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    Offen für alle – Offenheit für alle? Das Beispiel der Vesperkirchen-Bewegung als Herausforderung diversitätssensibler Gemeinde- und Kirchenentwicklung

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    Thomas Schlag erörtert in seinem Beitrag «Offen für alle – Offenheit für alle? Das Beispiel der Vesperkirchen-Bewegung als Herausforderung diversitätssensibler Gemeinde- und Kirchenentwicklung» die Frage, inwiefern die Bewegung der Vesperkirchen als «programmatisch-kreativer Ansatz einer kirchlichen Diversitätskultur angesehen» werden kann.Die Frage nach der «Zugänglichkeit von bzw. zur Kirche durch Personen unterschiedlichster Herkunft und Milieus» ist gemäss Schlag in den vergangenen Jahren – insbesondere durch verschiedene Mitgliedschafts- und Milieustudien – zwar intensiv bearbeitet worden, jedoch wurden diese Überlegungen kaum «explizit mit einer Auseinandersetzung über den Diversitätsbegriff verbunden». D.h. Überlegungen dazu, «wie sich Kirche angesichts bestehender Diversitäten als eine gemeinschaftsstiftende und grenzüberschreitende Institution versteht […], [verbleiben] gegenüber strategischen Überlegungen im Hinsicht auf die Re-Attrahierung verloren gegangener Milieus deutlich im Hintergrund».Schlag erachtet es als besondere Chance von Vesperkirchen, exemplarische Orte einer Diversitätspraxis – verstanden als „normative Perspektive einer Kultur des Zusammenlebens“ – darzustellen. In einer medialen Wahrnehmung scheinen die Vesperkirchen hierin „von einer geradezu selbstverständlichen und ganz offenkundigen Plausibilität getragen zu sein“. Schlag fragt jedoch kritisch nach, ob „in einer diversitätstheoretischen Perspektive nicht doch auch gewisse Problemanzeigen zu formulieren sind“, namentlich ob sich unter dem Deckmantel der „Offenheit für alle“ nicht verdeckt „das alte, hierarchische Versorgungsprinzip einschleicht“ und damit auch „höchst asymmetrische Elemente einer besonders subtilen Vereinnahmung“ gegenüber Hilfesuchenden bestehen. Gelingen kann die Offenheit, wenn die Kirchen bewusst „signalisieren, dass sie sich der bestehenden sozialen, kulturellen, ökonomischen Diversitäten sehr wohl bewusst sind und diese Vielfalt nicht nur als Faktum, sondern auch als Potenzial begreif[en]“ – etwa durch „bewusst partizipative und diversitätsoffene Gottesdienstpraxis“ oder durch eine „Begegnungskultur, in der individuellen Narrativen der grösstmögliche Spiel- und Entfaltungsraum gegeben wird“. Das „kulturelle, soziale Kapital für den öffetnlichen Raum“ sowie der „Beitrag zur Kohäsion im Sozialraum“ ist sodann auch zur Geltung zu bringen dadurch, dass die Kirchen „über die soziale Situation Einzelner hinauch […] auch die weiteren politischen Hintergründe und Ursachen individueller Ausgrenzungen und Notlagen zum Thema macht“ und damit die vorfindlichen Nöte auch „in einem politisch relevanten Sinn artikulier[en]“

    Diakonische Präsenz im öffentlichen Raum. Herausforderungen und Relevanzen

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    Thomas Schlag diskutiert in seinem Beitrag «Diakonische Präsenz im öffentlichen Raum. Herausforderungen und Relevanzen» verschiedene diakoniewissenschaftliche Publikationen, die die Beziehung zwischen Diakonie und Raum bzw. Theologie und Raum thematisieren. Während das diakonische Handeln seit jeher von verschiedenen «Spannungsfeldern» geprägt sei – Schlag nennt etwa das Spannungsfeld «von Armenhilfe und kirchlicher Verzweckung» sowie Spannungsfeld «von Passion und Professionalität» – liege nun diese Verbindung helfenden Handelns mit der Kirchenraumfrage ausserhalb der üblichen Spannungsfelder, ja damit werde « gleichsam der Rahmen aufgespannt, in dem helfendes Handeln in christlichem Geist stattfindet». Die Verbindung sei «ausgesprochen plausibel und produktiv», zumal der Raum nach reformiertem Verständnis «nicht per se heilig» sei und gerade dadurch « alle Möglichkeit eines heilenden und Heil stiftenden, und von dort aus heiligen Handelns» eröffne.Diese produktive Verbindung von Diakonie und Raum überträgt Schlag sodann «noch in einem viel weiteren Sinn auf die Frage der Zukunft der Kirche selbst» und hält fest: « Tatsächlich steht die diakonische Arbeit stellvertretend für die Frage der gegenwärtigen Präsenz der Kirche […] in der Öffentlichkeit überhaupt», da aus gesamtgesellschaftlicher Perspektive gerade «diese Form des Engagements im Zeichen der Nächstenliebe von besonderer Plausibilität für die Grundidee des Evangeliums» sei. Entsprechend gelte es, in der Diakoniewissenschaft weiter danach zu fragen, was dieser «theologisch-räumliche Kern» der Kirchen gemeinsam mit Staat, Gesellschaft und Gemienschaft beitragen könne zu «einer komplementären Arbeit an den Nöten der Gegenwart und an einer kooperativen Grundhaltung um einer humanen Gesellschaft willen».

    Von der Thematisierung des "Eigenen" zur Begegnung mit dem "Fremden". Religion an der Schule - aktuelle Herausforderungen und Chancen

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    Im Zürcher Schulfach Religion und Kultur scheint das Profil eines neuen Religionsunterrichts unter staatlicher Bildungshoheit auf. Seine Chancen nutzt dieser Unterricht dann, wenn er über das kognitive Vermitteln religiöser Phänomene hinausgeht

    Ambiguity, politically: challenges for Religious Education in times of populism and political polarization. Theological and didactic perspectives

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    Especially in current times of crisis and various challenges to democratic rules and processes, democracy is fundamentally dependent on public deliberation and therefore requires processes of learning and acquiring the necessary skills in dealing with political ambiguities. For the formation and cultivation of democratic consciousness, which is of great urgency in order to oppose anti-democratic attitudes and practices effectively, religious education has to take up a specific role and responsibility. From a fundamentally intersubjective orientation towards the acquisition and cultivation of tolerance of ambiguity, religious education contributes specifically in a theological sense by raising aspects of human dignity and the recognition of the other, equality regardless of gender, origin, race or religion

    Confirmation Ceremonies / Maturity / Processes of Faith and Life

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    Far away and nearby: Holocaust remembrance and human rights education in Switzerland

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    The article considers how young people in Swiss schools are taught about the history and background of the Holocaust within the wider perspective of human rights education, as an important basis for education concerning democratic citizenship. Given the country's specific history, for decades the Holocaust was not a matter of great interest in Swiss schools, or a topic that pupils often learned about as a part of their own history. Recently, however, sensitivity about historical incidents and the processes of the Third Reich has increased. Holocaust education has also become more important in the context of Swiss state institutional policy and non-governmental initiatives and has also become an issue in schools. This article includes an overview of relevant Swiss history and the current political situation, and a review of Swiss educational policies and especially of activities related to Holocaust remembrance and human rights educatio

    Kirchenbilder von Jugendlichen

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    Bis in die Gegenwart hinein ist der Anspruch auf die Integration und Partizipation Jugendlicher im Blick auf kirchliche Handlungs- und Gestaltungsformen nicht eingelöst. Die grundlegende Herausforderung für kirchliche Bildung besteht darin, ihre Angebote und noch mehr die damit verbundene Grundhaltung in eine erkennbare und glaubwürdige Übereinstimmung mit dem Individualitäts- und Freiheitsbedürfnis Jugendlicher zu bringen. Die Überzeugungskraft kirchlicher Praxis und ihrer Akteur*innen wird davon abhängen, ob Jugendliche sich dabei als unverzichtbarer Bestandteil des „Priestertums aller Gläubigen“ entdecken und erleben können. In einer wort- und bildbezogenen jugendtheologischen Arbeit „von Kirche“, „mit Kirche“ und „über Kirche“ ergeben sich konkrete Anknüpfungsmöglichkeiten für die Bildungsarbeit gemeinsam mit der Generation der Jugendlichen. Right up to the present day, the demand for the integration and participation of young people in the church's activities has by no means been met. Consequently, the fundamental challenge to church education is to shape its offers of orientation in accordance with young people's longing for individuality and freedom. The persuasiveness of church practice and its actors depends on whether young people can discover and experience themselves as an indispensable part of the priesthood of all believers. A word- and image-based youth theological work "of church", "with church" and "about church" allows concrete possibilities for educational action together with the youth generation to emerge

    Zukunftsfähige Konfirmationsarbeit? Nur mit diakonischer Praxis!

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    Thomas Schlag fragt in seinem Beitrag «Zukunftsfähige Konfirmandenarbeit? Nur mit diakonischer Praxis!», wie das Verhältnis von Konfirmandenarbeit und Kirche theologisch und pädagogisch verantwortet bestimmt werden kann. Aus europaweiten Studien ist ihm bekannt, dass Konfirmandenarbeit in ihren unterschiedlichen Ausprägungen je durch unterschiedliche (theologische, pädagogische, rituelle, personal-existentielle und gesellschaftspolitische) Dimensionen geprägt sind; diese unterschiedlichen Dimensionen führen gemäss Schlag «nicht nur zu unterschiedlichen Profilen der Konfirmationsarbeit, sondern auch zu, […] unterschiedlichen Typen der Verhältnisbestimmung von Konfirmandenunterricht und der Kirche» - ihnen allen kommt jedoch die grundlegende heuristische Funktion zu, durch welche «die Bedingungsfaktoren und Optionen für eine zukunftsfähige Konfirmationsarbeit als kirchliche Bildungspraxis genauer in den Blick» geraten. Schlag plädiert darauf aufbauend für einen «Perspektivenwechsel auf die ungenützten Potentiale kirchlicher Kommunikation» und macht den Vorschlag, «anhand der vierfachen Fassung des kirchlichen Auftrags als martyria, leiturgia, diakonia und koinonia zu einer dezidiert theologischen Bestimmung der Reziprozität von Konfirmationsarbeit und Kirche zu gelangen». Als unverzichtbare Bestandteile aller Bildungskommunikation leisteten die vier Aspekte des kirchlichen Auftrags in der Konfirmandenarbeit erstens einen Beitrag zur individuellen Glaubenspraxis, indem sie nicht zuletzt «öffentlich deutlich […] machen, worum es in dieser spezifischen kirchlichen Praxis überhaupt geht»; zweitens leisten sie in der Konfirmandenarbeit einen Beitrag zu einer öffentlichen Kirche, namentlich dadurch, dass die beiden Grundvollzüge der diakonia und koinonia ins Spiel kommen und «in persönlichem und öffentlichem Sinn Verantwortungsübernahme erfahrbar» werden lassen
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