95 research outputs found

    New forms of collaborative innovation and production on the internet : an interdisciplinary perspective

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    Contents Introduction 1 New forms of collaborative innovation and production on the Internet : Volker Wittke and Heidemarie Hanekop Interdisciplinary perspectives on collaborative innovation and production: Conceptual debates 2 Customer Co-Creation: Open Innovation with Customers : Frank Piller, Christoph Ihl and Alexander Vossen 3 Governing Social Production : Niva Elkin-Koren 4 Trust Management in Online Communities : Audun Jøsang 5 Building a reputation system for Wikipedia : Christian Damsgaard Jensen 6 Cooperation in Wikipedia from a Network Perspective : Christian Stegbauer Firm driven collaborative innovation and production: Case studies 7 Managing a New Consumer Culture: “Working Consumers” in Web 2.0 as a Source of Corporate Feedback : Sabine Hornung, Frank Kleemann and G. Günter Voß 8 Prosuming, or when customers turn collaborators: coordination and motivation of customer contribution : Birgit Blättel-Mink, Raphael Menez, Dirk Dalichau, Daniel Kahnert 9 Role Confusion in Open Innovation Intermediary Arenas : Tobias Fredberg, Maria Elmquist, Susanne Ollila, Anna Yström List of Contributor

    Wandel des wissenschaftlichen Publikationssystems durch das WWW? Die Wirkung wissenschaftlicher Suchportale und Suchmaschinen

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    "Das World Wide Web und Wissenschaftskommunikation sind seit den Anfängen des WWW eng miteinander verknüpft. Es verändert die Art und Weise, wie Wissenschaftler kommunizieren, kooperieren und publizieren. Zwar unterscheiden sich Online-Journale nur wenig von den vormals gedrucken Versionen, und sie werden überwiegend von den etablierten Verlagen produziert, den es in diesem Medienwechsel gelungen ist, ihre Position im Publikationssystem zu erhalten, indem sie sich selbst an die Spitze des Wechsels setzten. Auch heute sind sie für die Reputation von Wissenschaftlern und die Governance des Wissenschaftssystems entscheidend. Aber hat sich im wissenschaftlichen Publikationssystem tatsächlich nichts Wesentliches verändert? Der Beitrag argumentiert demgegenüber, dass die neu entstehenden wissenschaftlichen Suchportale und Suchmaschinen das Suchverhalten von Wissenschaftlern verändern und die Aufmerksamkeit in neuer Weise steuern. Diese Veränderungen werden sich – so die These – auf die Wahrnehmung von wissenschaftlicher Relevanz und Reputation auswirken und sich letztlich auch in den Zitationen und in bibliometrisch messbaren Indikatoren widerspiegeln. Der Beitrag zeigt anhand von Befragungsergebnissen, dass sich im Publikationssystem eine neue organisatorische Ebene von Suchfunktionen herausbildet. Allerdings verläuft diese Entwicklung in den wissenschaftlichen Fächern sehr unterschiedlich; dies betrifft sowohl die Nutzung bestimmter, fächerspezifischer Suchportale, als auch die auf diese Weise gefundenen und rezipierten Publikationen. Die jeweils dominanten, fachspezifischen Suchportale prägen das Such- und Rezeptionsverhalten. Mit den Betreibern der Suchportale treten neue Akteure im Publikationssystem auf, neben Google als Suchmaschinenbetreiber spielen hier Organisationen aus der Wissenschaft eine wichtige Rolle, aber auch kommerzielle Verlage. Der Wandel des Publikationssystems ist inkrementell, vor allem aber sind die Wirkungen des WWW in den Fächern unterschiedlich." (Autorenreferat

    Communitybasierte Produktion mit Unternehmen: ein neuer Produktionsmodus im Web?

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    Nutzer und Kunden beteiligen sich im Rahmen von Interessencommunities im Web an der Herstellung der von ihnen genutzten Produkte und Services. Der Modus der Produktion mit solchen volatilen, unabhängigen, nicht in den Kontext einer Organisation eingebundenen Akteuren basiert auf selbstgewählten, kleinteiligen und modularen Beiträgen im Rahmen von inkrementellen, nicht ex ante planbaren Prozessen. In dem Beitrag werden zwei Fälle vorgestellt - ein Userforum und eine Open Source Community - in denen Unternehmen solche communitybasierten Produktionsprozesse initiieren und organisieren. Die komplexe Koordination erfolgt durch eine webbasierte Kollaborationsplattform, deren Betreiber die Unternehmen sind. Trotz ihrer Unterschiedlichkeit zeigen beide Fallstudien, dass die Koordination verteilter Produktionsprozesse mit Nutzern hochgradig formalisiert und vollständig IT-basiert gesteuert wird. Kollaborationsplattformen sind eine zentrale Komponente dieses Produktionsmodus, mit denen Unternehmen nicht nur Beteiligungsmöglichkeiten schaffen, sondern durch die implementierten Regeln Prozesse koordinieren und kontrollieren

    Transition of scientific journals to Gold Open Access: Opportunity or risk for science?

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    Das Internet weckte Erwartungen auf offenen und kostenfreien Zugang zu den neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft, wie ihn die Open-Access-Bewegung seit 15 Jahren fordert. Bis heute sind ein Drittel der Aufsätze in Open-Access-Archiven oder OA‑Journalen verfügbar. Die Marktposition der großen Verlage ist stärker als zuvor. Wissenschaftsallianzen wollen Open Access jetzt in Lizenzverhandlungen mit den Verlagen durch eine generelle Umwandlung des Geschäftsmodells durchsetzen. Statt des Zugangs soll künftig die Publikation kostenpflichtig sein. Der Beitrag diskutiert mögliche Risiken für die offene, ungehinderte Publikation neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Gegenwärtig werden drei Ansätze verfolgt: Erstens, finanzielle Hürden für die Publikationschancen von AutorInnen werden durch pauschale Zahlung der Publikationsgebühren vermieden. Zweitens, das Risiko wird durch die Wahlmöglichkeit zwischen OA oder kostenfreier Publikation zunächst umgangen – mit Risiken für die Umwandlungsstrategie. Drittens, individuelle Publikationsgebühren für AutorInnen werden durch Arbeitgeber oder Förderer erstattet – mit Risiken für Publikationsmöglichkeiten, die empirisch untersucht werden sollten.The advent of the Internet gave rise to the expectation of open access to scientific knowledge and latest findings, which has been called for by the open access movement for the past 15 years. As yet, only one-third of scientific articles are available in open access archives or Open Access journals. Major publishers are in a stronger market position than ever. Alliances of scientific organizations now seek to achieve open access in licensing negotiations with publishers by overhauling the business model. Rather than charging for access, fees should be paid for publication. The article looks at potential risks to the open, unfettered publication of new scientific findings. Currently, three approaches are being pursued: (1) charging research institutions a flat publication fee to remove the burden from authors, (2) giving authors a choice between paid open access publication and free publication without open access, and (3) having the fees paid by authors and reimbursed by their institutions – which may imperil open and unrestricted publication, an effect that must be empirically analyzed

    Strukturbiologische Charakterisierung des ABC-Transporters LmrA aus L. lactis und des Substratbindeproteins EhuB aus S. meliloti

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    ATP-binding cassette (ABC) Transporter sind ubiquitäre Membranproteine, die die Hydrolyse von ATP in der Regel an die Translokation unterschiedlichster Substrate über biologische Membranen koppeln. Sie bilden eine der größten Familien von aktiven Transportern, werden in allen drei Reichen des Lebens gefunden und sind an einer Vielzahl physiologischer und pathophysiologischer Vorgänge beteiligt. Auf Grund ihrer zentralen Bedeutung für viele zelluläre Prozesse wurden in der hier vorliegenden Arbeit ausgewählte ABC-Transporter bzw. ihre Komponenten strukturell untersucht, mit dem Ziel einen Beitrag zur Aufklärung ihrer molekularen Mechanismen zu leisten. Das erste untersuchte System war der MDR-ABC-Transporter LmrA aus L. lactis, der auf Grund seiner funktionalen Austauschbarkeit mit dem humanen P-Glykoprotein ein geeignetes Modellsystem zur strukturellen Untersuchung dieser medizinisch relevanten Klasse von ABC-Transportern darstellte. In einem ersten Schritt zu seiner Kristallisation wurde durch die Analyse von 43 Protein-Detergens-Kombinationen eine für strukturbiologische Untersuchungen geeignete Proteinpräparation etabliert. Unter Verwendung von FOS-CHOLINE-16 wurde eine bis zur Homogenität gereinigte, monodisperse und stabile Proteinlösung zur Kristallisation gewonnen, mit der eine breit angelegte Analyse des n-dimensionalen Kristallisationsraums von LmrA durchgeführt wurde. Im Zuge der Analyse von insgesamt 9600 Bedingungen wurden vier verschiedene Kristallformen erhalten. Die Datenaufnahme lieferte für die Kristallform 2 unter Verwendung von Synchrotronstrahlung eine schwache Streuung bis zu einer Auflösung von 20 Å. In einem weiteren Projekt wurden die molekularen Grundlagen der Substratspezifität des ABC-Importers Ehu aus S. meliloti untersucht. Hierfür wurde die Kristallstruktur seines Substratbindeproteins EhuB im Komplex mit den kompatiblen Soluten Ectoin bzw. Hydroxyectoin mit einer Auflösung von 1,9 Å bzw. 2,5 Å gelöst. Die beiden erhaltenen Strukturen zeigten einen für Substratbindeproteine der Gruppe II typischen Aufbau aus zwei globulären Domänen, die durch zwei Segmente der Polypeptidkette verbunden wurden. Die Substratbindungsstelle von EhuB war, wie für Substratbindeproteine erwartet, in der Spalte zwischen den beiden globulären Domänen lokalisiert. Ihre Analyse zeigte eine Interaktion des Proteins mit der negativ geladenen Carboxylat-Gruppe der Substrate durch die Bildung von Salzbrücken mit der Seitenkette von Arg85 sowie mittels Wasserstoffbrückenbindungen mit den Hauptketten-Stickstoffatomen von Phe80 und Thr133. Im Unterschied dazu waren für die Bindung des kationischen Anteils der Substrate wesentlich seine Wechselwirkungen mit den aromatischen Resten Phe24, Tyr60 und Phe80 verantwortlich, die durch ihre räumliche Anordnung eine optimale Bindungsstelle für die delokalisierte positive Ladung der Substrate bildeten. Die Bedeutung dieser wahrscheinlich auf Kation-TT und van der Waals Interaktionen beruhenden Wechselwirkungen für die Substratbindung konnten – aufbauend auf der Kristallstruktur – in Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Prof. E. Bremer (Universität Marburg) bestätigt werden. Neben den beschriebenen Interaktionen wurde der kationische Anteil der Substrate durch zwei Salzbrücken mit der Seitenkette von Glu21 sowie durch eine Wasserstoffbrückenbindung mit der Hauptketten-Carbonyl-Funktion von Gly78 gebunden. Bei der Bindung des Substrats Hydroxyectoin wurde im Vergleich zu Ectoin eine zusätzliche Wasserstoffbrückenbindung zwischen der Seitenkette von Glu134 und der lediglich in diesem Substrat vorhandenen Hydroxyl-Gruppe beobachtet, die für die dreieinhalbfach höhere Bindungsaffinität von EhuB für Hydroxyectoin gegenüber Ectoin verantwortlich zu sein scheint. Der Vergleich der an der Substratbindung beteiligten Interaktionen in EhuB mit den ebenfalls für kompatible Solute spezifischen Substratbindeproteinen ProX aus E. coli, ProX aus A. fulgidus und OpuAC aus B. subtilis enthüllte gemeinsame Prinzipen der untersuchten Proteine zur Bindung dieser Klasse von Substraten. Von besonderer Bedeutung waren dabei die von bestimmten aromatischen Resten ausgehenden Wechselwirkungen mit dem kationischen Anteil der Substrate, die wahrscheinlich auf Kation-TT und van der Waals Interaktionen beruhen. Im Detail zeigten die Substratbindungsstellen der untersuchten Proteine jedoch signifikante Unterschiede, die eine Anpassung an die für ihre Aufgabe benötigte Bindungsaffinität und das zu bindende Substrat zu sein scheinen

    Die Herausbildung neuer Nutzungsformen von IuK-Technologien: ein empirisches Forschungsdesign basierend auf Nutzungsexperimenten

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    "Internet und mobile Kommunikationstechnologien haben weit reichende Veränderungen im Alltag und in den sozialen Beziehungen der Menschen ausgelöst. Dennoch tut sich die Technik- und Kommunikationssoziologie auch hier nach wie vor schwer damit, Technikentwicklung und Aneignung als wechselseitigen Prozess zu empirisch zu untersuchen. Ein prozessbegleitendes Forschungsdesign bietet sich an, allerdings besteht dessen Schwierigkeit darin, dass der Endpunkt (des Prozesses) in Form einer reifen Technologie und sozial verfestigten Nutzungspraxen (noch) offen ist. Im Folgenden soll ein qualitatives Forschungsdesign beschrieben werden, mit dem die Herausbildung neuer Nutzungsformen im Aneignungsprozess von neuen Internetanwendungen untersucht werden kann. Im Mittelpunkt des Designs stehen qualitative Fallanalysen zur Nutzung innovativer Internetanwendungen. Zwei Gründe sprechen für den Einsatz qualitativen Methoden: erstens setzen die Untersuchungen in einem Entwicklungsstadium an, in dem es (noch) keine Massen-Diffusion gibt (nur early adopter). Zweitens zielt die Fragestellung nicht auf die quantitative Ausbreitung, sondern auf die qualitative Dimension von Nutzungsformen. Nutzungsformen (im Verständnis der Verfasserin) manifestieren sich in alltäglichen Handlungspraxen im Einsatz der Technologie. Sie sind i.d.R. routinisierte Handlungen, denen explizite und implizite soziale Regeln zugrunde liegen. Sie beziehen sich auf ein sozial verfestigtes Set an Handlungsmustern mit einer spezifischen sozialen Bedeutungszuweisung. Soziale Erwartungen, Konventionen und Regeln, die mit einer bestimmten Technologie verknüpft werden, führen dazu, dass die sich Nutzungsformen meist pfadabhängig weiterentwickeln. Ziel des empirischen Forschungsdesigns ist es, die Herausbildung derartiger Nutzungsformen bei neuen Internet- und Mobilkommunikationsanwendungen zu untersuchen. Das empirische Design beruht auf einer Kombination von strukturiertem Nutzungstest und Fokusgruppendiskussion. Die im Test gesammelten Erfahrungen sind Gegenstand der Fokusgruppendiskussion, in der die Teilnehmer ihre Erfahrungen reflektieren. In der Auswertung werden Kodierungsverfahren eingesetzt, aber auch typologisierende Beschreibungen von Nutzungspraktiken. In dem Beitrag wird das Forschungsdesign am Beispiel einer Untersuchung von mobilen TV-Diensten auf dem Handy vorgestellt." (Autorenreferat

    Die neue Rolle der Anwender in internetbasierten Innovationsprozessen

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    Die aktive Rolle von Kunden und Anwendern in Innovations- und Produktionsprozessen ist in den Sozialwissenschaften ein seit mehr als 30 Jahren bekanntes Phänomen, mit dem Internet allerdings gewinnt die Beteiligung zahlreicher Anwender eine neue Qualität. Sie zielt nicht mehr nur auf den eigenen Bedarf, sondern auf die Entwicklung hoch komplexer, konkurrenzfähiger Massenprodukte und -Leistungen durch weltweit verteilte Kollaboration. Die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia gelten als besonders weitreichende und leistungsfähige Varianten dieser neuen Form internetbasierter Anwenderbeteiligung. Neuere ökonomische Ansätze propagieren daher eine weitreichende Öffnung der Innovationsstrategien von Unternehmen für die Beteiligung von Kunden oder Anwendern. Insgesamt leidet die Debatte allerdings aus unserer Sicht darunter, dass die Beteiligung der Anwender in diesen höchst arbeitsteiligen Innovationsprozessen nicht differenziert analysiert wird - ihre konkrete Rolle bleibt vage. Auf der Basis vorliegender Studien über die Open Source Softwareentwicklung und Wikipedia zeigen wir, dass Anwender während des gesamten Entwicklungsprozesses mit kleinschrittigen, insgesamt aber sehr weit reichenden Verbesserungen zur Optimierung und Weiterentwicklung von Produkten- und Leistungen beitragen. Diese Form der Anwenderbeteiligung ist allerdings - so unsere These - organisatorisch und sozial höchst voraussetzungsvoll. Zum einen setzt sie die Organisation eines offenen, transparenten, kleinschrittigen und rekursiven Innovations- und Produktionsprozess voraus. Zum anderen bedarf sie einer besonderen sozialen und institutionellen Rahmung durch eine Community, in der Regeln und Normen etabliert sind, die von jenen Regeln abweichen, nach denen Produktentwicklung innerhalb kommerzieller Wertschöpfungsprozesse koordiniert wird. Wir kennzeichnen diese Form der Produktentwicklung als kollaborativen Innovationsprozess. Ob diese organisatorischen und sozialen Voraussetzungen erfüllt werden, wäre demnach entscheidend dafür, ob und in welcher Weise die neuen Formen massenhafter Anwenderbeteiligung in Wertschöpfungsprozesse von Unternehmen integriert oder in anderer Weise mit kommerzieller Wertschöpfung verknüpft werden.In the field of social science, the active role of customers and users in innovation and production processes is a phenomenon that has been debated for more than thirty years. However, with the development and expansion of the internet, this role is acquiring a new quality. Users no longer produce single products for their own needs, but rather highly competitive and complex mass products and services with the help of worldwide collaboration and distribution. The Open Source software development and Wikipedia are exemplary for especially far-reaching and efficient variations of this new form of internet-based user participation. Stimulated by these examples, more recent economic approaches suggest a new "open" paradigm for innovation strategies of firms. Altogether, the debate is suffering because user participation in these development processes, which are based on a complex division of labour, are only being analysed in an imprecise and undifferentiated way - that is, the exact role of the user remains vague. On the basis of available studies about Open Source software development and Wikipedia, we argue that the new quality of user participation lies in the fact that they participate in the whole development process with improvements that, although achieved in small steps, are on the whole very far-reaching and result in an optimisation and advancement of products and services. However, this form of user participation must fulfil many pre-conditions on the organisational as well as social and institutional levels. On the one hand, it calls for open, transparent and recursive innovation and production processes occurring in small steps. On the other hand, this form of collaboration demands a social and institutional frame formed by a community in which rules and norms are established. These deviate from those rules according to which product development is coordinated within commercial processes of value creation. We identify this specific form of product development as collaborative production. Whether this is compatible with value creation processes of firms from the perspective of social science will be decided on the basis of these organisational and social preconditions

    Ă–ffnung und SchlieĂźung von Innovationsprozessen in Open Source Projekten mit Unternehmensbeteiligung

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    In der Softwarebranche hat sich seit den 90er Jahren in Projekten der Open Source Softwareentwicklung (OSS) eine besondere Form gemeinschaftlicher Softwareproduktion etabliert, die zunehmend auch von Unternehmen strategisch eingesetzt bzw. adaptiert wird. Die OSS-Projekte ermöglichen durch die offene und kollektive Form der Wissensproduktion den Austausch zwischen heterogenen und formal unabhängigen Akteuren. Wissensbestände, die traditionell proprietär und auf viele unterschiedliche Akteure verteilt waren, können auf diese Weise zusammengebracht und geteilt werden, um Ressourcen zu bündeln und die Innovationskraft zu steigern. Durch die strategische Beteiligung an offenen, kollaborativen Formen der Wissensproduktion sichern sich Unternehmen den Zugang zu Wissen und Beiträgen externer Entwickler/innen für die Organisation verteilter, offener Innovationsprozesse. Die strategische Beteiligung von Unternehmen erfordert eine zumindest partielle Öffnung der unternehmensinternen Wissensproduktion, intern entwickelte Software wird in das OSS Projekt eingebracht und Mitarbeiter/Innen tauschen ihr Wissen und ihre Entwicklungen offen im Rahmen der OSS Community miteinander aus.Die strategische Beteiligung von Unternehmen an OSS-Projekten kann durch die Bereitstellung von finanziellen und personellen Ressourcen zur Stabilisierung der Communities beitragen, gleichzeitig beinhaltet sie jedoch auch ein extern induziertes Risiko der Schließung des offenen kollektiven Innovationsprozesses im Interesse einzelner Unternehmen. Denn durch die strategische Beteiligung von Unternehmen an OSS-Projekten kommen zusätzlich externe Akteure und Interessen mit je eigenen Schließungsmechanismen ins Spiel. Unternehmen stehen als kommerzielle Akteure vor dem Problem, dass sie als Organisationen primär operativ geschlossen sind, und die „Öffnung“ vormals intern organisierter Innovationsprozesse z.T. erhebliche Unsicherheiten aufwirft. Insbesondere sind offene Innovationsprojekte mit OSS-Communities für Unternehmen aufgrund der gemeinschaftlichen Governance der Community  nur schwer steuerbar und bei Beteiligung mit eigenen (Personal-)Ressourcen auch riskant. Um diese Risiken zu begrenzen, entwickeln Unternehmen eigene Schließungsmechanismen, um die Wirkung der partiellen Öffnung ihrer Innovationsprozesse zu steuern.Ausgehend von diesem doppelten Spannungsverhältnis von Öffnung und Schließung wird am Beispiel eines seit mehr als 15 Jahren fortbestehenden Open Source Projektes mit strategischer Beteiligung von Unternehmen analysiert, welcher verschiedenen Mechanismen sich die Community und die beteiligten Unternehmen bedienen, um den Innovationsprozess zu organisieren und zu steuern. Die zentralen Mechanismen von Öffnung und Schließung werden in ihrer Wechselwirkung herausgearbeitet und die daraus resultierenden Aushandlungsprozesse analysiert, in denen die Akteure das Spannungsverhältnis ausbalancieren und produktiv anwenden. Entscheidend ist die kollektive Handlungsfähigkeit der Community als eigenständiger Organisationsform, die durch Institutionalisierung und soziale Strukturierung ermöglicht wird. Darüber hinaus trägt auch die Bereitstellung von Personalressourcen und offenen Entwicklungsbeiträgen der strategisch involvierten Unternehmen zur Stabilisierung bei. Jede dieser Stabilisierungsmechanismen birgt gleichzeitig Schließungsrisiken, die von den Akteuren aktiv bearbeitet und ausbalanciert werden. Die Besonderheit dieser Konstellation besteht darin, dass der Balanceakt ganz wesentlich von den Entwickler/innen selbst in ihrer Doppelrolle übernommen wird. Doch auch die Unternehmensführung leistet ihren Beitrag zur Balance, indem sie im Unternehmen entwickelte Beiträge für das OSS Projekt öffnet und den Mitarbeiter/innen Spielräume für selbstorganisierte Aktivitäten für und in der Community einräumt.Diese Art des Umgangs mit dem Spannungsverhältnis macht den Balanceakt kompliziert und tangiert nahezu alle Aktivitäten der Akteure, im Gegenzug bietet sie Schutzmechanismen vor Alleingängen und dem Versuch einzelner Unternehmen die Steuerung des Projektes zu dominieren und die grundsätzliche Offenheit des Entwicklungsprozesses auszuschalten. Die gemeinschaftlichen Steuerungsmechanismen der OSS Community mit ihren kollektiven Handlungsorientierungen scheinen in besonderer Weise geeignet das Gesamtinteresse des Projektes gegenüber den Einzelinteressen von Unternehmen in den Vordergrund zu rücken. Anders als in herkömmlichen Unternehmensnetzwerken bezieht die Steuerung explizit die operative Ebene der Entwickler/innen in die Steuerung des Innovationsprozesses mit ein. Die Steuerung mittels gemeinschaftlicher Mechanismen impliziert allerdings nicht - wie von den frühen OSS Protogonisten und auch in der wissenschaftlichen Debatte erwartet - dass sich mit der OSS Produktion eine Alternative zu kapitalistischer Produktionsweise etabliert, vielmehr etabliert sich - so unsere These - in diesem Bereich der IT-Branche eine gemeinschaftliche Organisationsform für die Koordination überbetrieblicher kollaborativer Innovations- und Produktionsprozesse. Die Herausforderung für OSS-Projekte, aber auch für eine kritische Bestandsaufnahme aus soziologischer Perspektive liegt aus unserer Sicht darin, dieses (notwendige) Spannungsverhältnis offen zu legen und die Möglichkeiten des Ausbalancierens aufzuzeigen. Es zeigt sich, dass dabei weder die gemeinschaftliche Governance der  Community durch die Unternehmen außer Kraft gesetzt werden muss, noch die beteiligten Unternehmen der OSS-Community machtlos ausgeliefert sind
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