4,595 research outputs found

    Wann braucht Ethnografie eine Einverständniserklärung? Praktische Antworten auf ethische Fragen zu ethnografischen Methoden in der HCI-Forschung

    Get PDF
    Die Forschung im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion (HCI) nutzt ein zunehmend breiter werdendes Methodenspektrum für eine sich immer weiter auffächernde Bandbreite von Forschungsfeldern. Zahlreiche Studien verlassen für die Datenerhebung den vertraut-kontrollierbaren Kosmos von Laboren und Versuchsständen, um stattdessen im Feld mehr über das Verhalten einer NutzerInnengruppe im „natürlichen“ Kontext zu erfahren. Für jede Forschung gelten unabhängig von Feld und Methode die forschungsethischen Grundprinzipien der Freiwilligkeit, Benefizienz und Gerechtigkeit. Um das Freiwilligkeits-Prinzips in der Forschungspraxis zu gewährleisten, stellt der Einsatz von Einverständniserklärungen als informierte Zustimmung bzw. Informed Consent (IC) einen kritischen Punkt für jedes Studiendesign dar. Für viele qualitative Methoden besteht in Bezug auf das Gebot des IC in der HCI Forschung eine direkte Analogie zu der etablierten Ethikpraxis für quantitative Methoden. Die Ethnografie nimmt hier jedoch eine gewisse Sonderstellung ein. Begründet in ihrem methodischen Kernansatz der in-situ Beobachtung stellt insbesondere das Thema IC immer wieder eine ethische und forschungspraktische Herausforderung dar, da es bei einer feldbasierten und damit interaktionsoffenen Forschung schwieriger ist festzustellen, welche der beteiligten Personen als direkte ForschungsteilnehmerInnen zu konzeptualisieren sind bzw. von welchen Personen ein IC in welcher Form gebraucht wird. Dieser Artikel rückt die Frage nach einem sinnvollen und ethisch korrekten Einsatz von IC in ethnografischen Studien im HCI Bereich ins Zentrum der Betrachtung. Mit der Skala der situationsangemessenen Privatsphärenerwartung und IC (SPIC-Skala) wird ein praxistauglicher Lösungsansatz vorgestellt, der sich bereits in zahlreichen Forschungsprojekten im HCI Kontext bewährt hat. Kernargument der SPIC-Skala ist, dass Forschende sich in ihren IC Maßnahmen an den situationsabhängigen Privatsphärenerwartungen von beteiligten Personen orientieren sollten. Eine solche Wahrung der Privatsphärenerwartungen sehen wir als forschungspraktische Operationalisierung des Freiwilligkeits-Prinzips in offenen Forschungssituationen. Dass ein solches Schema jedoch kein „Freifahrtschein“ sein kann, und immer wieder aufs Neue für den eigenen Kontext geprüft werden muss, wird in einem abschließenden Fazit diskutiert

    Zusammenwirken von natürlicher und künstlicher Intelligenz

    Get PDF

    Mobiles, selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Demenz im Quartier - Methodik und Ergebnisse (KIT Scientific Reports ; 7748)

    Get PDF
    Die Rede von „technischen Assistenten“ in vielseitigen Arbeits- und Lebensbereichen hat derzeit Konjunktur in wissenschaftlichen und öffentlichen Debatten über Visionen zukünftiger Pflegesettings Von einem wirkungsvollen Einsatz dieser Technologien aber nicht gesprochen werden. Vor diesen Problemstellungen schlagen die Autoren den Ansatz der bedarfsorientierten Technikentwicklung vor, der in der vorgelegten Studie exemplarisch an der Pflege von Menschen mit Demenz entwickelt wird

    »Virtual Skills Lab« – Transdisziplinäres Forschen zur Vermittlung sozialer Kompetenzen im digitalen Wandel

    Get PDF
    Inter- bzw. transdisziplinäre Forschungsarbeit ist im aktuellen Wissenschaftsbereich häufig gängige Praxis, obwohl die Verständnisse über Umfang und Strukturen einer solchen Zusammenarbeit keineswegs einheitlich sind. Die Autor*innen vermitteln anhand eines Virtual-Reality-Trainings für soziale Kompetenzen Einblicke in die Prozesse des gemeinsamen Forschens. In einer Reihe von Gesprächen reflektieren sie über die Ideenfindung zu ihrem Projekt des »Virtual Skills Lab«, die Entwicklung der dazugehörigen Forschungsfrage sowie deren Ausarbeitung in Form der interaktiven Szene. Entlang dieses Beispiels für virtuelles Training werden schließlich praktische Empfehlungen zur Gestaltung der übergreifenden Zusammenarbeit im digitalen Wandel angeboten

    Robotik und assistive Neurotechnologien in der Pflege - gesellschaftliche Herausforderungen. Vertiefung des Projekts »Mensch-Maschine-Entgrenzungen«

    Get PDF
    Seit Jahren steigt die Zahl der Pflegebedürftigen, während es immer schwieriger wird, Pflegekräfte in ausreichender Zahl zu rekrutieren. Angesichts der sich abzeichnenden demografischen Herausforderungen rücken zunehmend die Potenziale der Servicerobotik in den Fokus, um Pflegekräfte entlasten sowie Pflegebedürftige im Alltag unterstützen zu können. Für diverse Aufgaben in der Altenpflege befinden sich entsprechende Prototypen in der Entwicklung und vereinzelt auch bereits im Einsatz. Im TAB-Arbeitsbericht wird sich zum Thema Pflegerobotik mit den gesellschaftlichen Implikationen dieser Entwicklung befasst, wobei ein besonderes Augenmerk auf die Klärung normativer Fragen und die Möglichkeiten zur prospektiven Gestaltung der Technikentwicklung gelegt wird. Der TAB-Arbeitsbericht zeigt den technischen Entwicklungsstand auf und führt die konkreten Anwendungsfelder von Robotern in der Pflege an. Anhand konkreter Beispiele werden die Anforderungen an eine Technikentwicklung aufgezeigt, die sich stärker an den Bedürfnissen Pflegebedürftiger und der sie Pflegenden orientiert. Grundsätzliche Fragen stellen sich hinsichtlich der gesellschaftlichen Wünschbarkeit eines verbreiteten Robotereinsatzes, vor allem angesichts der zentralen Bedeutung der zwischenmenschlichen Interaktion für die Pflegearbeit. Die daraus resultierenden normativen Fragen werden im TAB-Arbeitsbericht sowohl aus pflegewissenschaftlicher, ethischer wie rechtlicher Sicht beleuchtet. Ein wichtiges Fazit: Die Gestaltung guter Pflege ist letztlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Inhalt Zusammenfassung 9 I. Einleitung 31 II. Pflege und Pflegeversicherung im demografischen Wandel: ein Überblick 37 1. Organisation und Struktur des deutschen Pflegesystems 37 2. Demografische Herausforderungen: Zahlen und Prognosen 42 2.1 Steigender Pflegebedarf 43 2.2 Fachkräftemangel 46 3. Mit Robotern gegen den Pflegenotstand? Diskursive sowie sozialrechtliche Rahmenbedingungen 49 3.1 Leistungsrechtliche Ebene 51 3.2 Berufsrechtliche Ebene 54 4. Fazit 56 III. Roboter in der Pflege: Anwendungsfelder und Entwicklungsstand 59 1. Übersicht über Anwendungsbereiche und Anwendungen 61 1.1 Assistenzroboter zur physischen Alltagsunterstützung 62 1.2 Soziale Roboter 72 1.3 Mobilitätsunterstützende Roboter 79 2. Exkurs: neurotechnologische Anschlussperspektiven autonomer Assistenzsysteme in der Pflege 87 3. Fazit 89 IV. Normative Aspekte 93 1. Was ist gute Pflege? Pflegewissenschaftliche Bestimmungen 94 1.1 Der Pflegeprozess als zentrales Handlungsmodell des Pflegeberufs 95 1.2 Pflegewissenschaftliche Perspektiven: zur Handlungslogik professioneller Pflege 97 2. Die ethische Debatte 102 2.1 Zentrale ethische Bewertungsdimensionen: Autonomie und Wohlergehen 103 2.2 Potenziale und Grenzen robotischer Pflegesysteme aus ethischer Sicht 107 3. Fazit 118 V. Rechtliche Rahmenbedingungen: Sicherheit, Haftung, Datenschutz 123 1. Sicherheit 124 1.1 Gesetzliche Zulassungsvorschriften 124 1.2 Relevante Normen 128 1.3 Betriebliche Sicherheitsüberprüfungen 129 2. Zivilrechtliche Haftung 130 2.1 Schadensersatzpflichten der Betreiber 131 2.2 Schadensersatzpflichten der Hersteller 132 2.3 Gefährdungshaftung als Ausweg? 134 3. Datenschutz 136 3.1 Rechtmäßigkeit der Verarbeitung personenbezogener Daten durch Roboter 138 3.2 Instrumente zur datenschutzrechtlichen Regulierung der Technikgestaltung 145 4. Fazit 148 VI. Von der Produktvision zum Serienprodukt: Wege einer verantwortungsvollen Forschungsund Entwicklungspraxis 151 1. Von Technology-Push zu Demand-Pull: Nutzerbedarfe und Wirtschaftlichkeit im Fokus 152 2. Fallstudien zur Forschungs- und Entwicklungspraxis: intelligenter Pflegewagen und multifunktionaler Personenlifter 161 2.1 Projekte und Entwicklungsschritte 162 2.2 Elemente einer bedarfsorientierten Technikentwicklung: Erfahrungen und Beispiele aus der Praxis 173 3. Ziele und Struktur der deutschen Forschungsförderung 187 4. Fazit 194 VII. Resümee und Handlungsfelder 197 1. Resümee 197 2. Handlungsfelder 202 2.1 Forschung, Entwicklung und Innovation 203 2.2 Rechtliche und sozioökonomische Rahmenbedingungen der Technikanwendung 209 2.3 Regulierungsfragen: Sicherheit, Haftung, Datenschutz 212 2.4 Öffentliche und politische Debatte 214 Literatur 217 1. In Auftrag gegebene Gutachten und Horizon-Scannings 217 2. Weitere Literatur 217 Anhang 233 1. Abbildungen 233 2. Kästen 234 3. Abkürzungen 23

    Unterwachen und Schlafen: Anthropophile Medien nach dem Interface

    Get PDF
    Anthropophile Medien durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realität, sei es im Ambient Assisted Living, als Pflegeassistenzsysteme, in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung. Verbunden ist damit der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. Über 40 Jahre nach dem Erscheinen von Michel Foucaults 'Surveiller et punir' gerät damit auch dessen Kritikbegriff ins Wanken. An die Stelle von 'Überwachen und Strafen' tritt 'Unterwachen und Schlafen'. 'Unterwachen und Schlafen' stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer nunmehr medialen Umsetzung anthropologischer Grundelemente wie Autonomie, Freiheit oder Vertrauen

    Unterwachen und Schlafen

    Get PDF
    Anthropophile Medien durchdringen zunehmend unsere lebensweltliche Realität, sei es im Ambient Assisted Living, als Pflegeassistenzsysteme, in den Arbeitsszenarien einer Industrie 4.0, als behagliche Interfaces des Affective Computing oder als Lifetracker der Quantified-Self-Bewegung. Verbunden ist damit der Einzug menschlicher Befindlichkeiten, Werte und sozialer Routinen in das Design medialer Agencies. Über 40 Jahre nach dem Erscheinen von Michel Foucaults "Surveiller et punir" gerät damit auch dessen Kritikbegriff ins Wanken. An die Stelle von "Überwachen und Strafen" tritt "Unterwachen und Schlafen". Unterwachen und Schlafen stellt nicht das theoretische Programm einer vollautomatisierten Lebenswelt in Aussicht, sondern das Konstrukt einer nunmehr medialen Umsetzung anthropologischer Grundelemente wie Autonomie, Freiheit oder Vertrauen

    Mensch-Technik-Interaktion in medikalisierten Alltagen

    Get PDF
    Increasing mechanization is profoundly changing our social areas of life as well as cultural orders and knowledge systems. Concepts of health and illness are also permeated by such technology. A variety of communication techniques are used in the medicalized everyday life: new biotechnologies are combining with home and life techniques; for a long time, a digital self-measurement market has been developed by application techniques; such as, Smartphones, data glasses and Smartwatches. In the meantime, it is easier and faster to operate medical devices and systems. In addition, the data obtained can be exchanged and analyzed faster and faster. A so-called assisted health technology and new information and communication options make the interface between human and machine blurred. The anthology addresses fundamental social, cultural and ethical questions of human-technology interaction and, from a cultural and social scientific research perspective, addresses the question of how technology alters everyday life, cultural orders and knowledge systems.Die zunehmende Technisierung verändert weitreichend gesellschaftliche Lebens- und Arbeitsbereiche sowie kulturelle Ordnungen und Wissenssysteme. Konzepte von Gesundheit und Krankheit werden dabei von dieser Technisierung durchdrungen. Eine Vielzahl von Kommunikationstechniken finden mittlerweile ihren Einsatz in medikalisierten Alltagen: neue Biotechnologien verbinden sich mit Techniken des häuslichen Alltags, es hat sich längst ein digitaler Selbstvermessungsmarkt durch Anwendungstechniken wie z.B. Smartphones, Datenbrillen und SmartWatches entwickelt. Es lassen sich medizinische Geräte und Systeme immer einfacher bedienen, die gewonnenen Daten können dabei immer schneller ausgetauscht und ausgewertet werden. Sogenannte assistierte Gesundheitstechnologien, neue Informations- und Kommunikationsmöglichkeiten lassen die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine unscharf werden. Der Sammelband thematisiert grundlegende soziale, kulturelle und ethische Fragen der Mensch-Technik-Interaktion und widmet sich aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Forschungsperspektive der Frage, inwieweit Technik den Alltag, kulturelle Ordnungen und Wissenssysteme verändert. Methodisch vereint der Band historisch wie gegenwartsbezogene Beiträge, die unterschiedliche, empirische Quellen in den Blick nehmen: So reicht die Bandbreite von (Ego-)Dokumente über Medienquellen bis hin zu akteurszentrierten Fallbeispielen

    Rechtliche Herausforderungen des Technikeinsatzes in der Altenpflege: eine rechtssoziologische Perspektive auf Ambient Assisted Living

    Full text link
    "Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels in westlichen Gesellschaften werden große Hoffnungen in assistive Technologien im Bereich der Altenpflege gesetzt: 'Ambient Assisted Living' (AAL)-Systeme sollen die Kosten von Pflegedienstleistungen dämpfen und die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben im Alter verbessern. Dieser Beitrag beleuchtet anhand der Situation in Österreich rechtliche Herausforderungen solcher unterstützenden Anwendungen. Ausgehend von theoretischen Überlegungen zur normativen Wirkung 'intelligenter' Algorithmen stellen wir rechtliche Problemwahrnehmungen relevanter Akteure im AAL-Feld vor. Dabei zeigen sich insbesondere in Bezug auf Haftungsfragen beträchtliche Unsicherheiten. Abschließend diskutieren wir diese Ergebnisse unter Gesichtspunkten der Actor Network Theory und des Rechtspluralismus. Eine angemessene rechtliche Regulierung sollte, so unser Argument, nicht nur die Perspektive Betroffener miteinbeziehen, sondern auch in der Lage sein, die Inhalte technischer Programmierungen zu beeinflussen." (Autorenreferat)"Against the background of the demographic change in Western societies, hopes focus on assistive technologies in elder care: 'ambient assisted living' (AAL) systems are supposed to curb the costs of care services and to enhance the chances for a self-determined living in seniority. With regard to the situation in Austria, this article highlights legal challenges of such supportive applications. Based on the theoretical assumptions for the normative effect of 'intelligent' algorithms, we present legal problem perceptions of relevant players in the field of AAL. Considerable uncertainties appear especially with reference to questions of liability. Finally, we discuss these findings in terms of actor network theory and legal pluralism. We argue that an adequate legal regulation should not only include the perspective of persons concerned, but should also be able to influence the contents of technical coding." (author's abstract
    corecore