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    Vorsätzlicher Verzicht. Argumentative und symbolische Strategien der Herstellung eines religiösen Identitätstypus

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    "Der Aufsatz geht der Frage nach, mit Hilfe welcher rhetorischer Muster und symbolischer Strategien religiöse Identitäten stabilisiert werden. Am Beispiel der Erzählung einer evangelikalen Christin werden symbolische, narrative, poetische und rhetorische Muster veranschaulicht, die als Strategien der Organisation und Präsentation von Erfahrung genutzt werden. Dabei wird deutlich, daß die religiöse Rhetorik Momente des Verzichts und der Beschränkung hervorhebt, die als kognitiv-emotionale Regressionsbewegung des Verzichts charakterisiert und in ihren identitätsstabilisierenden Elementen beschrieben werden." (Autorenreferat)The essay focusses on the issue of rhetoric patterns and symbolic strategies in narratives of religious identities. With the help of an interview with a female evangelical Christian symbolic, narrative, poetic and rhetoric patterns are illustrated. It then becomes obvious that the evangelical rhetoric serves as a strategy to organize and present experience. The rhetoric emphasizes renunciation and limitation and can be characterized as a affective-kognitive form of regression. Nevertheless, this pattern of renunciation helps to stabilize identities. (DIPF/Orig.

    Zwischen Enhancement und Stigmatisierung: Medikalisierung kindlichen Verhaltens als (neue) Umgangsform mit sozialer Selektion und Exklusion

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    "Der Beitrag geht der Frage nach, wie Prozesse sozialer Selektion und Exklusion durch die Rubrifizierung als 'Krankheit' und über Medikamentierung gesteuert werden. Am Beispiel der Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (AD(H)S), die gegenwärtig eine der am häufigsten gestellten Diagnosen in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist, wird in Auseinandersetzung mit Material aus Interviews mit betroffenen Kindern veranschaulicht, wie die Leitsymptome - Mangel in ausdauernder Konzentration, Impulsivität und Hyperaktivität - von den Symptomträgern wahrgenommen und gedeutet werden. Hierbei spielen die impliziten und expliziten Erwartungen und normativen Anforderungen der Erwachsenenwelt samt ihrer Institutionen eine herausragende Rolle. Sie sorgen dafür, dass die 'gestörten Störer' sich den geltenden Normen sozialer und institutioneller Erwartungen bereitwillig anpassen. Auf diese Weise etablieren sich neue Formen sozialer Ungleichheit, in denen die Kategorien Gesundheit, Generation und Geschlecht verschoben und neu besetzt werden." (Autorenreferat)"This article addresses the issue of how new definitions of 'sickness' and medication influence processes of marginalization and social exclusion. Using the example of boys diagnosed with ADHD (attention deficit/ hyperactivity disorder), which is currently one of the most common diagnoses in child and adolescent psychiatry, it is shown how diagnosed children describe and understand their symptomatic behavior. Empirical material from interviews with diagnosed boys clearly reveals difficulties in controlling their aggressive impulses as well as psychosocial stress in their family and at school. Furthermore, demands for social integration by adults and peers are accepted by the diagnosed children. 'Doing ADHD' is accompanied by the emergence of new forms of social inequality where the categories gender, generations and health are redefined." (author's abstract

    Zur Rolle des Schmerzes bei der Konzeptualisierung eines Körperbegriffs: körpersoziologische Reflexionen einer jugendlichen Körperkultur

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    "Prozesse der Technisierung von Korporalität zielen auf die Optimierung des menschlichen Körpers: Die chirurgische Verschönerung des Körpers, die intensivmedizinische Verlängerung des Lebens, die biotechnologische Imitation von Körperfunktionen (z.B. Insulin oder Wundheilung), die reproduktionstechnologische Erzeugung von Körpern und Körperteilen dienen einer Verbesserung der Ästhetik und Funktionen von Körpern. Sterblichkeit, Verletzlichkeit und neue Formen verkörperter Gewalt hingegen rücken eher aus dem Blick gesellschaftlicher und wissenschaftlicher Aufmerksamkeit. Tendenziell vernachlässigt sind Überlegungen, die die technologische Veränderung der Lebendigkeit der Körpers, seine Empfindungsfähigkeit und seine Verletzlichkeit thematisieren. Der Beitrag möchte deshalb am Beispiel des Schmerzes die technologisch induzierten Veränderungen der Körperlichkeit und der Leiblichkeit genauer in den Blick nehmen. An zwei Beispielen körperkultureller Praktiken im Jugendalter und am Lebensende sollen anhand des Umgangs mit der Schmerzerfahrung unterschiedliche Formen der Entgrenzung des Körperlichen sichtbar gemacht werden. Das erste Beispiel bezieht sich auf die Praxis des 'Ritzen', eine Form körperlicher Selbstverletzung, die derzeit unter Jugendlichen zunimmt: Ritzen ist die absichtlich und willentlich herbeigeführte Verletzung des eigenen Körpers mit Rasierklingen oder Nadeln. Das zweite Beispiel beleuchtet die Praxis der Sterbebegleitung. Hier geht es im Unterschied zum ersten Beispiel darum, Schmerz anderer zu vermeiden. An der Grenzlinie zwischen Leben und Tod spielt der Wunsch eines 'ohne-Schmerzen-Sterben-Könnens' eine zentrale Rolle. Beide Beispiele dienen der Veranschaulichung von Praktiken, in denen 'Schmerz' als eine Schnittstelle von biophysiologischen Prozessen und kulturellen Symbolisierungsprozessen als verkörperte und diskursive Praxis in sozialen und kulturellen Prozessen hervorgebracht wird. Als Phänomene, die an den Rändern der Gesellschaft, in der Psychiatrie, Hospizen und Altenheimen zu finden sind, thematisieren sie körperliche Grenzerfahrungen und gesellschaftliche Umgangsformen und kulturalisierte Varianten von jugendlicher und erwachsener Leiblichkeit, die der Anspruch einer Optimierung durch die Medizin- und Biotechnologie nur teilweise erreicht." (Autorenreferat

    Technisch unterstützte Sorgearrangements

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    Durch die Technisierung von Sorgearbeit und durch den Einbezug diverser Formen technisch-technologischer Unterstützung hilfebedürftiger Personen verändern sich sowohl die Körper-Relationen in der Care-Arbeit als auch die Begründungen, Legitimationen und Wissensbestände für die mit der Technisierung verbundenen Transformationen von Pflege. Fragen danach, was als angemessen gelten kann und welchen Regeln der Einsatz von Technik, Apparaturen und Medikamenten in Sorge-Arrangements folgen sollte, werden derzeit neu ausgehandelt.  Der Beitrag stellt zunächst einige systematische Überlegungen zur Bandbreite des Themenfelds an und betrachtet diese zudem daraufhin, welche Körper-Relationen sich in den jeweiligen technisch unterstützter Care-Arrangements genauer zu ausmachen lassen. Da Körper sowohl Anlass als auch Austragungsort von Technisierungsprozessen in der Sorgearbeit sind, hat jede Technisierung konkrete und leibhaftige Aspekte und Dimensionen und realisiert sich als Prozess, in dem technische Artefakte in den Körper und in den Alltag eindringen, neue Anforderungen und Erwartungen mit sich bringen, Automation und Routine oder auch Störungen verursachen. Dementsprechend ist Technisierung immer auch eine Körper-Ding-Interaktion, eine prozessuale Praxis zwischen Körpern und Technik, die im Zusammenspiel beteiligter Akteure realisiert wird

    Verunsicherung und Ermöglichung. Carol Hagemann-White als Forscherin

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    Müller U. Verunsicherung und Ermöglichung. Carol Hagemann-White als Forscherin. In: Breitenbach E, Bürmann I, Liebsch K, eds. Geschlechterforschung als Kritik. Wissenschaftliche Reihe. Vol 143. Bielefeld: Kleine; 2002: 17-28
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