52 research outputs found

    Regulierung der Doldenwelke im ökologischen Holunderanbau

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    Ziel des Projektes war es, Möglichkeiten zur Regulierung der Doldenwelke beim Schwarzen Holunder (Sambucus nigra) zu erarbeiten. Dazu wurde zunächst das zeitliche Auftreten der Pathogene erfasst sowie die Erreger bestimmt. In den vier in Nord- und Westdeutschland untersuchten Holunderanlagen wurde die Doldenwelke überwiegend durch Colletotrichum acutatum verursacht. Andere pilzliche Welkeerreger (wie Fusarium sp., Phoma sp.) spielten in den drei Jahren vergleichsweise nur eine untergeordnete Rolle. Vor allem ab Farbumschlag der Beeren stieg der Befall drastisch an. Untersuchungen zur Überdauerung von Colletotrichum acutatum in einer Befallsanlage haben ergeben, dass der Erreger im Dezember an alten Früchten und Fruchtstielen nachzuweisen war. Bei Probenahme im März und April konnte er an den Knospen zahlreicher einjähriger Triebe (= Fruchtholz für die bevorstehende Saison) – bevorzugt im apikalen Bereich - gefunden werden. Ebenso trat er auf dem nicht verrotteten Stielgerüst von auf dem Boden liegenden Fruchtdolden des Vorjahres und auf am Baum verbliebenen Zapfen vorjähriger Tragruten auf. In den Versuchsjahren 2007 bis 2009 wurden zahlreiche dem ökologischen Anbau zur Verfügung stehende Präparate in Freilandversuchen auf ihre Wirkung gegenüber der Holunderdoldenwelke getestet. Da bis dahin wenig erfolgreiche Ergebnisse erzielt werden konnten, wurden in den Folgejahren eine Fülle von weiteren Präparaten in Diffusionstests auf PDA-Nährmedium getestet und darauf basierend weitere Freilandversuche angelegt. Keines der Produkte konnte im Freiland eine zufrieden stellende Wirkung erzielen. Präparate auf Kupfer- oder Schwefelbasis, Bicarbonate oder Mykoparasit-Präparate wie Polyversum, die in Jahren mit schwachem Befall gute Wirkansätze zeigten, konnten in Jahren mit starkem Befall keinen Erfolg mehr verzeichnen. Da die Ausbreitung und vermutlich auch die Infektion der Dolden mit Colletotrichum acutatum mit einem feuchten Mikroklima zusammen hängt, wurden in der Saison 2010 und 2011 Teile einer Holunderanlage überdacht, um ein trockenes Mikroklima im Baum zu schaffen. Sehr deutliche Ergebnisse zeigt eine Überdachung von der Blüte bis zur Ernte. Hier wird der Befall mit Doldenwelke auf ein Minimum reduziert und die Laborwerte zeigen, dass der Erreger kaum vorhanden ist. Eine Überdachung von der Blüte bis Juli bringt kaum eine Reduktion im Freiland, während eine Überdachung von Juli bis zur Ernte im Freiland noch einen Wirkungsgrad von 45% erzielt, im Labor sogar eine Senkung des Erregerpotenzials um 63%. Nach diesen Ergebnissen spielt die Phase der Blüte also für die Infektion mit Doldenwelke weniger eine Rolle, als bisher vermutet wurde. Beim Schnittversuch kristallisierte sich nach einer Auswertung von vier Versuchsjahren die Variante ‚Schnitt auf 12 Triebe im März’ mit durchgehend konstanten Erträgen heraus, obwohl in dieser Variante mit 16% auch der meiste Ausschuss verworfen werden musste. Ein Schnitt auf 12 Triebe im November erzielte dagegen am wenigsten Ertrag. Ein Schnitt auf acht Triebe resultiert sowohl im November als auch im März in weniger Befall, bringt aber auch weniger Ertrag. Der Blütenschnittversuch zeigte eine deutliche Verringerung an nicht vermarktungsfähiger Ware durch einen Blütenschnitt. Bei einem Schnitt von 50% der Blüten sank der Befall auf 6,7% gegenüber 23% in der Kontrolle. Die Ertragsverringerung belief sich dabei nur auf 30%, teilweise ausgeglichen durch ein höheres Doldengewicht

    Bekämpfung der Blutlaus (Eriosoma lanigerum Hausm.) in ökologischen Obstanlagen durch Etablierung von Ohrwürmern (Forficula auricularia L.) und Bewertung unterstützender Bekämpfungsverfahren

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    Das Forschungsprojekt „Bekämpfung der Blutlaus (Eriosoma lanigerum Hausm.) in ökologischen Obstanlagen durch Etablierung von Ohrwürmern (Forficula auricularia L.) und Bewertung unterstützender Bekämpfungsverfahren“ lief in Zusammenarbeit verschiedener Forschungs- und Beratungseinrichtungen von April 2007 bis Dezember 2009. Ziel des Projektes war es, auf Basis von Versuchsergebnissen eine betriebliche Behandlungsstrategie zur Bekämpfung der Blutlaus durch den gezielten Ohrwurmeinsatz und Ölbehandlungen zu entwickeln. Der Einfluss der Ohrwürmer erwies sich als schwer nachweisbar. Dies kann mehrere Gründe haben. Zum einen verteilen sich die Ohrwürmer über die Anlage, so dass ein Effekt in den einzelnen Varianten dadurch ausgeglichen wird, dass die Ohrwürmer nun auch in der Kontrolle zu finden waren. Zum anderen sind zum Zeitpunkt der Ansiedlung schon zahlreiche andere Nützlinge wie Marienkäfer und deren Larven, Schwebfliegen- und Florfliegenlarven sowie Blutlauszehrwespen in den Anlagen anzutreffen, die ihren Teil zur Eindämmung der Blutlauspopulation beitragen. Gerade das Massenhafte Auftreten des Asiatischen Marienkäfers (Harmonis axyridids) lässt eine Überlagerung des Nützlingseinflusses vermuten, da die Asiatischen Marienkäfer eine enorme Fraßleistung zeigen. Der Vergleich der Applikation von Öl mit dem Pinsel bzw. per Gebläsespritze zeigt bei einem hohen Befall deutliche Vorteile für das Pinseln. Die Behandlung ist direkter und wesentlich effektiver bei hohem Befall, allerdings auch Zeit aufwendig und hat keine Zulassung in Deutschland. Bei niedrigem Befallsdruck zeigte eine Frühjahrsspritzung durchaus zufrieden stellende Ergebnisse. Als Maßnahme bei akutem Befall kann eine Ansiedlung von Ohrwürmern also nicht dienen, eine langfristige Förderung ist aber sinnvoll. Bei Applikation oder Pinseln von Öl als Bekämpfungsmaßnahme im Frühjahr muss zwischen Befallsstärke und Arbeitszeitaufwand abgewogen werden. Durch Ohrwurmkot verschmutzte Äpfel treten durchaus auf, verursachten aber in keiner der Versuchsanlagen ökonomische Schäden. Ein Versuch zum Einfluss der mechanischen Bodenbearbeitung auf die Überwinternden Ohrwürmer zeigte keinen negativen Einfluss der Bodenbearbeitung auf die Ohrwurmpopulation. Es wird davon ausgegangen, dass die Tiere zwischen die Wurzeln der Pflanzen in den Fahrgassen ausweichen oder ihre Gelege so tief im Boden anlegen, dass sie nicht mehr von der Bodenbearbeitung beeinflusst werden. Die Untersuchungen zum Gesundheitszustand der Ohrwürmer ergaben den Nematoden Mermis nigrescens sowie Vertreter der Raupenfliegen (Tachinidae) als Hauptparasiten. Insgesamt lag der Anteil parasitierter oder kranker Tiere zwischen drei und acht Prozent

    What makes sustainability possible - (Ein Leporello)

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    Wie Nachhaltigkeit möglich ist - (Ein Leporello)

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    Evaluierung und Optimierung biologischer Verfahren zur Regulierung des Pflaumenwicklers (Cydia funebrana) und der Monilia-Krankheit im ökologischen Steinobstanbau

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    Im Verbundforschungsprojekt FKZ 06OE198, FKZ 06OE057 und FKZ 06OE348 wurden Möglichkeiten der Regulierung des Pflaumenwicklers (Cydia funebrana) an Zwetschgen in Labor-, Halbfreiland und Freilandversuchen in Geisenheim, Darmstadt, Klein-Altendorf und Weinsberg untersucht. Labor- und Freilandversuche zur Regulierung der Monilia-Krankheit wurden in Geisenheim, Weinsberg und Dresden durchgeführt. Sauerkirschsorten-Versuche sind in Weinsberg und Dresden aufgepflanzt. Umfangreiche Freilandversuche zur Verwirrung des Pflaumenwicklers mit „Isomate OFM Rosso“ in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bestätigten mit Wirkungsgraden von bis zu 70 % die Wirksamkeit dieser Methode bei ausreichend großen Flächen und niedrigem Befallsniveau. Für den kleinparzellierten Anbau und bei höherem Befallsdruck wurden entomopathogene Nematoden im Freiland gegen überwinternde Larven mit heterogenen Wirkungsgraden erprobt. Es gelang nicht Pflaumenwickler ganzjährig unter Laborbedingen zu züchten, jedoch wurden mit Tieren aus Freilandsammlungen bzw. deren Eiern nach der Überwinterung Versuche zur Infektion der neonaten Larven mit dem Apfelwicklergranulosevirus, Eiparasitierungsversuche mit Trichogramma cacoeciae, zu Applikationen mit NeemAzal-T/S und zum Einsatz von insektenpathogen Pilzen gegen überwinternde Larven durchgeführt. Bei weiterführenden Versuchen im Freiland wurden mit dem Apfelwicklergranulosevirus V15 sehr heterogene Ergebnisse erzielt. Der Einsatz von Trichogramma in Form von Trichokarten ergab Wirkungsgrade von bis zu 47 %. Eine bessere Verteilung der Trichogramma in der Anlage sollte mit einer spritzfähigen Formulierung erreicht werden, dafür liegen jedoch erst einjährige Ergebnisse vor. Für die Bekämpfung der überwinternden Pflaumenwickler mit insektenpathogenen Pilzen stellte sich Isaria fumosorosea, als am geeignetsten heraus. Jedoch gestaltete sich bisher ein Nachweis der Wirksamkeit des mit dem Pilz infizierten Mulches im Freiland sehr schwierig. Die Pflaumenwicklerlarve sucht sich zur Überwinterung kleinste Ritzen am Stamm aus. Mit Wellpappe, die um den Stamm gewickelt wurde, konnte den Larven ein attraktives Überwinterungsquartier angeboten werden. Durch Entfernen und Verbrennen der Pappringe im Winter kann der Befallsdruck im Folgejahr minimiert werden. Für die Monilia-Regulierung an Zwetschgen konnte im Labor unter einer Vielzahl an getesteten Präparaten lediglich Serenade mit einer antagonistischen Wirkung überzeugen. Es hat jedoch keine Zulassung als Pflanzenschutzmittel im Steinobst. Versuche im Freiland ergaben außerdem, dass das konsequente Eliminieren von möglichen Infektionsquellen durch das Entfernen von Monilia-Nestern vor der Ernte und von Fruchtmumien nach der Ernte letztlich bessere Effekte erzielte, als Behandlungen mit mittelgut wirksamen Pflanzenstärkungsmitteln. Für die Behandlung der Monilia-Spitzendürre an Sauerkirschen wurden verschiedene Präparate im Freiland überprüft. Die Handelsprodukte BoniProtect® forte und BoniProtect® reduzierten tendenziell die Blüteninfektionen. Da für SPU 2720 und Cuprozin bisher nur aus einem Jahr Versuchsergebnisse vorliegen, ist keine abschließende Beurteilung möglich. Jedoch lässt sich bereits durch den konsequenten Rückschnitt befallener Triebe der Befallsdruck erheblich reduzieren. An beiden Standorten erscheinen die Sauerkirschsorten ‘Morina‘, ‘Jade‘, ‘Coralin‘ und ‘Safir‘ als geeignet für den ökologischen Anbau, in Weinsberg zusätzlich ‘Topas‘ und ‘Ungarische Traubige‘. Allerdings war der Monilia-Druck nur in wenigen Jahren hoch. Bis jetzt wurden keine Infektionen mit Gloeosporium sp., einer weiteren bedrohlichen Krankheit im ökologischen Sauerkirschanbau, beobachtet

    Gegenbilder - literarisch/filmisch/fotografisch

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    Gegenbilder in Literatur, Film und Fotografie. Die moderne Welt ist voller Bilder. Auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit ihnen erfährt Konjunktur. Dennoch fällt es eminent schwer, allgemeingültig zu definieren, was ein Bild ausmacht. Zu verschieden scheint das, was dem Menschen als „Bild“ entgegentritt: Das kann ein Foto, ein Gemälde oder ein Film sein, aber auch ein Gedanke, eine sprachliche Metapher, ein literarisches Motiv. Im Zentrum dieses Sammelbands stehen literatur- und medienwissenschaftliche Beiträge, die unter dem Leitbegriff „Gegenbilder“ ihren Fokus auf Ausprägungen des Widerständigen innerhalb einer polymorphen Bildlichkeit richten. Untersucht werden dabei die Inszenierungen von Gegenbildern auf der Figurenebene sowie die Rolle von Bildern bei der Darstellung von sozialer Zugehörigkeit, der Herstellung nationaler Identität und der Konstruktion kollektiver Gedächtnisorte. Welche traditionellen Motive, Topoi und Figurenmodelle transportieren Literatur, Film und Fotografie, gegen welche kämpfen sie an? Tragen konventionelle Beschreibungsmuster das Potential zum Widerstand gegen das Etablierte bereits in sich? Diesen und weiteren Fragen widmen sich die Autoren aus interdisziplinärer Perspektive und mit einem zeitgemäßen Verständnis von Literatur- und Kulturwissenschaft, das Geschriebenes sowie visuell präsente Bilder als gleichrangige Lesetexte auffasst und ebenso die Grenzen zwischen Hoch- und Populärkultur überwindet

    Biogenic Volatile Organic Compound and Respiratory CO2 Emissions after 13C-Labeling: Online Tracing of C Translocation Dynamics in Poplar Plants

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    Globally plants are the primary sink of atmospheric CO(2), but are also the major contributor of a large spectrum of atmospheric reactive hydrocarbons such as terpenes (e.g. isoprene) and other biogenic volatile organic compounds (BVOC). The prediction of plant carbon (C) uptake and atmospheric oxidation capacity are crucial to define the trajectory and consequences of global environmental changes. To achieve this, the biosynthesis of BVOC and the dynamics of C allocation and translocation in both plants and ecosystems are important.We combined tunable diode laser absorption spectrometry (TDLAS) and proton transfer reaction mass spectrometry (PTR-MS) for studying isoprene biosynthesis and following C fluxes within grey poplar (Populus x canescens) saplings. This was achieved by feeding either (13)CO(2) to leaves or (13)C-glucose to shoots via xylem uptake. The translocation of (13)CO(2) from the source to other plant parts could be traced by (13)C-labeled isoprene and respiratory (13)CO(2) emission.In intact plants, assimilated (13)CO(2) was rapidly translocated via the phloem to the roots within 1 hour, with an average phloem transport velocity of 20.3±2.5 cm h(-1). (13)C label was stored in the roots and partially reallocated to the plants' apical part one day after labeling, particularly in the absence of photosynthesis. The daily C loss as BVOC ranged between 1.6% in mature leaves and 7.0% in young leaves. Non-isoprene BVOC accounted under light conditions for half of the BVOC C loss in young leaves and one-third in mature leaves. The C loss as isoprene originated mainly (76-78%) from recently fixed CO(2), to a minor extent from xylem-transported sugars (7-11%) and from photosynthetic intermediates with slower turnover rates (8-11%).We quantified the plants' C loss as respiratory CO(2) and BVOC emissions, allowing in tandem with metabolic analysis to deepen our understanding of ecosystem C flux

    A candidate ion-retaining state in the inward-facing conformation of sodium/galactose symporter: Clues from atomistic simulations

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    The recent Vibrio parahaemolyticus sodium/galactose (vSGLT) symporter crystal structure captures the protein in an inward-facing substrate-bound conformation, with the sodium ion placed, by structural alignment, in a site equivalent to the Na2 site of the leucine transporter (LeuT). A recent study, based on molecular dynamics simulations, showed that the sodium ion spontaneously leaves its initial position diffusing outside vSGLT, toward the intracellular space. This suggested that the crystal structure corresponds to an ion-releasing state of the transporter. Here, using metadynamics, we identified a more stable Na+ binding site corresponding to a putative ion-retaining state of the transporter. In addition, our simulations, consistently with mutagenesis studies, highlight the importance of D189 that, without being one of the NA(+)-coordinating residues, regulates its binding/release

    RNAi-mediated suppression of isoprene emission in poplar transiently impacts phenolic metabolism under high temperature and high light intensities: a transcriptomic and metabolomic analysis

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    In plants, isoprene plays a dual role: (a) as thermo-protective agent proposed to prevent degradation of enzymes/membrane structures involved in photosynthesis, and (b) as reactive molecule reducing abiotic oxidative stress. The present work addresses the question whether suppression of isoprene emission interferes with genome wide transcription rates and metabolite fluxes in grey poplar (Populusxcanescens) throughout the growing season. Gene expression and metabolite profiles of isoprene emitting wild type plants and RNAi-mediated non-isoprene emitting poplars were compared by using poplar Affymetrix microarrays and non-targeted FT-ICR-MS (Fourier transform ion cyclotron resonance mass spectrometry). We observed a transcriptional down-regulation of genes encoding enzymes of phenylpropanoid regulatory and biosynthetic pathways, as well as distinct metabolic down-regulation of condensed tannins and anthocyanins, in non-isoprene emitting genotypes during July, when high temperature and light intensities possibly caused transient drought stress, as indicated by stomatal closure. Under these conditions leaves of non-isoprene emitting plants accumulated hydrogen peroxide (H2O2), a signaling molecule in stress response and negative regulator of anthocyanin biosynthesis. The absence of isoprene emission under high temperature and light stress resulted transiently in a new chemo(pheno)type with suppressed production of phenolic compounds. This may compromise inducible defenses and may render non-isoprene emitting poplars more susceptible to environmental stress
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