239 research outputs found

    The Democratization of News - Analysis and Behavior Modeling of Users in the Context of Online News Consumption

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    Die Erfindung des Internets ebnete den Weg fĂŒr die Demokratisierung von Information. Die Tatsache, dass Nachrichten fĂŒr die breite Öffentlichkeit zugĂ€nglicher wurden, barg wichtige politische Versprechen, wie zum Beispiel das Erreichen von zuvor uninformierten und daher oft inaktiven BĂŒrgern. Diese konnten sich nun dank des Internets tagesaktuell ĂŒber das politische Geschehen informieren und selbst politisch engagieren. WĂ€hrend viele Politiker und Journalisten ein Jahrzehnt lang mit dieser Entwicklung zufrieden waren, Ă€nderte sich die Situation mit dem Aufkommen der sozialen Online-Netzwerke (OSN). Diese OSNs sind heute nahezu allgegenwĂ€rtig – so beziehen inzwischen 67%67\% der Amerikaner zumindest einen Teil ihrer Nachrichten ĂŒber die sozialen Medien. Dieser Trend hat die Kosten fĂŒr die Veröffentlichung von Inhalten weiter gesenkt. Dies sah zunĂ€chst nach einer positiven Entwicklung aus, stellt inzwischen jedoch ein ernsthaftes Problem fĂŒr Demokratien dar. Anstatt dass eine schier unendliche Menge an leicht zugĂ€nglichen Informationen uns klĂŒger machen, wird die Menge an Inhalten zu einer Belastung. Eine ausgewogene Nachrichtenauswahl muss einer Flut an BeitrĂ€gen und Themen weichen, die durch das digitale soziale Umfeld des Nutzers gefiltert werden. Dies fördert die politische Polarisierung und ideologische Segregation. Mehr als die HĂ€lfte der OSN-Nutzer trauen zudem den Nachrichten, die sie lesen, nicht mehr (54%54\% machen sich Sorgen wegen Falschnachrichten). In dieses Bild passt, dass Studien berichten, dass Nutzer von OSNs dem Populismus extrem linker und rechter politischer Akteure stĂ€rker ausgesetzt sind, als Personen ohne Zugang zu sozialen Medien. Um die negativen Effekt dieser Entwicklung abzumildern, trĂ€gt meine Arbeit zum einen zum VerstĂ€ndnis des Problems bei und befasst sich mit Grundlagenforschung im Bereich der Verhaltensmodellierung. Abschließend beschĂ€ftigen wir uns mit der Gefahr der Beeinflussung der Internetnutzer durch soziale Bots und prĂ€sentieren eine auf Verhaltensmodellierung basierende Lösung. Zum besseren VerstĂ€ndnis des Nachrichtenkonsums deutschsprachiger Nutzer in OSNs, haben wir deren Verhalten auf Twitter analysiert und die Reaktionen auf kontroverse - teils verfassungsfeindliche - und nicht kontroverse Inhalte verglichen. ZusĂ€tzlich untersuchten wir die Existenz von Echokammern und Ă€hnlichen PhĂ€nomenen. Hinsichtlich des Nutzerverhaltens haben wir uns auf Netzwerke konzentriert, die ein komplexeres Nutzerverhalten zulassen. Wir entwickelten probabilistische Verhaltensmodellierungslösungen fĂŒr das Clustering und die Segmentierung von Zeitserien. Neben den BeitrĂ€gen zum VerstĂ€ndnis des Problems haben wir Lösungen zur Erkennung automatisierter Konten entwickelt. Diese Bots nehmen eine wichtige Rolle in der frĂŒhen Phase der Verbreitung von Fake News ein. Unser Expertenmodell - basierend auf aktuellen Deep-Learning-Lösungen - identifiziert, z. B., automatisierte Accounts anhand ihres Verhaltens. Meine Arbeit sensibilisiert fĂŒr diese negative Entwicklung und befasst sich mit der Grundlagenforschung im Bereich der Verhaltensmodellierung. Auch wird auf die Gefahr der Beeinflussung durch soziale Bots eingegangen und eine auf Verhaltensmodellierung basierende Lösung prĂ€sentiert

    Röntgenstrukturanalyse der GTPase-DomÀne von Dynamin 1 und der MotordomÀne von Myosin II

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    Im Rahmen dieser Arbeit konnten die Strukturen der GTPase-DomĂ€ne von Dynamin 1 aus Rattus norvegicus sowie der MotordomĂ€ne von Myosin II aus Dictyostelium discoideum in atomarem Detail aufgeklĂ€rt werden. Die vorgelegte Kristallstruktur der nukleotidfreien GTPase-DomĂ€ne von Dynamin 1 zeigt, daß die GTPase-DomĂ€ne in SĂ€ugerdynamin sehr Ă€hnlich gefaltet ist wie in Dynamin A aus D. discoideum. Das vorgelegte Strukturmodell enthĂ€lt alle Schlaufenbereiche und erlaubt somit erstmals die vollstĂ€ndige Beschreibung der Nukleotidbindungsregion eines Dynamins. Im Gegensatz zu anderen GTPasen ist das switch I-Threonin, das fĂŒr die GTP-Koordination wichtig ist, in Dynamin 1 in seiner katalytisch aktiven Konformation gehalten. Desweiteren konnte anhand des Strukturmodells fĂŒr Arg59 eine Funktion als Beschleuniger der GTP-Hydrolyse vorgeschlagen werden. Die Kristallstruktur der Myosin-KopfdomĂ€ne zeigt eine neue Konformation des Motorproteins, in der sich beide nukleotidbindenden Schalter in der offenen Stellung befinden. Dieser bislang nicht beobachtete Zustand wird in einer neuen Nomenklatur als O/O-Konformation bezeichnet. Aus dem Strukturmodell wird deutlich, daß Nukleotid- und Aktinbindungsstelle nicht nur ĂŒber switch II, sondern auch ĂŒber switch I miteinander kommunizieren können. Umschalten von switch I verĂ€ndert ĂŒber das zentrale Faltblatt die Geometrie der Aktinbindungsstelle am Ă€ußeren Ende der 50K-Spalte. Dabei sind die Schalterstellungen nicht vollstĂ€ndig entkoppelt. Switch I kann erst öffnen, wenn switch II bereits offen ist. In der O/O-Konformation ist switch II weiter geöffnet als bisher beobachtet, was in Kombination mit der offenen Stellung von switch I zur Freisetzung von ADP fĂŒhren kann. Durch die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit konnte das bisherige Bild des Akto-Myosin-ATPase-Zyklus ergĂ€nzt werden, indem neben der Stellung von switch II auch die Stellung von switch I berĂŒcksichtigt wird. Nach dem Kraftschlag und der Dissoziation von Phosphat durch Öffnen von switch II muß switch I öffnen, um auch ADP freizusetzen. Nach Erreichen des Rigorzustands schließt sich switch I mit der Bindung von ATP und der Myosinkopf dissoziiert vom Aktinfilament. Die O/O-Konformation kann im Akto-Myosin-ATPase-Zyklus in unmittelbarer NĂ€he zum Rigorzustand eingeordnet werden

    Über die ZusammenhĂ€nge zwischen Grundfrequenz und Vokalhöhe

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    Diese Dissertation geht von einem Zusammenhang zwischen der Grundfrequenz und der Perzeption von Vokalen, speziell der Höhe von Vokalen, aus - wie viele VorgĂ€ngerstudien auch - und diskutiert Konsequenzen, die sich aus diesem Umstand ergeben; außerdem fĂŒhrt sie neue Evidenzen an, dass unter bestimmten Bedingungen die Grundfrequenz auch zur Produktion von Vokalhöhendistinktionen aktiv variiert werden kann. In einer longitudinalen Studie wurden Aufnahmen aus mehreren Jahrzehnten, die von den selben britischen Sprechern stammten und auf Gleichwertigkeit der Kommunikationssituation kontrolliert worden waren, daraufhin untersucht, wie sich Alterungsprozesse in erwachsenen Sprechern auf die mittlere Grundfrequenz und die Formanten F1, F2 und F3 im Neutrallaut Schwa, bzw. auf die als Ă€quivalent hierzu festgestellten gemittelten Formantwerte in allen stimmhaften Signalanteilen auswirken. Die Grundfrequenzen von Frauen werden als mit dem Alter fallend beschrieben, wĂ€hrend MĂ€nner eine zunĂ€chst absinkende, spĂ€ter ansteigende Grundfrequenz aufweisen. Der zweite Formant Ă€ndert sich nur marginal, und auch F3 weist keine ĂŒber alle Sprecher konsistenten, signifikanten Änderungen auf. Im Gegensatz hierzu Ă€ndert sich F1 mit zunehmendem Alter deutlich, und zwar bei den meisten Sprechern in die selbe Richtung wie die Grundfrequenz. In Daten eines Sprechers und einer Sprecherin, die in kurzen AbstĂ€nden regelmĂ€ĂŸig ĂŒber ein halbes Jahrhundert hinweg aufgenommen worden waren, wird eine deutliche Kovariation des ersten Formanten mit der Grundfrequenz deutlich, wobei der Abstand zwischen F1 und Grundfrequenz auf einer logarithmischen Skala auch ĂŒber Jahrzehnte hinweg relativ invariant bleibt. Die Hypothese hierzu ist, dass altersbedingte FormantĂ€nderungen weniger auf physiologisch bedingte Änderungen in den Abmessungen des Ansatzrohrs zurĂŒckzufĂŒhren seien, sondern auf eine kompensatorische Anpassung des ersten Formanten als Reaktion auf eine Perturbation des Vokalhöhenperzepts, welche hervorgerufen wird durch die (physiologisch bedingten) GrundfrequenzĂ€nderungen. Diese Hypothese schließt mit ein, dass das Vokalhöhenperzept der Sprecher/Hörer durch den in Relation zu f0 zu beurteilenden ersten Formanten bestimmt ist. Um diese letzte Schlussfolgerung weiter zu testen, wurden deutsche Sprecher in zwei Experimenten in Quasi-Echtzeit einem akustisch verĂ€ndertem auditorischen Feedback ausgesetzt, und ihre akustischen Daten untersucht. Beide Perturbationen hatten das Ziel, das Vokalhöhenperzept (direkt oder indirekt) zu beeinflussen: FĂŒr eine Perturbation des ersten Formanten kompensierten die Sprecher mit einer F1-Produktion in Gegenrichtung zur Perturbation. Gleichzeitige Änderungen der produzierten Grundfrequenz sind teilweise als automatisch eintretende Kopplungseffekte zu deuten; unter bestimmten Bedingungen scheinen manche Sprecher jedoch f0 unabhĂ€ngig von F1 aktiv zu variieren, um die intendierte Vokalhöhe zu erreichen. Bei einer Perturbation der Grundfrequenz variieren einige Sprecher den ersten Formanten dergestalt, dass zu vermuten ist, dass der aufgrund nur partiell durchgefĂŒhrter f0-Kompensation weiterhin gegenĂŒber den unperturbierten Werten verĂ€nderte F1-f0-Abstand das Vokalhöhenperzept beeinflusste, was zu einer kompensatorischen Gegenbewegung in Form einer Vokalhöhenvariierung fĂŒhrte. Ein Perzeptionsexperiment mit ausschließlich durch Grundfrequenzvariierung beeinflussten Kontinua zwischen vorderen halb-geschlossenen und geschlossenen Vokalen in Wörtern gleichen Kontexts, welche in TrĂ€gersĂ€tze eingebettet prĂ€sentiert wurden, ergab, dass die Grundfrequenzvariation nur etwa bei der HĂ€lfte der deutschen Hörer das Vokalperzept beeinflusste. Das vokalintrinsische Merkmal wird aber trotz des störenden Einflusses extrinsischer Faktoren genutzt, und auch trotz der intonatorischen Funktion der Grundfrequenz. Die durch Ergebnisse von Untersuchungen zur Intrinsischen Grundfrequenz im Deutschen motivierte Hypothese, dass deutsche Hörer den F1-f0-Abstand als Vokalhöhenmerkmal in stĂ€rkerem Ausmaß in einem Kontinuum zwischen ungespannten Vokalen nutzen, als in einem Kontinuum zwischen gespannten Vokalen, konnte nicht bestĂ€tigt werden. Generell liefern alle drei experimentellen Teile dieser Dissertation weitere Evidenz dafĂŒr, dass - zumindest in den vergleichsweise vokalhöhenreichen Sprachen Englisch und Deutsch - viele, aber eben nicht alle Sprecher/Hörer zur Vokalhöhenperzeption und -produktion neben F1 auch die Grundfrequenz nutzen

    Crystal structure of the dynamin tetramer

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    The mechanochemical protein dynamin is the prototype of the dynamin superfamily of large GTPases, which shape and remodel membranes in diverse cellular processes. Dynamin forms predominantly tetramers in the cytosol, which oligomerize at the neck of clathrin-coated vesicles to mediate constriction and subsequent scission of the membrane. Previous studies have described the architecture of dynamin dimers, but the molecular determinants for dynamin assembly and its regulation have remained unclear. Here we present the crystal structure of the human dynamin tetramer in the nucleotide-free state. Combining structural data with mutational studies, oligomerization measurements and Markov state models of molecular dynamics simulations, we suggest a mechanism by which oligomerization of dynamin is linked to the release of intramolecular autoinhibitory interactions. We elucidate how mutations that interfere with tetramer formation and autoinhibition can lead to the congenital muscle disorders Charcot-Marie-Tooth neuropathy and centronuclear myopathy, respectively. Notably, the bent shape of the tetramer explains how dynamin assembles into a right-handed helical oligomer of defined diameter, which has direct implications for its function in membrane constriction

    Mechanochemical Coupling in the Myosin Motor Domain. II. Analysis of Critical Residues

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    An important challenge in the analysis of mechanochemical coupling in molecular motors is to identify residues that dictate the tight coupling between the chemical site and distant structural rearrangements. In this work, a systematic attempt is made to tackle this issue for the conventional myosin. By judiciously combining a range of computational techniques with different approximations and strength, which include targeted molecular dynamics, normal mode analysis, and statistical coupling analysis, we are able to identify a set of important residues and propose their relevant function during the recovery stroke of myosin. These analyses also allowed us to make connections with previous experimental and computational studies in a critical manner. The behavior of the widely used reporter residue, Trp501, in the simulations confirms the concern that its fluorescence does not simply reflect the relay loop conformation or active-site open/close but depends subtly on its microenvironment. The findings in the targeted molecular dynamics and a previous minimum energy path analysis of the recovery stroke have been compared and analyzed, which emphasized the difference and complementarity of the two approaches. In conjunction with our previous studies, the current set of investigations suggest that the modulation of structural flexibility at both the local (e.g., active-site) and domain scales with strategically placed “hotspot” residues and phosphate chemistry is likely the general feature for mechanochemical coupling in many molecular motors. The fundamental strategies of examining both collective and local changes and combining physically motivated methods and informatics-driven techniques are expected to be valuable to the study of other molecular motors and allosteric systems in general
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