93 research outputs found

    Zur Lokation von Sinn: das Subjekt als Bedingung und Gegenstand von Diskursanalyse und qualitativer Forschung

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    Die klassische qualitative Forschung und die Foucault- sche Diskursanalyse scheinen sich in einem Punkt deutlich zu unterscheiden: Während erstere den subjektiven Sinn als Fluchtpunkt der Interpretation be- trachtet, lehnt letztere das Subjekt als Bedingung der Analyse ab. Im Beitrag wird die methodologische Debatte, die mit dieser Opposition verbunden ist, rekapituliert, um die Problematik, die der Theorie der Interpretation mit der Orientierung am subjektiven Sinn aufgebeben ist ebenso herauszuarbeiten wie jene Schwierigkeiten, denen sich die Interpretation ohne Subjekt stellen muss. Schließlich zeichnen sich Konvergenzen ab, mit denen sich weder Sub- jekt noch Struktur, sondern – wenn auch auf verschiedene Weise – die soziale Praxis als Lokation von Sinn abzeichnet

    (Inter-)Disziplinarität in der Diskursforschung: zur Genealogie epistemischer Modelle und intellektueller Technologien

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    "Is discourse research a disciplinary or an interdisciplinary project? Starting from this question the perspective is reversed and disciplinarity itself is viewed as a discursive phenomenon. The paper develops the thesis that disciplinarity is produced in the discursive practices of the field of science, and examines how it is used in relation to epistemic models and intellectual technologies. A historical sketch of the genealogy of epistemologies shows the extent to which different ways of analysis stand in a discursive struggle for the objects of scientific research. In the case of discourse research, it is shown to what extent disciplinarity has become one aspect of power relations in the game of science." (author's abstract

    Bildung und Biografie in Selbstlernprozessen

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    Eine biographische Dimension erhalten Lernprozesse, wenn die Lerngegenstände auf das eigene vergangene oder zukünftige Denken und Handeln bezogen werden. Als "Bildung" kann ein solcher Lernprozess gelten, wenn Deutungsweisen dabei umgebaut und transformiert werden. Die Lernberatung in Selbstlernarchitekturen eröffnet konzeptionell einen Raum, in dem solche Lern- und Bildungsprozesse stattfinden können. Im Beitrag wird dieser Zusammenhang empirisch mit einer Analyse diskursiver Praktiken im Lernberatungsgespräch untersucht

    Naturalisierungsstrategien im Feld der Weiterbildung: Entwurf einer Diskursanalyse zwischen Gouvernementalität und diskursivem Kampf

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    "Der Begriff 'Qualität' ist im Bildungssystem zu einer Zauberformel geworden und nimmt eine zentrale Stellung in den neuen Steuerungspraktiken institutioneller Strukturen ein. Erste Ansätze einer Qualitätssicherung im Weiterbildungsbereich fanden sich Mitte der 90er Jahre ausgehend von den Weiterbildungsabteilungen großer Konzerne. In der Bildungspolitik sind diese Praktiken für die öffentliche Weiterbildung übernommen worden, da man sich davon umfassende neoliberale Restrukturierungen und Optimierungen der Weiterbildungsträger versprochen hat. Die Weiterbildungseinrichtungen sind für den öffentlichen Sektor zum Experimentierfeld der Qualitätssicherung in den Verwaltungsreformen geworden. Zugleich haben die Weiterbildungsträger und die Wissenschaftsdisziplin auf diese Anrufung reagiert und eine ganze Reihe von eigenen Qualitätssicherungssystemen entwickelt - diese Systeme sind zumeist korporativ angelegt, erhalten die Autonomie der Träger, verstärken aber den Effekt der Konkurrenzverhältnisse, in welche die Weiterbildungsträger in der neuen Gouvernementalität gesetzt werden. Während 'Qualität' zu einem Einsatz in den diskursiven Kämpfen um die neoliberale Umstrukturierung und in der Selbstbehauptung der Träger geworden ist, bleibt der Bedeutungsaspekt der 'guten, professionellen Arbeit' darin aufbewahrt. Die diskursiven Kämpfe der Akteur/-innen im Feld werden daher auf qualitativ hochwertiges Handeln als das selbstverständlich Wünschbare als Illusio hin naturalisiert. Die Basis für die Erörterungen ist eine empirische, korpusgestützte Diskursanalyse der Debatte über Qualität und Qualitätssicherungssysteme in der Erwachsenen- und Weiterbildung über die letzten 20 Jahre. Im Vortrag werden das diskursanalytische Untersuchungsdesign, die methodologischen Probleme einer Empirisierung der governmentality studies sowie die dabei notwendigen Entscheidungen und Analyseebenen und erste Ergebnisse diskutiert." (Autorenreferat

    Everything at your fingertips. The metaphor of "learning environments" and the economy of learning

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    Im Diskurs zum technologiebasierten Lernen spielt die Metapher der "Lernumgebung" eine zentrale Rolle. Die Lernumgebungen sind um die Lernenden herum und beeinflussen diese auf bestimmte Weise; zugleich haben die Lernenden alles zuhanden, alles ist "at your fingertips". Der folgende Beitrag arbeitet an ausgewählten Knotenpunkten der pädagogischen Debatte seit den 1980er-Jahren die Genese des Begriffs der "Lernumgebung" und die damit verbundene Modellbildung von Lehren und Lernen heraus. (DIPF/Orig.)The metaphor of "learning environments" plays a crucial role in the discourse about technology-based learning. The learning environments encircle the learners and influence them in a special way; at the same time, everything is tangible for the learners, everything is "at their fingertips". This article elaborates the genesis of the term "learning environment" and the associated modeling of teaching and learning, referring to selected junctions in the educational debate since the 1980s. (DIPF/Orig.

    Ein verschlungenes Feld: eine Einführung in die Erziehungswissenschaft

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    Die Einführung in die Erziehungswissenschaft ist systematisch und situativ zugleich. Pädagogik erscheint dabei als ein sich wandelndes Feld von Diskursen und Praktiken von Erziehung und Bildung. Diese Verschlungenheit der Pädagogik als ein sich wandelndes Feld von Diskursen und Praktiken wird in diesem Band nachgezeichnet. In drei Kapiteln ("Zwischen Tradition und Neuorientierung", " Zwischen Reform und Kritik", "Die Rückkehr der Lebenswelt") stellen die Autoren sozialwissenschaftliche Hintergründe dar, zeigen Entwicklungen im Bildungssystem auf und beschreiben erziehungswissenschaftliche Konzepte genauso wie Grundlagentheorien und Forschungsmethoden. Im letzten Kapitel ("Die diskursiven Linien - Stichworte zur Wissenschaftstheorie") werden schließlich die Veränderungen im Selbtverständnis der Pädagogik als Wissenschaft thematisiert

    Discovery of SMAD4 promoters, transcription factor binding sites and deletions in juvenile polyposis patients

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    Inactivation of SMAD4 has been linked to several cancers and germline mutations cause juvenile polyposis (JP). We set out to identify the promoter(s) of SMAD4, evaluate their activity in cell lines and define possible transcription factor binding sites (TFBS). 5′-rapid amplification of cDNA ends (5′-RACE) and computational analyses were used to identify candidate promoters and corresponding TFBS and the activity of each was assessed by luciferase vectors in different cell lines. TFBS were disrupted by site-directed mutagenesis (SDM) to evaluate the effect on promoter activity. Four promoters were identified, two of which had significant activity in several cell lines, while two others had minimal activity. In silico analysis revealed multiple potentially important TFBS for each promoter. One promoter was deleted in the germline of two JP patients and SDM of several sites led to significant reduction in promoter activity. No mutations were found by sequencing this promoter in 65 JP probands. The predicted TFBS profiles for each of the four promoters shared few transcription factors in common, but were conserved across several species. The elucidation of these promoters and identification of TFBS has important implications for future studies in sporadic tumors from multiple sites, and in JP patients

    Zur Organisationsform selbstgesteuerter Lernprozesse

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    Beim selbstgesteuerten Lernen ist die Funktion der Lehrenden nicht einfach reduziert, vielmehr gehen zentrale Leistungen, die in der klassischen kursorischen Organisation von Lernprozessen von Lehrenden erbracht worden sind, in individualisierten Arrangements in die Hand der Lernenden über, die nun für die Herstellung der Bedingungen gelungener Lernprozesse verantwortlich sind. Den Lehrenden kommt damit aber eine neue Rolle der indirekten Steuerung von Lernprozessen zu. Gerade in der Lehrerbildung, in der nicht einfach das Lernen von Wissen, sondern das Eintreten in Problematisierungsdiskurse eines Feldes gefragt ist, haben Selbstlernarrangements, die mit indirekten Handlungsformen wie der Lernberatung kombiniert sind, die Potenz, die Lesarten der Studierenden explizit und damit reflexiv bearbeitbar zu machen.In self-regulated learning the role of the teacher is not simply reduced. It is more precisely the case that fundamental teacher support which was in the classical cursory organization of learning processes the responsibility of the teacher, changes hands and by individual arrangement becomes the responsibility of the student who then builds the conditions for successful learning processes. In this way the teachers respond to their new role of indirect control of learning processes. In teacher training, in which not just the learning of knowledge but also the involvement in the problematization-discourse in a particular field is essential, self-directed learning arrangements which are combined with indirect forms of negotiation such as learning consultation, provide the potential to deal with explicit and reflective versions of the students

    Einleitung. Empirische Forschung zur Lehrer/-innenbildung in Selbstlernarchitekturen

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    Die Beiträge dieses Bandes nehmen einen empirischen Blick auf Lernprozesse in Lehr-Lern-Arrangements mit hohem Selbststeuerungsanteil. Sie sind im Projekt "@rs - Architekturen des Selbstlernens" entstanden, einem Entwicklungs- und Forschungsprojekt an der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW). Das Projekts fokussiert auf drei Aspekte des Professionalisierungsprozesses, die die Diskussion über die Modernisierung der Lehrer/-innenbildung bestimmen: Den Aufbau von Selbstlernkompetenzen, die Herausbildung von Reflexivität und die Integration fachdisziplinärer Perspektiven. (DIPF/Orig.

    Einleitung: Professionalisierung in Lernberatungsgesprächen - die Beiträge in diesem Band

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    Zahlreiche Studien der letzten Jahre nehmen Professionalisierungsprozesse von Lehrer/innen in den Blick und fragen - oft in quantitativen large-scale studies - nach der Entwicklung von Kompetenz im Laufe des Studiums. Es gibt hingegen nur wenige jüngere Studien im deutschen Sprachraum, die qualitativ untersuchen, wie sich Wissen und Überzeugungen bei zukünftigen Lehrer/innen verbinden, herstellen und dynamisch entwickeln. Die Beiträge in diesem Band setzen an dieser Stelle an. Während in den quantitativen Studien professionelles Handeln als Aufbau individuellen Wissens und Könnens modelliert wird, fokussiert die hier vorgestellte Kompetenzforschung nicht auf die Individuen und die Vermessung ihrer professionellen Eigenschaften, sondern auf die Denk- und Handlungsformen, die von Studierenden aufgegriffen und entwickelt werden, wenn sie in ein Feld professionellen Handelns eintreten. (DIPF/Orig.
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