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    Quer- und Seiteneinstieg in den Lehrerberuf in Deutschland: Ursachen, Formen und Auswirkungen

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    WĂ€hrend heute aufgrund des bundesweit auftretenden, teilweise massiven LehrkrĂ€ftemangels die PhĂ€nomene des Quereinstiegs und des Seiteneinstiegs in den Lehrerberuf in der öffentlichen Debatte und im bildungswissenschaftlichen Diskurs sehr prĂ€sent sind, war dies vor rund zehn Jahren in Deutschland noch nicht der Fall. Die vorliegende kumulative Dissertation enthĂ€lt fĂŒnf Publikationen, die ab 2014 im Kontext eines Modellvorhabens zum Quereinstieg an der Technischen UniversitĂ€t Dresden sowie seiner Nachfolgeprogramme entstanden sind. Die Publikationen widmen sich in erster Linie der historischen Einordnung der aktuellen Praxis alternativer BerufszugĂ€nge sowie der Systematisierung verschiedener nicht grundstĂ€ndiger BerufszugĂ€nge. Die Publikationen 1 (Weber, Puderbach & Gehrmann, 2016) und 2 (Stein, Puderbach & Gehrmann, 2016) markieren den Anfang der systematischen wissenschaftlichen Befassung mit alternativen Wegen in den Lehrerberuf in Deutschland. Im Mittelpunkt steht eine Typologie nicht grundstĂ€n-diger BerufszugĂ€nge, die Direkteinstieg, Seiteneinstieg, Quereinstieg und Qualifizierten Quereinstieg unterscheidet. Die Publikationen 3 (Puderbach, 2019) und 4 (Barany, Gehrmann, Hoischen & Puderbach, 2020) aktualisieren die ersten Analysen und Bestandsaufnahmen und legen den Fokus auf das aktuelle Seiteneinstiegsprogramm in Sachsen. Publikation 5 (Puderbach & Gehrmann, 2020) rekapituliert den Stand der empirischen Forschung zu Quer- und Seiteneinstieg und bezieht dabei auch den internationalen Diskurs ein. Anschließend wird der aktuelle Forschungsstand im Jahr 2022 aufgearbeitet und der bildungswissenschaftliche Diskurs rekapituliert, um auf dieser Basis Entwicklungsperspektiven fĂŒr die LehrkrĂ€ftebildung aufzuzeigen und Forschungsdesiderata zu identifizieren. Im Mittelpunkt der öffentlichen Debatte sowie der empirischen Forschung steht die Frage nach der professionellen Kompetenz nicht grundstĂ€ndig qualifizierter LehrkrĂ€fte sowie nach ihrer beruflichen Performanz und möglichen negativen Auswirkungen ihres Einsatzes auf den Lernerfolg von SchĂŒler:innen. Der Forschungsstand hierzu erweist sich als defizitĂ€r und inkonsistent und erlaubt bislang keine empirisch fundierte Bewertung des Quer- und Seiteneinstiegs. Ob sich Quer- und Seiteneinsteiger:innen in ihrer professionellen Kompetenz und in ihrem beruflichen Handeln systematisch von regulĂ€r qualifizierten LehrkrĂ€ften unterscheiden, lĂ€sst sich nicht pauschal, sondern nur fĂŒr jeweils konkrete Varianten des nicht grundstĂ€ndigen Berufszugangs beantworten. Die nötigen empirischen Studien dafĂŒr liegen bislang erst in AnsĂ€tzen vor. Da die grundstĂ€ndige LehrkrĂ€ftebildung in Deutschland keine kontinuierliche Deckung des LehrkrĂ€ftebedarfs gewĂ€hrleistet, wird die Ausbildungsstruktur zumindest temporĂ€r durch alternative, nicht grundstĂ€ndige Formen der Qualifizierung und des Berufszugangs ergĂ€nzt. In Deutschland steht man vor der Frage, ob dauerhaft gleichwertige Alternativen zur grundstĂ€ndigen LehrkrĂ€ftebildung etabliert werden sollen, oder ob Abweichungen von der herkömmlichen Qualifizierungs-struktur weiterhin nur in Form zeitlich begrenzter Sondermaßnahmen mit substantiellen Abstrichen beim Qualifizierungsniveau praktiziert werden.:Einleitung 5 Übersicht der Publikationen der kumulativen Dissertation 11 1 Entstehungskontext der Publikationen 13 2 Zusammenfassung der in der Dissertation kumulierten Publikationen 16 2.1 Publikation 1: „Quer- und Seiteneinstieg in den Lehrerberuf – schnelle Notlösung oder gleichwertige Alternative?“ 16 2.2 Publikation 2: „Nicht-grundstĂ€ndige Wege in den Lehrerberuf in Deutschland. Eine systematisierende Bestandsaufnahme“ 18 2.3 Publikation 3: „Quer- und Seiteneinsteiger nachqualifizieren. Erfahrungen an der Technischen UniversitĂ€t Dresden“ 21 2.4 Publikation 4: „Lehrerbildung in Deutschland neu denken? – Konjunkturen, Definitionen, rechtliche Figurierungen und empirische Ergebnisse zum Quer- und Seiteneinstieg in den Lehrerberuf“ 23 2.5 Publikation 5: „Quer- und Seiteneinstieg in den Lehrerinnen- und Lehrerberuf“ 27 3 Aktueller Forschungsstand zu Determinanten und Konsequenzen der professionellen Kompetenz von Quer- und Seiteneinsteiger:innen 29 3.1 Systematisierung alternativer Wege in den Lehrerberuf in Deutschland 29 3.2 Individuelle Voraussetzungen von Quer- und Seiteneinsteiger:innen 36 3.2.1 Berufswahlmotivation 37 3.2.2 Persönlichkeitsmerkmale 38 3.2.3 Kompetenzen aus Vorberufen und außerberuflichen Kontexten 38 3.3 Professionelle Kompetenz von Quer-und Seiteneinsteiger:innen 41 3.3.1 Wirksamkeit von LehrkrĂ€ftebildung 41 3.3.2 Kompetenz von grundstĂ€ndig und alternativ qualifizierten LehrkrĂ€ften 43 3.3.3 Professionswissen 43 3.3.4 Überzeugungen 45 3.3.5 Motivationale Orientierungen und selbstregulative FĂ€higkeiten 45 3.4 Der Professionalisierungsprozess von Quer- und Seiteneinsteiger:innen 47 3.4.1 GeĂ€nderte Abfolge von Qualifizierungselementen 48 3.4.2 Verzicht auf bildungswissenschaftliche und pĂ€dagogische Inhalte 49 3.4.3 Berufsbegleitende Qualifizierung 51 3.5 Performanz und Berufserfolg von Quer- und Seiteneinsteiger:innen 56 3.5.1 UnterrichtsqualitĂ€t und SchĂŒler:innenergebnisse 56 3.5.2 Berufliche Zufriedenheit und Berufsverbleib 61 4 Fazit, Perspektiven und Desiderata 64 4.1 Bewertung des Einsatzes von Quer- und Seiteneinsteiger:innen 64 4.2 Perspektiven fĂŒr dauerhafte alternative Zugangswege 68 4.3 Forschungsdesiderata 70 Literaturverzeichnis der nicht publizierten Kapitel 74 Danksagung 86 Verzeichnis der Anlagen 87 Publikation 1: 88 Publikation 2: 109 Publikation 3: 137 Publikation 4: 144 Publikation 5: 15

    eine Bestandsaufnahme

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    Der formale Bildungsweg von LehrkrĂ€ften in Deutschland umfasst traditionell ein grundstĂ€ndiges, lehramtsbezogenes Studium, den Vorbereitungsdienst und berufsbegleitende Fort- und Weiterbildungen. Neben diesem von der KMK bevorzugten Professionalisierungsweg (KMK 2013) existieren aber auch drei Alternativen: Der Seiteneinstieg, der Quereinstieg und der Quereinstieg wĂ€hrend des Studiums (Brinkmann und MĂŒller 2020) 1. Die Existenz dieser alternativen Wege in das Lehramt geht einerseits auf die anhaltende Differenz zwischen Absolvent:innenzahlen und Einstellungsbedarf (KMK 2020) zurĂŒck; andererseits wird eine Flexibilisierung der Wege in das Lehramt – unter Einhaltung festzulegender Standards – als zeitgemĂ€ĂŸe Anpassung an die zunehmende Entstandardisierung von Berufsbiographien interpretiert (Terhart 2020; Brinkmann und MĂŒller 2020). Berufsbegleitend zu absolvierende und selten an UniversitĂ€ten angebundene Programme des Quer- und Seiteneinstiegs werden jedoch als den BemĂŒhungen um die Professionalisierung des Berufs und der Standardisierung der Qualifizierung entgegenlaufend angesehen (Ramseger 2017; Rothland und Pflanzl 2016). Die Programme wĂŒrden „den akademischen Herausforderungen der Kompetenz- und Persönlichkeitsentwicklung von LehrkrĂ€ften nicht gerecht“ (HRK 2020, S. 3). Welche alternativen Professionalisierungswege in Deutschland bestehen, welchen zeitlichen und inhaltlichen Umfang diese haben und welche Akteur:innen an den Programmen jeweils beteiligt sind, ist, trotz einiger aktueller Übersichtsarbeiten (Abs et al. 2020; Brinkmann und MĂŒller 2020), im Detail schwer zu ĂŒberblicken. Ebendiese Rahmeninformationen könnten aber weitere Argumente in der Diskussion um die QualitĂ€t aktuell bestehender alternativer Bildungswege liefern. In diesem Beitrag werden daher die Ergebnisse einer Bestandsaufnhame zu aktuellen, alternativen Professionalisierungswegen fĂŒr die FĂ€cher Physik, Mathematik und Informatik berichtet. Neben einer allgemeinen Beschreibung der Programme, wurden dazu die Eingangsvoraussetzungen, die beteiligten Institutionen, der zeitliche Umfang, die Inhalte der Qualifizierungsmaßnahmen und der Status der Absolvent:innen ermittelt

    Quer- und Seiteneinstieg in das Lehramt Physik

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    Da der Bedarf an ausgebildeten PhysiklehrkrĂ€ften seit mehreren Jahren in den meisten BundeslĂ€ndern nicht mehr gedeckt werden kann, bieten diese BundeslĂ€nder die Möglichkeit des Quereinstiegs in die zweite Phase der Lehrerausbildung oder des Seiteneinstiegs direkt in den Schuldienst an. In den Jahren 2007 und 2008 wurden die Kultusministerien der LĂ€nder zu ihren Konzepten und personalpolitischen Maßnahmen befragt, mit denen sie der Problematik des Lehrermangels begegnen. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass zwölf der 16 BundeslĂ€nder verschiedene Quer- und/ oder Seiteneinsteigerprogramme besitzen. Die Zusammensetzung des PhysiklehrkrĂ€ftenachwuchses wird nach Absolventen von LehramtsstudiengĂ€ngen sowie nach Quer- und Seiteneinsteigern lĂ€nderspezifisch differenziert und ausfĂŒhrlich dargestellt. Danach wurden bundesweit in den Jahren 2002 bis 2008 rund 3.000 PhysiklehrkrĂ€fte ohne Lehramtsstudium fĂŒr Haupt-, Real- und Gesamtschulen sowie fĂŒr Gymnasien eingestellt, davon ca. 2.300 in das Referendariat und ca. 700 direkt in den Schuldienst. Im gymnasialen Bereich betrug in diesem Zeitraum die Quereinsteigerquote in Bezug auf die Gesamtzahl der eingestellten Referendare bundesweit bei 45%, wobei die Quoten in den Jahren 2006 und 2007 ĂŒber 60% lagen. Diese Situation hat Auswirkungen auf die Ausbildung zukĂŒnftiger PhysiklehrkrĂ€fte und auf den Unterricht an den Schulen. FachverbĂ€nde und Physikdidaktiker fordern daher eine Abkehr von Seiteneinsteigerprogrammen und ein fachdidaktisches Nachqualifizierungsprogramm fĂŒr Quereinsteiger. Aus diesem Grund entwickelt ein bundesweites Konsortium von Physikdidaktikern ein entsprechendes Programm, das der Kultusministerkonferenz angeboten werden soll

    Seiteneinsteiger:innen im Schuldienst aus Sicht ihrer Kolleg:innen

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    Überall in Deutschland wird fĂŒr die Deckung des LehrkrĂ€ftebedarfs auf Seiteneinsteiger:innen zurĂŒckgegriffen. Über die Ausgestaltung des Seiteneinstiegs in den Schulen und seine Auswirkungen auf das vorhandene Personal ist bislang wenig bekannt. Der vorliegende Beitrag gibt aus einer reprĂ€sentativen Befragung sĂ€chsischer LehrkrĂ€fte erste Einblicke in die Einstellungen grundstĂ€ndig qualifizierter LehrkrĂ€fte zum Seiteneinstieg: Einer verbreiteten grundsĂ€tzlichen Skepsis gegenĂŒber dem Seiteneinstieg stehen tendenziell positive Erfahrungen mit Seiteneinsteiger:innen im eigenen Kollegium gegenĂŒber. Deren Einsatz wird allerdings nicht als unmittelbare Entlastung in Situationen des Personalmangels wahrgenommen, sondern stellt fĂŒr die grundstĂ€ndig qualifizierten LehrkrĂ€fte eine zusĂ€tzliche Belastung dar. Eine Herausforderung fĂŒr die Gestaltung des Seiteneinstiegs besteht darin, eine kollegiale Begleitung und UnterstĂŒtzung der Seiteneinsteiger:innen bereitzustellen, die auf eine berufsbegleitende Professionalisierung der Seiteneinsteiger:innen zielt und die vorhandenen Kollegien zugleich nicht ĂŒberfordert. (DIPF/Orig.

    Quer- und Seiteneinstiege in den Lehrer:innenberuf. GrĂŒnde, Spielarten und Folgen alternativer Wege in die Schule

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    Der Weg in den Lehrer:innenberuf in Deutschland schien nach dem 2. Weltkrieg ĂŒber mehrere Dekaden quasi in Stein gemeißelt. Er fĂŒhrte ĂŒber eine 1. Phase der LehrkrĂ€ftebildung in der UniversitĂ€t in zwei FĂ€chern, dem Studium der Bildungswissenschaften und Fachdidaktiken wie auch den Schulpraktischen Übungen in eine 2. Phase im Studienseminar. Hier wurden die berufspraktischen Elemente vermeintlich geschĂ€rft, um so danach mit zwei Examina ausgestattet in den Schuldienst, die 3. Phase der LehrkrĂ€ftebildung, einzutreten. In der letzten Dekade wird dieser etablierte, grundstĂ€ndige Weg in den Schuldienst mehr und mehr ĂŒber sogenannte ‚Sondermaßnahmen‘ in Frage gestellt, eröffnen sich durch sie doch alternative Wege in den Beruf, weil der eklatante LehrkrĂ€ftemangel dies gebietet. (DIPF/Orig.

    Unterschiede in der beruflichen Belastung von grundstĂ€ndig und nicht-grundstĂ€ndig qualifizierten LehrkrĂ€ften an Fachschulen fĂŒr SozialpĂ€dagogik

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    Die Zahl der nicht-grundstĂ€ndig ausgebildeten LehrkrĂ€fte in Deutschland nahm in den vergangenen Jahren stetig zu. Insbesondere die beruflichen Schulen sind stark auf LehrkrĂ€fte aus dem Quer- und Seiteneinstieg angewiesen. Vor diesem Hintergrund untersucht der vorliegende Beitrag auf Basis von Mehrebenenanalysen, inwiefern sich LehrkrĂ€fte der beruflichen Fachrichtung SozialpĂ€dagogik mit verschiedenen QualifikationshintergrĂŒnden in ihrer wahrgenommenen beruflichen Belastung unterscheiden. Es werden grundstĂ€ndig ausgebildete LehrkrĂ€fte mit Quer-, Seiten- und Direkteinsteigenden sowie LehrkrĂ€ften, die schulartfremd unterrichten, verglichen. Die Daten stammen aus einer bundesweiten quantitativen Befragung von 850 LehrkrĂ€ften an Fachschulen fĂŒr SozialpĂ€dagogik. Die Ergebnisse zeigen, dass sich LehrkrĂ€fte, die ĂŒber den Direkteinstieg an die Fachschulen gekommen sind, signifikant geringer belastet fĂŒhlen als grundstĂ€ndig ausgebildete LehrkrĂ€fte. Zudem finden sich signifikante EinflĂŒsse der kollegialen Kooperation, der Unterrichtsstörungen und des Schulklimas auf das Belastungsempfinden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch nichtgrundstĂ€ndig qualifizierte LehrkrĂ€fte die Anforderungen des Berufs bewĂ€ltigen und die berufsbiografischen HintergrĂŒnde sogar eine Ressource im Umgang mit den potenziellen Belastungen des Lehrberufs sein können. (DIPF/Orig.

    Einstellungsvoraussetzungen fĂŒr LehrkrĂ€fte an Fachschulen fĂŒr SozialpĂ€dagogik. Eine Analyse bundeslandspezifischer Regelungen

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    Mit dem Lehramt der beruflichen Fachrichtung SozialpĂ€dagogik gibt es zwar ein Studium, das explizit fĂŒr den Unterricht an den Fachschulen qualifiziert, die Absolventinnen und Absolventen reichen aber nicht aus, um den LehrkrĂ€ftebedarf an den Schulen zu decken. Das Arbeitspapier stellt die bundeslandspezifischen Regelungen fĂŒr die Einstellung von nicht grundstĂ€ndig ausgebildeten LehrkrĂ€ften dar und beschreibt auch die Qualifizierungsmaßnahmen, die es vonseiten der LĂ€nder fĂŒr diese Bewerberinnen und Bewerber gibt. Die Ergebnisse der Recherchen zeigen, dass die Möglichkeiten zum Einstieg in den Beruf als Lehrkraft vielfĂ€ltig und die zulĂ€ssigen Qualifikationen und Qualifizierungsmaßnahmen ĂŒber die 16 BundeslĂ€nder hinweg sehr heterogen sind. Deutschlandweit geltende Mindestqualifikationsanforderungen und evidenzbasierte Qualifizierungsmaßnahmen könnten dazu beitragen, den Unterricht abzudecken und die QualitĂ€t der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung zu erhalten. (DIPF/Orig.

    Die wissenschaftliche Ausbildung Lehramt in Sachsen. Programme und Implikationen fĂŒr die Professionalisierung von Seiteneinsteiger:innen

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    Die Mangelsituation auf dem LehrkrĂ€ftearbeitsmarkt hat sich in der letzten Dekade stetig verfestigt. Der vorliegende Beitrag befasst sich mit dem Seiteneinstieg in den Lehrer:innenberuf im Freistaat Sachsen am Beispiel der TU Dresden. ZunĂ€chst wird erlĂ€utert, wie der Seiteneinstieg rechtlich in Sachsen figuriert ist und wie die wissenschaftliche Ausbildung als zentrales Qualifikationselement zur Professionalisierung von Seiteneinsteiger:innen am Beispiel des Projekts BQL (Berufsbegleitende Qualifizierung von LehrkrĂ€ften) an der TU Dresden umgesetzt wird. Anschließend werden einige Ergebnisse der Begleitforschung des ZLSB zum Programm prĂ€sentiert und diskutiert. Dazu wurden 705 schriftliche Interviews zu Beginn und 204 zum Ende des Seiteneinstiegprogramms ausgewertet. Im Fokus stehen dabei die Gelingensbedingungen und berufsspezifische Professionalisierungsmerkmale des Seiteneinstieges. Im Besonderen werden SelbsteinschĂ€tzungen und berufsbezogene Überzeugungen sowie Berufswahlmotive untersucht. Um mögliche Unterschiede und Gemeinsamkeiten zu grundstĂ€ndigen Lehramtsstudierenden aufzuzeigen, werden die Ergebnisse mit Befunden aus der Begleitforschung zu regulĂ€ren LehramtsstudiengĂ€ngen an der TU Dresden verglichen. Bei Seiteneinsteiger:innen zeigt sich eine sehr hohe Ähnlichkeit zu den Ergebnissen bei Lehramtsstudierenden. Nur in wenigen Aspekten der Befragungen finden sich Befunde, die zeigen, dass bei Seiteneinsteiger:innen z.B. eine höhere Autonomie bei der Berufswahlentscheidung und weniger stark extrinsisch geprĂ€gte Entscheidungen und Wahrnehmungen zum LehrkrĂ€fteberuf vorherrschen. (DIPF/Orig.

    LehrkrĂ€ftebildung in der Bedarfskrise. Programme – Positionierungen – Empirie

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    Seit Beginn der 2010er Jahre existiert ein Mangel an LehrkrĂ€ften in Deutschland, auf den mit unterschiedlichen Sondermaßnahmen des Quer- und Seiteneinstiegs zu einer beschleunigten Personalgewinnung reagiert wird. Die in diesem Tagungsband versammelten BeitrĂ€ge geben Einblicke in die aktuelle Forschung, Evaluation und Diskussion um die Entwicklung der LehrkrĂ€ftebildung und des LehrkrĂ€fteberufs unter den Bedingungen der gegenwĂ€rtigen Bedarfskrise. Der Blickwinkel konzentriert sich nicht nur auf den engeren institutionellen Kontext der LehrkrĂ€ftebildung, sondern beleuchtet auch das Profil der Quer- und Seiteneinsteigenden, ihren Umgang mit den beruflichen Herausforderungen und die Auswirkungen, die sich fĂŒr die Situation in den Schulen ergeben. (DIPF/Orig.
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