125 research outputs found

    Integration durch Strafe? Die Normalisierung paternalistischer Diskursfiguren zur "Integrationsunwilligkeit"

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    In zahlreichen europäischen Ländern wurden jüngst internationale Verträge und Gesetze, in denen man gerne »europäische Grundwerte« erkennen möchte, unter Hinweis auf den Schutz ebendieser in Frage gestellt oder außer Kraft gesetzt. Auch in Österreich konstruiert der politische Diskurs Fragen der Migration und Integration zunehmend als Sicherheitsthemen. Dieser Beitrag liefert eine detaillierte diskurshistorische Studie eines Diskursstranges, über den der Schlüsselbegriff »Integrationsunwilligkeit« in Österreich etabliert wurde. Qualitative Analysen der Argumentationsmuster in dem damit zugleich normalisierten Narrativ von »Integration durch Strafe« werden ergänzt durch korpuslinguistische Analysen relevanter Diskursfelder in Gesetzgebung, Rechtsprechung und parlamentarischen Debatten

    Packaging politics

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    Pressekonferenzen, Staatsempfänge, Fototermine die mediale Vermittlung von Politik bedient sich standardisierter Ausschnitte der politischen Realität zur mediengerechten Verpackung schwer vermittelbarer Inhalte. Nicht nur die Politik, sondern auch ihre Berichterstattung erscheinen damit als ständig wiederkehrendes Ritual. Untersucht werden die Hintergründe und Formen typisierter Darstellungsmuster sowie das routinierte und sich selbst verstärkende Wechselspiel zwischen den Elementen der expressiven Selbstdarstellung sowie der medialen Fremddarstellung von Politik. Die Vermittlungsmechanismen der symbolischen Anreicherung, Personalisierung, Ritualisierung und Emotionalisierung politischer Information dienen dabei nicht nur der Reduktion von Komplexität, sondern ermöglichen gleichzeitig die Konstruktion demonstrativer Publizität, die unter dem Gewand der Medientauglichkeit wünschenswerte Ausschnitte politischer Wirklichkeiten selektiert, stilisiert und stetig reproduziert

    Sarrazin

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    Debatte um die Thesen von Sarrazin.Debate about Sarrazin\u27s book

    Das Ehrenamt nutzen: Zur Entstehung einer staatlichen Engagementpolitik in Deutschland

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    Seit der Jahrtausendwende gibt es auf der bundespolitischen Ebene in Deutschland ein eigens auf die Engagementförderung fokussiertes Politikfeld. Wie kam es dazu? Wer hat diesen Prozess forciert? Diesen Fragen geht die Autorin durch eine Verknüpfung von Diskurs-, Hegemonie- und Gouvernementalitätstheorie auf den Grund. Anhand der Analyse politisch-medialer Diskurse legt sie den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Freiwilligenarbeit seit den 1980er Jahren offen und beleuchtet die Deutungs- und Institutionalisierungskämpfe zwischen verschiedenen Interessengruppen. Es zeigt sich: Die Herausbildung einer staatlichen Engagementpolitik war keinesfalls zwangsläufig.Since the turn of the millennium, at the level of federal policy in Germany there has been a political field focused specifically on the promotion of social engagement. How did it come to this? Who was behind this process? The author gets to the bottom of these questions by making connections to theories of discourse, hegemony and governmentality. Using the analysis of political and media discourses, she reveals the social transformation in the approach to voluntary work that has taken place since the 1980s, and illuminates struggles of interpretation and institutionalization between diverse interest groups. It becomes clear that the formation of a state policy of social engagement was in no way a necessity

    Das Ehrenamt nutzen

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    Seit der Jahrtausendwende gibt es auf der bundespolitischen Ebene in Deutschland ein eigens auf die Engagementförderung fokussiertes Politikfeld. Wie kam es dazu? Wer hat diesen Prozess forciert? Diesen Fragen geht Daniela Neumann durch eine Verknüpfung von Diskurs-, Hegemonie- und Gouvernementalitätstheorie auf den Grund. Anhand der Analyse politisch-medialer Diskurse legt sie den gesellschaftlichen Wandel im Umgang mit Freiwilligenarbeit seit den 1980er Jahren offen und beleuchtet die Deutungs- und Institutionalisierungskämpfe zwischen verschiedenen Interessengruppen. Es zeigt sich: Die Herausbildung einer staatlichen Engagementpolitik war keinesfalls zwangsläufig

    Von den "Freiburger Thesen" zum "Lambsdorff-Papier". Die Transformation der FDP in der sozial-liberalen Koalition.

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    Wurden in den „Freiburger Thesen“ der FDP von 1971 noch eine „Demokratisierung der Gesellschaft“ und eine „Reform des Kapitalismus“ gefordert, so galt das „Lambsdorff-Papier“ von 1982 bereits Zeitgenossen als Hinwendung zu einer Wirtschafts- und Sozialpolitik nach Vorbild von „Thatcherismus“ und „Reaganomics“. Vor diesem Hintergrund drängt sich die Frage nach den Transformationsprozessen innerhalb der FDP während der sozial-liberalen Koalition auf. Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Partei an der Schwelle zur „zweiten Moderne“ im Hinblick auf den Aufstieg neokonservativer und neoliberaler Ideen auf der einen und neuer ökologischer und postmaterieller Leitbilder auf der anderen Seite

    Von Fachlicher Risikoanalyse zu Politischer Risikobewertung: Die Vermittlung von Risikoanalysen im Bevölkerungsschutz in die Bundespolitik

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    In Deutschland werden seit 2010 im Auftrag des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (bis 8. Dezember 2021 Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat), unter der Koordination des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) regelmäßig Risikoanalysen zu unterschiedlichen Risiken erarbeitet und zur politischen Bewertung vor allem an den Innenausschuss des Deutschen Bundestages gesandt. Diese Studie untersucht explorativ die Rahmenbedingungen der politischen Arbeit von Abgeordneten des Deutschen Bundestages und geht der Frage nach, welche Gründe und Bedingungen die Wahrnehmung der Risikoanalysen beeinflussen und die Verwendung dieser für die Entscheidungsfindung und Politikgestaltung erschweren oder erleichtern. Zur Beantwortung dieser Frage wurden 15 leitfadengestützte Interviews mit aktiven und ehemaligen Bundestagsabgeordneten sowie zwei Gruppendiskussionen mit wissenschaftlichen Mitarbeitenden von Bundestagsabgeordneten durchgeführt. Auf der Grundlage eines heuristischen Modells erfolgte eine strukturierte qualitative Inhaltsanalyse des Materials entlang festgelegter Auswertungskategorien. Durch die Analyse konnten grundlegende Rahmenbedingungen für die Arbeits- und Verhaltensweisen der Abgeordneten herausgearbeitet und Gründe aufgezeigt werden, die eine politische Diskussion der Risikoanalysen in der Vergangenheit erschwert haben. Gleichzeitig erzielte die Analyse eine große Anzahl von Anhaltspunkten für direkte oder indirekte Verbesserungen in der kommunikativen Begleitung der Risikoanalysen sowie deren inhaltlicher und visueller Aufbereitung. Zusätzliche Aspekte hinsichtlich der politischen Wahrnehmung und Bewertung der Risikoanalysen konnten im Rahmen einer Analyse politischer Dokumente erarbeitet werden, die über das Dokumentations- und Informationssystem für Parlamentarische Vorgänge (DIP) abrufbar sind. Die Studie stellt abschließend Handlungsempfehlungen für einen erfolgreichen Transfer der Inhalte der Risikoanalysen in die Bundespolitik vor

    Zeitschrift für Diskursforschung / Journal for Discourse Studies, 02/2017

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    Inhaltsverzeichnis Willy Viehöver / Reiner Keller / Werner Schneider Editorial 114 Themenbeiträge Ina Alber / Sonja Ammann Diskursforschung als interdisziplinäre Schnittstelle Wissenssoziologie und Exegese im hermeneutischen Gespräch 116 Kristina Chmelar Gedenken denken im terrain vague Ein postkonstruktivistischer Weg für die Erinnerungsforschung 136 Laura Maleyka / Sascha Oswald Wenn »Genderwahn« zur »Tautologie« wird Diskursstrukturen und Kommunikationsmacht in Online-Kommentarbereichen 159 Markus Rheindorf Integration durch Strafe? Die Normalisierung paternalistischer Diskursfiguren zur »Integrationsunwilligkeit« 182 Berichte Steffen Hagemann / Anina Engelhardt »Deutungsmuster im Diskurs: Arbeitskreis Diskursforschung der Sektion Wissens- soziologie und 13. Netzwerktreffen Wissenssoziologische Diskursanalyse« 207 Cathrin Tettenborn / Georg Tiroch »Die Diskursive Konstruktion von Wirklichkeit III: Interdisziplinäre Perspektiven einer wissenssoziologischen Diskursforschung« 211 Reviews Prof. Dr. Rolf Parr Wodak, R. (2016): Politik mit der Angst. Zur Wirkung rechtspopulistischer Diskurse. Wien und Hamburg: Edition Konturen. 219 Prof. Dr. Wolf J. Schünemann Herschinger, E./Renner, J. (Hrsg.) (2014): Diskursforschung in den Internationalen Beziehungen. Baden-Baden: Nomos. 22

    The missionary mandate of diaconal community work - an interdisciplinary study on this ministry's Christian profile

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    Summary in German and EnglishDie Arbeit untersucht aus interdisziplinärer Perspektive, wie das christliche Profil der (Gemeinwesen-) Diakonie dargestellt wird, welche Herausforderungen sich daraus ergeben und in welchem Bezug Mission dazu steht. Hierzu dienen die geschichtlichen Entwicklungen von Diakonie und Mission innerhalb Deutschlands und die Ausführung des ganzheitlichen Missionsverständnisses nach David J. Bosch als Grundlage. Die Arbeit zeigt, dass in der Verbindung von Theologie, Diakonie und der Sozialen Arbeit wesentliche Grundannahmen und -spannungen gegeben sind, die Parallelen zur Missionstheologie aufzeigen, welche aber nicht als ‚Mission’ benannt oder anerkannt werden.Das Ergebnis dieser Forschungsarbeit lautet, dass die missionarisch ganzheitlich verstandene Gemeinwesendiakonie einen Ausweg aus der mangelnden Praxisrelevanz theologischer Leitbilder darstellt und somit einen Beitrag zur Stärkung des christlichen Profils diakonischer Einrichtungen liefern kann.Using an interdisciplinary perspective, this piece of work examines how the Christian profile of diaconal community work is portrayed, the challenges that emerge and how missionary work relates to the debate. The historical developments of social work and missionary work in Germany, as well as David J. Bosch’s holistic understanding of mission serve as a foundation for the analysis. The study will show that the relationship between theology, diaconal community work and social work reveals major assumptions and tensions which show parallel elements to a theology of mission but are not named or acknowledged as such. The conclusion of this study will state that diaconal community work, understood as holistic mission, can offer a solution to the decreasing relevance of theological mission statements and therefore contribute to strengthening the Christian profile of diaconal institutions.Christian Spirituality, Church History and MissiologyM. Th. (Missiology

    Oppositionstradition versus Regierungsverantwortung : Die Positionen der SPD in der Außen- und Sicherheitspolitik zwischen 1993 und 2005

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    Die SPD trug im Laufe ihrer Geschichte zu verschiedenen Zeitpunkten Regierungsverantwortung. Doch jedes Mal tat sie sich schwer mit der Bürde der administrativen Staatslenkung. Oftmals waren Schwierigkeiten bei der Gewöhnung an die Regierungstätigkeit schon nach kurzer Zeit erkennbar. Außerdem war es immer von Bedeutung, ob die SPD während ihrer Regierungszeit den Bundeskanzler stellte, oder ob sie der Bundesregierung lediglich als Juniorpartner angehörte. Die vorliegende Arbeit stellt die Positionen der SPD in der Außen- und Sicherheitspolitik während der Oppositionsjahre von 1993 bis 1998 sowie während der nächsten sieben Jahre in wiedererlangter Regierungsverantwortung von 1998 bis 2005 dar. Die Arbeit untersucht, ob die SPD als Partei bzw. die wesentlichen Akteure der SPD im Jahre 1998 im Bereich der Außen- und Sicherheitspolitik auf die Übernahme von Regierungsverantwortung vorbereitet gewesen sind. Beschrieben werden zunächst die Jahre von der Gründung der deutschen Sozialdemokratie 1863 bis 1993 in einem Überblick. Schwerpunkt dieser Betrachtung bilden die außenpolitischen Grundsatzentscheidungen sowie die Probleme, die die SPD während dieser Zeit bei der Realisierung von Oppositionswünschen im praktischen Regierungshandeln zwischen 1969 und 1982 hatte. Darauf folgt dann die eingehende Analyse der Jahre von 1993 bis 2005. Mit der Untersuchung dieses Zeitraumes soll der Versuch gemacht werden, fünf Jahre vor Regierungseintritt mit den Jahren in Regierungsverantwortung (als "Kanzlerpartei" und Partei zweier sozialdemokratischer Verteidigungsminister) zu vergleichen. Der Fokus richtet sich zum einen auf die Entscheidungen, welche die SPD auf den Parteitagen traf. Zum anderen stehen die Diskussionen im Parteivorstand, im Präsidium und im Parteirat im Zentrum der Betrachtung. Zu diesem Zweck analysiert die Arbeit unter anderem eine umfangreiche Sammlung von Parteitagsprotokollen und Parteitagsbeschlüssen sowie Protokolle der Sitzungen des Präsidiums, des Parteivorstandes und des Parteirates, aber auch die Regierungsprogramme im Vorfeld der Bundestagswahlen 1994, 1998, 2002 und 2005. Dadurch werden die zu den jeweiligen Zeitpunkten aktuellen Meinungen sozusagen "ungefiltert" erkennbar. Ferner wird auf Protokolle von Plenarsitzungen des Deutschen Bundestages und auf eine vielschichtige Auswahl von Presseartikeln zurückgegriffen. Daraus wird ersichtlich, welche Kompromisse gebildet wurden oder eben nicht, wie sich einzelne Akteure verhielten, mit welcher Intensität die Delegierten der Bundesparteitage hinter der Positionsfindung der Parteiführung standen - oder eben nicht standen - und wie die Öffentlichkeit auf die Entscheidungen reagierte. Neben diesen Quellen haben sich maßgebliche Akteure der SPD-Außenpolitik im zu untersuchenden Zeitraum bereit erklärt, zur Außen- und Sicherheitspolitik der SPD Rede und Antwort zu stehen. Diese Interviews sind für den Verfasser der Arbeit eine große Stütze, um zu einer wirklich umfassenden Würdigung des Themas zu gelangen. Es ist eine Herausforderung, die Jahre, in denen Sozialdemokraten zum ersten Mal in der über 140-jährigen Parteigeschichte über den Einsatz von Militär im Ausland entscheiden mussten, zu analysieren. Interessant für die nahe Zukunft wird allerdings sein, welche Konsequenzen die SPD selbst aus den dargestellten Ereignissen noch ziehen wird
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