112 research outputs found

    Die Konstruktion des "Staats, den keiner wollte"

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    Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Wandel und der Funktion der Narrative zur demokratischen Periode der Ersten Republik von 1918 bis 1933 auseinander. Heute weitgehend dem Vergessen anheim gefallen und negativ konnotiert, wird den Prozessen des Ausverhandelns nachgespürt, welche es erst ermöglicht haben, dass durch das Verschwinden von positiven Bezugspunkten der rhetorische Topos vom „Staat, den keiner wollte“ zu einem zentralen Gedächtnisort für diese Periode in der Zweiten Republik werden konnte. Stellt man nämlich den Jahrestag der Gründung der Republik, den 12. November 1918, in den Mittelpunkt der Betrachtung, werden in den ersten Nachkriegsjahrzehnten Deutungskonflikte zwischen SPÖ und ÖVP rund um die richtige Darstellung der Ersten Republik offenkundig, in welchen auch ein positiver Rückbezug auf die Erste Republik zentral war. So betonte gerade die SPÖ deren Leistungen und die Gründung der Republik als positiven Gegensatz zur Habsburgerzeit. Von Seiten der ÖVP wurde hingegen ein Narrativ vertreten, dass den 12. November nur über den Untergang der Monarchie interpretierte und dadurch das Jahr 1918 negativ, gewissermaßen als Ausgangspunkt für 1938 verstand. Erst in den 60er Jahren traten die Bedeutung der Parteinarrative und die Deutungskonflikte weitgehend in den Hintergrund. Ein Prozess der mit der Verankerung eines gemeinsamen Österreichbewusstseins und der Herauskristallisierung eines gemeinsamen Narrativs zur österreichischen Geschichte einherging. Durch diese Prozesse des Ausverhandelns verschwand allerdings auch eine positive Erinnerungskultur an die Erste Republik weitgehend aus dem Blickfeld, da diese ihre Funktion zur Differenzbildung zwischen den Parteien im geschichtspolitischen Diskurs verloren hatte und Platz machte für eine negative Charakterisierung dieser Periode als „Staat, den keiner wollte.

    Kiosk Bönigen BE, 1880

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    Der gebundene Eros

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    Zu Beginn der Arbeit wurde die Forschungsfrage gestellt, in wie fern sich der philosophische Begriff Begehren in einem sadomasochistischen Kontext wiederfindet bzw. welchen Stellenwert er darin hat. Da sich die Philosophie als allumfassende Wissenschaft versteht, wurde der Versuch unternommen, bestimmte Erosphilosophien anhand von historischen und zeitgemäßen Beispielen aus anderen wissenschaftlichen Disziplinen zu verdeutlichen, insbesondere aus der Kunstgeschichte, Kulturwissenschaft, Theater-, Film- und Medienwissenschaft und der Literaturwissenschaft. Dies ist dadurch zu rechtfertigen, dass gerade der Sadomasochismus in verschiedensten Disziplinen nicht an Bedeutung verloren hat. Um die aktuelle Forschungslage ausreichend erläutern zu können, ergab sich daher eine Notwendigkeit, die Thematik interdisziplinär zu betrachten. Die Argumentation baut auf ausgewählten Texten namhafter Philosophen auf, die zueinander in Beziehung gestellt wurden, um auf der Ebene des Vergleichs möglichst stringente Thesen zu formulieren. Ausgangspunkt der Diplomarbeit war Platons Symposion, der den Begriff Eros in den Mittelpunkt stellte. Anschließend wurde Platon zu anderen Philosophen, wie Kant und Sade, in Beziehung gesetzt. Die Frage nach der Würde des Menschen und seiner Selbstbestimmtheit sind v.a. im sadomasochistischen Kontext zentrale Elemente. Sade und Sacher-Masoch bildeten die Brücke zum Sadomasochismus, der zu Beginn anhand Krafft-Ebings Pathologiebeschreibungen näher erörtert wurde. Ein Exkurs über die menschliche Sexualität und ihre Merkmale bildeten dann den Kontext für den sadomasochistischen Zugang. Macht, Unterwerfung, Interaktion und die Beziehung zwischen Subjekten wurden anhand verschiedener Texte Sartres und Foucaults behandelt. In der Folge wurden Literatur- und Kunstbeispiele vorgestellt. Der letzte Teil der Arbeit beschäftigt sich mit dem philosophischen Aspekt des Sadomasochismus. Es wurden die Begriffe Selbstbestimmtheit, Grenzziehung und Macht thematisiert

    The high comorbidity burden of the hepatitis C virus infected population in the United States

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    <p>Abstract</p> <p>Background</p> <p>Chronic hepatitis C (HCV) disease can be complicated with comorbid conditions that may impact treatment eligibility and outcomes. The aim of the study was to systematically review comorbidities and symptoms in an HCV infected population, specifically assessing comorbidities associated with HCV anti-viral treatment and disease, as well as comparing comorbidities between an HCV infected and uninfected control population.</p> <p>Methods</p> <p>This was a retrospective cohort study within a United States medical claims database among patients with chronic HCV designed to estimate the two-year period prevalence of comorbidities. Patients with two HCV diagnosis codes, 24 months of continuous health insurance coverage, and full medical and pharmacy benefits were included.</p> <p>Results</p> <p>Among a chronic HCV cohort of 7411 patients, at least one comorbid condition was seen in almost all patients (> 99%) during the study period. HCV-infected patients reported almost double the number of comorbidities compared to uninfected controls. Of the 25 most common comorbidities, the majority of the comorbidities (n = 22) were known to be associated with either HCV antiviral treatment or disease. The five most frequent comorbidities were liver disease [other] (37.5%), connective tissue disease (37.5%), abdominal pain (36.1%), upper respiratory infections (35.6%), and lower respiratory disease (33.7%). Three notable comorbidities not known to be associated with antiviral treatment or disease were benign neoplasms (24.3%), genitourinary symptoms & ill-defined conditions (14.8%), and viral infections (13.8%).</p> <p>Conclusions</p> <p>This US medically insured HCV population is highly comorbid. Effective strategies to manage these comorbidities are necessary to allow wider access to HCV treatment and reduce the future burden of HCV disease and its manifestations.</p
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