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    Schulentwicklung und Bildungsnetzwerke. Eine wirtschaftspädagogische Modellierung der für den Aufbau und die Nutzung von Berufsbildungsnetzwerken förderlichen Bedingungen in berufsbildenden Schulen

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    Ziel dieser Dissertation ist es, den Netzwerkgedanken in ein Entwicklungsmodell für berufsbildende Schulen zu integrieren. Dieses Modell heißt "NeweS" - "Netzwerkorientiertes Entwicklungsmodell für berufsbildende Schulen". "Orientierung" bedeutet hier eine wechselseitige Beziehung: Da die Eingebundenheit berufsbildender Schulen in ein regionales Berufsbildungsnetzwerk angesichts der sozioökonomischen Veränderungen als wünschenswert und notwendig erachtet wird, sollte die Entwicklung einer Schule auf die Integration in ein oder mehrere Netzwerke ausgerichtet sein, also für die Netzwerkarbeit 'günstige' Bedingungen zu erreichen versuchen. Umgekehrt können aus der Nutzung von Berufsbildungsnetzwerken positive Effekte für die Schulentwicklung erwartet werden. Ergo wird von einer wechselseitigen positiven Beeinflussung ausgegangen. Da hier eine schulseitige Perspektive eingenommen wird, kommt für die Modellentwicklung vor allem die erste Wirkungsrichtung (Schulentwicklung beinhaltet Netzwerkarbeit) zum Tragen. Es wird hier die Position vertreten, dass die Kernprozesse einer jeden Schule Bildung (und Erziehung) und Beratung sind und dass alle anderen Prozesse vorrangig dazu dienen, dieses Kerngeschäft zu unterstützen (Unterstützungsprozesse). Insofern geht es in NeweS um Unterstützungsprozesse, die mit einer bestimmten Zielrichtung optimiert werden sollen. In NeweS werden für die netzwerkorientierte Schulentwicklung Primär- und Sekundärprozesse unterschieden. Primärprozesse sind diejenigen Prozesse, die als für den Aufbau und die Nutzung von Bildungsnetzwerken unverzichtbar betrachtet werden. Das heißt nicht, dass die Sekundärprozesse unwichtig sind, aber in Bezug auf das Ziel "Schulentwicklung in Verbindung mit einem funktionsfähigen Netzwerk" sind sie weniger wichtig als die Primärprozesse. Die Kernprozesse "Unterrichtsentwicklung" und "Beratung" werden in NeweS den Sekundärprozessen zugeordnet, da sie wiederum die Primärprozesse positiv beeinflussen können. Es werden im Modell fünf Bereiche unterschieden: (1) die an der Schule beteiligten Personen und Personengruppen, (2) die für Schulentwicklung und Netzwerkarbeit notwendigen Prozesse mit hoher Priorität ("Primärprozesse"), (3) weitere, für die Schulentwicklung essenzielle Prozesse und Arbeitsfelder (organisationstheoretische Betrachtung, "Sekundärprozesse"), (4) die (insbesondere rechtlichen) Rahmenbedingungen und (5) die Netzwerkpartner in der Region, zu denen Beziehungen über Marktstrukturen als maßgebliche Determinante aufgebaut werden. Die Dissertation besteht aus fünf Kapiteln und drei Anhängen. Zunächst werden in Kapitel 1 eine Präzisierung und Legitimation der Problemstellung und eine wissenschaftstheoretischen Positionierung vorgenommen. Die beiden folgenden Kapitel (2 und 3) widmen sich den beiden Namensgebern (Berufsbildungsnetzwerke und Entwicklung berufsbildender Schulen). Anschließend wird in Kapitel 4 die Konzeption des Modells NeweS erläutert. Die einzelnen Komponenten werden nachfolgend dargestellt. Kapitel 5 schließt mit einer Reflexion und einem Ausblick die Arbeit ab. In den Anhängen wird ein Modellversuch (ANUBA) aus dem Modellversuchsrahmenprogramm KOLIBRI der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) vorgestellt, da einige Erkenntnisse aus ANUBA in der Dissertation Erwähnung finden

    eLearning in Forschung, Lehre und Weiterbildung in Deutschland - Sachstandsbericht zum Monitoring eLearning

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    Auf Augenhöhe: Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis der ökologischen und nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft (Teilprojekt des FiBL Deutschland e.V.)

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    Im vom FiBL bearbeiteten Teil des Projektes wurde ein sehr breiter Ansatz gewählt: Unterschiedlichste Akteure der ökologischen Landwirtschaft und Lebensmittelwirtschaft, die sich mit dem Thema Wissenstransfer beschäftigen, wurden angesprochen mit dem Ziel, sie zur Kooperation zu gewinnen und gemeinsam aktuelle Fragestellungen aus dem Bereich Wissenskommunikation zu bearbeiten. Eine Vernetzung mit Kolleg/innen in anderen Organisationen sollte aufgebaut werden, die die Projektlaufzeit überdauert und die Nachhaltigkeit sichert. Als Ergebnisse des Projekts entstanden Leitfäden/Praxishandreichungen zur Konzeption und Organisation von Veranstaltungen und von Videoaufnahmen. Weitere Praxishandreichungen stellen grundlegende Voraussetzungen zur Wissenskommunikation sowie aktuelle Werkzeuge für typische Netzwerkarbeiten im Steckbriefformat vor. Eine Tagung zur Wissenskommunikation wurde durchgeführt und dokumentiert. Die Tagungsdokumentation umfasst neben Videos, Fotos, Graphic Records auch die Präsentationen der Vorträge. Sie bietet einen fundierten Einblick in aktuelle Themen und Methoden der Wissenskommunikation. Zwei Vorhaben zur Praxisforschung wurden umgesetzt. Zum einen wurde der Aufbau des Verbunds zur ökologischen Praxisforschung V.Ö.P durch das Projekt begleitet. Der durch Bioland, Demeter und Naturland getragene Verbund bleibt auch nach Ende der Projektlaufzeit aktiv. Zum anderen wurden in einer Studie die Voraussetzungen für gelingende Praxisforschung in der Landwirtschaft analysiert. Mitarbeitende aus Organisationen der ökologischen Lebensmittelwirtschaft wurden im Rahmen einer Ausbildung im Bereich des Wissensmanagements qualifiziert. Die Teilnehmenden wurden dabei begleitet, Projekte des Wissensmanagements in ihren Organisationen durchzuführen und zu optimieren. Die DLG-Feldtage 2016 und die Öko-Feldtage 2017 dienten wiederum als Plattform für vielfältige Wissenstransfer-Veranstaltungen (Infostand, Vorträge, Diskussionen etc.) für die landwirtschaftliche Praxis

    Jahresbericht 2014 / Institut für Angewandte Informatik (KIT Scientific Reports ; 7697)

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    Im Jahresbericht 2014 des Instituts für Angewandte Informatik werden, nach einem kurzen Überblick über die Arbeiten, die Forschungsergebnisse dieses Jahres vorgestellt, die Einordnung erfolgt entsprechend der Zuordnung der Vorhaben zu den Programmen des Großforschungsbereichs des KIT. Es schließt sich ein Verzeichnis der im Berichtszeitraum erschienenen Publikationen des Instituts an

    Einzelpläne 15, 27, 29 Finanzen, Zuweisungen an und Programme für die Bezirke, Allgemeine Finanz- und Personalangelegenheiten

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    EINZELPLÄNE 15, 27, 29 FINANZEN, ZUWEISUNGEN AN UND PROGRAMME FÜR DIE BEZIRKE, ALLGEMEINE FINANZ- UND PERSONALANGELEGENHEITEN Haushaltsplan von Berlin (Rights reserved) (-) Issue2022/23,14 Einzelpläne 15, 27, 29 Finanzen, Zuweisungen an und Programme für die Bezirke, Allgemeine Finanz- und Personalangelegenheiten (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,13 Einzelplan 13 Wirtschaft, Energie und Betriebe (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,12 Einzelplan 12 Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,11 Einzelplan 11 Integration, Arbeit und Soziales (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,10 Einzelplan 10 Bildung, Jugend und Familie (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,9 Einzelplan 09 Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,8 Einzelplan 08 Kultur und Europa (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,7 Einzelplan 07 Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,6 Einzelplan 06 Justiz, Vielfalt und Antidiskriminierung (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,5 Einzelplan 25 Landesweite Maßnahmen des E-Governments (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,4 Einzelplan 05 Inneres, Digitalisierung und Sport (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,3 Einzelplan 03 Regierende Bürgermeisterin/Regierender Bürgermeister (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,2 Einzelpläne 01, 02, 20, 21, 22 Abgeordnetenhaus, Verfassungsgerichtshof, Rechnungshof, Beauftragte/Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit, Beauftragte/Beauftragter für die Berliner Polizei und Bürgerbeauftragte/Bürgerbeauftragter (Rights reserved) ( - ) Issue2022/23,1 Haushaltsgesetz, Gesamtpläne, Übersicht zu den Haushaltsplänen (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,14 Einzelpläne 15, 27, 29 Finanzen, Zuweisungen an und Programme für die Bezirke, Allgemeine Finanz- und Personalangelegenheiten (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,13 Einzelplan 13 Wirtschaft, Energie und Betriebe (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,12 Einzelplan 12 Stadtentwicklung und Wohnen (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,11 Einzelplan 11 Integration, Arbeit und Soziales (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,10 Einzelplan 10 Bildung, Jugend und Familie (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,9 Einzelplan 09 Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,8 Einzelplan 08 Kultur und Europa (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,7 Einzelplan 07 Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,6 Einzelplan 06 Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,5 Einzelplan 25 Landesweite Maßnahmen des E-Governments (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,4 Einzelplan 05 Inneres und Sport (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,3 Einzelplan 03 Regierende Bürgermeisterin/Regierender Bürgermeister (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,2 Einzelpläne 01, 02, 20, 21 Abgeordnetenhaus, Verfassungsgerichtshof, Rechnungshof, Beauftragte/Beauftrager für Datenschutz und Informationsfreiheit (Rights reserved) ( - ) Issue2020/21,1 Haushaltsgesetz, Gesamtpläne, Übersicht zu den Haushaltsplänen (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,14 Einzelpläne 15, 27, 29 Finanzen, Zuweisungen an und Programme für die Bezirke, Allgemeine Finanz- und Personalangelegenheiten (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,13 Einzelplan 13 Wirtschaft, Energie und Betriebe (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,12 Einzelplan 12 Stadtentwicklung und Wohnen (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,11 Einzelplan 11 Integration, Arbeit und Soziales (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,10 Einzelplan 10 Bildung, Jugend und Familie (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,9 Einzelplan 09 Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,8 Einzelplan 08 Kultur und Europa (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,7 Einzelplan 07 Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,6 Einzelplan 06 Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,5 Einzelplan 25 Landesweite Maßnahmen des E-Governments (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,4 Einzelplan 05 Inneres und Sport (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,3 Einzelplan 03 Regierende Bürgermeisterin/Regierender Bürgermeister (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,2 Einzelpläne 01, 02, 20, 21, Abgeordnetenhaus, Verfassungsgerichtshof, Rechnungshof, Beauftragte/Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit (Rights reserved) ( - ) Issue2018/19,1 Haushaltsgesetz, Gesamtpläne, Übersichten zu den Haushaltsplänen (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,11 Einzelpläne 15, 27, 29 Finanzen, Zuweisungen an und Programme für die Bezirke, Allgemeine Finanz- und Personalangelegenheiten (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,10 Einzelplan 13 Wirtschaft, Technologie und Forschung (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,9 Einzelplan 12 Stadtentwicklung und Umwelt (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,8 Einzelplan 11 Gesundheit und Soziales (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,7 Einzelplan 10 Bildung, Jugend und Wissenschaft (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,6 Einzelplan 09 Arbeit, Integration und Frauen (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,5 Einzelplan 06 Justiz und Verbraucherschutz (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,4 Einzelplan 05 Inneres und Sport (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,3 Einzelplan 03 Regierende/r Bürgermeister/in (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,2 Einzelpläne 01, 02, 20, 21 Abgeordnetenhaus, Verfassungsgerichtshof, Rechnungshof, Beauftragte/r für Datenschutz und Informationsfreiheit (Rights reserved) ( - ) Issue2016/17,1 Haushaltsgesetz, Gesamtpläne, Übersichten zu den Haushaltsplänen (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,11 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,10 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,9 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,8 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,7 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,6 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,5 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,4 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,3 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,2 (Rights reserved) ( - ) Issue2014/15,1 (Rights reserved) ( - ) Issue2012/13 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,11 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,10 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,9 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,8 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,7 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,6 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,5 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,4 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,3 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,2 (Rights reserved) ( - ) Issue2010/11,1 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,11 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,10 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,9 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,8 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,7 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,6 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,5 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,4 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,3 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,2 (Rights reserved) ( - ) Issue2008/09,1 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,6 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,5 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,4 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,3 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,2 (Rights reserved) ( - ) Issue2006/07,1 (Rights reserved) ( - ) Issue2004/05,5 (Rights reserved) ( - 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    From patient to consumer? : User identities and user participation in the health care system

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    Patienten sind keine Konsumenten! Mit diesem Argument soll das Primat medizinischer über ökonomischen Kriterien im Gesundheitswesen verteidigt werden. Aber sind Patienten wirklich unter keinen Umständen Konsumenten? In dieser Arbeit wird dargelegt, dass ein-dimensionale Rollenzuweisungen im Gesundheitswesen die Versorgungsrealität unzureichend widerspiegeln. Plädiert wird daher dafür, ein Spektrum an möglichen Identitäten anzuerkennen und ernst zu nehmen: Nutzer von Gesundheitsleistungen vereinen in ihrer Per-son und ihren Handlungen, so die leitende Vorstellung, jeweils Anteile des Patienten, Koproduzenten und Konsumenten. Doch in welchen Gewichtungen existieren diese Identitä-ten und wie korrespondieren sie miteinander? Und welche Identitätsaspekte werden in modernen Gesundheitswesen prinzipiell an den Rand gedrängt? Des Weiteren wird der Streifrage nachgegangen, wie ein mehrdimensionales Leitbild vom Nutzer aussehen soll, das Konsumentsein im Gesundheitswesen nicht a priori negiert, sondern als Teil einer „multiplen Nutzeridentität“ versteht. Wie sich Nutzeridentitäten in verschiedenen Kontexten des Gesundheitswesens verschieben, wird in dieser Arbeit empirisch nachgewiesen. Hierfür wurden Experten von Patientenberatungsstellen und der Selbsthilfe befragt. Gerade in Zeiten des Wandels, in denen sich die Funktionslogiken des Gesundheitswesens und die Bedingungen für die Inanspruchnahme von Leistungen ändern, verleihen Nutzerorganisationen dem Schutzbedürfnis ihrer Klientel eine übergeordnete Bedeutung. Doch wie sieht zeitgemäßer Schutz für Patienten aus, die einerseits zunehmend bereit sind, privat in zusätzliche Gesundheitsleistungen zu investieren und andrerseits mehr denn je aufgerufen werden als Koproduzenten von Gesundheit zu agieren? Die Arbeit ist in acht Kapitel unterteilt: In Kapitel 1 wird der theoretisch-konzeptionelle Kontext identifiziert, in den das deutsche Gesundheitssystem und dessen Nutzer eingebettet sind. Im Mittelpunkt der Kapitel 2 und 3 steht das deutsche Gesundheitswesen. Zum einen wird das Erbe des korporatistischen Gesundheitssystems nachgezeichnet, in dem Ärzte die Governance des Leistungsgeschehens und die Rolle von Nutzern maßgeblich mitgestalteten (Kap. 2). Zum anderen werden Modernisierungsdimensionen im deutschen Gesundheitswesen dargestellt (Kap. 3). In den Kapiteln 4 und 5 rückt die Figur des Nutzers von Gesundheitsleistungen in den Fokus. Zunächst wird im Lichte der vorgestellten Modernisierungsdimensionen nach Reformperspektiven für Nutzer durch Wahl- und Mitspracheoptionen gefragt. Zu diesem Zwecke werden unterschiedliche theoretische Konzepte der Nutzerbeteiligung diskutiert und in Bezug zum deutschen Gesundheitswesen gesetzt (Kap. 4). Anschließend wird das Konzept „multipler Nutzeridentitäten“ entworfen, um die komplexe Beziehung von Rollenzuweisungen an und Selbstbildern von Nutzer(n) in einem mehrdimensionalen Gesundheitswesen analytisch zu fassen (Kap. 5). Der Empirie vorangestellt ist die Darstellung und Abgrenzung des Untersuchungsfeldes: unabhängige Nutzerorganisationen des deutschen Gesundheitswesens. Hierfür werden Ziele und Aufgaben von Nutzerorganisationen von denen der „abhängigen Beratung“ (von Leistungserbringern) unterschieden sowie mögliche Bausteine einer nutzerorientierten Unterstützungskultur ausfindig gemacht (Kap. 6). Im Zentrum des empirischen Teils steht die Frage, welche Muster des Nutzerbedarfs nach Unterstützung im deutschen Gesundheitssystem neu entstehen. Hierzu werden real dominierende Nutzerrollen und aus Expertensicht erforderliche Nutzerkompetenzen vorgestellt und vor dem Hintergrund der Forschungsfrage synthetisiert (Kap. 7). Das abschließende Fazit sowie der Ausblick erörtern die Chancen von Nutzern und Nutzerorganisationen, Autonomiepotentiale und Gestaltungsansprüche im deutschen Gesundheitswesen zu verwirklichen (Kap. 8).Patients are not consumers! This prominent position against the marketization of health care is pursued by many physicians, health care activists and patients themselves. But are patients under any circumstances not consumers? One-dimensional roles do not fit any longer to the reality of health care provision where different rationales such as efficiency, evidence-based medicine or user participation have an impact at the same time. Therefore, the thesis argues for a set of identities that allows health care users to reconcile parts of the patient, the co-producer and the consumer. By developing a concept of “multiple identities of health care users”, the author shows users’ multi-dimensional relations and (sometimes contradictory) claims but also constraints within ever more complex health care systems. Empirically, the thesis demonstrates how different roles of health care users become mobilized within different contexts of the German health care system and which identity aspects become thereby gradually undermined. Drawing from own research on health care user organizations, the author makes the point for a revision of support offers in order to protect and empower health care users in an appropriate manner
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