the course of the school year and take the concerns and needs of the pupils very seriously. Due to the worldwide COVID-19 pandemic and the far-reaching contact restrictions including school closures, new ways had to be found in the research work, as these valuable working structures could not be implemented at times. This article traces the approaches and forms of work that a practitioner research group found during this time, researching precisely the circumstance that was actually no longer observable in pandemic times: the mobility of pupils

    „… dass ich da jeden Tag meine sozialen Kontakte habe. Das fehlt mir auf jeden Fall!“

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    Fiedler-Ebke W, Matthias A, Gold J, Voß I. „… dass ich da jeden Tag meine sozialen Kontakte habe. Das fehlt mir auf jeden Fall!“. WE_OS Jahrbuch. 2021;4(1):55-75.In Folge der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie musste ein mobilitätsbezogenes Praxisforschungsprojekt der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg und der Wissenschaftlichen Einrichtung Laborschule sowie beider Versuchsschulen angepasst werden. Nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurden Jugendliche vom Oberstufen-Kolleg interviewt und ihre Erfahrungen hinsichtlich ihrer Mobilität vor und während des Lockdowns, ihre Aktivitäten vor und in dieser Zeit sowie die Pflege ihrer Kontakte erhoben und in mehreren Schritten mit verschiedenen qualitativen Vorgehensweisen analysiert. So konnte eine unerwartete Fokussierung der Jugendlichen auf eine bestimmte Form des Kontakts in der Schule wahrgenommen und aufgegriffen werden. Der Beitrag spiegelt die Suchbewegungen in Folge der notwendigen Flexibilisierung des Vorgehens wider und zeigt die Potenziale qualitativer Vorgehensweisen bei der Erschließung von Lebenswelten auf. As a consequence of the measures to combat the Covid pandemic, a mobility-related practical research project of the scientific institution Oberstufen-Kolleg and the scientific institution Laborschule as well as of both experimental schools had to be adapted. After the first lockdown in spring 2020, adolescents from the Oberstufen-Kolleg were interviewed and their experiences regarding their mobility before and during the lockdown, their activities before and during this time, as well as the maintenance of their contacts were collected and analyzed in several steps, using different qualitative approaches. In this way, an unexpected focus of the young people on a certain form of contact in school could be perceived and picked up. The article reflects the search movements as a consequence of the necessary flexibility of the procedures and shows the potentials of qualitative procedures in the exploration of their living environment

    Bericht der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg

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    Boller S, Hahn S, Keuffer J, Klewin G, Fiedler-Ebke W. Bericht der Wissenschaftlichen Einrichtung Oberstufen-Kolleg. In: Hahn S, Oelkers J, eds. Forschung und Entwicklung am Oberstufen-Kolleg. Bad Heilbrunn: Klinkhardt; 2012: 65-137

    School Internships, Reflection, Professionalization: Five Seminars of Reflective Practice and their Evaluation

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    Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Universität Bielefeld (Biprofessional) bündelt das Cluster „Kritisch-reflexive Praxisorientierung“ unterschiedliche Angebote von schulpraktischen Studien sowohl in der Bachelor- als auch in der Masterphase. Ziel der kontinuierlichen Verknüpfung von schulischer und wissenschaftlicher Praxis in den einzelnen Maßnahmen ist es, über eine kontinuierliche Reflexion dieser Verknüpfung pädagogische Professionalität anzubahnen und Professionalisierung zu fördern. Hierbei werden neben den verschiedenen Praktikumsangeboten auch unterschiedliche Reflexionsangebote und -verfahren eröffnet (z.B. systemisch-lösungsorientiert, strukturtheoretisch und psychonanalytisch-supervisorisch), wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Cluster und die einzelnen Maßnahmen werden im folgenden Beitrag detailliert vorgestellt (Praxisphase; Studienphase; Merkmale; Zielgruppe; Dauer; Professionalisierungsverständnis; Reflexionsanlass und Reflexionsformate) und kritisch-systematisierend in den Gesamtdiskurs zu Praxisphasen in der Lehrer_innenbildung sowie zur Rolle der Reflexion in der Lehrer_innenbildung eingeordnet. Folgend ist es möglich, auch auf der Grundlage erster Evaluationsergebnisse und Befunde, zentrale Merkmale und Besonderheiten des spiralcurricular aufgesetzten Angebotes des Clusters zur kritisch-reflexiven Praxisorientierung auszuweisen sowie eine Reihe von „Sollbruchstellen“ zu markieren, die notwendigerweise aus institutionell „verordneter“ Reflexion hervorgehen. Hieraus lässt sich zudem eine Reihe von Entwicklungsperspektiven und Forschungsdesideraten ableiten, die abschließend zur Diskussion gestellt werden.The Cluster “Critical-Reflective Practices” is part of Biprofessional at Bielefeld University within the nation-wide “Qualitätsoffensive Lehrerbildung”. It offers five different approaches to reflective practices during school internships in the Bachelor and Master studies of educational science in teacher training. The approaches aim at a strong connection between scientific practices and practices at schools. Students establish a continuous practice of reflection to support their professionalization. The Cluster offers different settings of in-school and school-connected internships and corresponding seminars with different types of reflective practice, ranging from systemic, solution-oriented approaches to supervisory-psychoanalytical methods and their scientific accompanying research. In the following paper, all five seminars are presented in detail and preliminary results of our experience and evaluation of the seminars and internships are discussed in the general discourse concerning reflection, professionalization and school internships

    Kritisch-reflexive Professionalisierung in schulischen Praxisphasen. Fünf Reflexionsangebote und ihre wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des bildungswissenschaftlichen Lehramtsstudiums an der Universität Bielefeld.

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    Störtländer JC, Fiedler-Ebke W, Jürgens E, et al. Kritisch-reflexive Professionalisierung in schulischen Praxisphasen. Fünf Reflexionsangebote und ihre wissenschaftliche Begleitung im Rahmen des bildungswissenschaftlichen Lehramtsstudiums an der Universität Bielefeld. Herausforderung Lehrer_innenbildung : Zeitschrift zur Konzeption, Gestaltung und Diskussion : HLZ. 2020;3(2):399-435.Im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung an der Universität Bielefeld (Biprofessional) bündelt das Cluster „Kritisch-reflexive Praxisorientierung“ unterschiedliche Angebote von schulpraktischen Studien sowohl in der Bachelor- als auch in der Masterphase. Ziel der kontinuierlichen Verknüpfung von schulischer und wissenschaftlicher Praxis in den einzelnen Maßnahmen ist es, über eine kontinuierliche Reflexion dieser Verknüpfung pädagogische Professionalität anzubahnen und Professionalisierung zu fördern. Hierbei werden neben den verschiedenen Praktikumsangeboten auch unterschiedliche Reflexionsangebote und -verfahren eröffnet (z.B. systemisch-lösungsorientiert, strukturtheoretisch und psychonanalytisch-supervisorisch), wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Das Cluster und die einzelnen Maßnahmen werden im folgenden Beitrag detailliert vorgestellt (Praxisphase; Studienphase; Merkmale; Zielgruppe; Dauer; Professionalisierungsverständnis; Reflexionsanlass und Reflexionsformate) und kritisch-systematisierend in den Gesamtdiskurs zu Praxisphasen in der Lehrer_innenbildung sowie zur Rolle der Reflexion in der Lehrer_innenbildung eingeordnet. Folgend ist es möglich, auch auf der Grundlage erster Evaluationsergebnisse und Befunde, zentrale Merkmale und Besonderheiten des spiralcurricular aufgesetzten Angebotes des Clusters zur kritisch-reflexiven Praxisorientierung auszuweisen sowie eine Reihe von „Sollbruchstellen“ zu markieren, die notwendigerweise aus institutionell „verordneter“ Reflexion hervorgehen. Hieraus lässt sich zudem eine Reihe von Entwicklungsperspektiven und Forschungsdesideraten ableiten, die abschließend zur Diskussion gestellt werden
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