86 research outputs found

    Zur Rolle der Authentizität in kommunikativen Tests

    Get PDF
    Authentizität ist ein Leitprinzip bei der Erstellung kommunikativer Tests, das scheinbar die Rücksichtnahme auf den Kontext garantiert und damit Vorhersagevalidität sicherstellt. In dieser Arbeit wird der Versuch unternommen, mögliche empirische Verfahren zur Validierung authentische Aufgaben aufzuzeigen und exemplarisch zu beschreiben. Theoretischer Bezugsrahmen ist dabei ein interaktionistisches Verständnis von kommunikativen Tests, demnach der authentische Kontext einer Aufgabe erst aktiv durch metakommunikative Strategien der Lernenden hergestellt wird. Forschungsleitende Frage ist daher, inwieweit Testkandidaten diese metakommuniktativen Strategien bei der Bearbeitung authentischer Aufgaben tatsächlich einsetzen. Am Beispiel einer Schreibaufgabe des Österreichischen Sprachdiploms wird das Antwortverhalten der Kandidaten mit diskursanalytischen Methoden analysiert. Dabei wird methodischen auf genretheoretische Ansätze zurückgegriffen, die eine enge Beziehung zwischen Kontext und Diskurs proklamieren und damit die Vorhersage zu erwartender Diskursstrukturen erlauben. Zusätzlich werden introspektive Daten ausgewählter Lernender erhoben und mit den Diskursdaten trianguliert. Die Ergebnisse zeigen, dass authentische Aufgaben zwar das Potential haben, Sprachgebrauch in Interaktion mit dem Kontext zu elizitieren, sehr oft aber die Lernenden auf verkürzende Teststrategien zurückgreifen, die allein durch die Testumgebung möglich werden und somit die Authentizität einschränken. Konsequenzen solcher Phänomene für die Konstrukt- und Vorhersagevalidität und das Potential der in der Untersuchung eingesetzten Methoden für eine systematischere Aufgabengenerierung und eine quantitativ repräsentative Validierung authentischer Aufgaben werden diskutiert.Authenticity is a main principle in constructing communicative tests which apparently guarantees the involvement of context in test tasks and therefore secures prognostic validity. the goal of this thesis is to develop and explore empirical methods in order to validate and describe authentic test tasks. The theoretical framework is constructed through an interactionist view of communicative tests, which states that the authentic context of a task is constructed by the learner and the means of metacommunicative strategies. The research question deals with the issue of test candidates actually making use of such strategies when working on a task. Exemplified in a writing task of a German Language Certificate Test in Austria (Österreichisches Sprachdiplom Deutsch) the response behaviour of test candidates is inquired by discourse analysis. The methodological framework through a genre-analytic approach proclaims a strong interdependence between context and discourse an therefore enables the prognosis of expected discourse structures. Additional introspective data are elicitated and triangulated with discourse data. The results show that authentic tasks have the potential to elicitate language use in interaction with context. However, candidates very often make use of test takers strategies which are unique to testing environment and therefore limit the claim of authenticity. consequences for construct and prognostic validity are discussed as well as the methodological benefits of the techniques used in the research for test construction and further representative evaluation of open task formats in direct tests

    163 Wörter als Berufseinstiegshürde

    Get PDF
    Bei der vorliegenden Arbeit geht es um die Weiterentwicklung der schriftlichen Zulassungsprüfung Deutsch beim Österreichischen Bundesheer. Ziel dieser Arbeit ist es, die Grundlagen für ein neues, berufsorientiertes Prüfmittel zu schaffen, das auch faire Chancen für Menschen mit nichtdeutscher Muttersprache und Menschen mit motorischen Schwächen bietet. Insbesondere soll dabei geklärt werden, ob das aktuelle Prüfungsformat Diktat den Zweck der Qualifikation für das berufsspezifische Schreiben bzw. den Zweck der Zulassung zu gezielten Fördermaßnahmen erfüllt. Im ersten, theoretischen Teil steht die Einordnung und Bestimmung des Testformats „Diktat“ im Mittelpunkt. Um das prüfungsrelevante Bezugssystem festzulegen, wird insbesondere eine Bestimmung des kommunikativen Handlungsfeldes „Militär“ vorgenommen. Zusätzlich werden relevante problembezogene wissenschaftliche Untersuchungen herangezogen, um den empirischen Teil der Untersuchung aus testtheoretischer Sicht abzusichern. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Güte- und Nützlichkeitskriterien von Sprachtests. Den Abschluss des theoretischen Teils bildet eine zusammengefasste Expertise über die „Rechtschreibfähigkeit“ als Prüfungsgegenstand. Im zweiten, empirischen Teil der Arbeit wird das Prüfmittel „Diktat“ einer umfangreichen Evaluierung unterzogen. Anhand von zwei Stichprobenerhebungen in Ebelsberg und Enns wird eine Untersuchung des Diktats vorgenommen, wo eine Kombination von vier unterschiedlichen Untersuchungsmethoden zur Anwendung kommt. Zum einen werden die Testergebnisse ausgewertet und interpretiert bzw. eine Beobachtung der Teilnehmer während des Tests durchgeführt. Zum anderen erschließt sich die Datenerhebung aus Fragebögen und Experteninterviews. Bei der Interpretation und Zusammenschau der Untersuchungsergebnisse werden die Messwerte anhand von Themenkomplexen strukturiert und in Beziehung gebracht. Wie die Untersuchungsergebnisse zeigen, lassen sich mit dem Diktat weder die Schreibfähigkeit im militärischen Berufsfeld noch allgemeinsprachliche Fähigkeiten ausreichend überprüfen. Zentrale Qualitätskriterien wie Validität, Reliabilität und Objektivität werden nicht erfüllt. Abschließend wird mittels einer Vergleichsstudie ein neues Testformat vorgestellt, das sowohl den Ansprüchen einer Zweitsprachendidaktik gerecht werden als auch die sprachlichen Kompetenzen von einsprachig aufwachsenden MuttersprachlerInnen messen soll

    Entwicklung von Tests für die Freigabe des Dynamikmoduls als Teil der Absicherung eines automatisierten Fahrzeugs

    Get PDF
    Automatisierte Fahrfunktionen entwickeln sich kontinuierlich weiter. Maßgeblich für deren Zulassung ist ein belastbarer Nachweis ihrer Sicherheit. Mit zunehmendem technischem Fortschritt der Fahrzeugautomatisierung, wird es schwieriger und komplexer diese Funktionen für einen Einsatz im Straßenverkehr abzusichern. So stoßen auch in der Entwicklung hochautomatisierter Fahrzeuge gängige Absicherungsansätze an Grenzen. Das Forschungsprojekt UNICARagil verfolgt daher unter anderem im Umgang mit funktionaler Fahrzeugsicherheit neue Herangehensweisen. Mit diesem Hintergrund liefert diese Arbeit eine Methodik für eine Testentwicklung aus modularer Perspektive. Der hierfür untersuchte Gegenstand ist das Dynamikmodul des Forschungsprojekts, welches in allen Varianten der entwickelten Konzeptfahrzeuge für die Bereitstellung der Fahrfunktionen sorgen wird. Dabei wird das übergeordnete Ziel verfolgt, Aufwand und Komplexität der Absicherung durch modulares Testen zu reduzieren. Zunächst wird dafür die Modulumgebung, das Konzeptfahrzeug, beschrieben. Anschließend erfolgt eine Beschreibung des Dynamikmoduls mit seinem Aufbau und seinen Funktionen. Schnittstellen, funktionale Zusammenhänge aber auch vorgesehene Einsatzbedingungen werden dabei erklärt. Im nächsten Schritt werden für eine Testentwicklung relevante Grundbegriffe und deren Bedeutung erläutert. Um eine breite Informationsgrundlage aus testbaren Anforderungen zu entwickeln, wird daraufhin eine kombinierte Arbeitsweise für eine Risikoanalyse abgeleitet. Den Rahmen hierfür liefern Ansätze und analytische Methoden der ISO 26262, welche durch die Perspektive der Systems Theoretic Process Analysis (STPA) ergänzt werden. Mit kombinierten Analysen werden innere Zusammenhänge und mögliche Gefährdungen des Dynamikmoduls unabhängig von äußeren Einsatzbedingungen und Betriebssituationen erfasst. Funktionsbereiche und Beziehungen innerhalb des Dynamikmoduls werden dafür durch jeweilige Methoden unterschiedlich untersucht. Zunächst liefert die Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) mögliche Gefährdungen aus einzelnen Ausfällen innerhalb des Moduls. Wechselwirkungen und Zusammenhänge einzelner Ausfälle werden durch Fehlerbaumanalysen ergründet. Zuletzt lassen sich anhand eines Kontrollflussdiagramms der STPA Gefährdungen durch unsichere Wechselwirkungen ermitteln. Gemeinsam mit bekannten Anforderungen aus existierenden Unterlagen werden die Ergebnisse der Analysen in einer Anforderungsliste gesammelt. Mit Angaben über ihre Bedeutung in der funktionalen Modularchitektur, lassen sich diese anschließend sortieren und einzelnen Testumgebungen priorisiert zuordnen. Unter Berücksichtigung bekannter Möglichkeiten wurde dafür ein einfaches Testkonzept erstellt, mit dem einzelne Testfälle entsprechend ihrer Eigenschaften und Priorität den verfügbaren Testumgebungen zugeordnet wurden. Mit der beschriebenen Vorgehensweise und gewonnenen Ergebnissen lassen sich auch in der Zukunft des Forschungsprojekts Testfälle entwickeln. Grafische und tabellarische Ergebnisse durchgeführter Analysen liefern dafür Informationsgrundlagen über die Struktur des Dynamikmoduls. Auch lassen sich die gesammelten Anforderungen strukturiert neuen Testumgebungen zuweisen. Darüber hinaus bietet die Arbeit mit ihrem Aufbau Orientierung für andere Testentwicklungen und liefert zuletzt mögliche Anknüpfungspunkte für weitere Arbeiten über modulares Testen

    Automation des Tests eingebetteter Systeme am Beispiel der Kraftfahrzeugelektronik [online]

    Get PDF

    Towards testing of automated driving functions in virtual driving environments

    Get PDF
    In dieser Arbeit wird ein Beitrag für den methodischen Test von automatisierten Fahrfunktionen mit Hilfe von virtuellen Umgebungen geleistet. Im ersten Teil wird die Notwendigkeit eines systematischen Testkonzepts begründet und die These aufgestellt, dass ein szenariobasiertes Testkonzept eine mögliche Lösung für das Testdilemma darstellen könnte. Dazu werden sechs Forschungsfragen aufgestellt, die für die Entwicklung eines szenariobasierten Ansatzes beantwortet werden müssen. Im zweiten Teil werden die Grundlagen und Voraussetzungen der Arbeit dargestellt. Hierfür werden Begriffe und Definitionen vorgestellt. Weiterhin wird der Begriff der Komplexität von Szenarien untersucht. Die Automatisierungsgrade und eine funktionale Systemarchitektur für automatisierte Fahrfunktionen werden vorgestellt. Der Teil schließt mit einer Klassifikation von verschiedenen X-in-the-Loop-Verfahren ab. Im dritten Teil wird das Testkonzept des modularen virtuellen Testbaukastens vorgestellt. Es werden Anforderungen definiert sowie der Aufbau und die Schnittstellen zwischen den Modulen des Testbaukastens präsentiert. Für die Auswahl und Analyse der Einflussparameter, die Testfallerstellung und die Testdurchführung mittels X-in-the-Loop-Verfahren werden Anforderungen definiert und der relevante Stand der Technik vorgestellt. Daraus wird der Forschungsbedarf abgeleitet. Für die Auswahl und Analyse der Einflussparameter wird ein Schema zur Beschreibung der Einflussparameter hergeleitet und Informationsquellen für die Auswahl und Analyse von Einflussparametern werden bewertet. Für die Testfallerstellung wird ein generisches Modell zur Beschreibung von Szenarien vorgestellt und eine kombinatorische Testfallableitung präsentiert. Für die Testdurchführung wird eine Zuordnungsmethode für Testfälle auf verschiedene X-in-the-Loop-Verfahren beschrieben. Zusätzlich werden Testtreiber für die Module einer funktionalen Systemarchitektur analysiert und die Testtreiber des modularen virtuellen Testbaukastens vorgestellt. Für die Testfallauswertung werden Anforderungen definiert und Methoden aus dem Stand der Technik zur Bewertung und zur Analyse der Testergebnissen präsentiert. Der Teil schließt mit einer Beschreibung der Limitationen des Testbaukastens ab. Der vierte Teil beschreibt die Anwendung des Testbaukastens im Fallbeispiel des Engstellenassistenten. Das Projekt wird vorgestellt und die verschiedenen Module des Testbaukastens werden angewendet.This dissertation contributes to the systematical test of driving functions with virtual environments. The first part establishes the necessity of a systematic test concept for automated driving functions. The challenge of testing automated driving functions is presented and the assumption that scenario-based test concept can be a possible solution. Six research questions will be asked in this section, which have to be answered for the development of a scenario-based test concept. The second part defines important terms and analyses prior art as a foundation for this dissertation. Furthermore the levels of automated driving functions are presented and a functional system architecture is suggested. Finally, methods of software testing, traffic simulations, and classification methods for x-in-the-loop techniques are discussed. The third part purposes a concept for a modular virtual testing toolbox. The structure and interfaces between modules of the toolbox are described. Furthermore, requirements are stated for the following modules: selection and analysis of influence parameters, test case generation, test execution with x-in-the-loop techniques, and test case evaluation. For each of these modules selected state of the art methods are presented. Hence, the need for research is deduced. For the selection and analysis of influence parameters, a schema for describing influence parameters is introduced. Furthermore, resources for the selection and analysis of influence parameters are evaluated. For the test case generation, a unified model for the description of scenarios is presented. Additionally, a combinatorial test case deduction is described. For the test case execution, a method for assigning test cases to x-in-the-loop techniques is suggested. For the test case evaluation, a method for the evaluation and analysis of the test result is presented. A review of the limitation of the modular virtual testing toolbox closes this part. The fourth part presents the application of the modular virtual test toolbox to the constriction assistance system. The project is described and the single modules of the toolbox are applied to the assistance system

    Usability-Ergebnisse als Wissensressource in Organisationen

    Get PDF
    Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse über die Nutzer ihre Produkte, deren Arbeitsaufgaben und über die Nutzungskontexte, in dem diese sie anwenden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Durch den Prozess der nutzerzentrierten Softwareentwicklung sammeln Organisationen wichtige Erkenntnisse über die Nutzer ihrer Produkte, deren Arbeitsaufgaben und über die Nutzungskontexte, in denen sie angewendet werden. Diese Arbeit untersucht, wie derartige Usability-Ergebnisse in einer Organisation langfristig als Wissensressource eingesetzt werden können, um die Usability zukünftiger Produkte zu verbessern und die Effizienz des nutzerzentrierten Entwicklungsprozesses zu optimieren. Im Fokus stehen dabei interne Usability-Beauftragte als Anwender dieser Wissensressource: Da diese innerhalb ihrer Organisation für die dort entwickelten Produkte verantwortlich sind, haben sie ein besonders hohes Interesse an der nachhaltigen Nutzung der erhobenen Usability-Ergebnisse. Zu einer organisationsinternen Nutzung von Usability-Ergebnissen existieren bereits Ansätze aus der Forschung zu nutzerzentrierten Entwicklungsprozessen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, die unterschiedliche Ziele verfolgen. (Hughes, 2006; Douglas, 2007; Vilbergsdottir et al., 2014). Einen frühen Ansatz stellt Andre et al. (2001) mit dem User Action Framework vor, dessen Anwendung jedoch aufwendig sein kann (Hornbæk et al., 2008). Vorschläge für die Klassifizierung von empirischen Usability-Ergebnissen werden bislang vor allem im Kontext der Forschung zu Usability-Methoden eingesetzt (etwa Lavery et al., 1997; Hornbæk et al., 2008). In anderen Bereichen finden sie jedoch keine breite Anwendung, da sie nicht auf die Anwendungsfälle für Usability-Information in Organisationen abgestimmt sind. Als eine zentrale Fragestellung dieser Arbeit wird daher untersucht, für welche Anwendungsfälle eine Sammlung von Usability-Ergebnissen eingesetzt werden kann (Forschungsfrage RQ1). Dafür werden qualitativ ausgerichtete Interviews (n=8) mit internen Usability-Beauftragten sowie Fokusgruppen in zwei Organisationen durchgeführt. Im Rahmen dieser Studien können außerdem die Anforderungen an die Wissensorganisation und an die Informationsinteraktion für die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource analysiert werden (RQ2). Die Anforderungen werden als ein prototypisches Usability-Informationssystem umgesetzt, welches den Zugang zu einer Sammlung von Usability-Ergebnissen bereitstellt. In einer Studie mit Usability-Beauftragten (n=11) wird dieses System evaluiert, um Rückschlüsse auf die zugrunde liegenden Anforderungen zu ermöglichen. Im Rahmen der Studie werden zudem die Entscheidungsprozesse diskutiert, die angewendet werden, wenn Usability-Ergebnisse auf andere Kontexte übertragen oder verallgemeinert werden sollen (RQ3). Weiterhin werden die Faktoren und Barrieren untersucht, welche die Akzeptanz von Usability-Ergebnissen als Wissensressource in einer Organisation beeinflussen (RQ4). Die Untersuchungen zeigen, dass Usability-Ergebnisse bereits in vielen Organisationen gesammelt und gezielt eingesetzt werden. Die erhobenen Anwendungsfälle (RQ1) umfassen die Übertragung von vorhandenen Ergebnissen auf aktuelle Gestaltungsentscheidungen, Lernprozesse, analytische Fragestellungen und die Verallgemeinerung zu internen Richtlinien. Zu den identifizierten Anforderungen für die Organisation von Usability-Wissen (RQ2) gehört die Kombination von produktübergreifenden und produktbezogenen Metadaten. Die empirischen Evaluierungsergebnisse aus Nutzertests sollten mit den zugrunde liegenden Daten, vor allem aber mit den resultierenden Lösungsvorschlägen verknüpft werden. Bei der Gestaltung der Informationsinteraktion sollten die gezielte Suche, der Umgang mit potenziell unbekannter oder wechselnder Terminologie, aber auch explorative Such- und Lernprozesse unterstützen werden. Wenn Usability-Ergebnisse in einer Organisation mit dem Ziel der Vollständigkeit erhoben werden, können darauf auch Funktionen für die quantitative Analyse und für die Prozessbewertung aufbauen. Für die Bewertung der Übertragbarkeit von Usability-Ergebnissen (RQ3) sind eine Reihe von Entscheidungskriterien und Hinweisen relevant, anhand derer ihre Zuverlässigkeit überprüft und der Erhebungskontext hinsichtlich der Relevanz für eine aktuelle Fragestellung bewertet werden kann. Die Akzeptanz der Anwendung von Usability-Wissen (RQ4) erscheint primär von dem Aufwand abhängig, der für die Erschließung der Ergebnisse erforderlich ist. Die meisten der Teilnehmer bewerten den Aufwand im Verhältnis zu den erwarteten Vorteilen jedoch als angemessen. Mögliche Barrieren für die Wissensteilung können aus der Befürchtung entstehen, die Kontrolle über die Interpretation der Ergebnisse zu verlieren, sowie aus der Wahrnehmung als öffentliche Kritik an den jeweiligen Produktverantwortlichen. Die Ergebnisse dieser Arbeit können dabei helfen, die Unterstützung für die Nutzung von Usability-Ergebnissen als Wissensressource auf die erhobenen Anwendungsfälle auszurichten. Dafür werden Empfehlungen zu möglichen Ausrichtungen eines Usability-Informationssystems in Organisationen gegeben. Die Ergebnisse verweisen außerdem auf das große Potenzial für weitere Forschungsvorhaben in diesem Bereich, sowohl in Hinblick auf eine bessere Unterstützung des Wissensmanagements von Usability-Ergebnissen als auch in Bezug auf die Übertragung der grundlegenden Erkenntnisse dieser Arbeit auf andere Anwendungsdomänen, etwa im Bereich des Managements von Forschungsdaten.User centered software development provides organizations with valuable insights about the users of their software, about their work tasks and the various contexts in which a product is used. This dissertation explores how organizations can profit even more from such results in the long term by using them as an internal knowledge resource for improving the usability of future products and for increasing the efficiency of user centered processes. This topic will be investigated for in-house usability consultants as the primary target group of such a resource. In-house consultants are responsible for the quality of the products developed in their company, and the sustainable management of internal usability results therefore is of particular interest to them. In the research field of human computer interaction and user centered design, several approaches have already been proposed which can be used to systematize usability results in order to pursue a variety of goals (e.g. Hughes 2006; Douglas 2007; Vilbergsdottir et al. 2014). The User Action Framework (Andre et al. 2001) is an important contribution in this area. Its implementation, however, may prove to be difficult for many organizations because applying it was found to be resource intensive (Hornbæk et al., 2008). Other classification systems for usability problems have predominantly been in use in scientific studies on the evaluation of usability methods (e. g. Lavery et al. 1997; Hornbæk & Frøkjær 2008). These approaches have not been widely adopted because of the efforts involved in applying them, and because they do not take into account relevant use cases for usability information in organizations. The identification of use cases for the internal application of usability results therefore constitutes an important research question of this dissertation (research question RQ1). Qualitative interviews with in-house usability consultants (n=8) as well as focus groups in two organizations are conducted in order to investigate this question and to elicit usage requirements of an usability information system (research question RQ2). A prototypical usability information system implements these requirements based on a set of realistic usability results. The system and the proposed requirements are evaluated in an additional study with usability consultants (n=11). In the context of this study, criteria for reusing and generalizing usability results can be examined from the point of view of the participants (research question RQ3). In addition, the factors and barriers influencing the process of sharing and using usability knowledge have been investigated (research question RQ4). Results demonstrate that usability results have already been collected and applied to different use cases in many organizations (RQ1), including their direct application to current design decisions, learning and exploration, analytic questions, and the creation of internal usability standards. The organization of usability results (RQ2) requires a combination of product-specific characteristics with more general attributes as metadata for search and analysis. Results from user studies should be linked to the underlying empirical data and to the resulting design recommendations. Requirements for information interaction include support for the targeted search for usability results, dealing with potentially unknown or changing terminology, as well as possibilities for exploratory search and learning. If results are collected comprehensively in an organization, features for information analysis can be used to support the improvement of development processes. A number of different criteria are used to assess the reliability of usability results and the fit between the context in which a result was elicited and the context to which the result is to be applied. These aspects together provide the basis for deciding about the transferability of results (RQ3). Acceptance of the application of usability results as an information resource (RQ4) primarily depends on the amount of effort which is required for documenting these results. However, most participants expect the benefits to outweigh these efforts. Possible barriers for sharing usability results also include concerns about the loss of control over their interpretation as well as the perception of published results as criticism by those who are responsible for a product. In addition to describing existing practices, the results of this dissertation are intended to offer assistance for the application of usability results as an information resource in different use cases. Accordingly, recommendations about different categories of usability information systems are presented. The findings indicate further possibilities for research with the goal of improving knowledge management for usability results and may also be applied to other domains such as research data management

    Bewertung von Fahrerassistenzsystemen im Umfeld des szenariobasierten Testens

    Get PDF
    Durch die steigende Automatisierung von Fahrerassistenzsystemen wird die Fahraufgabe zunehmend vom Fahrer auf das Fahrzeug übertragen. Das szenariobasierte Testen ist dabei ein vielversprechender Ansatz, mit dem die Sicherheit von Fahrerassistenzsystemen nachgewiesen werden kann. Bei der Verwendung des Ansatzes zur entwicklungsbegleitenden Bestimmung des Reifegrads eines Fahrerassistenzsystems ergibt sich allerdings eine Anzahl an Herausforderungen, die in der vorliegenden Dissertation herausgearbeitet werden. Im Anschluss wird der Stand der Wissenschaft und Technik dargestellt, der für die Adressierung der Herausforderungen notwendig ist. Der Fokus liegt dabei auf dem Testen von Fahrerassistenzsystemen während des Entwicklungsprozesses. In der Diskussion des Stands der Technik und Wissenschaft wird anschließend gezeigt, dass die aktuell vorhandenen Testmethoden in der Automobilindustrie nicht ausreichend sind um Fahrerassistenzsysteme in einem szenariobasierten Testkonzept entwicklungsbegleitend zu testen. Als eine zentrale Herausforderung wird herausgearbeitet, dass Szenarien durch die Variation verschiedener Parameter erzeugt werden, wodurch sowohl der zeitliche Ablauf des erzeugten Szenarios im Vorfeld unbekannt ist als auch neue Szenarien entstehen können. Darauf aufbauend wird in dieser Dissertation ein Testkonzept entwickelt, mit dem Fahrerassistenzsysteme in Fahrszenarien bewertet werden können. Das Konzept ermöglicht es zu überprüfen, ob Systemanforderungen durch ein entwickeltes Fahrerassistenzsystem in unterschiedlichen Fahrszenarien erfüllt werden. Zusätzlich beinhaltet das Testkonzept eine Analyse der durchgeführten Fahrszenarien und deren Inhalt. Aus diesen Ergebnissen wird dann ein szenariospezifischer Reifegrad des Fahrerassistenzsystems bestimmt. Anschließend erfolgt eine prototypische Umsetzung in einer Software-in-the-Loop und Hardware-in-the-Loop Testumgebung. In der Software-in-the-Loop Testumgebung wird beispielsweise ein automatisiertes Notbremssystem in unterschiedlichen Fahrszenarien getestet. Die Evaluation der prototypischen Umsetzung zeigt, dass das entwickelte Testkonzept grundsätzlich funktioniert und eine systemspezifische Bewertung von Fahrerassistenzsystemen in Fahrszenarien ermöglicht. Im Vergleich mit dem aktuellem Stand der Technik und Wissenschaft, können mit dem erarbeiteten Konzept darüber hinaus auch die Kosten für die Testerstellung und Testdurchführung reduziert werden

    Vergleichende Darstellung unterschiedlicher Qualitätsmanagementsysteme in der Fleischwirtschaft unter besonderer Berücksichtigung der Effizienz und Praktikabilität

    Get PDF
    Im Rahmen dieser Arbeit wurde versucht die gängigsten Qualitätsmanagementsysteme in der Lebensmittelbranche vergleichend miteinander zu betrachten, wobei zudem auf Effizienz und Anwendbarkeit bei deren praktischen Umsetzung ein besonderes Augenmerk gerichtet wurde. Grundlage dazu bildete die schrittweise durchgeführte, und über annähernd zwei Jahre dauernde, Implementierung dieser Systeme in einem fleischverarbeitenden Betrieb, die hier in komprimierter Form dargelegt wurde

    Funktionale Sicherheit nach ISO 26262 in der Konzeptphase der Entwicklung von Elektrik/Elektronik Architekturen von Fahrzeugen

    Get PDF
    Die Entwicklung von softwarebasierten Fahrzeugsystemen unter Befolgung des neuen Standards IO 26262 erfordert ein gemeinsames Verständnis sowie die Verzahnung des Vorgehens in beiden Domänen. Ziel dieser Arbeit ist die Berücksichtigung von Anforderungen der funktionalen Sicherheit während der Modellierung von Elektrik/Elektronik Architekturen, ihre formale Zuteilung zu Modellinhalten sowie die Unterstützung nebenläufiger und nachfolgender Aktivitäten der Fahrzeugentwicklung
    corecore