63 research outputs found

    an analysis of technical service work in the German machine building industry

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    Seit einiger Zeit ist im Verarbeitenden Gewerbe eine Neuausrichtung des Dienstleistungsgeschäftes zu beobachten. Dabei verändern sich nicht nur Leistungsangebote, sondern es kommt auch zu Veränderungen in den Anforderungs- und Kompetenzprofilen der Mitarbeiter, welche die Dienstleistung im Kundenkontakt erbringen. In diesem Zusammenhang gewinnen Kompetenzen an Bedeutung, die aus der Besonderheit der Dienstleistungssituation resultieren. Allerdings ist unklar, was unter dienstleistungsspezifischen Kompetenzen zu verstehen ist und inwiefern diese Kompetenzen erfolgskritisch sind. Auf Basis einer empirischen Analyse im deutschen Maschinen- und Anlagebau wird untersucht, in welchem Zusammenhang dienstleistungsspezifische Kompetenzen von Servicetechnikern mit Erfolgsfaktoren des operativen Dienstleistungsgeschäftes stehen. Aus einer dienstleistungstheoretischen Betrachtung und der damit einhergehenden dienstleistungsspezifischen Modellierung der Konstrukte und Kausalzusammenhänge ergeben sich zugleich neue Perspektiven auf den Kompetenzbegriff, wie er im personalwirtschaftlichen Bereich Verwendung findetIn recent years the manufacturing industry is facing a strategic realignment of its service business. Within this process one can observe new service products and offerings but also new service related competencies emerging at the frontline work in direct contact with customers. However, service specific competencies often remain fuzzy and mostly it is unclear if the service success is influenced by service related competencies of the service staff. Based on an empirical analysis in the German machine building industry the study focusses on the influence of service specific competencies of service technicians on critical success factors of the operational service business. Since the construct modelling as well as the development of hypothesis is mainly based on service theory, the analytical approach offers a new understanding of employee related competencies combining organisational and individual perspectives

    Erfassung der Effektivität von Sportsponsoring als Marketingkommunikationsinstrument auf der impliziten und expliziten Verarbeitungsebene von Konsumenten als Handlungsgrundlage für operative und strategische Managemententscheidungen

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    In den letzten drei Dekaden hat sich das Sponsoring im Allgemeinen und das Sportsponsoring im Besonderen als eine immer wichtigere und verstärkt verbindende Marketingkommunikationsplattform etablieren können. Im Kern versucht Sponsoring dabei, einen assoziativen Transfer zwischen der Sponsormarke und dem Sponsorobjekt (Event, Team, Athlet etc.) zu schaffen, welcher von dem Zuschauer bzw. Fan wertgeschätzt wird, um darüber die Markenwahrnehmung und das Markenverhalten zu beeinflussen. Aus moderner Kommunikationsperspektive, wie sie bei Sharp (2010) eingehend erörtert wird, sind weitere elementare Vorteile des Sponsoring, neben dem persönlichen Erreichen der Konsumenten, a) eine kontinuierliche und aufmerksamkeitsstarke Präsenz sowie b) das Auffrischen und Stärken von relevanten Assoziationen im menschlichen Gedächtnis zu ermöglichen. Cornwell et al. (2005) identifizieren in diesem Zusammenhang den folgenden Bedarf bei der Sponsoringforschung: „Implicit memory also plays a major role in the processing of sponsorship information. As such, greater consideration in future research must be given to investigating implicit memory for sponsorship information, rather than just using studies involving sponsor recall and recognition tasks tapping explicit memory.” (Cornwell et al. 2005, p. 29). Auf akademischer und praktischer Ebene ist festzustellen, dass lediglich in wenigen Sportsponsoring-Studien implizite Erhebungstechniken eingesetzt wurden, wie es auch generell im Marketing zu beobachten ist, obwohl dies Cornwell et al. (2005) in deren viel beachteten und zitierten Artikel als zukünftige Notwendigkeit klar identifiziert und gezielt hervorgehoben haben. Den Ausgangspunkt zum systematischen Verständnis der Sponsoringwirksamkeit bildet die assoziative Netzwerktheorie. Jeder Marketingkontakt wie das Wahrnehmen des Trikotsponsors oder der Post eines Athleten in den Sozialen Medien über den neuen Ausrüster, ob nun persönlich bzw. direkt oder nicht-persönlich bzw. indirekt erfahren, löst einen assoziativen Lernprozess aus, der neue Assoziationen im impliziten Gedächtnis speichert, bestehende Assoziationen verstärkt oder überschreibt und darüber am Ende den Marketingerfolg wie Markengefallen oder Markenkauf beeinflusst. Vor den skizzierten Hintergründen und den identifizierten Forschungslücken auf praktischer, theoretischer, methodischer und empirischer Ebene ergibt sich ableitend die folgende Motivation für die Durchführung einer systematischen Forschungsreihe: Schaffung eines erkenntnisleitenden Beitrages zur Wirksamkeit von horizontal und vertikal ausgerichteten Sportsponsoringaktivitäten auf impliziter und expliziter Ebene der Markeninformationsverarbeitung. Die einzelnen Studien der Forschungsreihe, welche insgesamt sechs aufeinander aufbauende Arbeiten umfasst, fallen in den Bereich einer verhaltenswissenschaftlichen Fundierung des Marketing im Allgemeinen und der Marketingforschung im Besonderen. Ziel der Forschungsreihe ist die Initiierung eines wissenschaftlich fundierten Erkenntnisfortschritts bei gleichzeitig hoher Praxisorientierung. Das Verständnis sowie der Nachweis, welche substanzielle Wirksamkeit eine Sportsponsoringaktivität hinterlässt, insbesondere bezüglich der markenwertspezifischen Assoziationen im Gedächtnis der Konsumenten, die in ihrer Gesamtheit das Bild einer Marke, präziser formuliert das Markenwissen determinieren und entsprechend die Wahrnehmung als auch das Verhalten gegenüber einer Marke beeinflussen, ist für das Marketingmanagement einer Sponsormarke von erfolgskritischer Relevanz. Die durchgeführten Forschungsstudien zielten darauf ab, eine inhaltliche und methodische Weiterentwicklung der Sportsponsoringforschung aus Perspektive der Wissenschaft und Praxis systematisch umzusetzen. Mittels einer kombinierten Erhebung und Analyse impliziter und expliziter Markenassoziationen sowie zusätzlicher markenwertrelevanter Engagementmaße wie Markenempfindung, -weiterempfehlung und -präferenz – wie im Rahmen der vorliegenden Forschungsreihe erfolgreich konzipiert, eingesetzt, überprüft und sukzessive weiterentwickelt wurde – lässt sich die Sponsoringwirksamkeit in einer kompakten und gleichzeitig ganzheitlichen Art und Weise sowohl wissenschaftlich fundiert als auch praxistauglich evaluieren. Insbesondere die zielorientierte und multidimensionale Erfassung von impliziten Markenassoziationen, wie von Cornwell et al. (2005) als kritisches Forschungsdefizit identifiziert, erwies sich als leistungsstark und wertvoll. Aus Perspektive des Marketingmanagement zeigt die vorliegende empirische Forschungsreihe ebenfalls die kritische Notwendigkeit des kombinierten Einsatzes aus impliziten und expliziten Erhebungsinstrumenten, um ein ganzheitliches Verständnis entwickeln zu können, wie Konsumenten die Marke und damit einhergehend die Markenkommunikation wahrnehmen und verarbeiten. Des Weiteren scheint es aus Perspektive des Marketingmanagement angebracht, die Wirksamkeit einer Sponsoringaktivität im Vorfeld anhand des Assoziationsfits zwischen Sponsorobjekt und Sponsormarke analytisch abzuschätzen. Nur wenn am Ende das Sponsorobjekt im Vergleich zur Sponsormarke bei den Assoziationen klar besser abschneidet, die für die Sponsormarke mit Blick auf eine positive Konsumentenreaktion essentiell sind, scheint ein Sponsoringinvestment zweckmäßig, da dann ein positiver Assoziationstransfer vom Sponsorobjekt auf die Sponsormarke wahrscheinlich ist, welcher einen nachhaltigen Ausbau und eine substanzielle Stärkung des Markenwissens ermöglicht

    Identifikation von potenziellen Transkriptionsfaktorbindestellen in Nukleotidsequenzen basierend auf einem Data-Warehouse-System

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    Hippe K. Identifikation von potenziellen Transkriptionsfaktorbindestellen in Nukleotidsequenzen basierend auf einem Data-Warehouse-System. Bielefeld: Bielefeld University; 2014

    Bioinformatische Analysen zur Optimierung von Aptamerbibliotheken: Eine Studie zur Aufklärung bindungsrelevanter Charakteristika in Sequenz und Struktur am Beispiel eines Norovirus-Aptamers

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    Aptamere besitzen als nahezu universelle Binder ein großes Anwendungspotential in Biotechnologie und Medizin; ihre Selektion aus zufälligen Sequenzbibliotheken liefert jedoch nur suboptimale Ergebnisse. Während der Selektion schlagen sich in der Bibliothek Bindungsinformationen nieder, die zur Optimierung des Verfahrens eingesetzt werden können. Die vorliegende Arbeit widmet sich der bioinformatischen Erschließung dieser Informationen. Für die initiale Auswertung der gewonnenen Aptamersequenzdaten erwiesen sich unter Zuhilfenahme von n-Gramm-Deskriptoren und Affinitäten die Regressionsanalyse und auf statistisch-symbolischer Ebene die Mustersuche als wirkungsvolle Verfahren. Für die Aufklärung der Komplexstruktur aus Aptamer und Zielprotein wurde eine Bewertungsfunktion gefunden, die die Identifikation sogenannter nahe-nativer Bindungskonformationen unter den Ergebnissen einer Dockingsimulation erlaubt. Nach dieser methodischen Evaluation erfolgte die Selektion eines Aptamers gegen das Kapsid des humanen Norovirus. Auf Basis der erhobenen Sequenzdaten wurde die Bindegeometrie zwischen Aptamer und Zielprotein durch Anwendung der im Verfahrensprotokoll festgehaltenen Kombination der Analysemethoden aufgeklärt. Das dabei als bindungsrelevant identifizierte Sequenzmotiv kann bei der Erzeugung targetspezifisch optimierter Selektionsbibliotheken als a priori-Information einfließen.:Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis Tabellenverzeichnis Formelverzeichnis Abkürzungsverzeichnis Vorwort 1 Thematische Einleitung 1.1 Hypothesen und Fragestellungen 1.2 Aufbau der Arbeit 2 Allgemeine Grundlagen 2.1 Protein-Nukleinsäure-Komplexe 2.1.1 Aufbau von Proteinen 2.1.2 Aufbau von Nukleinsäuren 2.1.3 Interaktionen zwischen Proteinen und Nukleinsäuren 2.2 Aptamere und deren Gewinnung 2.2.1 Aptamere als universelle Binder 2.2.2 Das Grundverfahren der Aptamerselektion 2.2.3 Methodische Modifikationen des Selektionsverfahrens 3 Auswertung der Primär- und Sekundärstruktur von Nukleinsäuren 3.1 Numerische Beschreibung von Nukleinsäuren 3.1.1 Nukleobasendeskriptoren 3.1.2 Transformationsstrategien 3.1.3 Direkt anwendbare Beschreibungskonzepte 3.2 Konzeption einer Strategie zur Evaluation der Beschreibungskonzepte 3.2.1 Beschreibung und Vorverarbeitung des Datensatzes 3.2.2 Zusammenstellung von Deskriptorensets 3.2.3 Eingesetzte Methoden 3.3 Ergebnisse der Evaluation 3.3.1 Gegenüberstellung der Beschreibungskonzepte 3.3.2 Überprüfung der Plausibilität 3.3.3 Verhältnismäßigkeit 3.3.4 Abschließende Betrachtung 4 Mustersuche in biologischen Sequenzen 4.1 Sequenzmuster 4.1.1 Definition der Sequenzmuster 4.1.2 Bewertung konkreter Musterfunde 4.1.3 Bewertung einzelner Musterinstanzen 4.1.4 Visualisierung 4.2 Algorithmus zur Mustersuche 4.2.1 Suche in Suffixbäumen 4.2.2 Durchsuchen des Musterraumes 4.2.3 Optimierung der Suchstrategie 4.2.4 Ordnung der Ergebnisse 4.2.5 Zusammenfassung 5 Auswertung der Tertiärstruktur von Protein-Nukleinsäure-Komplexen 5.1 Übersicht der Bewertungsmodelle für Protein-Nukleinsäure-Komplexe 5.1.1 Wissensbasierte Paarpotentiale 5.1.2 Molekularmechanische Bewertung 5.1.3 Auswahl der Konzepte für die weitere Betrachtung 5.2 Vorstellung und Herleitung der ausgewählten Bewertungsmodelle 5.2.1 Die SPA-PN-Potentiale 5.2.2 Die modifizierten SPA-PN Potentiale 5.2.3 Die ITScore-PR Potentiale 5.2.4 Molekularmechanische Bewertung 5.3 Konzeption des Vergleichs der Bewertungsmodelle 5.3.1 Auswahl und Vorstellung der Referenzkomplexe 5.3.2 Generierung von Decoy-Strukturen 5.3.3 Quantifizierung der strukturellen Abweichung 5.4 Ergebnisse des Vergleichs 5.4.1 Referenzkomplex 4PDB 5.4.2 Referenzkomplex 5CMX 5.4.3 Gewichtung der HADDOCK-Bewertung 5.4.4 Visualisierung der Bewertung 5.5 Zusammenfassung 6 Selektion und Analyse eines Norovirus-Aptamers 6.1 Der Norovirus als Zielstruktur der Aptamerselektion 6.1.1 Epidemiologische Aspekte 6.1.2 Aufbau des Norovirus 6.1.3 Nachweis des Norovirus 6.1.4 Eingesetzter Norovirusstamm 6.2 Experimentelle Durchführung und Auswertung 6.2.1 Aptamerselektion 6.2.2 Evaluation der Anreicherung von Aptamerkandidaten 6.2.3 Experimentelle Verifikation der Bindung 6.2.4 Entwurf eines bioinformatischen Analyseprotokolls 6.3 Bioinformatische Analysen auf Basis der Primär- und Sekundärstruktur 6.3.1 Vorhersage der Sekundärstrukturen für die Aptamerkandidaten 6.3.2 Untersuchung der Anreicherung über die Clusteranalyse 6.3.3 Untersuchung der n-Gramm-Zusammensetzung 6.3.4 Durchführung einer Mustersuche 6.3.5 Validierung der Musterfunde 6.4 Bioinformatische Analyse auf Basis der Tertiärstruktur 6.4.1 Bestimmung der Struktur des Zielproteins 6.4.2 Bestimmung der Aptamerstruktur 6.4.3 Bildung eines Komplexes aus Aptamer und Zielprotein 6.4.4 Einschätzung der Relevanz für die Epitope der Proteinoberfläche 6.5 Konzepte für die spezifische Anreicherung von Oligonukleotidbibliotheken 6.5.1 Ableitbare Unterräume des Sequenz- und Strukturraumes 6.5.2 Zusammensetzung einer Bibliothek 7 Abschließende Betrachtung 7.1 Zusammenfassung der Ergebnisse 7.2 Ausblick Literatur Versicherun

    Kommunikationspolitik: Humor in der Werbung

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    Innovationen in Netzwerken: wie Humankapital und Sozialkapital zu kreativen Ideen führen

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    Ausgehend vom Schumpeterschen Konzept behandelt der Verfasser im ersten Teil seiner Untersuchung den Kombinationsgedanken insbesondere im Technologiemanagement, im strategischen Management, im Wissensmanagement, im FuE-Management und in der Organisationstheorie. Er bestimmt die kombinative Innovation als einen dynamischen mehrphasigen Prozess, der aus der Fusion und Weiterentwicklung von Wissenselementen aus mehreren Domänen basiert, bestimmte organisationale Rollen und Kernfähigkeiten voraussetzt und zum nachhaltigen Wettbewerbserfolg von Unternehmen massiv beiträgt. Der zweite Teil der Untersuchung ist dem Aufbau des Komplementaritätsmodells gewidmet. Relevante Kreativitätstheorien werden in das Humankapitalmodell eingebunden und zentrale Erfolgsfaktoren ("enabler") des kreativen Humankapitals identifiziert. Im dritten Teil folgt eine eingehendere Analyse der einzelnen Enabler des kreativen Humankapitals und des Sozialkapitals und ihrer Wechselwirkungen speziell als Erfolgsfaktoren von kombinativen Innovationen. (ICE2

    Die Energiewende in den eigenen vier Wänden

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    Zusammenfassung Die Studie zeigt, dass etwas Alltägliches wie das Heizen in privaten Haushalten ein komplexes soziales Phänomen darstellt. Technologische Entwicklungen wie Passivhäuser und smarte Heizungssteuerungen können nur dann ihre maximale Wirkung für Energieeinsparungen entfalten, wenn sie sozial adaptiert werden. Wie Technik und Handeln zusammen gedacht werden können, legt die Arbeit fundiert dar. Sie leistet somit einen Beitrag zur sozialwissenschaftlichen Klimaforschung. Anhand des Beispiels des Wohnraumheizens wird die theoretisch-analytische Leistungsfähigkeit des Praktikenansatzes vermittelt und gezeigt, dass dieser Ansatz großes Potenzial hat, auch Wandlungsprozesse sozialer Praktiken zu untersuchen. Für diejenigen, die sich aus praktischer Sicht mit dem Thema Heizen oder anderen Formen des alltäglichen Energiekonsums und dessen (politischen) Rahmenbedingungen beschäftigen, bieten sich zahlreiche Hinweise, wie der Komplexität des Alltags in der Praxis begegnet werden kann. Abstract This study shows that something commonplace, like heating in private households, is a complex social phenomenon. Technological developments, such as passive houses and smart heating controls, can only have their maximum effect on energy savings if they are socially adapted. How technology and action can be thought of together is explained in this work. It thus makes a contribution to social science climate research. Using the example of domestic heating, it conveys the theoretical and analytical efficiency of the practice approach and shows that this approach has great potential in investigating processes of change in social practices. For those who deal with the topic of heating or other forms of everyday energy consumption and its (political) framework conditions from a practical point of view, there are numerous hints as to how the complexity of everyday life can be addressed in practice

    Onlinehändlerbefragung 2023 : E-Commerce nach Corona: Fachkräftemangel, Überdistribution und Künstliche Intelligenz

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    Die Onlinehändlerbefragung 2023 (Kapitel 2 bis 5) wurde zum sechsten Mal in Folge durchgeführt und es beteiligten sich 598 Onlineshops im Bereich Business-to-Consumer (B2C; 82 Prozent), Business-to-Business (B2B; 45 Prozent) und Herstellershops (D2C; 14 Prozent). Dabei können Händler sowohl im B2B, als auch im B2C oder D2C gleichzeitig operieren. Neben 441 Schweizer Onlinehändlern (74 Prozent) nahmen 136 österreichische Onlinehändler (23 Prozent) an der repräsentativen Onlinebefragung teil. In den Jahren 2020 und 2021 boomte der Onlinehandel aufgrund der Corona-Krise, die Einkäufe verschoben von offline zu online. Bei fast der Hälfte der Onlineshops geht das Online-Wachstum, meist abgeschwächt, weiter und ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 weitergewachsen. Bei der anderen Hälfte hingegen ist der Online-Umsatz im Jahr 2022 im Vorjahresvergleich (leicht) zurück-gegangen und es ist wieder "business as usual" eingekehrt. Neun von zehn Händler geben an, dass «der Corona-E-Commerce-Boom vorbei ist». Zwei Drittel stimmen zu, dass die Konkurrenz online zugenommen hat und daher der Umsatz zurückgegangen ist. Zudem bestätigen fast alle Händler, dass sich die Konsumentenstimmung seit 2022 verschlechterte, u.a. wegen dem Ukraine-Krieg. Drei Viertel glauben, dass die Kaufkraft ihrer Kunden und Kundinnen wegen der Inflation abnahm und dass diese ihr Geld anderswo bzw. anderswie ausgeben, z.B. für Reisen. Weiter stimmt ein Viertel voll und die Hälfte eher zu, dass die Kundschaft wieder verstärkt stationär einkauft und auch deshalb der Umsatz im Onlineshop sank. Erstmals werden in dieser Studienreihe die Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) im E-Commerce genauer untersucht. Am häufigsten wird die KI – insbesondere ChatGPT – für die Content-Erstellung im Onlineshop eigesetzt, meist für die Erstellung von Texten, vereinzelt auch für Fotos und Grafiken. Am zweithäufigsten genannt werden automatisierte Produkt- und Angebotsempfehlungen. Auch die Personalisierung von Inhalten, Angeboten und Bestellprozessen mittels KI ist für Händler ein wichtiges Thema. Zudem spielt die KI bei der digitalen Verkaufs- und Kundenberatung sowie im Kundendienst eine immer grössere Rolle, indem sie zum Beispiel Kundenanfragen in Chatbots beantwortet. Bei der Produktsuche im Onlineshop werden die Suchalgorithmen und Suchresultate dank KI immer besser. Auch bei der Generierung und Anreicherung der Produktinformationen spielt die KI bei vielen Onlinehändler eine relevante Rolle, etwa bei der Erstellung von Artikelbeschreibungen. Im Onlinemarketing findet die KI ebenfalls zahlreiche Anwendungen, gerade bei der Steuerung, Analyse und Optimierung von Werbekampagnen, etwa in sozialen Medien und Suchmaschinen. ChatGPT unterstützt die Händler bei der Suchmaschinenoptimierung, indem die Texte für Google und Co. erstellt oder optimiert werden. Die grössten Herausforderungen im E-Commerce liegen zurzeit in den kompetitiven Märkten (z.B. steigende Konkurrenz und Preise) und im Marketing (z.B. knappes Budget, steigende Komplexität und Marketingkosten). Die Beschaffungsprobleme (z.B. lange Lieferzeiten, Import-Probleme und Lieferkosten) sind in diesem Jahr bei vielen Händlern zurückgegangen. Verschärft haben sich jedoch die Herausforderungen bei der Rekrutierung und beim Personal: Bei der Hälfte der E-Commerce-Unternehmen fehlt das (qualifizierte) Personal, Know-how und Wissen. Der aktuelle Fachkräftemangel führt nach Aussage der befragten Händler dazu, dass sich das Front- und Backend der Onlineshops nicht so schnell wie gewünscht weiterentwickelt, Produktentwicklungen sowie Innovationen nicht vorangetrieben und Projekte storniert werden sowie die Kundenakquise und -beratung aufgrund der Unterbesetzung reduziert ist. Bei den Zahlungsmethoden ist das Mobile Payment weiter auf dem Vormarsch: TWINT wurde bei den Schweizer Onlinehändlern wichtiger als der Kauf auf Rechnung und etablierte sich bei den Onlineshops hinter der Kreditkarte zum zweitwichtigsten Zahlungsmittel. Schon bei vier von fünf Schweizer Onlineshops kann man «twinten». Bei jedem zweiten Onlineshop kann man mittlerweile mit Debitkarten (z.B. Visa Debit, Master Debit) bezahlen. Apple Pay und Google Pay wachsen auf tiefem Niveau: Jeder vierte Onlineshop akzeptiert schon Apple Pay, und fast jeder fünfte Google Pay. Die Zahlung auf Raten und die Angebote von Lösungsanbietern wachsen ebenfalls. Als Gastbeitrag in Kapitel 6 enthält diese Studienausgabe ein Follow-up zur Studienreihe Commerce Report Schweiz, herausgegeben von der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW und von Datatrans, heute Planet. Der von Ralf Wölfle verfasste Beitrag heisst “Handel nach Corona” und reflektiert die langfristigen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Distribution von Konsumgütern. Die Ergebnisse aus der quantitativen Onlinehändlerbefragung der ZHAW wurden angereichert mit 18 strukturierten Interviews mit Mitgliedern des langjährigen Studienpanels der FHNW. Der Bericht beginnt mit einer Standortbestimmung und diagnostiziert aktuell eine Krise des Konsums bei physischen Produkten. Deren Ursachen sind einerseits eine Gegenbewegung zum Konsumgüterboom während der Pandemie und andererseits die derzeitigen makroökonomischen Rahmenbedingungen. Die Krise betrifft sowohl den stationären Handel als auch den Onlinehandel. Nach Ansicht der Studienteilnehmenden wird sich der durch Corona ausgelöste Umsatzsprung im E-Commerce in einer mehrjährigen Betrachtung voraussichtlich wieder ausgleichen. Die Auswirkungen der Pandemie werden als Tipping Point für die Branche bezeichnet. Dieser beinhaltet die Verlagerung von Handelsfunktionen vom traditionellen Handel zu Onlineanbietern. Die beiden wichtigsten neuen Aspekte sind die Überwindung der Trennung der beiden Kanalwelten Stationär und Online sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen der Flexibilisierung von Tagesabläufen. Sie haben zu einem vielfältigeren Bedarf an Einkaufsmöglichkeiten und Services geführt. Die Pandemie hat im Nonfood-Handel eine Überdistribution bewirkt. Dies bedeutet: Dass es für Anbieter immer schwieriger wird, sich im Wettbewerb zu differenzieren. Dies hat nicht zuletzt auch mit den Mechanismen digitaler Plattformen zu tun. Den Abschluss des Gastbeitrags bildet ein Blick auf die kommenden fünf Jahre. Dessen Schwerpunkt ist das Spannungsfeld zwischen Anbieterkonzentration und Angebotsvielfalt. Auf eine Formel gebracht lautet der Befund: mehr Vielfalt von weniger, mächtigeren Anbietern
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