27 research outputs found
Modelle der PolyzentralitÀt
ZentralitÀt im Sinne Christallers geht von einem Zentrum aus, das ein
ErgÀnzungsgebiet beziehungsweise Territorium mit zentralen Funktionen
versorgt. Dieser Beitrag stellt ZentralitÀt knapp im Allgemeinen dar und geht
dann der Frage nach, ob im Fall von Lossow und Lebus PolyzentralitÀt vorliegen
kann. PolyzentralitÀt bedeutet das Vorliegen mehrerer sich ergÀnzender Zentren
in einem Territorium. Hierzu werden graphentheoretische Methoden,
Dichtecluster-Analysen, die Methode der idealen Isolinie und die Betrachtung
von Verkehrsnetzwerken herangezogen. Da die unterschiedlichen Methoden
widersprĂŒchliche Ergebnisse lieferten konnten nicht endgĂŒltig entschieden
werden, ob PolyzentralitĂ€t vorliegt.Christallerâs concept of centrality describes a central site that supplies a
region or territory with central functions. This paper presents the concept of
centrality in general and employs graph-theoretical approaches, density
cluster analysis, ideal contour density lines, and traffic networks to
investigate whether Lossow and Lebus can be defined as polycentric.
Polycentrality implies that more than one center exists in a region and that
they complement each other. The different methods used produce contradicting
results and are inconclusive regarding the polycentrality of the two sites
Geographisch-archÀologische Methoden und Konzepte der IdentitÀtskonstruktion
Dieser Beitrag thematisiert die rĂ€umlichen Aspekte von IdentitĂ€t und Kultur. IdentitĂ€t und Kultur sind zwei Konzepte,die der Begriff der Interaktion verbindet. Das objektivisti-sche Konzept der Kultur erweist sich als Wirkung von Inter-aktion, wĂ€hrend das subjektivistische Konzept der IdentitĂ€tals intendierte Interaktion angesehen werden kann. Kulturin diesem Sinne kann mit formalen quantitativen Analysenuntersucht werden, wĂ€hrend kollektive IdentitĂ€ten weiterenErkenntnisgrenzen unterliegen. Zwei Fallstudien zur Ă€lterenEisenzeit in SĂŒdwestdeutschland illustrieren das vorgestellteKonzept. Zudem werden zwei komplementĂ€re Konzepte ange-sprochen, die andere Gesichtspunkte beleuchten und die For-derung nach einem integrativen Paradigma unterstreichen
Models and Modelling in Archaeology
Being a discipline in-between natural science and humanities, archaeology has conflicting attitudes towards models. On the one hand the term model is currently very fashionable, while on the other hand there is a certain ignorance and even rejection of models in archaeology. This is caused by limited knowledge on models, the polarization of assumed paradigms, and different developments in different sub-communities in archaeology. Models in archaeology range from conceptual social models over typo-chronological models, regression models, network models and 3d models to simulations. One single definition of models seemingly does not work in archaeology, whereas a structured set of different terms based on an overarching definition of models would make sense. Since most models in archaeology are derived from other disciplines, the field would benefit from a trans-disciplinary modelling framework to enable efficient knowledge transfer. In order to establish a fruitful application of diverse modelling frameworks in archaeology, the establishment of disciplinary modelling communities together with a trans-disciplinary modelling community, as well as a proper education in modelling concepts and techniques, is required
Enge Nachbarn. Doppel- und Mehrfachburgen in der Bronzezeit und im Mittelalter, mittelalterliche DoppelstĂ€dte â eine EinfĂŒhrung
The Bronze Age hillforts of Lossow and Lebus are our point of departure to
discuss the phenomenon of multiple fortifications. This paper provides an
introduction to the topic and summarizes the results of a Topoi workshop on
this subject. Multiple fortifications are separated fortifications of two or
more that are spatially proximate to one another and contemporaneous, making
them a functional unit. This paper discusses the research objectiveas well as
a possible classification of multiple fortifications. The research problems
receivespecial focus, of which the proof of contemporaneity appears to be the
most serious problem.Die bronzezeitlichen BurgwÀlle von Lossow und Lebus an der Oder bilden den
Ausgangspunkt fĂŒr eine Untersuchung des PhĂ€nomens der Mehrfachburgen. Dieser
Beitrag stellt eine EinfĂŒhrung in das Thema und eine Zusammenfassung der
Ergebnisse des Topoi-Workshops zu diesem Thema dar. Mehrfachburgen liegen dann
vor, wenn mindestens zwei separate Burgen, die rÀumlich eng benachbart und
gleichzeitig sind, eine funktionale Einheit bilden. In diesem Beitrag werden
die Fragestellungen zum Thema Mehrfachburgen prÀzisiert, mögliche
Klassifikationen, Gesichtspunkte und Interpretationen besprochen. Auch die
Probleme bei der Erforschung der Mehrfachburgen werden thematisiert. Dabei
erweist sich der Nachweis einer Gleichzeitigkeit mehrerer Befestigungsanlagen
als gröĂtes Hindernis
Studien zur rĂ€umlichen Abgrenzung und Strukturierung der Ă€lteren HunsrĂŒck-Eifel-Kultur
Die HunsrĂŒck-Eifel-Kultur gilt als eine Kulturgruppe der Ă€lteren Eisenzeit im Mittelgebirgsraum. Hauptziel der Arbeit ist die Ă€uĂere Abgrenzung und die KlĂ€rung der Frage, ob die HunsrĂŒck-Eifel-Kultur zu Recht als Kultur bezeichnet wird. Das systemtheoretisch orientierte Kulturkonzept verbindet diese beiden Fragen in der Analyse von InteraktionsrĂ€umen anhand des archĂ€ologischen Fundmaterials. Als Quellen werden die publizierten Grabfunde der Ă€lteren HunsrĂŒck-Eifel-Kultur, der Laufelder Gruppe und die zeitgleichen GrĂ€ber der umliegenden Gebiete verwendet. Es wurden etwa 12.800 Funde aus etwa 2.700 GrĂ€bern von 774 Fundstellen berĂŒcksichtigt. Die Untersuchung wird als hierarchische Clusteranalyse von 26 formalen regionalen Analyseeinheiten der Materialkategorien Keramik, Schmuck und Waffen durchgefĂŒhrt. Es konnte eine klare Abgrenzung der HunsrĂŒck-Eifel-Kultur ermittelt werden. Damit ist die HunsrĂŒck-Eifel-Kultur tatsĂ€chlich als Kultur aufzufassen
FĂŒnf Seiten der WĂŒrdigung - Anmerkungen zur Chronologiediskussion des zweiten Teilkolloquiums
Ausgehend von der teilweise lebhaften Diskussion des Teilkolloquiums werden vier Bereiche dargestellt, in denen die Kolloquiumsteilnehmer in der Diskussion unterschiedliche thematische Standpunkte einnahmen oder Paradigmen vertraten. Es handelt sich dabei um die Dichotomien absolute - relative Chronologie, Feinchronologie - Eckdaten, Zweckchronologie - Universalchronologie und zwei Paradigmen des ChronologieverstÀndnisses.
Unter BerĂŒcksichtigung dieser thematischen Klassifikation sollte eine angemessenere WĂŒrdigung der einzelnen BeitrĂ€ge möglich sein und manche mit Unbehagen wahrgenommenen Differenzen sollten sich als tatsĂ€chlich widerspruchsfrei entpuppen
Siedlungshierarchie und kulturelle RĂ€ume: Ziele und Konzepte
Die Aufgaben des Projektes liegen in konventionellen siedlungsarchĂ€ologischen Analysen, in der Ermittlung kultureller Einheiten und in weiterfĂŒhrenden Untersuchungen wie Detailanalysen und der Entwicklung neuer InterpretationsansĂ€tze. Hierzu werden Fundstellen und Funddaten aus Baden-WĂŒrttemberg und dem Umfeld des Landes in gestaffelter Weise aufgenommen. Dieser Beitrag stellt vor allem die Untersuchung eisenzeitlicher kultureller Einheiten heraus, die einerseits einen interpretativen Hintergrund fĂŒr die in den lokalen Projekten bearbeiteten "FĂŒrstensitze" liefert und andererseits mit der Entwicklung neuer Methoden eine hochinnovative Komponente zum Schwerpunktprogramm beitrĂ€gt. Die methodischen AnsĂ€tze werden im Folgenden umrissen. Angesprochen werden hierbei das aufgabenspezifische Klassifikationsschema, die Definition der Analyseeinheiten und der Analysegang. AbschlieĂend wird die Realisierbarkeit der Ziele abgeschĂ€tzt
Befestigungen der Bronze- und Eisenzeit zwischen Marburg und Uppsala
Dieser Beitrag schafft mit einer Ăbersicht zu bronze- und eisenzeitlichen
Befestigungsanlagen im nördlichen Mittel- und im sĂŒdlichen Nordeuropa die
Grundlage fĂŒr das VerstĂ€ndnis der metallzeitlichen Mehrfachburgen.
Befestigungsanlagen werden hierbei definiert als Ein- oder Abgrenzung eines
Gebietes mit WÀllen, GrÀben, Palisaden oder Àhnlichen Anlagen. Die
Forschungsgeschichte wird fĂŒr die einzelnen Regionen dargestellt. Ein
Schwerpunkt liegt auf der Chronologie, die mit Zusammenstellungen von
Radiokarbondaten fĂŒr die einzelnen Gebiete auf eine vergleichbare Grundlage
gestellt wird. Es folgte eine Ăbersicht der Klassifikation der
Befestigungsanlagen. Eine Karte und eine Liste von 403 Befestigungsanlagen im
Arbeitsgebiet runden den Beitrag ab.This paper is an introduction to the concept of multiple fortifications, with
an overview of Bronze and Iron Age fortifications in northern Central Europe
and southern North Europe. Fortifications are understood as enclosures or
delimitations marked with dikes, ditches, palisades, or similar constructions.
The history of research into these fortifications is summarized, with a focus
on chronology. The classification of fortified sites is also discussed. Lists
of sites, radiocarbon dates, and a map of 403 fortifications are included in
the text