201 research outputs found

    Bioenergie aus Lateinamerika: nach­haltiger Kraftstoff oder ökosozialer Zündstoff?

    Full text link
    "Vor dem Hintergrund des rapiden Anstiegs der Erdölpreise hat sich Biomasse in jüngster Vergangenheit als wichtige Alternative in der Energieversorgung hervorgetan. Seit geraumer Zeit wird in Lateinamerika aufgrund guter Standortbedingungen die Herstellung von Biotreibstoffen aus agrarischen Nutzpflanzen mit dem Ziel vorangetrieben, den Verbrauch und die Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas zu reduzieren und darüber hinaus mit dem Export von Biokraftstoffen Devisen zu erwirtschaften. Unzählige privatwirtschaftliche Initiativen sowie staatliche Maßnahmen haben für einen wahren Agrotreibstoffboom in Lateinamerika gesorgt. Den ökonomisch motivierten Zielen stehen jene kritischen Stimmen in Lateinamerika und weltweit gegenüber, die auf ökologische und sozioökonomische Implikationen der 'grünen' Treibstoffe hinweisen. Die Preisexplosion auf dem Welterdölmarkt hat die Suche nach alternativen Kraftstoffen beschleunigt. Lateinamerika bietet hervorragende Standortbedingungen für den Anbau von Energiepflanzen. Es stehen sowohl große landwirtschaftliche Nutzflächen als auch optimale naturräumliche Rahmenbedingungen zu Verfügung. Außerdem gibt es vor allem in Brasilien eine langjährige Erfahrung mit Agrartreibstoffen. In der internationalen Klimadebatte spielen Agrokraftstoffe eine prominente Rolle. Allerdings zeigen sich vermehrt Risse im 'grünen Mantel' der Biotreibstoffe: Kritiker verweisen zu Recht auf ökologische und soziale Probleme bei deren Herstellung. Die tatsächliche Klimafreundlichkeit wird dabei in Frage gestellt und eine zunehmend ideologisch gefärbte Debatte 'Biofuels contra Nahrungsmittel' geführt. Unterschiedliche Argumente und Partikularinteressen der Gegner und Befürworter haben mittlerweile zu einer großen Unübersichtlichkeit und Polemik in der Diskussion um Biotreibstoffe geführt. Daher besteht die Notwendigkeit einer sachlichen und differenzierten Bestandsaufnahme und einer konstruktiven Debatte über die effizientere Nutzung von Biomasse durch neue Technologien (z.B. Treibstoffe der 'zweiten Generation') bei gleichzeitiger Umwelt- und Sozialverträglichkeit, um diese Chance für Innovationen in Lateinamerika nutzen zu können." (Autorenreferat

    Gewalt und räumliche Fragmentierung in brasilianischen Großstädten : Favelas als exterritoriale Enklaven des Drogenhandels

    No full text
    Bürgerkriege, Terrorismus und organisierte Kriminalität stellen das herrschende Ordnungsparadigma der Nationalstaaten in vielen Regionen der Erde zunehmend in Frage. Dies führt zu gegenläufigen Prozessen der Territorialisierung und Deterritorialisierung, die sich in “Geographien der Gewalt“ niederschlagen. Die Beiträge in diesem Band beschreiben unterschiedliche Ausprägungen und Formen organisierter Gewalt und ihre Einbettung in soziale, politische und räumliche (Um-)Ordnungsprozesse. Divergierende Konflikttypen und die damit verbundene Strukturdynamik der Gewalt werden anhand von Beispielen aus Afghanistan, Pakistan, Äthiopien, Somalia, Nepal, Sri Lanka, Brasilien, dem Kongo und dem Libanon erläutert. Zudem wird die Rolle globaler Schaltstellen der Macht in virtuellen Konflikträumen analysiert. Dieser Band richtet sich an Studierende, Lehrende und Forschende der Geographie, der Politik- und Sozialwissenschaften und der Ethnologie, wendet sich aber auch an Schlüsselpersonen in Politik und Gesellschaft, die sich mit den räumlichen Ausprägungen von Gewalt beschäftigen
    corecore