43 research outputs found

    Mit Rechten reden, zu Rechten forschen? Ein Widerspruch auf Einladung

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    Der Text ist eine Antwort auf Robert Feustels „Mit Rechten reden, zu Rechten forschen?“. Er nimmt die beiden irritierenden Titelfragen als Irritation auf und stellt sie in den Kontext des SelbstverstĂ€ndnisses von Wissenschaft und des VerstĂ€ndnisses von „RealitĂ€t“. Daran schließen sich zwei VorschlĂ€ge aus dem Bereich anwendungsbezogener Ethik an: Die Zuschreibung singulĂ€rer IdentitĂ€ten als Gewalt zu verstehen und diese das Unterlassen dieser Zuschreibung fĂŒr empirische qualitative Forschung als wissenschaftlichen und ethischen Imperativ zu setzen

    Leitlinien fĂŒr eine gerechte Verteilung von Sicherheit in der Stadt

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    Jede Stadt hat ihre â€șAngstrĂ€umeâ€č, â€șSchmuddeleckenâ€č und â€șProblemviertelâ€č. Gefahren und BedrohungsgefĂŒhle sind nicht gleichmĂ€ĂŸig in den Kommunen verteilt. Es gibt Gegenden, die gemieden werden und deren Bewohnerinnen und Bewohner als potenzielles Sicherheitsrisiko gelten. Es gibt Orte in grĂ¶ĂŸerer NĂ€he oder Entfernung zu möglichen Schadensquellen oder zu RettungskrĂ€ften; Orte mit gutem oder weniger gutem Zugang zu Fluchtwegen. Kurzum: Unsicherheit und Sicherheit sind ungleich verteilt. Gleichwohl ist es ein Ziel demokratischer Gesellschaften, Sicherheit zu gewĂ€hren: die Sicherheit, sich ohne Angst im öffentlichen Raum, aber auch im privaten Wohnumfeld bewegen zu können; die Sicherheit, in schwierigen Situationen wie Krankheit oder Alter eine Lebensgrundlage zu haben; die Sicherheit, vor Gericht ein gerechtes Verfahren erwarten zu können; aber auch die Sicherheit, nicht wegen des Aussehens, einer abweichenden Meinung oder eines anderen Lebensstils diskriminiert zu werden. Die vorliegenden Leitlinien nehmen eine ethische Perspektive auf Sicherheit in der Stadt ein. Die Aufgabe der gerechten Verteilung von Sicherheit wird dabei mit Fragen nach dem â€șguten Lebenâ€č verknĂŒpft. Probleme der GewĂ€hrleistung und Verteilung von Sicherheit können letztlich nicht ohne eine Diskussion der Frage â€șWie wollen wir leben?â€č gelöst werden. Die genannten DenkanstĂ¶ĂŸe fĂŒr die kommunale Sicherheitsarbeit sind angesichtsder Reichweite des Themas aus drei verschiedenen Blickwinkeln formuliert. Erstens wird die Bedeutung von Sicherheit im Kontext stĂ€dtischen Zusammenlebens diskutiert und ins VerhĂ€ltnis zu anderen Werten gesetzt. Zweitens werden Kriterien einer gerechten Verteilung von Sicherheit im Sinne faktisch verfĂŒgbarer Ressourcen oder konkreter Maßnahmen vorgeschlagen. Drittens werden Reflexionsfragen aufgeworfen, die bei der Beurteilung einzelner Maßnahmen helfen sollen

    How Smart Is “Smart Security”? Exploring Data Subjectivity and Resistance

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    ‘Smart security’ is currently being used as an umbrella term that embraces several initiatives proposed by the aviation industry in order to enhance security procedures at airports. The idea of smarter security opposes the traditional screening framework of passenger security at airports which enacts a one-size-fits-all approach in order to detect dangerous items that might threaten flight safety and security. Recently however, the security industry claims that smart solutions could provide better security, less intrusive screening, and better cost efficiency by employing tailored security procedures based on individual data-driven risk assessment of passengers and corresponding different levels of security screening. As smart security solutions are currently still under development, this report analyses potential human rights problems connected to a broader implementation of smart security routines in a timely fashion. Constituent elements of smart security, such as computer-based sorting of individuals into risk-groups and algorithms preparing or taking decisions on passengers’ mobility, can have severe consequences. Critical questions to be asked include: Who is accountable for smart security decisions? Is it possible to appeal against such decisions? How dangerous is the data-driven approach with regard to structural discrimination and equality of all passengers? We review and summarise the state of the art in the field of data-driven risk analysis and analyse eight interviews that we have conducted with representatives of European aviation associations, state authorities and the civil society. Bearing in mind the human rights implications of smart security, the report identifies six central policy gaps, issues recommendations to address them and provides a basis for a much needed public debate on smart security

    Intelligente VideoĂŒberwachung: eine Handreichung

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    6 MuViT ist ein von Mai 2010 bis September 2013 vom Bundesministerium fĂŒr Bildung und Forschung im Rahmen des Programms fĂŒr zivile Sicherheitsforschung fĂŒr drei Jahre gefördertes Verbundprojekt. Ziel dieses Verbundes war es, mehrere technische Projekte beim Prozess der Entwicklung von Mustererkennungs- oder Video Tracking- Techniken zu begleiten. MuViT war an vier UniversitĂ€ten beheimatet und integriert Perspektiven aus der Sozialpsychologie, Soziologie, Ethik und Rechtswissenschaft

    »Gut« sein: Theorie und Praxis von Wertediskursen

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    »Werte« sind in der öffentlichen Debatte zu einem weichen Sammelbegriff geworden, unter dem sich alles findet, was irgendwie mit Moral zu tun hat und irgendwie »gut« ist. Dies ist eine relativ neue Verwendung des Wert-Begriffs. Bis ins 19. Jahrhundert hinein waren vor allem Wirtschaft und Mathematik mit »Werten« befasst – und dann erst beginnt die sozial- und geisteswissenschaftliche Karriere des Begriffs. Es ist eine steile Karriere, denn schon im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts wird der Wert-Begriff dann zu einem der Grundbegriffe der Philosophie, und eine Hauptströmung abendlĂ€ndischer Philosophie restrukturiert sich als »Wertphilosophie«. [...] Die Frage danach, was einem einzelnen Menschen und einer sich stetig verĂ€ndernden Gesellschaft grundlegend wichtig ist, was bewahrt werden muss – und was verĂ€ndert werden muss: All dies lĂ€sst sich nicht in kurzlebigen Schlagzeilen bearbeiten. Der gesamte Bereich von Bildung gehört konsequenterweise zu den Erstadressaten eines solchen Rufs nach Werten. Denn wertfreie Bildung gibt es nicht. (DIPF/Orig.

    L’éthique de l’intĂ©gration

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    Pourquoi est-ce que l’intĂ©gration — et on entend par lĂ  le fait de vivre dans des sociĂ©tĂ©s pluralistes, le plus souvent occidentales — connaĂźt-elle tant d’échecs ? Le texte explore deux avenues. La premiĂšre s’attache Ă  l’infrastructure de cĂ©citĂ© et de surditĂ© propres Ă  la politique occidentale, cĂ©citĂ© Ă  l’égard de la critique postcoloniale, et surditĂ© Ă  l’endroit des rĂ©cits qui tissent l’Histoire. La seconde examine le concept de « culture », et son recadrage autour de la notion de « race ». La pensĂ©e europĂ©enne des LumiĂšres a prĂ©parĂ© le terrain aux notions et pratiques sociales d’universalisme et de justice, et elle dĂ©termine nos outils moraux jusqu’à l’heure actuelle. La pensĂ©e europĂ©enne des LumiĂšres a en mĂȘme temps engendrĂ© le concept de race. De nos jours, nous devons nous dĂ©finir par rapport Ă  ce fondement ambivalent de la pensĂ©e (morale) : nous nous en remettons Ă  un concept de raison (occidentale) qui permet Ă  la science et Ă  la sociĂ©tĂ© de classer et de trier. Et aussi d’exclure. Quelles sont les tĂąches qui incombent aux diffĂ©rents « joueurs », c’est-Ă -dire les politiques, les sociĂ©tĂ©s, les sciences et les religions ?Why does integration — and this means: living in diverse societies, mainly in the West — so often fail? The text explores two lines of thought. One is concerned with a substructure of blindness and deafness in Western politics, blindness for postcolonial critique, deafness for the stories that result in “history”. The other investigates the concept of “culture” and the reframing of “culture” as “race”. European Enlightenment thought prepared the ground for notions and social practices of universalism and justice and shapes our moral instruments until today. At the same time, European Enlightenment gave birth to the concept of race. Today, we have to deal with this ambivalent foundation of (moral) thought: We rely on a concept of (Western) reason which enables science and society to classify, to sort. And to sort out. What are the tasks for on responsibilities of different “players”: politics, societies, sciences and religions
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