11 research outputs found

    Gendering an Bildungseinrichtungen : Agential Cuts in Lehre und Forschung

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    According to Karen Barad’s notion of agential realism (Meeting the Universe Halfway, 2007), students, teachers, but also educational objects and spaces do not have primary qualities but are the result of changeable relations. Barad further describes the possibility of performing an agential cut within such an intra-active configuration, that is, the more or less conscious establishment of a subject-object relation from which a reconfiguration of the actual relations at any given time can take place. In our paper, we will use the concept of agential cut to explore Barad’s theoretical framework and discuss what happens during ethnographic research between analytical approach, empirical data, and the researcher in the field. Our considerations are based on ethnographic research carried out in three educational institutions in Germany: elementary school, comprehensive school, and university. Our study draws on ethnographic studies focusing on gender at school. Within this field, our approach is to understand our own research practice with Barad’s concept of the agential cut, which is discussed in many different research fields. Therein, we are not primarily concerned with questions related to Teaching with Feminist Materialisms (Hinton and Treusch 2015), but with questions about researching teaching with new material feminism; in particular, we want to offer an extended reading of Barad’s concept of agential cuts in order to make it applicable to the researcher and their research subject, as well as to the ethical relationship between them. Karen Barad’s Konzept des Agential Realism (Meeting the Universe Halfway, 2007) postuliert, dass Studierende, Schüler_innen und Lehrkräfte wie auch edukative Räume und Objekte nicht essentialistisch bestimmbar, sondern Produkte veränderbarer Relationen sind. Barad beschreibt die Möglichkeit, einen agentiellen Schnitt (agential cut) innerhalb solcher intra-aktiver Konfigurationen vorzunehmen. Dies bedeutet die mehr oder weniger bewusste Setzung einer Subjekt-Objekt-Relation, durch die jederzeit eine Rekonfigurierung der aktuellen Relationen erfolgen kann. In unserem Beitrag nutzen wir dieses Konzept des agential cut, um die baradsche Theorie darauf hin zu diskutieren, wie während einer ethnographischen Feldforschung analytischer Ansatz, empirische Daten und die Forscher_innen im Feld interagieren. Unsere Überlegungen basieren auf ethnographischer Forschung, die wir in drei unterschiedlichen deutschen Bildungsinstitutionen durchgeführt haben: Grundschule, Gesamtschule und Universität. Unsere Forschungen schließen an erziehungswissenschaftliche Geschlechterstudien im schulischen Kontext an. Innerhalb dieses Feldes analysieren wir unsere eigene Forschungspraxis mit Barads Konzept des agential cut, dessen Potential derzeit für verschiedene Forschungsbereiche diskutiert wird. Dabei liegt unser Fokus nicht auf dem Potential (neo-)materialistischer feministischer Ansätze für die Lehre (Teaching with Feminist Materialism, Hinton and Treusch 2015), sondern auf der Untersuchung bestehender Lehre aus (neo)materialistischer feministischer Perspektive. Dabei geht es uns insbesondere um ein erweitertes Verständnis des agential cut, um dieses Konzept auf Forscher_in und Forschungsgegenstand sowie deren ethischen Beziehung zueinander anwendbar zu machen

    Digital Scientific Practice in Systems Medicine

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    The development of systems medicine has only been possible through the application of Information and Communication Technology (ICT) to handle the large volume and variety of data on health and disease. High-capacity databases and infrastructures based on ICT were established to support systematization and integration of data about complex physiological and pathological processes in cells and organisms. Although such infrastructures are essential for research and collaboration, they are often not regarded as being an integral part of the knowledge production itself. On the contrary, we argue that ICT is not only a science-supporting technology, but is deeply engraved in its scientific practices of knowledge generation. Findings supporting our argument are derived from an empirical case study in which we analysed the complex and dynamic relationship between systems medicine and information technology. The case under study was an international research project in which an integrated European ICT infrastructure was designed and developed in support of the systems oriented research community in oncology. By tracing the specific ways that systems medicine research produces, stores, and manages data in an ICT environment, this paper discusses the impact of ICT employed and to assess the consequences it may have for the process of knowledge production in systems medicine

    Cultural models in the parliamentary debates on the act to protect embryos and the organ transplantation act

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    Die ethnologische Herangehensweise, die Konzeption von Person durch die Beobachtung der sozialen Praxis zu entschlüsseln, offenbart, dass Person' nicht mit dem Menschen als biologischem Individuum gleichgesetzt werden kann, sondern ein interkulturell variierendes Konzept der Inklusion und Exklusion darstellt. In dieser Arbeit wird anhand der Analyse der Grenzziehung zwischen Personen und Nicht-Personen eine kulturspezifische Konzeption von Person herausgearbeitet: am Beispiel der sozialen Zuordnungsprozesse von Embryonen und Hirntoten in den Parlamentsdebatten zum Embryonenschutzgesetz und Transplantationsgesetz erarbeite ich die deutsche Personenkonzeption. Da dieser Fokus im bisherigen ethnologischen Diskurs über westliche Personenkonzeptionen fehlt, vergleiche ich zunächst drei ethnographische Personendarstellungen auf Gemeinsamkeiten, um erste Kriterien für ein Arbeitsmodell zu entwickeln. Trotz großer Variabilität in der kulturellen Grenzziehung lassen sich drei gemeinsame Kriterien isolieren, die ich als allgemeinverbindliche Voraussetzungen für eine kulturelle Konzeption von Person definiere: die soziale Beziehung, die Entität und das allgemeinverbindliche Deutungskriterium. Die erste Voraussetzung der sozialen Beziehung stellt die Grundbedingung für den Personenstatus in einer Kultur dar, weil sich Personen durch soziale Beziehungen zu anderen Personen charakterisieren. Soziale Beziehungen erfordern, dass sich Personen gegenseitig wahrnehmen und ihr Verhalten aufeinander beziehen. Zweitens wird vorausgesetzt, daß Entitäten zu potentiellen sozialen Interaktionspartnern werden, indem sie durch Zuschreibungen von außen als Personen anerkannt werden. Für den Zuschreibungsprozess in einer Kultur müssen als dritte Voraussetzung allgemeinverbindliche Deutungskriterien definiert sein, so dass eine Deutungspraxis gewährleistet ist, in der eine Entität von anderen Personen stets als Person anerkannt wird. Die Ergebnisse der kognitionsethnologischen Analyse zeigen, dass Embryonen und Hirntote zwar in ein Netz von sozialen Beziehungen eingebettet sind, selbständig aber keine Interaktionen gestalten können. Die jeweiligen Interaktionspartner - die zukünftige Mutter und die Angehörigen - etablieren eine einseitig geführte und in diesem Sinne eingeschränkte soziale Beziehung, so dass die erste Voraussetzung des Arbeitsmodells weder vom Embryo noch vom Hirntoten erfüllt wird. Trotzdem wurde die Entität Embryo' als potentieller Mensch vom Gesetzgeber nachhaltig etabliert. Die Entität Hirntoter' wurde hingegen nicht als neue Daseinsform des biologischen Individuums anerkannt. Die Parlamentarier kategorisierten die Hirntoten als Lebende und als Tote, was auf die kontroverse Bewertung des Hirntodes für das Menschenbild zurückzuführen ist. Die Entität Hirntoter' existiert jedoch nach wie vor in der transplantationsmedizinischen Praxis als neue Daseinsform der menschlichen Existenz. Die Diskussion um die allgemeinverbindlichen Deutungskriterien zeigt, dass der Staat verpflichtet ist, dem Embryo Grundrechtsschutz gemäß der objektiven Wertentscheidungen der Verfassung zu garantieren. In den Parlamentsdebatten wird ein potentieller Personenstatus für den Embryo manifestiert, da in der rechtlichen Deutungspraxis zwischen lebenden Menschen, die subjektive Grundrechte in sozialen Interaktionen wahrnehmen können, und Embryonen, die bei der Gewährung des Grundrechtsschutzes stets auf die Umsetzung durch Dritte angewiesen sind, differenziert wird. Für den Hirntoten ist durch Inkrafttreten des Transplantationsgesetzes die Grundrechtsträgerschaft beendet. Bei Leichen wirkt der postmortale Persönlichkeitsschutz fort, der sich bei der Organentnahme in der erweiterten Zustimmungslösung umsetzt. Der Hirntote als Toter hat damit einen verloschenen Personenstatus

    Veranstaltungsbesprechung

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    Informed consent, biobank research, and locality: Perceptions of breast cancer patients in three european countries

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    Comparative studies are missing that explore how socio-cultural and institutional circumstances influence patient comprehension and expectations regarding informed consent for current and future research on their tissue and data. This study compares how breast cancer patients in three European countries (the United Kingdom, Belgium, and Germany) who have consented to participate in tumor banking assess the given consent and the accompanying local contextual factors influencing it. Our survey demonstrates that only 59% of the patients in the British survey, but about 90% in the German and Belgian surveys, correctly recalled tissue and data donation for study purposes. Of those who remembered the study participation status correctly, about 90% had altruistic motives. At the same time, approximately half of the survey participants, or even 70% of the Belgians, expected personal benefit from research participation and information on cancer risk within the family. About half of the interviewees, but only 27% of the British participants, definitively wanted to be asked for re-consent for future research. Of the local contextual factors under study, participants' appraisals of medical science and data protection were particularly pertinent. More culturally and contextually sensitive comparative research is needed to better understand patient attitudes toward research participation and tissue donation in the context of biobank research. © The Author(s) 2014.SCOPUS: re.jinfo:eu-repo/semantics/publishe
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