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    Diskussion ausgewählter Wortbildungstypen im Langobardischen

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    Das Langobardische ist eine nur bruchstückhaft überlieferte, altgermanische Trümmersprache. Sie wurde vom Volk der Langobarden, das vom 6. bis zum 8. Jh. n. Chr. weite Teile Italiens beherrschte, gesprochen. Trotz des rund 200 Jahre währenden Reichs dieses Volkes sind von seiner Sprache nur einzelne Wörter als Einschaltungen in lateinischen Texten sowie Namen und Lehnwörter im Italienischen/Lateinischen überliefert. Die vorliegende Bachelorarbeit setzt sich mit der Wortbildung der langobardischen Wörter auseinander, die in die ansonsten auf Latein verfassten 'Leges Langobardorum' eingeschaltet sind (hauptsächlich Rechtswörter). Diese Sammlung von Gesetzestexten zählt zu den ältesten Texten, die langobardische Wörter überliefern. Die Bachelorarbeit fokussiert sich auf abgeleitete Wörter, die möglicherweise originäre Bildungen des Langobardischen darstellen könnten (im Gegensatz zu potentiellen Erbwörtern aus dem Urgermanischen). Ziel ist es, durch die Untersuchung der auftretenden Ableitungsmittel Hinweise auf die Zugehörigkeit des Langobardischen zu einer der drei herkömmlicherweise angenommenen Untergruppen des Germanischen (Nord-, Ost- oder Westgermanisch) zu sammeln. Dafür werden erstens die Etymologien der in den 'Leges Langobardorum' überlieferten langobardischen Wörter kritisch diskutiert; zweitens wird die Verbreitung der festgestellten Ableitungstypen in den altgermanischen Sprachen geprüft. Im Ergebnis lassen sich nur für einen Teil der untersuchten Wörter sichere Etymologien aufstellen. Unter den Wörtern mit sicherer(er) Etymologie finden sich viele Ableitungsarten, die in der Germania weit verbreitet sind, so dass das Langobardische anhand ihrer keiner Untergruppe des Germanischen zugeordnet werden kann. Neben einigen sehr archaischen Wortbildungstypen werden jedoch auch bis zu zwei Wortbildungsmittel identifiziert, die in der Form nur im Westgermanischen bzw. im Althoch-/Altniederdeutschen auftreten und daher Argumente für die Zuordnung des Langobardischen zum Westgermanischen, unter Umständen sogar zum Deutschen, liefern.The Langobardic or Lombardic language is an old Germanic small corpus language (German: Trümmersprache) that survived only in fragments. It was spoken by the Langobards or Lombards who ruled large parts of Italy from the 6th to the 8th century a.D. Although their reign lasted for about 200 years, only single words are preserved of the Langobardic language included in Latin texts, as names or as loanwords in Italian. The Bachelor’s thesis deals with the word formation of the Langobardic words that are included in the 'Leges Langobardorum' (mostly legal terms). This collection of laws in Latin is among the oldest texts that pass down Langobardic words. The thesis focusses on derived words which were probably only formed in the Langobardic language (in contrast to words potentially inherited from Proto-Germanic). The aim of the study is to find evidence for the affiliation of the Langobardic language to one of the three Germanic subbranches (North, East or West Germanic) by investigating the means of word formation that appear in the derived Langobardic words of the 'Leges Langobardorum'. Firstly, the etymology of these words is scrutinized. Secondly, it is checked in which other Old Germanic languages the identified means of derivation have been observed. As a result, reliable etymologies can only be established for a part of all words under discussion. Among the words with a (more) secure etymology, there are many means of derivation that are widespread in all Old Germanic languages. Thus, it is not possible to assign the Langobardic languages to one of the three Germanic subbranches on their account. However, the thesis identifies besides some very archaic and rare means of derivation up to two means of derivation that may be evidence for assigning the Langobardic language to the West Germanic subbranch or maybe even to the Old German languages (i.e. Old High German and Old Low German)
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