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Die Impfgegnerschaft in Hessen – Motivationen und Netzwerk (1874-1914)
Die Ausgangsfrage der vorliegenden Arbeit beschäftigte sich mit der Erforschung von
Legitimation, Motivation und Organisation der Impfgegnerschaft im Raum des heutigen
Hessens, ausgehend von der Erfassung und Darstellung der Protagonisten auf individueller
Ebene und eines sich daran anschließenden Versuchs der Rekonstruktion von
Netzwerkstrukturen.
Im Rahmen der Forschungslage zur Geschichte der Impfgegnerschaft leistet diese Studie einen
Beitrag zur regionalgeschichtlichen Aufarbeitung impfkritischer Strömungen im Raum Hessen
und erlaubt eine Verwendung des Netzwerk-Theorems, welches bereits für mehrere
historische Studien erkenntnisfördernd angewandt wurde.
Die Fragestellung zielte insbesondere auf die Analyse von Motivation und Legitimation
einzelner Protagonisten ab und verfolgte diese hin zu einer Einordnung in ein dem Widerstand
in der Impffrage verschriebenen Netzwerk. Ausgehend von einer individuellen Aufarbeitung
sollte geklärt werden, wie sich einzelne Impfgegner mit teilweise unterschiedlicher Motivation
zusammenfanden, um für ein gemeinsames Ziel einzutreten.
Ferner galt es herauszuarbeiten, ob sich Parallelen zwischen der Impfgegnerschaft nach Erlass
des Reichsimpfgesetzes 1874 und der impfkritischen Bewegung des 21. Jahrhunderts finden
lassen. Auch für diesen Ansatz sollte ausgehend von der Netzwerkidee ein Vergleich von
„damaligen“ und „heutigen“ Netzwerkstrukturen dienen, welcher unter Einbeziehung
technischer Neuerungen wie dem Internet und anderer „neuer“ Publikationsmedien erfolgte.
Da eine Analyse auf personenbezogener Ebene für die Impfgegnerschaft in Hessen bisher noch
nicht erfolgt war, versprach dieser Zugang insbesondere einen Erkenntnisgewinn über die
individuelle Motivation und Legitimation einzelner Protagonisten, welche sich dann mit Hilfe
des Periodikums „Der Impfgegner“ zu einem Netzwerk zusammenfanden. Gegenüber einer
Betrachtung der Impfgegnerschaft als gesamtheitliche Bewegung, in der individuelle
Motivationen tendenziell unterschlagen werden würden, konnte durch den in dieser Arbeit
gewählten Zugang ausgehend von einer persönlichen Betrachtungsebene eine detaillierte
Analyse ihrer Zusammensetzung erreicht werden.
So ließ sich erarbeiten, dass der Widerstand gegen die Impfung zwar bereits vor Erlass des
Reichsimpfgesetzes 1874 bestand, jedoch erst durch dieses einen organisierten Charakter
erfuhr. Vor allem das 1881 gegründete monatliche Periodikum „Der Impfgegner“ diente fortan
als öffentliches Forum und Organisationsplattform der Impfgegner. Sie erfuhr maßgeblich
durch die Gießener Familie Spohr, bestehend aus dem Naturheilkundler und Militäroberst
Peter Spohr, sowie seine beiden Söhne, Curt Spohr (Jurist in Gießen) und Roderich Spohr (Arzt
in Frankfurt), ihre ideologische Prägung.
Peter Spohr war im Untersuchungszeitraum des „Impfgegners“ zwischen 1908 und 1914
bereits über 80 Jahre alt, und hatte sich durch seine naturheilkundlichen Lehren in
entsprechenden Kreisen bereits einen Namen gemacht. Seine Werke propagierten ein Leben
im Einklang mit der Natur, dessen Grundlage die Anwendung von Luft- und später auch
Wassertherapien bildete. Eine gute Durchlüftung der Räume schien ihm ebenso wichtig wie die
Applikation von Wasser unterschiedlicher Temperatur zur Heilung diverser Leiden, dessen
Grundlage nach eigenen Angaben das Werk „Wasser tuts freilich“ von J.H. Rausse bildete.
Spohr hielt sich im „Impfgegner“ im Hintergrund, was grundsätzlich seiner Persönlichkeit zu
entsprechen schien. Die Zeitschrift verwendete ihn indes als Art Gallionsfigur und prominenten
Vorreiter der Impfgegnerschaft, wenngleich Spohr diese Position nie aktiv eingefordert hatte.
Seine Söhne Curt und Roderich Spohr übernahmen die naturheilkundliche Einstellung ihres
Vaters und widersetzten sich dem Impfzwang im Rahmen ihres jeweiligen Berufes – Roderich
Spohr praktizierte in Frankfurt als Allgemeinarzt und verhinderte beispielsweise die Impfung
seiner Söhne mittels ärztlichem Attest. Im Jahr 1912 sollte seine Impfskepsis zu einem
Gerichtsprozess führen, als er bei einer Patientin eine Pockenerkrankung übersah und sich in
der Folge eine Pockenendemie entwickelte, die mehrere Todesopfer forderte.
Mit seiner Verurteilung zu einer hohen Geldstrafe trat nun auch dessen Bruder Curt Spohr
vermehrt in Erscheinung. Hatte dieser bisher nur wenige Artikel im „Impfgegner“,
hauptsächlich zu rechtlichen Fragen verfasst, folgten nun mehrseitige Abhandlungen über die
Impffrage und eine Aufnahme in den Vorstand des „Reichsverbandes der Impfgegner“.
Neben der Familie Spohr sind diverse weitere Autoren zu nennen, deren Artikel im
„Impfgegner“ insbesondere im Zeitraum zwischen 1908 und 1914 zu dessen Charakter
beitrugen.
Der Frankfurter Diplomingenieur Hugo Wegener prägte sowohl den „Impfgegner“, als auch die
impfgegnerische Strömung mit beispiellosem Aktionismus und Schärfe. Zwischen 1910 und
1914 publizierte er mehrere impfkritische Bücher, eines davon laut eigenen Angaben mit mehr
als 36.000 Fällen angeblichen Impfversagens, welche zum Teil auch mit Abbildungen versehen
waren. Wegeners Agenda ließ sich gerade auf Grund der Fülle des publizierten Materials nur
schwer bewerten. Da die Werke im Verlag seiner Frau erschienen und er im „Impfgegner“
Werbung für diesen abdrucken ließ, könnte man ihm monetäre Interessen unterstellen. Es
konnte jedoch auch eine querulatorische Komponente herausgearbeitet werden, die
möglicherweise den wahrscheinlicheren Beweggrund bildete. Wegener kann auch über Hessen
hinaus als einer der aktivsten aber auch schillerndsten Persönlichkeiten der Impfgegnerschaft
gelten.
Ein weiterer bedeutender Impfgegner war der zeitweise in Kassel lebende Dr. Bilfinger, der
1908 den „Verein impfgegnerischer Ärzte“ ebendort gründete. Dies wurde in einschlägigen
Kreisen mit Begeisterung aufgenommen und stellte einen weiteren Schritt im organisierten
Widerstand gegen die Impfung dar. Wenngleich Bilfinger dadurch als wichtige Persönlichkeit im
Impfgegnernetzwerk gelten konnte, hielt er sich aus publizistischer Sicht eher im Hintergrund.
Seine Funktion als kurzzeitiger Leiter des Sanatoriums Gossmann zu Kassel eröffnete den
Zugang zur Untersuchung des Kurortes Kassel-Wilhelmshöhe. Die dortige naturheilkundliche
Ausrichtung ließ auch impfkritische Strömungen vermuten, welche nach eingehender
Betrachtung jedoch nicht verifiziert werden konnten.
Bilfinger schien auf Grund persönlicher Überzeugung gegen die Impfung einzustehen und
bemühte sich durch Vereinsgründung und Organisation impfgegnerischer Ärzte um eine
Bündelung einzelner Kräfte. Sein Bestreben war offenbar nur von mäßigem Erfolg gekrönt, da
der „Verein impfgegnerischer Ärzte“ zumindest bis zum Ende des Untersuchungszeitraumes
(1914) augenscheinlich keine allzu große Rolle spielte.
Weitere im Netzwerk aktive Impfgegner waren der Wiesbadener Arzt von Niessen, sowie die
Frankfurter Impfärzte von Hohenhausen und Voigt. Sie trugen zwar ebenfalls durch kritische
Bei- und Vorträge zum Impfthema bei, hatten aber keine richtungsweisende Bedeutung. Ihre
Motivation lag mehrheitlich in ihren persönlichen Motiven in der Impffrage begründet.
Die Untersuchung der Verbindungen der Protagonisten untereinander ermöglichte in der Folge
eine Eingliederung der Impfgegnerschaft in Hessen in ein Netzwerk aus regionalen und
überregionalen Beziehungen. Im Fokus stand dabei zunächst die Aufarbeitung entsprechend
eines qualitativen Zugangs, welcher dann mittels einer geographischen Betrachtung weitere
Rückschlüsse zuließ.
Eine Analyse nach Zahl der Beiträge in der Zeitschrift „der Impfgegner“ erlaubte einen
zusätzlichen Erkenntnisgewinn durch eine Gewichtung und graphische Hervorhebung einzelner
Autoren entsprechend ihrer Aktivität. So imponierte in der „Geographiekarte“ beispielsweise
die Region Frankfurt als Epizentrum des impfgegnerischen Widerstandes, während nach
Einbeziehung der schriftstellerischen Tätigkeit auch die Stadt Gießen an Bedeutung gewann.
Informationen, welche also in der topographischen Ansicht nicht darstellbar waren, konnten
durch eine unterschiedlich verortete Betrachtungsweise herausgearbeitet werden.
In einem weiteren Schritt wurden zudem auch überregionale Beziehungen besonders
relevanter Vertreter im Netzwerk untersucht. So gaben Briefwechsel zwischen Peter Spohr und
dem Schweizer Adolf Vogt ebenso Einblick in die Persönlichkeit des Oberst, wie auch dessen
Korrespondenz mit dem Rassentheoretiker Ludwig Schemann. Hier zeigte sich zudem der
Nutzen einer Aufarbeitung auf persönlicher Ebene, welche nicht nur einen Einblick in die
öffentliche, sondern auch in die persönliche Meinung einer Schlüsselfigur zuließ.
Selbiges galt für den Briefwechsel zwischen Wilhelm Schwaner und Hugo Wegener, in welchem
Letzterer unter anderem die verspätete Anfertigung eines impfkritischen Flugblattes mit
Geldmangel erklärte. Sein Handeln auf monetäre Beweggründe zurückzuführen schien daher
unwahrscheinlich. So konnten Rückschlüsse auf seine mutmaßliche Motivation gezogen
werden, die bis dahin nur schwer greifbar war.
Der Netzwerkzugang ermöglichte daher nicht nur einen Informationsgewinn bei der
Untersuchung der Protagonisten, sondern auch einen Erkenntnisgewinn durch graphische
Darstellung und qualitative Analyse der Beziehungen untereinander.
Gegenüber den bisher vorliegenden Studien zur Geschichte der Impfgegnerschaft stellt der
regionale Zugang ein Novum dar, da eine regionale Betrachtung die oben genannte detaillierte
Analyse wichtiger Persönlichkeiten im Netzwerk mit entsprechendem Erkenntnisgewinn
ermöglicht. So konnte über die Region des heutigen Hessens für den in dieser Arbeit
behandelten Zeitraum eine sehr detaillierte Aussage getroffen werden.
Diese Herangehensweise versprach einen Informationsgewinn über die damalige
impfgegnerische Strömung in Hessen, weitere Studien müssten zeigen, inwieweit die
Ergebnisse repräsentativ für andere Regionen Deutschlands oder auch darüber hinaus sind. Die
Ergebnisse sind daher für einen begrenzten (Zeit-)Raum repräsentativ, da methodisch ähnlich
angelegte Untersuchungen zu anderen Regionen bislang nicht vorliegen.
Allerdings zeigten sich durch einen Vergleich mit der Impfgegnerschaft des 21. Jahrhunderts
angesichts der völlig veränderten technischen Möglichkeiten der Kommunikation durch
Internet und social media interessante Gemeinsamkeiten. Einerseits unterlag Letztere durch
technische Neuerungen wie dem Internet einem klaren Wandel. Andererseits fanden sich
gerade an dieser Stelle Gemeinsamkeiten, wie beispielsweise der Meinungsaustausch über
soziale Plattformen wie Facebook, oder Internetforen. Durch die Verbreitung einer Meinung
oder Frage in Echtzeit an tausende Gruppenmitglieder gleichzeitig übertreffen diese die
Wirkkraft eines monatlichen Periodikums wie den „Impfgegner“ bei weitem. Trotzdem ist das
Grundprinzip der Organisation in einem öffentlich zugänglichen Medium gleich geblieben,
weswegen diesbezüglich eine gewisse Kontinuität festgestellt werden konnte.
Weitere Parallelen ließen sich zwischen dem eingangs erwähnten Hugo Wegener und dem
1958 geborenen Hans Tolzin erstellen. Ein inhaltlicher Vergleich diverser Internetseiten des
Letzteren ergab darüber hinaus starke Überschneidungen in Rhetorik, Öffentlichkeitsarbeit und
schlussendlich auch der laienmedizinischen Perspektive. Während Wegener für seine
impfkritischen Aktivitäten das Medium Buch und Periodikum nutzt, konnte für Tolzin eine hohe
publizistische Aktivität im Internet festgestellt werden. Eine der größten Parallelen fand sich in
Form des „Impf-reportes“, ein alle zwei Monate erscheinendes Periodikum, welches seit 2004
im Hans-Tolzin-Verlag unter seiner Leitung erscheint.
Dass das Impfthema auch über 140 Jahre nach Erlass des Reichsimpfgesetzes nicht an
Aktualität eingebüßt hat, konnte durch einen abschließenden Diskurs über die derzeitige
Diskussion zur Verschärfung des Impfrechtes gezeigt werden. Hierzu wurde die Gesetzeslage in
Deutschland mit der des europäischen Auslandes verglichen und vor dem Hintergrund
aktueller Infektionsraten durch Seuchenkrankheiten behandelt; hierbei standen allerdings die
Masern im Fokus - da die Pocken laut WHO seit 40 Jahren weltweit als ausgerottet gelten
Lymphknotenhypoplasie als prognostischer Marker in nodal-negativen Kolonkarzinomen
Kolonkarzinome sind die dritthäufigsten Karzinome in Deutschland und eine der führenden Krebstodesursachen. Die genaue Bestimmung des Lymphknotenstatus ist immer noch von entscheidender Bedeutung für eine adäquate Beurteilung von Prognose und Therapieplanung. Hierbei gilt das Vorhandensein von Lymphkontenmetastasen als ein bedeutender, prognostisch ungünstiger Faktor. Die Anzahl der untersuchten Lymphknoten gilt als aussagekräftiger Faktor. Das sog. “Will Rogers-Phänomen”, welches auch als “Stadienmigrationseffekt” bekannt ist und durch eine übersehene Lymphknotenmetastasierung verursacht wird, gilt als weitläufig akzeptierte Erklärung hierfür. In letzter Zeit wurde dieser Sachverhalt jedoch durch eine Reihe von Autoren angezweifelt. Die Lymphknotengröße konnte als eine mit der Lymphknotenanzahl und der Krankheitsprognose assoziierte Messgröße erhoben werden.
Der Einfluss der Lymphknotenhypoplasie wurde in einer retrospektiven Studie untersucht, welche 115 Patientenfälle von Kolonkarzinomen im Stadium UICC I und UICC II umfasste. Das Vorhandensein von weniger als zwei Lymphknoten mit einem Durchmesser von > 5 mm (LN5vl) wurde als Lymphknotenhypoplasie definiert. Patienten der Gruppe LN5vl (N=34) hatten ein signifikant schlechteres Überleben als jene Patienten der Gruppe LN5l/h (n=81). Die durchgeführte multivariate Analyse identifizierte das T-Stadium und LN5vl als unabhängig mit dem Patientenüberleben korrelierende Faktoren.
Nachdem LN5 als prognostisch relevanter Faktor herausgearbeitet werden konnte, wurde dieser in einem Score, dem MBR-Score (morphology-based risk score), eingeschlossen, welcher insgesamt 5 Einzelfaktoren (Tumor budding, Invasionstyp nach Jass, T-Stadium, Vorhandensein von Gefäßinvasion, LN5) und der Abschätzung des weiteren klinischen Verlaufs im Stadium UICC I und UICC II dient. Jeder dieser Faktoren wurde durch Autoren in vorausgehenden Arbeiten als prognostisch signifikante Marker herausgearbeitet. Alle Faktoren sind rein morphologisch fassbare Korrelate verschiedener tumorbiologischer Mechanismen, die eine weitere Tumorprogression befördern. Bei Vorhandensein eines jeden einzelnen dieser Punkte wurde ein Punkt vergeben. Basierend hierauf wurde ein dreiteiliges Score-System entwickelt. Für jeden einzelnen der o.g. Aspekte wurde ein Punkt vergeben und eine Einteilung der Patienten in entsprechende Gruppen vorgenommen. 0 Punkte entsprechen einer low-risk-, 1-2 Punkte einer intermediate-risk- und 3-6 Punkte einer high-risk-Situation.
Eine multivariable Auswertung belegte die entsprechend des MBR erreichte Eingruppierung in eine low-risk- bzw. high-risk-Gruppe als unabhängig prognostisch und der Einteilung entsprechend der NCCN-Empfehlung bzw. der Bestimmung der MSI als überlegen. 18% der UICC-II-Fälle wurden der high-risk-Gruppe zugeordnet, was einer gegenüber den NCCN-Kriterien kleineren, aber dem tatsächlichen Verlauf besser entsprechenden Einschätzung entspricht. Diese Patienten könnten von einer adjuvant durchgeführten Chemotherapie profitieren.
Die Lymphknotengröße ist prognostisch relevant in nodal-negativen Kolonkarzinomfällen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen Surrogatmarker der Immunantwort und stellt die eigentliche Ursache der verschiedenen Anzahl gefundener Lymphknoten dar. Es ist daher eine zusätzliche, alternative Hypothese gegenüber dem Will-Rogers-Phänomen (Stage migration effect). Darüber hinaus bietet der Einschluss dieses Faktors in den MBR-Score eine Verbesserung der prognostischen Aussagekraft. Der MBR-Score konnte als ein aussagekräftiges Instrument zur Abschätzung des weiteren klinischen Verlaufs in Kolonkarzinomfällen aufgezeigt werden und ist womöglich der Risikoabschätzung gemäß der Vorgehensweise der NCCN überlegen.Colon cancer is the third most common cancer in Germany and a leading cause of cancer related death. Lymph node (LN) staging is still of crucial importance for the prognosis estimation and the therapy stratification. The occurrence of LN metastases is a meaningful adverse prognostic factor. However, the number of investigated lymph nodes has been shown to be of prognostic significance. A stage migration effect is also known as Will-Rogers-Phenomenon caused by missed LN metastases due to insufficient LN harvest is accepted as a reason for that. Recently, several authors doubted that this explanation is correct in a relevant number of cases. LN size could be shown to be related to both LN count and prognosis.
The influence of LN hypoplasia on outcome was investigated in the retrospective study including 115 cases of stage I and II colon cancers. The detection of less than two LN with diameters > 5 mm (LN5vl) was defined as LN hypoplasia, two and more LN5 were defined as LN5l/h (low/high). Patients grouped LN5vl (N=34) had a significant worse outcome than those patients in LN5l/h (N=81). Multivariate analysis showed T-stage and LN5vl as independently prognostic. Consequently, patients with a low LN5 count may regarded at possibly high-risk situation.
After showing LN5 as prognostically relevant, this factor has been included in a score. The morphology-based risk score (MBR score) includes the factors tumor budding, Invasion type according to Jass, T-stage, and vascular invasion to predict the clinical course in stage I/II colon cancers. Each of these factors has been shown to be prognostically significant in previously published studies of different authors. These factors are sole morphological correlates of different biological mechanisms enhancing tumor progression. For the presence of each adverse factor of this morphology-based risk (MBR) score, one point is given. A three-tailed scoring system was developed. Scoring stratification was 0 point for low-risk, 1-2 points for intermediate-risk and 3-6 points for high-risk cases. The multivariate analysis revealed the MBR score as being independently prognostic. Moreover, it was superior to the NCCN recommendations and MSI evaluation. 18% of the as UICC II carcinomas were classified as high-risk, which is a much smaller number than achieved by use of NCCN criteria and fits better to the clinical course in the group of cases. Patients identified this way may profit from adjuvant chemotherapy.
LN size is prognostic in node-negative cancer. It is very likely a surrogate marker of immune response and the true explanation for the prognostic effect of lymph node count. It is, therefore, an alternative thesis to the stage migration theory (Will-Rogers-phenomenon) in this context. Moreover, the inclusion of this new prognostic factor into the MBR score heightens its prognostic value. The MBR score could be shown as a promising tool to predict the clinical course in colon cancer and potentially superior to the established risk stratification according to the NCCN
Lymphknotenhypoplasie als prognostischer Marker in nodal-negativen Kolonkarzinomen
Kolonkarzinome sind die dritthäufigsten Karzinome in Deutschland und eine der führenden Krebstodesursachen. Die genaue Bestimmung des Lymphknotenstatus ist immer noch von entscheidender Bedeutung für eine adäquate Beurteilung von Prognose und Therapieplanung. Hierbei gilt das Vorhandensein von Lymphkontenmetastasen als ein bedeutender, prognostisch ungünstiger Faktor. Die Anzahl der untersuchten Lymphknoten gilt als aussagekräftiger Faktor. Das sog. “Will Rogers-Phänomen”, welches auch als “Stadienmigrationseffekt” bekannt ist und durch eine übersehene Lymphknotenmetastasierung verursacht wird, gilt als weitläufig akzeptierte Erklärung hierfür. In letzter Zeit wurde dieser Sachverhalt jedoch durch eine Reihe von Autoren angezweifelt. Die Lymphknotengröße konnte als eine mit der Lymphknotenanzahl und der Krankheitsprognose assoziierte Messgröße erhoben werden.
Der Einfluss der Lymphknotenhypoplasie wurde in einer retrospektiven Studie untersucht, welche 115 Patientenfälle von Kolonkarzinomen im Stadium UICC I und UICC II umfasste. Das Vorhandensein von weniger als zwei Lymphknoten mit einem Durchmesser von > 5 mm (LN5vl) wurde als Lymphknotenhypoplasie definiert. Patienten der Gruppe LN5vl (N=34) hatten ein signifikant schlechteres Überleben als jene Patienten der Gruppe LN5l/h (n=81). Die durchgeführte multivariate Analyse identifizierte das T-Stadium und LN5vl als unabhängig mit dem Patientenüberleben korrelierende Faktoren.
Nachdem LN5 als prognostisch relevanter Faktor herausgearbeitet werden konnte, wurde dieser in einem Score, dem MBR-Score (morphology-based risk score), eingeschlossen, welcher insgesamt 5 Einzelfaktoren (Tumor budding, Invasionstyp nach Jass, T-Stadium, Vorhandensein von Gefäßinvasion, LN5) und der Abschätzung des weiteren klinischen Verlaufs im Stadium UICC I und UICC II dient. Jeder dieser Faktoren wurde durch Autoren in vorausgehenden Arbeiten als prognostisch signifikante Marker herausgearbeitet. Alle Faktoren sind rein morphologisch fassbare Korrelate verschiedener tumorbiologischer Mechanismen, die eine weitere Tumorprogression befördern. Bei Vorhandensein eines jeden einzelnen dieser Punkte wurde ein Punkt vergeben. Basierend hierauf wurde ein dreiteiliges Score-System entwickelt. Für jeden einzelnen der o.g. Aspekte wurde ein Punkt vergeben und eine Einteilung der Patienten in entsprechende Gruppen vorgenommen. 0 Punkte entsprechen einer low-risk-, 1-2 Punkte einer intermediate-risk- und 3-6 Punkte einer high-risk-Situation.
Eine multivariable Auswertung belegte die entsprechend des MBR erreichte Eingruppierung in eine low-risk- bzw. high-risk-Gruppe als unabhängig prognostisch und der Einteilung entsprechend der NCCN-Empfehlung bzw. der Bestimmung der MSI als überlegen. 18% der UICC-II-Fälle wurden der high-risk-Gruppe zugeordnet, was einer gegenüber den NCCN-Kriterien kleineren, aber dem tatsächlichen Verlauf besser entsprechenden Einschätzung entspricht. Diese Patienten könnten von einer adjuvant durchgeführten Chemotherapie profitieren.
Die Lymphknotengröße ist prognostisch relevant in nodal-negativen Kolonkarzinomfällen. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um einen Surrogatmarker der Immunantwort und stellt die eigentliche Ursache der verschiedenen Anzahl gefundener Lymphknoten dar. Es ist daher eine zusätzliche, alternative Hypothese gegenüber dem Will-Rogers-Phänomen (Stage migration effect). Darüber hinaus bietet der Einschluss dieses Faktors in den MBR-Score eine Verbesserung der prognostischen Aussagekraft. Der MBR-Score konnte als ein aussagekräftiges Instrument zur Abschätzung des weiteren klinischen Verlaufs in Kolonkarzinomfällen aufgezeigt werden und ist womöglich der Risikoabschätzung gemäß der Vorgehensweise der NCCN überlegen.Colon cancer is the third most common cancer in Germany and a leading cause of cancer related death. Lymph node (LN) staging is still of crucial importance for the prognosis estimation and the therapy stratification. The occurrence of LN metastases is a meaningful adverse prognostic factor. However, the number of investigated lymph nodes has been shown to be of prognostic significance. A stage migration effect is also known as Will-Rogers-Phenomenon caused by missed LN metastases due to insufficient LN harvest is accepted as a reason for that. Recently, several authors doubted that this explanation is correct in a relevant number of cases. LN size could be shown to be related to both LN count and prognosis.
The influence of LN hypoplasia on outcome was investigated in the retrospective study including 115 cases of stage I and II colon cancers. The detection of less than two LN with diameters > 5 mm (LN5vl) was defined as LN hypoplasia, two and more LN5 were defined as LN5l/h (low/high). Patients grouped LN5vl (N=34) had a significant worse outcome than those patients in LN5l/h (N=81). Multivariate analysis showed T-stage and LN5vl as independently prognostic. Consequently, patients with a low LN5 count may regarded at possibly high-risk situation.
After showing LN5 as prognostically relevant, this factor has been included in a score. The morphology-based risk score (MBR score) includes the factors tumor budding, Invasion type according to Jass, T-stage, and vascular invasion to predict the clinical course in stage I/II colon cancers. Each of these factors has been shown to be prognostically significant in previously published studies of different authors. These factors are sole morphological correlates of different biological mechanisms enhancing tumor progression. For the presence of each adverse factor of this morphology-based risk (MBR) score, one point is given. A three-tailed scoring system was developed. Scoring stratification was 0 point for low-risk, 1-2 points for intermediate-risk and 3-6 points for high-risk cases. The multivariate analysis revealed the MBR score as being independently prognostic. Moreover, it was superior to the NCCN recommendations and MSI evaluation. 18% of the as UICC II carcinomas were classified as high-risk, which is a much smaller number than achieved by use of NCCN criteria and fits better to the clinical course in the group of cases. Patients identified this way may profit from adjuvant chemotherapy.
LN size is prognostic in node-negative cancer. It is very likely a surrogate marker of immune response and the true explanation for the prognostic effect of lymph node count. It is, therefore, an alternative thesis to the stage migration theory (Will-Rogers-phenomenon) in this context. Moreover, the inclusion of this new prognostic factor into the MBR score heightens its prognostic value. The MBR score could be shown as a promising tool to predict the clinical course in colon cancer and potentially superior to the established risk stratification according to the NCCN
Memoryless strategies in stochastic reachability games
We study concurrent stochastic reachability games played on finite graphs. Two players, Max and Min, seek respectively to maximize and minimize the probability of reaching a set of target states. We prove that Max has a memoryless strategy that is optimal from all states that have an optimal strategy. Our construction provides an alternative proof of this result by Bordais, Bouyer and Le Roux [4], and strengthens it, as we allow Max’s action sets to be countably infinite.<br/
Strategy Complexity of Parity Objectives in Countable MDPs
We study countably infinite MDPs with parity objectives. Unlike in finite
MDPs, optimal strategies need not exist, and may require infinite memory if
they do. We provide a complete picture of the exact strategy complexity of
-optimal strategies (and optimal strategies, where they exist) for
all subclasses of parity objectives in the Mostowski hierarchy. Either
MD-strategies, Markov strategies, or 1-bit Markov strategies are necessary and
sufficient, depending on the number of colors, the branching degree of the MDP,
and whether one considers -optimal or optimal strategies. In
particular, 1-bit Markov strategies are necessary and sufficient for
-optimal (resp. optimal) strategies for general parity objectives.Comment: This is the full version of a paper presented at CONCUR 202
Simple Stochastic Games with Almost-Sure Energy-Parity Objectives are in NP and coNP
We study stochastic games with energy-parity objectives, which combine
quantitative rewards with a qualitative -regular condition: The
maximizer aims to avoid running out of energy while simultaneously satisfying a
parity condition. We show that the corresponding almost-sure problem, i.e.,
checking whether there exists a maximizer strategy that achieves the
energy-parity objective with probability when starting at a given energy
level , is decidable and in . The same holds for checking if
such a exists and if a given is minimal
Büchi Objectives in Countable MDPs
We study countably infinite Markov decision processes with B\"uchi objectives, which ask to visit a given subset of states infinitely often. A question left open by T.P. Hill in 1979 is whether there always exist -optimal Markov strategies, i.e., strategies that base decisions only on the current state and the number of steps taken so far. We provide a negative answer to this question by constructing a non-trivial counterexample. On the other hand, we show that Markov strategies with only 1 bit of extra memory are sufficient
Strategy Complexity of Reachability in Countable Stochastic 2-Player Games
We study countably infinite stochastic 2-player games with reachability
objectives. Our results provide a complete picture of the memory requirements
of -optimal (resp. optimal) strategies. These results depend on
the size of the players' action sets and on whether one requires strategies
that are uniform (i.e., independent of the start state).
Our main result is that -optimal (resp. optimal) Maximizer
strategies require infinite memory if Minimizer is allowed infinite action
sets. This lower bound holds even under very strong restrictions. Even in the
special case of infinitely branching turn-based reachability games, even if all
states allow an almost surely winning Maximizer strategy, strategies with a
step counter plus finite private memory are still useless.
Regarding uniformity, we show that for Maximizer there need not exist
positional (i.e., memoryless) uniformly -optimal strategies even
in the special case of finite action sets or in finitely branching turn-based
games. On the other hand, in games with finite action sets, there always exists
a uniformly -optimal Maximizer strategy that uses just one bit of
public memory
- …