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    Kleists Textrhetorik : Direktheit und Aufschub in 'Das Erdbeben in Chili' und 'Der Zweikampf'

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    Wie sich Kleist zur Rhetorik verhält, ist bekanntlich umstritten und wurde bisher vor allem am Beispiel des Aufsatzes 'Über die allmählige Verfertigung der Gedanken beim Reden' verhandelt. Dieser Text wird gemeinhin als Kleists Absage an die Schulrhetorik und als ein Plädoyer für spontanes, das Unbewusste ausdrückendes, Reden gedeutet. Obwohl Kleists eigene Poetik mithin als antirhetorisch betrachtet werden kann, ergibt sich ein anderes Bild, wenn wir nicht Kleists eigene Überlegungen zur Rhetorik, sondern die Rhetorik seiner Erzähltexte in den Mittelpunkt rücken. Der vorliegende Aufsatz möchte, am Beispiel von zwei ausgewählten Novellen Heinrich von Kleists ('Der Zweikampf' und 'Das Erdbeben in Chili'), den Nachweis erbringen, dass Figürlichkeit und rhetorische Strukturen auf die narrative Form und auf die Sprechakte des Textes durchgreifen. Die rhetorisch-narratologische Analyse von Kleists Novellen hebt darauf ab, dass diese neben der Fabel auch eine Konfrontation von zwei Zeitparadigmen, Simultaneität und Verspätung, inszenieren, die der näheren Interpretation bedarf
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