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Kleintechnische Biomassevergasung
Der DBFZ Report 18 „Kleintechnische Biomassevergasung - Option für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung“ fasst die wichtigsten Ergebnisse des Verbundvorhabens „Bundesmessprogramm zur Weiterentwicklung der kleintechnischen Biomassevergasung“ zusammen. Während der Projektlaufzeit von 2009 bis 2012 wurden mit Mitteln des BMU-Förderprogramms „Forschung und Entwicklung zur klimaeffizienten Optimierung der energetischen Biomassenutzung“1 reale Biomassevergasungsanlagen umfassend analysiert und bewertet. Zusammen mit den Projekterfahrungen des Deutschen Biomasseforschungszentrums gemeinnützige GmbH (DBFZ), der Hochschule Zittau-Görlitz (HSZG), des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE), werden auf dieser Grundlage Erkenntnisse über den Entwicklungsstand und -perspektiven in technische und methodische Grundlagen eingebettet sowie Akteuren aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Weiterhin geben die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung realer Anlagen und vielversprechender Konzepte basierend auf Einzel-, Verbund- und Langzeitmessungen vor Ort einen Überblick hinsichtlich:
- der technischen Verfügbarkeit, der Leistungsfähigkeit und der Optimierungsansätze,
- der Wirtschaftlichkeit und der limitierenden sowie begĂĽnstigenden Faktoren,
- der Treibhausgasemissionen und der damit einhergehenden THG-Minderungspotenziale und
- der THG-Vermeidungskosten dieses Nutzugspfades von Biomasse.
Einführend sind die Grundlagen der kleintechnischen Biomassevergasung, also Stand der Technik, wobei mögliche Einsatzstoffe, Verfahren und Nutzungsoptionen im Fokus stehen, dargestellt. Zusammen mit der Beschreibung der notwendigen Messtechnik für eine hinreichend genaue Anlagenbilanzierung und -bewertung kann sich auch der Leser mit geringen Vorkenntnissen zunächst einen Überblick verschaffen. Die Entwicklung des Anlagenbestandes und der politischen Rahmenbedingungen verdeutlicht den derzeitigen Trend in dieser Branche.
Letztlich sollen die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung einen umfassenden und transparenten Einblick in die Leistungsfähigkeit der kleintechnischen Biomassevergasung gewähren. Bestehende Probleme, Ansätze zu deren Lösung und Vorteile einer bisher verschlossenen Branche der kleintechnischen Biomassevergasung werden klar herausstellt, damit diese Ihren Beitrag für eine nachhaltige Energiebereitstellung leisten kann
Messen und Bilanzieren an Holzvergasungsanlagen
Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ist fĂĽr eine weitere Datenverarbeitung
und den darauf aufbauenden Auswertungen unumgänglich.
Hier machen jedoch eine Vielzahl von Messverfahren und
-methoden sowie fehlende Angaben zu den Messbedingungen und
der Messgenauigkeit einen Vergleich unterschiedlicher Datensätze
nahezu unmöglich. Dabei kann bereits durch die Angabe einiger wesentlicher
Analyse- und Prozessparameter eine projektĂĽbergreifende
Auswertung erfolgen und ein erheblicher Wissensgewinn generiert
werden. Besonders dann, wenn kostenintensive Messkampagnen
nur im begrenzten Umfang durchfĂĽhrbar sind, verbessern sich durch
weitere Messdaten aus anderen Studien die Sicherheit und damit
die Aussagekraft der Ergebnisse bei gleichzeitig geringem Mehraufwand.
Die folgenden Ausführungen zu verschiedenen Messgeräten und
-methoden zur Bestimmung von Permanentgaskonzentrationen sowie
von Teergehalten im Produktgas von Holzvergasungsanlagen
erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch soll die
exemplarische Darstellung allgemeine Hinweise fĂĽr den Umgang
mit Messdaten geben und die Nutzer von Messdaten für mögliche
Probleme sensibilisieren, um Fehler bei der Auswertung zu minimieren.
Damit ergänzt das Handbuch „Produktgasmessmethoden – Biomassevergasung“
neben den Methodensammlungen „Biogas“ und
„Feinstaub“ die Arbeiten rund um die Methodenharmonisierung im
Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“.
GroĂźer Dank fĂĽr die unermĂĽdliche UnterstĂĽtzung gilt allen Projektpartnern,
den Stadtwerken Rosenheim, der Burkhardt GmbH, der
Spanner Re² GmbH und dem Projektteam der Programmbegleitung
des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
Messmethodensammlung Feinstaub: Methodenvorschlag zur Feinstauberfassung an Feuerungsanlagen fĂĽr feste biogene Brennstoffe
Bereits lange vor der Debatte ĂĽber den Umbau der Energieversorgung,
hin zu mehr erneuerbaren Energien, wurde Holz fĂĽr die Erzeugung
von Wärme verwendet. Gegenwärtig werden knapp drei
Viertel aller aus Erneuerbaren Energien bereitgestellten Wärme
durch feste biogene Brennstoffe gedeckt (Musiol et al., 2012).
Der überwiegende Teil (knapp die Hälfte) kommt dabei aus kleinen
Holzfeuerungsanlagen. Die Verbrennung von Holz und anderen
festen Brennstoffen biogener Herkunft trägt damit zu einem
sehr großen Teil dazu bei, dass die von den Menschen benötigte
Energie aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt wird. Die von
der Bundesregierung verfolgten Klimaschutzziele sind auch deshalb,
ohne die Verbrennung von Holz in Kleinfeuerungsanlagen
nicht erreichbar.
Die aktuelle Forschung zeigt allerdings auch, dass die Verbrennung
von Holz in Kleinfeuerungsanlagen nennenswerte Emissionen,
vor allem auch Feinstaubemissionen, verursacht und so
maßgeblich zur Luftbelastung beiträgt (Birmili et al., 2008; Hausmann,
2010; Struschka et al., 2008). Die in der Luft verteilten
Feinstäube können sich dabei auf sehr unterschiedliche Weise
negativ auswirken. Es können sich bestimmte Komponenten, auf
Grund ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften in der Luft
anreichern. Die Gefahr diesen Komponenten ausgesetzt zu sein,
erhöht unter anderem das Risiko für Atemwegserkrankungen (Dockery
et al., 1993).
Daher ist eines der Ziele des Förderprogramms zur Optimierung
der energetischen Biomassenutzung des BMU, den vermeintlichen
Zielkonflikt zwischen Klimaschutz bzw. Treibhausgasminderung
und der Luftreinhaltung durch Projekte zur Minderung von
schädlichen Emissionen zu lösen. Dieses Spannungsfeld aus
Luftreinhaltung und Ausbau der thermochemischen Biomassekonversion
wurde bereits in der Vergangenheit erkannt und es
wurden erste Ansätze zur Emissionsminderung aufgezeigt (Lenz
et al., 2010). Im Förderprogramm werden nun gezielt innovative
Ansätze zur Emissionsminderung entwickelt.
Allen diesbezĂĽglich bearbeiteten Projekten ist gemein, dass
Emissionen gemessen werden mĂĽssen. Dies betrifft neben den
gasförmigen Emissionen insbesondere eben auch die Feinstaubemissionen.
Hierbei gibt es in der Praxis eine Reihe unterschiedlicher
Randbedingungen, die einen Einfluss auf das Messergebnis
haben und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse einschränken
können (Typenprüfungen, Labormessungen, Feldmessungen,
Schornsteinfegermessungen usw.). Auch die verwendeten Messgeräte
und die eingesetzten Messprozeduren unterscheiden sich
teilweise deutlich voneinander. Dass das Messen von Staubpartikeln
und insbesondere die Beurteilung der Wirkung, die diese
Stäube auf den Menschen und die Umwelt ausüben keine leichte
Aufgabe ist zeigen regelmäßig vorgestellte Studien (Mudgal &
Turbé, 2009; Orthen et al., 2007; Rödelsperger et al., 2009; UBA,
2008; Wiedensohler et al., 2012).
Mit der Novellierung der 1. BImSchV im Jahr 2010 wurden die
Emissionsanforderungen, die an kleine Holzfeuerungsanlagen
gestellt werden, verschärft. Die Untersuchung und Einführung
neuer und vor allem präziser Messverfahren gewinnt seit dem
kontinuierlich an Bedeutung. Vor allem fĂĽr die Weiterentwicklung
von Feuerungstechniken mit auĂźerordentlich niedrigen Staubemissionen
ist der Einsatz von hochauflösender Messtechnik
erforderlich. Die etablierte zeitlich aufwendige gravimetrische
Bestimmung von Staubkonzentrationen ist hierbei nicht immer
ausreichend. Die zeitaufgelöste Bestimmung der Staubkonzentrationen
z. B. durch Zählung von einzelnen Partikeln rückt in den
Fokus des Interesses. Verschiedene Anbieter vertreiben Geräte,
die auf den ersten Blick verlässliche Messwerte generieren, die
aber im Vergleich der Geräte untereinander erhebliche Abweichungen
offenbaren. Zudem zeigen die Erkenntnisse der letzten
Jahre, dass sich gerade Aerosole aus einer unvollständigen
Verbrennung fester Biomasse, abhängig von den Umgebungsbedingungen,
erheblich verändern können. Neben diesen eher
akademisch-wissenschaftlichen Herausforderungen weist der Alltag
der Staubmessung im Labor, aber insbesondere auch im Feld
zusätzliche – häufig nicht unerhebliche – Herausforderungen auf,
die eine Vergleichbarkeit der Messwerte zwischen verschiedenen
Projekten weiter erschweren.
Insofern erscheint es als eine der wesentlichen Herausforderungen
eines Begleitprogramms fĂĽr Projekte zur Minderung von
Staubemissionen diese Zielgröße so gut es möglich ist unter
vergleichbaren, reproduzierbaren und allgemein anerkannten
Methoden zu ermitteln – dies insbesondere auch in dem Kontext
zunehmender europäischer Bemühungen, vereinheitlichte Messverfahren
festzulegen
Kleintechnische Biomassevergasung
Der DBFZ Report 18 „Kleintechnische Biomassevergasung - Option für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung“ fasst die wichtigsten Ergebnisse des Verbundvorhabens „Bundesmessprogramm zur Weiterentwicklung der kleintechnischen Biomassevergasung“ zusammen. Während der Projektlaufzeit von 2009 bis 2012 wurden mit Mitteln des BMU-Förderprogramms „Forschung und Entwicklung zur klimaeffizienten Optimierung der energetischen Biomassenutzung“1 reale Biomassevergasungsanlagen umfassend analysiert und bewertet. Zusammen mit den Projekterfahrungen des Deutschen Biomasseforschungszentrums gemeinnützige GmbH (DBFZ), der Hochschule Zittau-Görlitz (HSZG), des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE), werden auf dieser Grundlage Erkenntnisse über den Entwicklungsstand und -perspektiven in technische und methodische Grundlagen eingebettet sowie Akteuren aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Weiterhin geben die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung realer Anlagen und vielversprechender Konzepte basierend auf Einzel-, Verbund- und Langzeitmessungen vor Ort einen Überblick hinsichtlich:
- der technischen Verfügbarkeit, der Leistungsfähigkeit und der Optimierungsansätze,
- der Wirtschaftlichkeit und der limitierenden sowie begĂĽnstigenden Faktoren,
- der Treibhausgasemissionen und der damit einhergehenden THG-Minderungspotenziale und
- der THG-Vermeidungskosten dieses Nutzugspfades von Biomasse.
Einführend sind die Grundlagen der kleintechnischen Biomassevergasung, also Stand der Technik, wobei mögliche Einsatzstoffe, Verfahren und Nutzungsoptionen im Fokus stehen, dargestellt. Zusammen mit der Beschreibung der notwendigen Messtechnik für eine hinreichend genaue Anlagenbilanzierung und -bewertung kann sich auch der Leser mit geringen Vorkenntnissen zunächst einen Überblick verschaffen. Die Entwicklung des Anlagenbestandes und der politischen Rahmenbedingungen verdeutlicht den derzeitigen Trend in dieser Branche.
Letztlich sollen die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung einen umfassenden und transparenten Einblick in die Leistungsfähigkeit der kleintechnischen Biomassevergasung gewähren. Bestehende Probleme, Ansätze zu deren Lösung und Vorteile einer bisher verschlossenen Branche der kleintechnischen Biomassevergasung werden klar herausstellt, damit diese Ihren Beitrag für eine nachhaltige Energiebereitstellung leisten kann
Kleintechnische Biomassevergasung
Der DBFZ Report 18 „Kleintechnische Biomassevergasung - Option für eine nachhaltige und dezentrale Energieversorgung“ fasst die wichtigsten Ergebnisse des Verbundvorhabens „Bundesmessprogramm zur Weiterentwicklung der kleintechnischen Biomassevergasung“ zusammen. Während der Projektlaufzeit von 2009 bis 2012 wurden mit Mitteln des BMU-Förderprogramms „Forschung und Entwicklung zur klimaeffizienten Optimierung der energetischen Biomassenutzung“1 reale Biomassevergasungsanlagen umfassend analysiert und bewertet. Zusammen mit den Projekterfahrungen des Deutschen Biomasseforschungszentrums gemeinnützige GmbH (DBFZ), der Hochschule Zittau-Görlitz (HSZG), des Fraunhofer Instituts für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) und des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE), werden auf dieser Grundlage Erkenntnisse über den Entwicklungsstand und -perspektiven in technische und methodische Grundlagen eingebettet sowie Akteuren aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Weiterhin geben die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung realer Anlagen und vielversprechender Konzepte basierend auf Einzel-, Verbund- und Langzeitmessungen vor Ort einen Überblick hinsichtlich:
- der technischen Verfügbarkeit, der Leistungsfähigkeit und der Optimierungsansätze,
- der Wirtschaftlichkeit und der limitierenden sowie begĂĽnstigenden Faktoren,
- der Treibhausgasemissionen und der damit einhergehenden THG-Minderungspotenziale und
- der THG-Vermeidungskosten dieses Nutzugspfades von Biomasse.
Einführend sind die Grundlagen der kleintechnischen Biomassevergasung, also Stand der Technik, wobei mögliche Einsatzstoffe, Verfahren und Nutzungsoptionen im Fokus stehen, dargestellt. Zusammen mit der Beschreibung der notwendigen Messtechnik für eine hinreichend genaue Anlagenbilanzierung und -bewertung kann sich auch der Leser mit geringen Vorkenntnissen zunächst einen Überblick verschaffen. Die Entwicklung des Anlagenbestandes und der politischen Rahmenbedingungen verdeutlicht den derzeitigen Trend in dieser Branche.
Letztlich sollen die Ergebnisse der technisch-ökonomisch-ökologischen Bewertung einen umfassenden und transparenten Einblick in die Leistungsfähigkeit der kleintechnischen Biomassevergasung gewähren. Bestehende Probleme, Ansätze zu deren Lösung und Vorteile einer bisher verschlossenen Branche der kleintechnischen Biomassevergasung werden klar herausstellt, damit diese Ihren Beitrag für eine nachhaltige Energiebereitstellung leisten kann
Messen und Bilanzieren an Holzvergasungsanlagen
Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ist fĂĽr eine weitere Datenverarbeitung
und den darauf aufbauenden Auswertungen unumgänglich.
Hier machen jedoch eine Vielzahl von Messverfahren und
-methoden sowie fehlende Angaben zu den Messbedingungen und
der Messgenauigkeit einen Vergleich unterschiedlicher Datensätze
nahezu unmöglich. Dabei kann bereits durch die Angabe einiger wesentlicher
Analyse- und Prozessparameter eine projektĂĽbergreifende
Auswertung erfolgen und ein erheblicher Wissensgewinn generiert
werden. Besonders dann, wenn kostenintensive Messkampagnen
nur im begrenzten Umfang durchfĂĽhrbar sind, verbessern sich durch
weitere Messdaten aus anderen Studien die Sicherheit und damit
die Aussagekraft der Ergebnisse bei gleichzeitig geringem Mehraufwand.
Die folgenden Ausführungen zu verschiedenen Messgeräten und
-methoden zur Bestimmung von Permanentgaskonzentrationen sowie
von Teergehalten im Produktgas von Holzvergasungsanlagen
erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch soll die
exemplarische Darstellung allgemeine Hinweise fĂĽr den Umgang
mit Messdaten geben und die Nutzer von Messdaten für mögliche
Probleme sensibilisieren, um Fehler bei der Auswertung zu minimieren.
Damit ergänzt das Handbuch „Produktgasmessmethoden – Biomassevergasung“
neben den Methodensammlungen „Biogas“ und
„Feinstaub“ die Arbeiten rund um die Methodenharmonisierung im
Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“.
GroĂźer Dank fĂĽr die unermĂĽdliche UnterstĂĽtzung gilt allen Projektpartnern,
den Stadtwerken Rosenheim, der Burkhardt GmbH, der
Spanner Re² GmbH und dem Projektteam der Programmbegleitung
des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
Messen und Bilanzieren an Holzvergasungsanlagen
Die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ist fĂĽr eine weitere Datenverarbeitung
und den darauf aufbauenden Auswertungen unumgänglich.
Hier machen jedoch eine Vielzahl von Messverfahren und
-methoden sowie fehlende Angaben zu den Messbedingungen und
der Messgenauigkeit einen Vergleich unterschiedlicher Datensätze
nahezu unmöglich. Dabei kann bereits durch die Angabe einiger wesentlicher
Analyse- und Prozessparameter eine projektĂĽbergreifende
Auswertung erfolgen und ein erheblicher Wissensgewinn generiert
werden. Besonders dann, wenn kostenintensive Messkampagnen
nur im begrenzten Umfang durchfĂĽhrbar sind, verbessern sich durch
weitere Messdaten aus anderen Studien die Sicherheit und damit
die Aussagekraft der Ergebnisse bei gleichzeitig geringem Mehraufwand.
Die folgenden Ausführungen zu verschiedenen Messgeräten und
-methoden zur Bestimmung von Permanentgaskonzentrationen sowie
von Teergehalten im Produktgas von Holzvergasungsanlagen
erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Dennoch soll die
exemplarische Darstellung allgemeine Hinweise fĂĽr den Umgang
mit Messdaten geben und die Nutzer von Messdaten für mögliche
Probleme sensibilisieren, um Fehler bei der Auswertung zu minimieren.
Damit ergänzt das Handbuch „Produktgasmessmethoden – Biomassevergasung“
neben den Methodensammlungen „Biogas“ und
„Feinstaub“ die Arbeiten rund um die Methodenharmonisierung im
Förderprogramm „Energetische Biomassenutzung“.
GroĂźer Dank fĂĽr die unermĂĽdliche UnterstĂĽtzung gilt allen Projektpartnern,
den Stadtwerken Rosenheim, der Burkhardt GmbH, der
Spanner Re² GmbH und dem Projektteam der Programmbegleitung
des Förderprogramms „Energetische Biomassenutzung“
Messmethodensammlung Feinstaub: Methodenvorschlag zur Feinstauberfassung an Feuerungsanlagen fĂĽr feste biogene Brennstoffe
Bereits lange vor der Debatte ĂĽber den Umbau der Energieversorgung,
hin zu mehr erneuerbaren Energien, wurde Holz fĂĽr die Erzeugung
von Wärme verwendet. Gegenwärtig werden knapp drei
Viertel aller aus Erneuerbaren Energien bereitgestellten Wärme
durch feste biogene Brennstoffe gedeckt (Musiol et al., 2012).
Der überwiegende Teil (knapp die Hälfte) kommt dabei aus kleinen
Holzfeuerungsanlagen. Die Verbrennung von Holz und anderen
festen Brennstoffen biogener Herkunft trägt damit zu einem
sehr großen Teil dazu bei, dass die von den Menschen benötigte
Energie aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt wird. Die von
der Bundesregierung verfolgten Klimaschutzziele sind auch deshalb,
ohne die Verbrennung von Holz in Kleinfeuerungsanlagen
nicht erreichbar.
Die aktuelle Forschung zeigt allerdings auch, dass die Verbrennung
von Holz in Kleinfeuerungsanlagen nennenswerte Emissionen,
vor allem auch Feinstaubemissionen, verursacht und so
maßgeblich zur Luftbelastung beiträgt (Birmili et al., 2008; Hausmann,
2010; Struschka et al., 2008). Die in der Luft verteilten
Feinstäube können sich dabei auf sehr unterschiedliche Weise
negativ auswirken. Es können sich bestimmte Komponenten, auf
Grund ihrer chemisch-physikalischen Eigenschaften in der Luft
anreichern. Die Gefahr diesen Komponenten ausgesetzt zu sein,
erhöht unter anderem das Risiko für Atemwegserkrankungen (Dockery
et al., 1993).
Daher ist eines der Ziele des Förderprogramms zur Optimierung
der energetischen Biomassenutzung des BMU, den vermeintlichen
Zielkonflikt zwischen Klimaschutz bzw. Treibhausgasminderung
und der Luftreinhaltung durch Projekte zur Minderung von
schädlichen Emissionen zu lösen. Dieses Spannungsfeld aus
Luftreinhaltung und Ausbau der thermochemischen Biomassekonversion
wurde bereits in der Vergangenheit erkannt und es
wurden erste Ansätze zur Emissionsminderung aufgezeigt (Lenz
et al., 2010). Im Förderprogramm werden nun gezielt innovative
Ansätze zur Emissionsminderung entwickelt.
Allen diesbezĂĽglich bearbeiteten Projekten ist gemein, dass
Emissionen gemessen werden mĂĽssen. Dies betrifft neben den
gasförmigen Emissionen insbesondere eben auch die Feinstaubemissionen.
Hierbei gibt es in der Praxis eine Reihe unterschiedlicher
Randbedingungen, die einen Einfluss auf das Messergebnis
haben und die Vergleichbarkeit der Ergebnisse einschränken
können (Typenprüfungen, Labormessungen, Feldmessungen,
Schornsteinfegermessungen usw.). Auch die verwendeten Messgeräte
und die eingesetzten Messprozeduren unterscheiden sich
teilweise deutlich voneinander. Dass das Messen von Staubpartikeln
und insbesondere die Beurteilung der Wirkung, die diese
Stäube auf den Menschen und die Umwelt ausüben keine leichte
Aufgabe ist zeigen regelmäßig vorgestellte Studien (Mudgal &
Turbé, 2009; Orthen et al., 2007; Rödelsperger et al., 2009; UBA,
2008; Wiedensohler et al., 2012).
Mit der Novellierung der 1. BImSchV im Jahr 2010 wurden die
Emissionsanforderungen, die an kleine Holzfeuerungsanlagen
gestellt werden, verschärft. Die Untersuchung und Einführung
neuer und vor allem präziser Messverfahren gewinnt seit dem
kontinuierlich an Bedeutung. Vor allem fĂĽr die Weiterentwicklung
von Feuerungstechniken mit auĂźerordentlich niedrigen Staubemissionen
ist der Einsatz von hochauflösender Messtechnik
erforderlich. Die etablierte zeitlich aufwendige gravimetrische
Bestimmung von Staubkonzentrationen ist hierbei nicht immer
ausreichend. Die zeitaufgelöste Bestimmung der Staubkonzentrationen
z. B. durch Zählung von einzelnen Partikeln rückt in den
Fokus des Interesses. Verschiedene Anbieter vertreiben Geräte,
die auf den ersten Blick verlässliche Messwerte generieren, die
aber im Vergleich der Geräte untereinander erhebliche Abweichungen
offenbaren. Zudem zeigen die Erkenntnisse der letzten
Jahre, dass sich gerade Aerosole aus einer unvollständigen
Verbrennung fester Biomasse, abhängig von den Umgebungsbedingungen,
erheblich verändern können. Neben diesen eher
akademisch-wissenschaftlichen Herausforderungen weist der Alltag
der Staubmessung im Labor, aber insbesondere auch im Feld
zusätzliche – häufig nicht unerhebliche – Herausforderungen auf,
die eine Vergleichbarkeit der Messwerte zwischen verschiedenen
Projekten weiter erschweren.
Insofern erscheint es als eine der wesentlichen Herausforderungen
eines Begleitprogramms fĂĽr Projekte zur Minderung von
Staubemissionen diese Zielgröße so gut es möglich ist unter
vergleichbaren, reproduzierbaren und allgemein anerkannten
Methoden zu ermitteln – dies insbesondere auch in dem Kontext
zunehmender europäischer Bemühungen, vereinheitlichte Messverfahren
festzulegen