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    International Students as Future Immigrants?!

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    Die vorliegende Studie untersucht, wie Hochschulen und ihr Personal politische und gesellschaftliche Erwartungen wahrnehmen, interpretieren und letztendlich in ihre Praxis einfließen lassen. Im Zentrum der Analyse steht der Verbleib hunderttausender internationaler Studierender, die zwischen 2010 und 2019 zum Studium nach Deutschland und Kanada zugewandert sind. Ihnen wird seitens der Politik ein hohes FachkrĂ€fte- und Einwanderungspotenzial attestiert. Das Erkenntnisinteresse der Arbeit umschließt drei Teilbereiche: Erstens, das Ausmaß der deutschen und kanadischen ‚Bleibepolitik‘ sowie die einschlĂ€gigen Erwartungen an Hochschulen. Zweitens, die berichtete Hochschulpraxis und drittens, die institutionellen ZusammenhĂ€nge zwischen Erwartung und Praxis. Die Ergebnisse zeigen, dass die Mehrheit der untersuchten Hochschulen den Verbleib internationaler Studierender auch ohne eine von außen zugeschriebene ZustĂ€ndigkeit aktiv fördert. Einerseits konnten die befragten Hochschulprofessionellen ihre Beratungs- und Betreuungsangebote grĂ¶ĂŸtenteils frei und eigenverantwortlich gestalten. Andererseits war der Raum dessen, was aus Sicht des Personals als möglich und wĂŒnschenswert erschien, stark vorgeprĂ€gt durch den jeweiligen Landeskontext und die dort institutionalisierten Erwartungen: In Kanada stand der Gedanke des Wettbewerbs um internationale Studierende als zahlende Kundschaft und potentielle Einwanderinnen und Einwanderer hĂ€ufig im Vordergrund. In Deutschland waren Hochschulen vergleichsweise weniger markt- und wettbewerbsorientiert. Die Handlungs- und Interpretationsmuster des Personals zeugten hĂ€ufig von dem gleichen migrationspolitischen Pragmatismus, der in den vergangenen Jahrzehnten die Bundes- und Landespolitik mitbestimmt hatte. Internationale Studierende wurde somit als potenzielle FachkrĂ€fte konstruiert, nicht aber als mögliche Einwanderinnen und Einwanderer.This research explores how higher education institutions respond to societal expectations, asking three interconnected questions: First, what are Canada and Germany’s public higher education institutions expected to do to support the post-study retention of international students? Second, what do they report to be doing? And third, how are their reported practices and rationales associated with the expectations held by government agencies, the private sector, and other audiences outside of their formal boundaries? The findings show that between 2010 and 2019, a majority of higher education institutions in Canada and Germany chose to actively facilitate international students’ transition to host country employment and, albeit to a lesser extent, immigration. Although the surveyed career development and international education professionals had considerable leeway to design student services, their actions were found to be focused by the oftentimes pro-(im)migration rules, norms, and beliefs that surrounded them. In Canada, many of the professionals were found to have internalized the same market and human capital orientation that had been promoted by the Canadian government and other stakeholders for decades. To them, international students were potential immigrants and paying customers in a competitive, globalized education market. In Germany, higher education practices were found to be less market-driven. Furthermore, most professionals in Germany were found to echo their country’s historically reluctant and pragmatic approach to migration. Many reported to actively prepare international students for employment in Germany, but not for long-term immigration

    Amending Contracts for Choreographies

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    Distributed interactions can be suitably designed in terms of choreographies. Such abstractions can be thought of as global descriptions of the coordination of several distributed parties. Global assertions define contracts for choreographies by annotating multiparty session types with logical formulae to validate the content of the exchanged messages. The introduction of such constraints is a critical design issue as it may be hard to specify contracts that allow each party to be able to progress without violating the contract. In this paper, we propose three methods that automatically correct inconsistent global assertions. The methods are compared by discussing their applicability and the relationships between the amended global assertions and the original (inconsistent) ones.Comment: In Proceedings ICE 2011, arXiv:1108.014

    Der Erinnerungsdiskurs um Flucht und Vertreibung in Deutschland seit 1989/90. VertriebenenverbĂ€nde, Öffentlichkeit und die Suche nach einer ‚normalen‘ IdentitĂ€t fĂŒr die 'Berliner Republik'

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    Im Fokus Arbeit steht die Untersuchung des öffentlichen Diskurses um Flucht und Vertreibung und der damit verbundenen Themenkomplexe sowie der Rolle der VertriebenenverbĂ€nde als wichtige Akteure dieses Diskurses im Zeitraum zwischen dem Fall der Mauer und der deutschen Wiedervereinigung sowie dem endgĂŒltigen Entschluss zur staatlich geförderten Musealisierung von Flucht und Vertreibung durch die GrĂŒndung der Stiftung ‚Flucht, Vertreibung, Versöhnung‘ am 30. Dezember 2008, welche die Errichtung einer Ausstellung zum Thema im Berliner Deutschlandhaus zum Ziel hat. Die vorliegende Arbeit untersucht, wie in einem diskursiven Prozess verschiedene Akteure bestimmte Vergangenheitsinterpretationen zur IdentitĂ€tsstiftung herausbilden, als allgemeinverbindlich durchzusetzen und damit die Deutungsmacht ĂŒber den Diskurs zu erringen versuchen. Die Debatten rund um den Themenkomplex Flucht und Vertreibung werden dabei als geschichtspolitischer IdentitĂ€tsdiskurs6 verstanden, in den der Bund der Vertriebenen (BdV) als Interessenverband Inhalte seines GruppengedĂ€chtnisses und seiner GruppenidentitĂ€t einzubringen und als allgemeingĂŒltig zu verankern versuchte. Wie dabei zu zeigen sein wird, hat das vielfach kritisierte Streben nach einer ‚Normalisierung‘ der nationalen IdentitĂ€t des wiedervereinigten Deutschland gegenĂŒber den BĂŒrden der nationalsozialistischen Vergangenheit zu einer neuen Funktionalisierung der Vertreibungserinnerung gefĂŒhrt, die alle nach der Wende geĂ€ußerten Hoffnungen auf eine ‚Entfunktionalisierung‘ und Erreichung einer grĂ¶ĂŸeren ‚Wahrhaftigkeit‘ dieser Erinnerung in den Bereich des Wunschdenkens verweist
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