2,010 research outputs found

    Politische Technologieagenden und Zirkulationen von SchlĂĽsselkategorien

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    In den 1990er Jahren trieben nationale und supranationale politische IT-Agenden nicht nur die Implementierung einer technischen Infrastruktur voran sondern auch die einer neuen Gesellschaft, der Informationsgesellschaft. Die weltweite Implementierung von Informationsinfrastruktur ist daher als ein ko-konstitutiver Prozess zu verstehen, der sowohl technologische Innovation als auch sozialen Wandel beinhaltete. Um die neuen Informationstechnologien aufzunehmen, musste die Gesellschaft verändert werden, und umgekehrt waren die neuen Informationstechnologien nötig, um sozialen Wandel zu ermöglichen. Die Informationsgesellschaft kann als das „soziale Universum“ [Callon 1987, 84] betrachtet werden, das spezifiziert werden musste, damit die neuen Informationstechnologien operieren können. In seinem Beitrag über die Einführung des Elektroautos in Frankreich zu Beginn der 1970er Jahre legt Michel Callon dar, dass es zur Entwicklung des elektrisch betriebenen Automobils nicht ausreichte, lediglich die technowissenschaftlichen Probleme zu lösen. Die Projektingenieure verstanden, dass die gesamten sozialen Strukturen der französischen Gesellschaft radikal verändert werden mussten, um diesen neuen Typ von Technologie, den sie entwarfen, zu akzeptieren und aufzunehmen. Die Ingenieure spezifizierten daher nicht nur die Merkmale des elektrischen Fahrzeugs sondern auch die Merkmale des sozialen Universums, in dem das Fahrzeug eingesetzt werden sollte [ebd.]. ..

    Hybride Ă–konomien und nachhaltige Revolutionen

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    Die Forderung nach massivem Wandel in den 1990er Jahren wurde nach dem weltweiten Zusammenbruch der Technologiemärkte im Jahr 2001 auf ein neues Nachhaltigkeitsparadigma hin rekonfiguriert. Vorstellungen von radikalem Wandel wurden auf Möglichkeiten der Institutionalisierung von radikalem Wandel ohne Veränderungsfeindlichkeit überprüft. Das Konzept einer „nachhaltigen Revolution“ wurde entwickelt und gab Input in die Logik globaler und nationaler Entwicklungsdiskurse. Mit dem Entstehen einer neuen vernetzten globalen Ökonomie in den 1990er Jahren (Castells 2000) wurden neue Informationstechnologien zunehmend als Schlüssel zu weltweit verteilten Wissensrepositorien betrachtet und galten in Schwellenländern und sich neu industrialisierenden Ländern als Möglichkeit, endlich „auf die gleiche Ebene zu gelangen wie andere Länder“ (Anderson 1997b). Es herrschte die Überzeugung, dass, zum ersten Mal in der Geschichte, „weniger entwickelte“ Länder eine reale Chance hatten, mit den herrschenden Wirtschaftsmächten gleichzuziehen. Eine Revolution war im Gange: die „IT-Revolution“. Die informationstechnologische Revolution bedurfte – anders als die industrielle Revolution – nur geringer individueller Investitionen, um die sich bietenden neuen Potentiale anzuzapfen. Informationstechnologie entwickelte sich rasant zu einem globalen wirtschaftlichen Sektor, der vielen neue Beteiligungsmöglichkeiten bot. Zum Einstieg benötigte man nicht viel: Talent zum Programmieren und einen Computer. Die Vorteile zeigten sich für viele also auf einer ganz konkreten Ebene, und es erschien möglich, das Leben von Individuen ganz unmittelbar zu verbessern. Eine viel größere Anzahl an Gesellschaften und Individuen als je zuvor, so die Einschätzung, konnte von den Vorteilen dieser neuen „Revolution“ profitieren. ..

    Innovativ und international – mit regionalem Personal: Ergebnisse einer Befragung von New Economy-Unternehmen in Sachsen und Thüringen

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    BT and IT firms in Saxony and Thuringia were surveyed about their recruiting activities, the scope of their product markets and their R&D activities. The major findings are: The majority of firms engage in product and process development, their product markets are not predominantly local markets, and that they recruit their labor force in the local labor market. The latter fact is explained by the existence of the modern infrastructure in higher learning and research in the new Länder (which formerly constituted the GDR). Consequently the firms are optimistic to be also able to attract highly qualified personnel in the future.The recently enacted law, which grants a number of work permits for highly qualified jobs (green card) is therefore of no great significance to these firms.

    Ubiquitous Computing : allgegenwärtige mobile Kommunikation

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    Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik des Ubiquitous Computings. Die Durchdringung von Alltagsgegenständen mit Informationstechnologie und die Vernetzung von smarten Systemen führen zu einer Umwelt, in der in allen Bereichen Veränderungen auftreten werden. Diese Arbeit versucht diese Veränderungen zu erfassen, zu beschreiben und beschäftigt sich vor allem mit dem Thema mobiler Kommunikationsmöglichkeiten. Basis für neuartige Kommunikationswege ist die hochausgebildete und weiterhin in Entwicklung befindliche Informationstechnologie, sowie die zugehörigen Dienstleistungsangebote und Netzwerke. Der Umgang mit solcher Technik hat Einfluss auf die nutzenden Personen und dadurch auch auf ihren gesamten gesellschaftlichen Lebensraum. Deshalb wird näher beleuchtet, welche Auswirkungen allgegenwärtige, mobile Informations- und Kommunikationstechnologien auf das soziale Miteinander haben. Die Chancen und Probleme, die sich ergeben können, werden zunächst allgemein angeführt und danach abschließend in einer Art Szenario genauer ausgearbeitet. Beispielhaft wird dazu das Thema mobile Dienste für Familien behandelt und sowohl soziale, als auch rechtliche und ethische Aspekte berücksichtigt

    Gastronomische Anspruchsexpansion : vom prekären Verhältnis des Kochs zu seinen Gästen

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    Anpassung der unternehmung an die dynamic der wirtschafts- und sozialordnung

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    Documentos de trabajo serie marrĂłn. Cubierta en azul por error de imprenta

    Gesellschaftliche und interdisziplinäre Aspekte der Informatik

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    Methoden und Techniken der Informatik durchdringen mittlerweile nahezu sämtli-che Sphären der westlichen Industriegesellschaften (Wellman/Haythornthwaite 2002). Sowohl betriebliche Abläufe als auch der private Alltag sind in hohem Maße durch die Nutzung von Informations- und Planungssystemen, computerbasierte Netzwerk- und Kommunikationstechnologien bestimmt. Kognitionswissenschaftler bemühen Modelle der theoretischen Informatik (universelle Turingmaschinen) zur Beschreibung kognitiver Prozesse (Johnson-Laird 1983), Genetiker und Immunolo-gen (Tarakanov/Skormin/Sokolova 2003) greifen in ihrer Modelbildung auf infor-mationstheoretische Konzepte zurück (Roederer 2005), Physiker entwickeln eine Wissenschaftssprache, welche die Interaktion der grundlegenden Bausteine der Welt als Berechnungen erfasst (von Baeyer 2005). Umgekehrt wird auch die Informatik von Ergebnissen anderer Disziplinen nachhaltig beeinflusst. Zu nennen wären neue Berechnungsmodelle im Neuro- (Churchland/Sejnowski 1994) oder Quantencom-puting (Nielsen/Chuan 2000). Gemeinsam ist diesen zum Teil disparaten wissen-schaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen, dass einem verallgemeinerten Informationsbegriff eine große heuristische Kraft zugesprochen wird. Aus wissen-schaftstheoretischer Sicht wird diese Fokussierung auf Information als erklärende Größe teils heftig kritisiert, teils als zukunftsweisend vorangetrieben. Janich etwa spricht informationstheoretischen Modellen der Genetik jegliche eigenständige Er-klärungsfähigkeit ab (Janich 2006) – während andererseits Floridi die Forderung nach einer eigenständigen Informationsphilosophie (Floridi 2003) erhebt. Diese sehr weit gespannte Debatte kann an dieser Stelle nicht nachvollzogen werden. Vielmehr soll hier eine Konzentration auf die Fragestellungen im Zusammenhang mit der Produktion, Distribution und Rezeption von Information erfolgen, welche die Gesellschaft, die sich derzeit als Informations- oder Wissensgesellschaft (Bittlingmayer/Bauer 2006; Kübler 2005; Kuhlen 2004) begreift, systematisch unter normativen Gesichtspunkten diskutiert. Im Zentrum des Interesses steht im Folgen-den nicht der Computer als Berechnungswerkzeug sondern das Computernetzwerk als Medium zur Erarbeitung und Vermittlung von Wissen und Information

    Was macht die Universität aus ihren Bologna-Studierenden?

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    Der folgende Beitrag fasst die jüngsten Ergebnisse einer Studierendenbefragung zusammen, die im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekts „ZEITLast: Lehrzeit und Lernzeit: Studierbarkeit der BA-/BSc- und MA-/MSc- Studiengänge als Adaption von Lehrorganisation und Zeitmanagement unter Berücksichtigung von Fächerkultur und Neuen Technologien“ im Wintersemester 2010/2011 in den beiden Studiengängen „Informationsmanagement und Informationstechnologie“ und „Polyvalenter 2-Fächer-Bachelor-Studiengang mit Lehramtsoption“ an der Stiftung Universität Hildesheim durchgeführt wurde. Dieser Befragung ging in beiden Studiengängen eine Zeitbudgeterhebung voraus. Zentrale Ergebnisse werden im Folgenden vorgestellt und im Weiteren exemplarisch in den wissenschaftlichen Diskurs eingebunden. Deutlich wird, dass das Gefühl von Belastung nicht auf die reine Zeitinvestition in das Studium zurückzuführen ist, sondern auch in engem Zusammenhang mit der vorherrschenden Lehrorganisation an der Hochschule und den eigenen studentischen Kompetenzen zu sehen ist

    Wachstum und Wandel

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    Wachstum und Beschleunigung, wie sie kennzeichnend für moderne Gesellschaften sind, führen bereits heute zu einer sichtbaren Erschöpfung natürlicher Ressourcen. Auch unsere gesellschaftlichen und politischen Strukturen werden hiervon geprägt und ein zunehmender Verlust der Beziehung des Individuums zu seiner Lebenswelt, der sich prägnant im Begriff der Entfremdung widerspiegelt, kann als Zeichen dafür gewertet werden, dass eine ausschließlich auf wirtschaftliches Wachstum ausgelegte Gesellschaft möglicherweise nicht weiter existieren kann. Obwohl Begriffe, wie der der Nachhaltigkeit, längst Einzug in den allgemeinen Wortschatz gefunden haben, wird ein Konzept des „Wachstum um jeden Preis“ häufig immer noch als Grundlage ökonomischen Handelns gesehen. Im Sommersemester 2017 werden uns Referenten aus unterschiedlichen Fachbereichen ihre Diagnosen und Einschätzungen zu zentralen Aspekten des Wachstums darlegen und ihre Visionen mit uns teilen, welche Arten des Wandels nötig, möglich und erstrebenswert sein können. Gemeinsam mit Ihnen möchten wir darüber diskutieren, wie sich gesellschaftlicher und individueller Wandel verstehen und wie er sich vielleicht konstruktiv gestalten lässt. Freuen Sie sich auf spannende und erhellende Vorträge und Diskussionen, zu denen Sie der Arbeitskreis des studium universale herzlich einlädt
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