28 research outputs found

    Arbeiterbiographien: zur thematischen Relevanz der Arbeit in proletarischen Lebensgeschichten ; eine exemplarische Untersuchung im Rahmen der "biographischen Methode"

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    Gegenstand der vorliegenden Untersuchung ist die subjektive Erfahrung der (Lohn-)Arbeit im Kontext lebensgeschichtlicher Erzählungen. Auf diese Weise wird die gegenwärtige Situation eines konkreten Individuums verstanden als Resultat des komplexen Prozesses sich wandelnder Arbeits- und Lebensverhältnisse und sich verändernder subjektiver Erfahrungen. Biographische Verläufe werden dabei in der von den Befragten selbst vorgenommenen Strukturierung analysiert, um aus der Binnenperspektive der Betroffenen induktiv eine Beschreibungsmethode zu entwickeln, die es ermöglicht, die Beziehung des Individuums zu seiner Arbeits- und Lebenssituation im lebensgeschichtlichen Prozeß zu rekonstruieren. Die Untersuchung gliedert sich in zwei Teile. Im ersten werden theoretische Aspekte der Problembereiche Arbeit und Biographie diskutiert mit dem Ziel, einige exemplarische theoretische Fragestellungen und Orientierungen für die empirische Analyse zu entwickeln. Im zweiten Teil geht es um die empirische Untersuchung, bei der es sich um eine qualitative Analyse von narrativen biographischen Interviews mit Arbeitern und Arbeiterinnen handelt. Der Untersuchungsansatz und die Erhebung der Interviews werden beschrieben. Auswertung und Interpretation der Interviews erfolgen in vier Phasen: (1) Transkription; (2) thematische Grobstrukturierung und Begründung eines Interpretationsrahmens; (3) Analyse der biographischen Verlaufsstruktur; (4) thematische Analyse. Aufgrund der Untersuchung wird die Hypothese aufgestellt, im lebenszeitlichen Kontext einen Objektivitätsüberhang und im Prozeß spontaner Verarbeitung einen Subjektivitätsüberschuß anzunehmen

    Biographie: eine problemgeschichtliche Skizze

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    A brief history of biographical research in Germany

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    The contribution gives a brief historical insight in the beginning and the drastic change of biographical thinking particularly in the educational sphere. Biography is a theme addressed by German educational sciences ever since its historical beginnings in the late 18th century. The discovery of the autonomous, educated, middle-class subject is rooted in that interest in biography, which also shaped the process of “biographisation” of the lower social strata a century later. Even post-modern and post-structural criticism of the ‘subject’ towards the end of the 20th century has a lasting influence on educational science. Understanding the historical background and the consequences of this threefold change of ideas in the concept of “biography” in the German tradition is the aim of this article

    Arbeitsleben: eine qualitative Untersuchung von Arbeiterlebensgeschichten

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    Arbeit ist mehr als das - "halbe Leben". Gerade in Arbeiterlebensgeschichten wird die zentrale Funktion der Arbeitserfahrung für den biographischen Verlauf und für die Identität des Erzählers deutlich. Das ist das Ergebnis einer qualitativen Untersuchung autobiographischer Erzählungen von Arbeiterinnen und Arbeitern, die skeptisch macht gegenüber den "antiproduktivistischen" Modethesen der zeitgenössischen Soziologie; die allerdings zugleich für eine Erweiterung des traditionellen Arbeitsbegriffs plädiert. Bemerkenswert ist schließlich, daß die Untersuchung den aufwendigen methodischen Zugang zu ihrem Forschungsmaterial besonders sorgfältig dokumentiert. Damit wird sie - über ihre wissenschaftliche Fragestellung hinaus - zu einer exemplarischen Einführung in die "biographische Forschung"

    "...weil wir praktisch in 'ner verkehrten Welt leben": Schichtarbeiter und ihre Frauen erzählen

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    "Ich war vor kurzem mal bei meinem Schwager eingeladen. Der ist Ingenieur im öffentlichen Dienst. Und da waren mehrere Leute, die auch im öffentlichen Dienst arbeiten. Die haben mich gefragt: 'Ham Sie eigentlich auch gleitende Arbeitszeit?' - Ich sach': 'Ja, meine Woche beginnt Montagmorgen um sechs bis zwei ... und dann Sonntagabend um zehn bis annern Morgen um sechs. Und dann die nächste Woche von mittags zwei bis abends um zehn.' - Da hat man mich angeguckt, als wenn man sagen wollte, der muß irgendwie nich' ganz hundertprozentig klar im Kopf sein ... 'Wieso, die stellen doch die Öfen übers Wochenende ab?' - Ich sach: 'Was?' Ich sach: 'Ham Sie überhaupt eine Vorstellung von einem Stahlwerk', ich sach, 'wo man überhaupt arbeitet?' Ich sach: 'Bei uns werden Montagmorgen die Maschinen angeschmissen, im Dreischichtsystem', ich sach, 'und dann geht das bis Sonnabendabend um zehn Uhr ... und natürlich nachts und Sonntags auch!' - 'Och ', ham die gesagt, 'das würd' ich nur zwei Tage machen, dann wär' ich tot'. ... Das kann sich mancher Außenstehende gar nicht vorstellen, wie das ist, wenn wir da mittags zur Schicht fahren - und statt in den Garten oder zum Baden zu fahren, müssen wir zur Schicht. Das ist ..." (Jürgen Mahnke, Schichtarbeiter

    Biografieforschung: theoretische Perspektiven und methodologische Konzepte für eine re-konstruktive Geschlechterforschung

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    Die Biografieforschung bezeichnet einen komplexen Forschungsansatz, der auf eine lange Geschichte des wissenschaftlichen Interesses an "persönlichen Dokumenten" verweisen kann. Sie ist eine voraussetzungsvolle Forschungsperspektive, die sich in zentralen Aspekten ihres Vorgehens auf Biografien als theoretisches Konzept, als historisch-empirischen Gegenstand und als komplexe methodologische Strategie bezieht. Andere Begriffe, welche oftmals synonym gebraucht, in der Biografieforschung aber systematisch unterschieden werden, sind "Lebensgeschichte" und "Lebenslauf". Die Autorin skizziert die Perspektiven einer rekonstruktiven Geschlechterforschung innerhalb der Biografieforschung, wozu sie auf die Differenzierungen empirischer Forschung, die methodologischen Prinzipien sowie auf Datenerhebung und Datenanalyse eingeht. Sie hebt insbesondere drei Kontextrelationen bei der Interpretation eines biografischen Textes hervor: Biografie, Interaktion, kulturelle Muster und soziale Regeln. Das skizzierte Konzept von Biografieforschung begreift sie als ein offenes Programm, das vielfältige Anknüpfungspunkte zu aktuellen theoretischen Diskussionen in der Geschlechterforschung aufweist. (ICI2
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