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    Irrationale und rationale Kognitionen als Determinanten positiver Emotionen

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    Der Rational-Emotiven-Theorie (RET) von Ellis zufolge, sind irrationale (d.h. rigide, ĂŒbersteigerte) Gedanken Ursache maladaptiver Emotionen (z.B. Schuld, Angst). Positive Emotionen wurden hierbei bislang kaum empirisch untersucht. Eine erste experimentelle Szenariostudie ĂŒberprĂŒft daher, ob zentrale positive Emotionen (Dankbarkeit, Freude, Stolz, Überraschung, Zuversicht) in ihrer IntensitĂ€t von der RationalitĂ€t der erlebenden Person abhĂ€ngen. Alle Emotionen werden dann intensiver erlebt, wenn RationalitĂ€t bei der Stimulusperson vorlag. FĂŒr Freude und Stolz wird dieser Unterschied nicht signifikant. In einer zweiten experimentellen Szenariostudie sollten daher Freude und Stolz mittels forced-choice Antwortalternativen rationalen oder irrationalen Gedanken zugeordnet werden. Zudem wurden die ĂŒber Kognition oder Emotion charakterisierten Stimuluspersonen hinsichtlich Selbstwertkonzept und ProblemverarbeitungsfĂ€higkeit eingeschĂ€tzt. Irrationale Gedanken werden signifikant hĂ€ufiger mit Stolz verbunden, Selbstwertkonzept und ProblemverarbeitungsfĂ€higkeit wird bei Personen, die durch IrrationalitĂ€t und Stolz charakterisiert sind, dysfunktionaler eingeschĂ€tzt. ZusĂ€tzlich erhobene emotionstheoretische Variablen (TypizitĂ€t, Einflussweite, FunktionalitĂ€t,(Un-)Lust, Aktivation, Dauer) bestĂ€tigen eine Klassifikation von Stolz als maladaptive und Freude als adaptive Emotion

    Religion ist irrational und IrrationalitÀt ist dysfunktional?

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    Der Rational-Emotiven-Theorie (RET) von Albert Ellis zufolge sind irrationale Gedanken eine zentrale Ursache fĂŒr dysfunktionale psychopathologische ZustĂ€nde. Auch ReligiositĂ€t wird in diesem Sinne als irrational dargestellt. Hieraus wird abgeleitet, dass religiösere Menschen in höherer Weise zu dysfunktionalen irrationalen Gedanken neigen, die wiederum die Lebenszufriedenheit negativ beeinflussen. Zur HypothesenprĂŒfung beantworteten Probanden in einer Fragebogenstudie Skalen zur Erfassung verschiedener ReligiositĂ€tsaspekte (intrinsische und extrinsische ReligiositĂ€t, Durch-Gott-Mediierte Kontrolle) und klinisch validierte Skalen zu irrationalen Einstellungen sowie eine Frage zur Lebenszufriedenheit. Es zeigen sich signifikante ZusammenhĂ€nge zwischen den ReligiositĂ€tsskalen und IrrationalitĂ€tsskalen. Insbesondere die extrinsische ReligiositĂ€t, die als oberflĂ€chlicher Glaube zur bloßen Sicherung von sozialer Akzeptanz konzipiert ist, korreliert signifikant stĂ€rker mit klinischen IrrationalitĂ€tsskalen als die intrinsische ReligiositĂ€t, die als verinnerlichter, verantwortlich gelebter Glaube definiert ist. Die IrrationalitĂ€tsskalen wiederum korrelieren hypothesenkonform signifikant mit der Lebenszufriedenheit. Quasiexperimentelle Extremgruppenvergleiche zwischen schwach und stark religiösen Personen erbringen fĂŒr letztere signifikant erhöhte IrrationalitĂ€tswerte

    Zum Zusammenhang zwischen Rational-Emotiver Theorie und Attributionstheorie: Irrationale Gedanken als Determinanten depressogener Ursachenzuschreibungen und maladaptiver Emotionen

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    Die Rational-Emotive Theorie (RET) nach Ellis sowie die Attributionstheorien betrachten Kognitionen als notwendige und hinreichende Bedingungen bestimmter Emotionen. Zudem beinhalten beide Theoriekomplexe spezifische Darstellungen von Kognitionen, die der psychischen Gesundheit abtrĂ€glich sind: Diese sind in der RET durch irrationale Gedanken („ich muss unbedingt...“) in der Attributionstheorie insbesondere durch den depressogenen Attributionsstil gekennzeichnet. Auf der Grundlage dieser theoretischen Gemeinsamkeiten ĂŒberprĂŒft eine experimentelle Fragebogenstudie mittels unterschiedlicher Szenarien in permutierten Darbietungen, inwiefern irrational („ich muss unbedingt...“) und rational („ich möchte gerne...“) denkenden Stimuluspersonen unterschiedliche Emotionen, Kausalattributionen und Verhaltensweisen zugeschrieben werden. Es zeigt sich, dass adaptive Emotionen bei rational denkenden und maladaptive Emotionen bei irrational denkenden Personen vermutet werden. Hinsichtlich der Dimensionen StabilitĂ€t, Lokation und GlobalitĂ€t ergeben sich fĂŒr irrational im Unterschied zu den rational Denkenden signifikante und konsistente depressogene Attributionsmuster. Zudem wird bei den irrationalen Denkern tendenziell eine stĂ€rkere wahrgenommene Kontrollierbarkeit vermutet. BezĂŒglich zukĂŒnftiger Verhaltensweisen werden ĂŒberwiegend bei rational denkenden Personen produktive Verhaltensresultate vermutet. ZusĂ€tzlich erhobene EinschĂ€tzungen bestĂ€tigen eine höhere FunktionalitĂ€t adaptiver Emotionen

    Ein Verb sagt mehr als 1000 Worte: Zur wahrgenommenen Verursachung von interpersonalen Ereignissen unter BerĂŒcksichtigung von Geschlechtsrollenstereotypen

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    Verbs, which describe interpersonal events, exist in every language of the world. Examples are to help, to love, to condemn, or to beat. These interpersonal verbs induce causal attributions to either of the interaction partners; this phenomenon is called “implicit causality in language”. In the present study different approaches of explanations of this phenomenon are examined as well as the assumption, that different interpersonal verbs suggest different assumptions about the sex of the interaction partners involved. Results are discussed against the background of actual theories of implicit causality in language.Verben, die zwischenmenschliche Ereignisse beschreiben, existieren in jeder Sprache der Welt. Beispiele sind helfen, lieben, verachten, bewundern, behindern oder auslachen. Diese sogenannten interpersonalen Verben fĂŒhren zu systematischen Ursachenzuschreibungen auf einen der beiden Interaktionspartner; dieses PhĂ€nomen wird als „implizite KausalitĂ€t in Sprache“ bezeichnet. In der vorliegenden Studie werden verschiedene ErklĂ€rungsansĂ€tze fĂŒr dieses PhĂ€nomen ebenso geprĂŒft wie die Annahme, dass verschiedene interpersonale Verben zu unterschiedlichen Annahmen ĂŒber das Geschlecht der beteiligten Interaktionspartner nahelegen. Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der gegenwĂ€rtigen Theorien zur impliziten KausalitĂ€t in Sprache diskutiert

    Frageformateffekte bei der Beantwortung von Fragebögen: Der Einfluss des gegebenen Zeitrahmens bei offenen HÀufigkeitsfragen auf das Antwortverhalten

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    Empirical research confirms that respondents asked to report behavioral frequencies use formal features of the question format to form their answer: E.g. assessing frequency reports by means of scales is influenced by a tendency towards the middle range of the scale. Therefore literature about questionnaire design recommends the use of open response question formats where the respondent gives a number. At this the question includes a special temporal interval, the answer should be given for. In this study the possible influence of this specified interval is examined. A college sample reported behavioral frequencies of different fields of activities. The temporal interval was manipulated between-subjects (week, month, quarter, semester). A systematic bias could be detected for all items: The shorter the temporal interval the higher the behavioral frequencies reported by the respondents. Recommendations regarding questionnaire design are discussed.Empirische Befunde belegen, dass bei der Erfassung von VerhaltenshĂ€ufigkeiten durch VerhaltenshĂ€ufigkeiten das Frageformat starke Auswirkungen auf das Antwortverhalten hat: Eine Erfassung mittels Antwortskalen fĂŒhrt beispielsweise aufgrund der Tendenz zur Mitte zu verzerrten Antworten. Die Literatur zum Fragebogendesign empfiehlt daher ein offenes Frageformat, bei dem der Respondent frei eine Zahl angeben kann. Die Frage enthĂ€lt dabei ein bestimmtes Zeitintervall, fĂŒr das die Antwort gegeben werden soll. In der vorliegenden Studie wird ĂŒberprĂŒft, ob dieses Intervall ebenfalls Auswirkung auf die berichtete VerhaltenshĂ€ufigkeit hat. Eine studentische Stichprobe berichtete im offenen Frageformat ĂŒber VerhaltenshĂ€ufigkeiten hinsichtlich ihrer sozialen AktivitĂ€ten, der Nutzung universitĂ€rer Angebote und ihres Studienalltags. Between-subjects wurden die identischen Fragen mittels unterschiedlicher Zeitintervalle (Woche, Monat, Quartal, Semester) erfasst. Es zeigte sich fĂŒr alle Items ein konsistenter und systematischer Bias in der Form, dass bei kĂŒrzerem Zeitintervall signifikant höhere VerhaltenshĂ€ufigkeiten berichtet werden. Empfehlungen zur Erfassung von VerhaltenshĂ€ufigkeiten werden abgeleitet

    Soziale ErwĂŒnschtheit und Skalenformat als Einflussfaktoren bei der Beantwortung von Wahrscheinlichkeitsaussagen

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    Questionnaire research suggests that all information communicated by the questionnaire is potentially relevant for the respondent and therefore used to build an answer. Research demonstrated that the numeric format of a rating scale influences the answers to attitude questions. This study investigates the potential influence of the numeric format on the answer to probability estimates in the context of social desirability. In a first study events are classified on basis of their social desirability. For the main investigation in each case four socially desired, undesired, and neutral events were presented. Respondents were asked to rate the probability of doing this action by means of three different rating scales (bipolar, negative, neutral). A strong influence of social desirability could be confirmed but no influence of the rating scale format. Implications are discussed.Befunde zum Fragebogendesign legen nahe, dass potentiell jede mit einem Fragebogen kommunizierte Information fĂŒr Probanden relevant und somit fĂŒr die Beantwortung bedeutsam ist. So konnte gezeigt werden, dass bei Beantwortung von Einstellungsfragen die numerische Beschriftung der einzelnen Skalenpunkte als Interpretationshilfe herangezogen wird. Die vorliegende Arbeit ĂŒberprĂŒft, ob diese numerischen Formate einer Ratingskala ebenfalls einen Einfluss auf die Beantwortung von Wahrscheinlichkeitsaussagen haben; auch Interaktionseffekte zwischen Ratingskalenformat und sozialer ErwĂŒnschtheit werden untersucht: In einer Vorstudie wurden mehrere Ereignisse hinsichtlich ihrer sozialen und individuellen ErwĂŒnschtheit eingeschĂ€tzt. In der Hauptuntersuchung wurden jeweils vier sehr erwĂŒnschte, sehr unerwĂŒnschte oder neutrale Ereignisse in einem 3x3-faktoriellen between-subjects Versuchsdesign jeweils mittels dreier verschiedener Ratingskalenformate (bipolar, negativ, neutral) hinsichtlich ihrer individuellen AusfĂŒhrungswahrscheinlichkeit eingeschĂ€tzt. Es zeigt sich ein starker Einfluss der sozialen ErwĂŒnschtheit auf das Antwortverhalten wĂ€hrend Skalenformate in Abweichung von den Hypothesen auch in Interaktion mit sozialer ErwĂŒnschtheit keine Auswirkungen zeigen. Empfehlungen zur Gestaltung von Fragebögen werden abgeleitet

    Inter-species variation in colour perception

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    Inter-species variation in colour perception poses a serious problem for the view that colours are mind-independent properties. Given that colour perception varies so drastically across species, which species perceives colours as they really are? In this paper, I argue that all do. Specifically, I argue that members of different species perceive properties that are determinates of different, mutually compatible, determinables. This is an instance of a general selectionist strategy for dealing with cases of perceptual variation. According to selectionist views, objects simultaneously instantiate a plurality of colours, all of them genuinely mind-independent, and subjects select from amongst this plurality which colours they perceive. I contrast selectionist views with relationalist views that deny the mind-independence of colour, and consider some general objections to this strategy

    Chameleon radiation by oceanic dispersal

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    Historical biogeography is dominated by vicariance methods that search for a congruent pattern of fragmentation of ancestral distributions produced by shared Earth history(1-3). A focus of vicariant studies has been austral area relationships and the break-up of the supercontinent Gondwana(3-5). Chameleons are one of the few extant terrestrial vertebrates thought to have biogeographic patterns that are congruent with the Gondwanan break-up of Madagascar and Africa(6,7). Here we show, using molecular and morphological evidence for 52 chameleon taxa, support for a phylogeny and area cladogram that does not fit a simple vicariant history. Oceanic dispersal-not Gondwanan breakup-facilitated species radiation, and the most parsimonious biogeographic hypothesis supports a Madagascan origin for chameleons, with multiple 'out-of-Madagascar' dispersal events to Africa, the Seychelles, the Comoros archipelago, and possibly Reunion Island. Although dispersal is evident in other Indian Ocean terrestrial animal groups(8-16), our study finds substantial out-of-Madagascar species radiation, and further highlights the importance of oceanic dispersal as a potential precursor for speciation.Peer Reviewedhttp://deepblue.lib.umich.edu/bitstream/2027.42/62614/1/415784a.pd
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