145 research outputs found

    Streiflichter Urbaner Diakonie

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    Christoph Sigrist hat im Herbst 2016 anlässlich eines mehrmonatigen Studienurlaubs zahlreiche diakonische Gemeinden und Projekte in verschiedenen urbanen Kontexten auf drei Kontinenten besucht. Anreiz für seine Forschungen in den Städten und Grossstädten bildete die in der Wissenschaft gemachte Beobachtung, wonach die stattfindende Urbanisierung – verstanden als «eine umfassende Transformation der Gesellschaft» bzw. eine «industrielle Organisation der Gesellschaft» – eine spezifisch auf urbane Räume ausgerichtete Diakonie notwendig mache, in der «gemeinsam und füreinander Wege zu einer neu ausgestaltenen Solidarkultur, einer Kultur der Sorge miteinander und füreinander» zu suchen seien, «mit besonderem Blick auf diejenigen Menschen, Gruppen und Schlüsselpersonen, die bei diesen Exklusions- und Inklusionsprozessen von der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden oder schon lange sind». Aufgrund der je kontextuell sehr unterschiedlichen Städte stellte sich Sigrist bei den Besuchen die Frage: « Wie zeigt sich Urbane Diakonie in unterschiedlichen städtischen Kontexten, insbesondere in Kontexten, die durch Rassismus und Apartheid eine lange exkludierende Tradition aufweisen?»Sigrist berichtet in seinem Beitrag «Streiflichter Urbaner Diakonie» von seinen Besuchen in Chicago (u.a. bei Rev. Dr. Otis Moss und den Projekten seiner Trinity United Church of Christ), in London (u.a. zum Community Engagement des Council of Southwark), in Pretoria und Johannesburg (u.a. bei Prof. Stephan de Beer und seiner Tshwane Leadership Foundation TLF), in Nürnberg (u.a. mit Besuchen in diakonischen Citykirchenprojekten) sowie in Berlin (anlässlich der Tagung der Evangelischen Akademie zu Berlin zum Thema «An den Rändern der Stadt. Urbane Peripherien»).Die Besuche mit den Projektberichten und den entsprechenden Reflexionen bieten einen reichen Fundus an Materialien, die «ein ganzes Programm urbaner Diakonie enthalten, das es in den nächsten Jahren in dieser der Diakoniewissenschaft eigenen Kongruierung von Theorie und Praxis interdisziplinär zu entwickeln gilt».

    Diakonie und 500 Jahre Reformation in Zürich

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    Christoph Sigrist fragt in seinem Beitrag «Diakonie und 500 Jahre Reformation in Zürich», wie heute «das reformatorische Erbe mit Blick auf den diakonischen Auftrag von Kirchen und Werken fruchtbar und zukunftsgerichtet, zielführend und nachhaltig zu verstehen ist».Sigrist bezieht sich in seinen reformationsgeschichtlichen Ausführungen vorwiegend auf die Situation Zwinglis in Zürich und schildert die dort erfolgte «Übertragung der sozialen Verantwortung der Wohlfahrt und Bekämpfung der Armut an den Staat und verschiedene gesellschaftliche Akteure» und die damit in theologischer Perspektive in Verbindung stehende «Ablösung vom heilsrelevanten Handeln an den Armen zur bürgerlichen Christenpflicht mit den Armen». Denn dass Armut für Zwingli zunächst ein theologisches Problem darstellte, weist Sigrist mit dem den Worten Zwinglis nach: «Ein Christ syn ist nit schwätzen von Christo, sunder wandlen, wie er gewandelt hat. Ein Christ syn ist der schönst und zierlichest Adel, der in dem Himmel und uff erden sin mag.»Obwohl Sigrist verschiedene Parallelen im Sozialsystem des 15. und des 21. Jahrhunderts sieht – «Kontrolle und Repression den Ausgegrenzten gegenüber» sowie die «Prozesse von Marginalisierungen wie Arbeitslosigkeit und Vagabundentum in beiden Jahrhunderten» –, benennt er auch zentrale Differenzen: Wir leben heute in einer Gesellschaft, «in der nicht mehr die konfessionellen Grabenkämpfe das kulturelle und politische Leben prägen, sondern die Frage, wie das Christsein selber angesichts der multikulturellen und interreligiösen Zusammensetzung von Menschen, Gütern und sozialen und gesellschaftspolitischen Systemen zu gestalten ist.» Bestand die zentrale Herausforderung damals in der «Korruption in der Armutsbekämpfung, ist es heute die Überforderung im Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen».In Bezug auf die «typisch schweizerische Subsidiarität kirchlichen Engagements gegenüber dem Staat» ist für Sigrist eine Klärung des inhaltlichen Auftrages der diakonischen Leistung von Kirchgemeinden, gesamtkirchlichen Diensten, diakonischen Werken und kirchlichen Hilfswerken vonnöten». Darüber hinaus erachtet «die theologische Begründung helfenden Handelns für das kirchliche Leben und das diakonische Wirken [als] konstitutiv», dabei gewinne die «Multiperspektivität theologischer Ansätze […] angesichts der pluralen Gesellschaft immer mehr an Gewicht»

    Urbane Diakonie

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    Christoph Sigrist stellt in seinem Beitrag «Urbane Diakonie» die Eckwerte eines neuen diakoniewissenschaftlichen Projekts dar: Ausgehend von der Beobachtung, wonach «in städtischen Quartieren aufgrund der je eigenen Bevölkerungsstruktur, der Gentrifizierung und einer voranschreitenden nachbarschaftlichen Distanzierung zunehmend menschliche Nöte und Bedürfnisse bestehen, die bislang noch nicht ausreichend in den Fokus der Öffentlichkeit geraten sind», soll das Projekt «Urbane Diakonie» in «Stadtquartieren soziale Prozesse initiieren, begleiten und unterstützen, in denen Bewohnerinnen und Bewohner ermutigt werden, sich […] in den sozialen Nahraum, das Quartier, einzubringen und diesen Lebensraum als solidaritätsstiftenden Begegnungsraum zu revitalisieren.» Das Projekt will Kirchgemeinden, aber auch diakonischen Stiftunge und Werken, «Instrumente und Ideen in die Hand [geben], wie sie [die] Rolle als ‹Gemeinschaftsstifterinnen› in enger Zusammenarbeit mit öffentlichen und zivilgesellschaftlichen Institutionen sowie weiteren nahräumlichen Ressourcen ausgestalten können». Besonders im Fokus stehen Menschen im dritten und vierten Lebensalter.Sigrist geht sodann auf die bestehenden Instrumente des Projekts ein: Mit einer Projektwebseite www.urbanediakonie.ch besteht ein erstes Tool, um «die Solidarkultur in den Prozessen von Urbanität und Gentrifizierung zu fördern, zu stärken oder neu einzurichten». Weiter wurde ein Handbuch «Urbane Diakonie» erarbeitet, das Projektleitenden als Handreichung für die wissenschaftliche Einordnung ihrer Projekttätigkeit bietet. Schliesslich besteht ein Fundraisingkonzept, das es ermöglichen soll, neue Quellen für die städtischen diakonischen Projekte zu erschliessen.Im Zürcher Stadtteil Witikon, dem Stadtteil mit dem höchsten Anteil an über 65-jährigen Bewohnerinnen und Bewohnern, konnte bereits ein erstes Pilotprojekt «Urbane Diakonie» eingerichtet werden. Die örtliche Kirchgemeinde engagiert sich insbesondere darin, dass die älteren Menschen «in der engeren Nachbar­schaft und im Quartier Orte für Gemeinschaft, Beziehung und Austausch finden und zu selbstorganisiertem Handeln angeregt werden».Das Projekt wird getragen von einer eigenen Stiftung «Urbane Diakonie».

    Flow-time estimation in dynamic job shops with priority scheduling using a hybrid modelling approach

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    A new approach for due date assignment in dynamic job shops with priority scheduling is presented. The future temporal development of the production system, eventually determining the flow-time of a job, is governed by both the processing of the jobs already present in the system as well as the processing of future arriving jobs. We combine a simulation-like approach for the already known jobs with a stochastic model describing the influence of future arriving jobs. The resulting model is a hybrid system dynamics model that can be solved numerically, leading to estimates for the flow-time of all available jobs. In a simulation study, we compare the new approach with other popular methods known in literature. Our results indicate that the new method significantly outperforms all other studied methods in terms of accuracy of the estimates, in most cases by at least a factor of two. Furthermore, the effect of priority scheduling can be modelled correctly, yielding good estimates for jobs of different priorities

    "Der letzte Herbst ist da!"

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    Christoph Sigrist legt in seinem Beitrag «Der letzte Herbst ist da!» als Rahmengeschichte eine eigene Seelsorgeerfahrung in der Begleitung einer schwer kranken Person zugrunde. Darauf aufbauend entwickelt er ein Modell von Kirchgemeinden als «sorgenden Gemeinschaften», das auf der soziologischen Beobachtung von sogenannten «Unschärferelationen» bzw. «offenen Sphären» basiert. Diese Unschärfen existieren dadurch, dass «die Kirchgemeinde als geografische Grösse und die Gemeinde als theologische Bestimmung […] angesichts der plural gewordenen Gesellschaft unscharf geworden» sind und Kirchgemeinden entsprechend ihr unterstützendes Handeln stets in «Spannungen zwischen den unterschiedlichen Anbietern und Akteuren auf dem Marktplatz der Diakonie» zu leisten haben. Dabei verflüssigen sich Grenzen und Räume schnell und situativ. Sigrist übernimmt die Vorstellung der «Unschärferelationen» auch für das sorgende Handeln der Kirchgemeinden und formuliert daraus für Pfarrpersonen sowie Sozialdiakoninnen und –diakone die Aufgabe, die «vielfach diffus wahrgenommene und nicht präzis ausgedrückte Erwartung, ihr Nicht-Verstehen [der Betroffenen] zu verstehen und mit eigenen Ideen zu verbinden». So könne es in seelsorgenden Situationen gelingen, das Resonanzen entstehen, in denen Erfahrungen eines «In-Gottes-Namen-Berührt-Werdens» sowie des «In-Gottes-Namen-Bewegt-Seins» möglich sind. Diese Resonanzen können nach Sigrist in unterschiedlichen Dimensionen wirksam werden. Eine erste Dimension bezieht sich auf das grosse Netz von kirchlich engagierten Freiwilligen, die gemeinsam eine gemeindliche Kultur der Sorgsamkeit aufzubauen vermögen (horizontale Dimension); eine zweite Dimension bringt die Erfahrung ein, wonach «etwas da ist, etwas gegenwärtig und in ein Ganzes gegenwärtiges So-Sein eingebunden» ist (vertikale Dimension); in einer dritten Dimension geht es sodann darum, die ersten beiden Dimensionen zu verbinden

    Diakonie und interreligiöse Zusammenarbeit in der Schweiz: .

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    Christoph Sigris

    Geschichte der Dozentur für Diakoniewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Bern

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    Christoph Sigrist legt in seinem Beitrag über die «Geschichte der Dozentur für Diakoniewissenschaft an der Theologischen Fakultät der Universität Bern» dar, wie nach Vorarbeiten zwischen den Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn und der Theologischen Fakultät im Jahr 1999 ein Lehrstuhl für Diakoniewissenschaft eingerichtet wurde, der dank zusätzlich generierten Drittmitteln ab dem Jahr 2009 in eine Dozentur ausgebaut werden konnte. Der Auftrag der Dozentur bestand und besteht gemäss damaligem Konzept u.a. in der Förderung und Intensivierung der Forschungstätigkeit im Bereich der Diakoniewissenschaft sowie in der Förderung und Vernetzung mit anderen Disziplinen und Instituten

    Anlagenbewirtschaftung und Nutzenmaximierung

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    Mit dem verfügbaren Budget möglichst viel aus technischen Anlagen herausholen ist das Ziel des modernen Asset Managements. In Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW wurde eine strukturierte Methodik für das Asset Management entwickelt, die es erlaubt, dieses Ziel in der Praxis zu erreichen. Erste Anwendungen zeigen ein langfristig gesteigertes Nutzenpotential von 20-30%
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