34 research outputs found
A linguistic analysis of lying in negative evaluations: The speech act performance of Chinese learners of Korean
이 논문은 중국인 한국어 학습자와 한국어 화자들 사이의 ‘거짓말’ 화행 양상을 언어학적으로 분석한 연구이다. 여기서 말하는 ‘거짓말’이란 요청, 사과, 거절 등과 같은 화행의 일종으로서 ‘부정적 평가’에 속하며 대화 참여자나 상황을 고려한 소위 ‘선의의 거짓말’을 가리키는 것으로 이해할 수 있을 것이다. 우리는 중국인 한국어 학습자 15명과 한국어 화자 15명을 대상으로 담화완성테스트(DCT)와 부연설명질문지(QFE)를 사용하여 피실험자들의 화행을 분석하였다. 피실험자 자신들의 설명과 한국어교육 전문가 다섯 명의 판정을 종합해 ‘거짓말’ 화행을 가려내고 통계 처리를 바탕으로 다음과 같은 결론에 도달했다. 한국어 화자들이 중국인 한국어 학습자들보다 (선의의) 거짓말을 더 많이 수행하는 것으로 나타났다. 그리고 두 집단 모두 부정적 평가가 사물에 관련된 경우보다 사람에 관련된 경우에 ‘거짓말’ 화행을 더 많이 사용한다. 그러나 화자와 청자 사이의 친소관계(distance)나 상하관계(power)는 거짓말 사용에 직접적 상관 관계를 보여주지 않았다. 이 연구는 지금까지 화행 연구 중에서 상대적으로 연구가 부진했던 부정평가와 ‘거짓말’ 화행에 대한 분석을 시도했다는 점에서 의미가 있다. 또한 한국어 화자와 중국인 한국어 학습자 사이에 보이는 화행 수행의 차이를 문화인식(cultural awareness)의 관점에서 해석해 볼 수 있는 가능성도 열어 주었다
"Those are your words, not mine!" Defence strategies for denying speaker commitment
Language Use in Past and Presen
‘‘The Soldiers Came to the House’’: Young Children’s Responses to The Colour of Home
This article begins by reflecting on the present refugee crisis and its relevance to children in the UK. It identifies the need for teaching about the refugee experience to young children and argues that literature can provide a conduit for this. Sincethemillenniumtherehasbeenarapidincreaseinthenumberofbookspublished forchildren whichtake thisastheir theme, aimed atever-youngerreaders.Takingasa case study The Colour of Home by Mary Hoffman, a picturebook commonly used in lower primary classrooms, the article considers how this text promotes understanding and validates the circumstances of refugees. It closely examines the motivations and aims of the writer, how the book was mediated by teachers in the primary classroom, and how refugee and non-refugee children read and responded to it. Findings are presented from an interview with Mary Hoffman herself, juxtaposed with data from threeclassroomssuggestingthatpupilsgainedvaluableinsightintoacomplicatedand controversial issue. However the research concludes that viewing children through a refugee/non-refugee binary was reductive in not recognising the multi-layered nuances of meaning which were constructed by young readers who brought to bear a wide variety of individual life and family experiences. Furthermore, teachers in the study played a powerful role in mediating the texts when sharing them in the classroom, and devised a selection of stimulating resources to provoke reader response in terms of empathy, ‘‘social action’’, and some critical literacy
Telling lies:The irrepressible truth?
Telling a lie takes longer than telling the truth but precisely why remains uncertain. We investigated two processes suggested to increase response times, namely the decision to lie and the construction of a lie response. In Experiments 1 and 2, participants were directed or chose whether to lie or tell the truth. A colored square was presented and participants had to name either the true color of the square or lie about it by claiming it was a different color. In both experiments we found that there was a greater difference between lying and telling the truth when participants were directed to lie compared to when they chose to lie. In Experiments 3 and 4, we compared response times when participants had only one possible lie option to a choice of two or three possible options. There was a greater lying latency effect when questions involved more than one possible lie response. Experiment 5 examined response choice mechanisms through the manipulation of lie plausibility. Overall, results demonstrate several distinct mechanisms that contribute to additional processing requirements when individuals tell a lie
Einleitung
Nannten die Erwachsenen irgend einen Gegenstand und wandten sie sich dabei ihm zu, so nahm ich das wahr und ich begriff, daß der Gegenstand durch die Laute, die sie aussprachen, bezeichnet wurde, da sie auf ihn hinweisen wollten. Dies aber entnahm ich aus ihren Gebärden, der natürlichen Sprache aller Völker, der Sprache, die durch Mienen- und Augenspiel, durch die Bewegungen der Glieder und den Klang der Stimme die Empfindungen der Seele anzeigt, wenn diese irgend etwas begehrt, oder festhält, oder zurückweist, oder flieht. So lernte ich nach und nach verstehen, welche Dinge die Wörter bezeichneten, die ich wieder und wieder, an ihren bestimmten Stellen in verschiedenen Sätzen, aussprechen hörte. Und ich brachte, als nun mein Mund sich an diese Zeichen gewöhnt hatte, durch sie meine Wünsche zum Ausdruck. (Augustinus, Confessiones I, 8) Dies ist das Zitat eines Zitats: Zu Beginn der Philosophischen Untersuchungen führt Ludwig Wittgenstein diese Stelle aus Augustinus’ Bekenntnissen an, in denen dieser beschreibt, wie er seiner Erinnerung nach seine Muttersprache gelernt hat (Wittgenstein führt den lateinischen Text an und gibt dann seine Übersetzung, hier ist nur letztere zitiert). Sie bilden den Ausgangspunkt für Wittgensteins berühmte Überlegungen über die Funktionsweise der menschlichen Sprache und für seine Idee des Sprachspiels. Nun weiß man nicht, wie genau sich Augustinus wirklich erinnert und ob er sich all dies, wie so viel, was seither über den Spracherwerb gesagt und geschrieben wurde, bloß zurechtgelegt hat, in der Meinung, so müsse es sein. Aber anders als so vieles, was seither über den Spracherwerb gesagt und geschrieben wurde, ist es wunderbar formuliert und enthält zwei Momente, die in der wissenschaftlichen Forschung bis heute, wenn denn nicht bestritten, so doch oft nicht gesehen und dort, wo sie denn gesehen, nicht wirklich ernstgenommen wurden: A. Wir lernen die Sprache in der alltäglichen Kommunikation mit der sozialen Umgebung. B. Um eine Sprache zu lernen, genügt es nicht, diese Sprache zu hören; vielmehr benötigen wir eine Fülle an begleitender Information, wie hier Gestik und Mimik der Erwachsenen. Beides möchte man eigentlich für selbstverständlich halten. Herodot erzählt die berühmte Geschichte des Pharaos Psammetich, der wissen wollte, was die erste und eigentliche Sprache der Menschen sei, und befahl, zwei Neugeborene aufwachsen zu lassen, ohne dass jemand zu ihnen spricht; das erste Wort, das sie äußern, klang, so erzählt Herodot, wie das phrygische Wort für Brot, und so nahm man denn an, die Ursprache des Menschen sei das Phrygische. In dieser Vorstellung vom Spracherwerb spielt der Input aus der sozialen Umgebung nur insofern eine Rolle, als die eigentliche, von Geburt an vorhandene Sprache durch eine andere verdrängt werden kann: Kinder, die in einer englischsprachigen Umgebung aufwachsen, sprechen nicht die Ursprache. Diese Theorie gilt heute als obsolet. Sie ist aber in ihrer Einschätzung vom relativen Gewicht dessen, was an sprachlichem Wissen von Anfang an vorhanden ist, und dem, was der sozialen Umgebung entnommen werden muss, manchen neueren Theorien des Spracherwerbs nicht ganz fern: In der Chomsky’schen Idee der Universalgrammatik, theoretische Grundlage eines wesentlichen Teils der modernen Spracherwerbsforschung, ist „die Sprache” hauptsächlich etwas Angeborenes, insoweit gleich für alle Menschen und vom jeweiligen Input unabhängig. Das, was das Kind oder, beim Zweitspracherwerb, der erwachsene Lerner an Sprachlichem aus seiner Umgebung erfährt, wird nicht genutzt, um daraus bestimmte Regelhaftigkeiten abzuleiten und sich diese anzueignen; der Input fungiert eher als eine Art externer Auslöser für latent bereits vorhandenes Wissen. Für das Erlernen des Wortschatzes gilt dies sicher nicht. Es kann nicht angeboren sein, dass der Mond luna heißt. Für andere Bereiche der Sprache ist das Ausmaß des Angeborenen aber durchaus umstritten. Bei dieser Denkweise gilt das unter A Gesagte nicht. Die meisten modernen Spracherwerbsforscher schreiben dem Input ein wesentlich höheres Gewicht zu: Wir kopieren die charakteristischen Eigenschaften eines bestimmten sprachlichen Systems, indem wir den Input analysieren, um so die ihm zugrundeliegenden Regularitäten abzuleiten. Der Input tritt uns in Form von Schallfolgen (oder Gesten und später geschriebenen Zeichen) entgegen, die von anderen, die das System beherrschen, zu kommunikativen Zwecken verwendet werden. Diese Schallfolgen müssen die Lernenden in kleinere Einheiten zerlegen, diese mit Bedeutungen versehen und nach den Regularitäten abklopfen, denen gemäß sie sich zu komplexeren Ausdrücken verbinden lassen. Dies – und vieles andere – ist es, was das dem Menschen angeborene Sprachvermögen leistet, keine andere Spezies kann es (einem Pferd kann man so viel Chinesisch vorspielen, wie man will, es wird es nicht lernen). Aber auch wir könnten es nicht, wenn wir nur den Schall hätten. Wenn man, in einer Abwandlung des Psammetich’schen Versuchs, jemanden in ein Zimmer einsperren und tagaus tagein mit Chinesisch beschallen und im Übrigen gut versorgen würde, so würde er es, gleich ob als Kind oder als Erwachsener, nicht lernen. Vielleicht würde er einige strukturelle Eigenschaften des Schallstroms ausfindig machen; aber er würde auch nach Jahren kein Chinesisch können. Man benötigt den Schallstrom als sinnlich fassbaren Ausdruck der zugrundeliegenden Sprache, und man benötigt all die Informationen, die man der jeweiligen Redesituation oder aber seinem bereits vorhandenen anderweitigen Wissen entnehmen kann. Augustinus hat beides radikal vereinfacht; aber im Prinzip hat er Recht, und man sollte daher von der Spracherwerbsforschung erwarten, dass sie dies in Rechnung stellt. Das tut sie aber selten. Soweit sie überhaupt aus dem Gehäuse der Theorie tritt und sich den tatsächlichen Verlauf des Spracherwerbs anschaut, konzentriert sie sich weithin auf das, was die Kinder selbst sagen – dazu dienen ausgedehnte Corpora –, oder aber sie untersucht in experimentellen Settings, wie Kinder bestimmte Wörter oder Strukturen verstehen oder auch nicht verstehen. Das hat auch, wenn denn gut gemacht, einen hohen Aufschlusswert. Aber die eigentliche Verarbeitung des Inputs im doppelten Sinne – Schallwellen und Parallelinformation – wird selten in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dies führt zu eigentümlichen Verzerrungen. So betrachtet man in der Spracherwerbsforschung vor allem deklarative Hauptsätze. Ein nicht unwesentlicher Teil dessen, was Kinder hören, besteht aber aus Imperativen („Tu das!“, „Tu das nicht!“). In solchen Imperativen gibt es normalerweise kein Subjekt. Ein intelligentes Kind muss daher zu dem Schluss kommen, dass das Deutsche in einem nicht unwesentlichen Teil seiner grammatischen Strukturen eine „pro drop-Sprache” ist, d.h. eine Sprache, in dem man das Subjekt weglassen kann. Kein Linguist käme auf diese Idee; sie entspricht aber den tatsächlichen Verhältnissen, und dies schlägt sich in dem Input, den das Kind verarbeiten muss, nieder. Dieses Heft befasst sich mit einer Spracherwerbssituation, in der – anders als beispielsweise bei einem Gespräch am Frühstückstisch – der Input in seiner doppelten Form gut zu überschauen ist, ohne dass die Situation, wie etwa bei einem kontrollierten Experiment, unnatürlich und der normalen Lernumgebung ferne wäre: mit dem Anschauen, Vorlesen und Lesen von Kinderbüchern. Man kann sich eine solche Situation als eine natürliche Ausweitung dessen vorstellen, was Augustinus beschreibt: Die Kinder hören, was die Erwachsenen sagen, und ihre Aufmerksamkeit wird auf bestimmte Dinge gerichtet, während sie hören und schauen – nur geht es hier nicht um einzelne Wörter, sondern um komplexe Ausdrücke und um komplexe, aber dennoch überschaubare begleitende Informationen. Nun haben Kinderbücher in der Spracherwerbsforschung durchaus eine Rolle gespielt. Dabei dienen sie – sei es als reine Folge von Bildern, sei es mit Text oder gar nur als Text – aber meistens nur als eine Art Vorlage für die Sprachproduktion der Kinder: Sie sollen aus der Vorlage eine Geschichte ableiten und in ihren eigenen Worten erzählen. Das bekannteste, aber keineswegs das einzige Beispiel sind die von Michael Bamberg, Ruth Berman und Dan Slobin in den 1980er Jahren initiierten „frog stories” – Nacherzählungen einer einfachen Bildgeschichte, die inzwischen in zahlreichen Sprachen vorliegen und viele Aufschlüsse über die unterschiedlichsten Aspekte der sich entwickelnden Sprachbeherrschung, von der Flexionsmorphologie bis zur Textstruktur, gebracht haben. Das ist gut und sinnvoll; aber im Grunde müsste man einen Schritt weiter gehen, nämlich gleichsam wir durch ein Mikroskop zu schauen, wie sich die Kinder ihre Regularitäten aus der Interaktion ableiten. Dies würde unsere Vorstellungen über den Verlauf des Spracherwerbs und die Gesetzlichkeiten, nach denen er erfolgt, wesentlich bereichern, vielleicht auf eine ganz neue Basis stellen. Die Beiträge dieses Heftes geben dafür eine Reihe von Beispielen, von denen nur ein kleines, aber besonders schlagendes erwähnt werden soll. Es gibt zahlreiche, auf Bildgeschichten beruhende Analysen, in denen untersucht wird, wie Kinder eine bestimmte Person oder eine Sache im fortlaufenden Diskurs benennen – ob sie etwa definite und indefinite Nominalausdrücke (ein Junge – der Junge), lexikalische oder pronominale Nominalphrasen (der Junge – er) oder gar leere Elemente (der Junge wacht auf und 0 schaut nach seinem Hund) richtig verwenden können. Das Bild, das die Forschung in diesem wesentlichen Teil der Sprachbeherrschung heute bietet, ist alles andere als einheitlich. So umfassen die Ansichten darüber, wann die Definit-Indefinit-Unterscheidung gemeistert wird, den größten Teil der Kindheit, je nachdem, welche Untersuchungen man zu Rate zieht. In dem Aufsatz von Katrin Dammann-Thedens wird deutlich, dass Kindern in einem bestimmen Alter oft überhaupt nicht klar ist, dass eine bestimmte Person, eine bestimmte Sache auf fortlaufenden Bildern dieselbe ist – auch wenn sie ähnlich aussieht –, und das ist bei Licht besehen ja auch keine triviale Frage. Diese Beobachtungen werfen ein ganz neues Licht auf die Idee der referentiellen Kontinuität im Diskurs und ihren Ausdruck durch nominale Ausdrücke wie die eben genannten. Vielleicht haben wir ganz falsche Vorstellungen darüber, wie Kinder die begleitende Information – hier durch die Bilder einer Geschichte geliefert – verstehen und damit für den Spracherwerb verarbeiten. Derlei Beobachtungen sind zunächst einmal etwas Punktuelles, keine Antworten, sondern Hinweise auf Dinge, die man bedenken muss. Aber ihre Analyse, und allgemeiner, ein genauerer Blick auf das, was sich tatsächlich abspielt, wenn Kinder sich Kinderbücher anschauen, mag uns vielleicht zu einem wesentlich tieferen Verständnis dessen führen, was beim Erwerb einer Sprache tatsächlich geschieht
Meaning in the objects
Rohlfing K. Meaning in the objects. In: Meibauer J, Steinbach M, eds. Experimental Pragmatics/Semantics. Bamberg. Amsterdam: Benjamins; 2011: 151-176