14 research outputs found
Vorkommen, Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik und medikamentelle Beeinflussung von Leberschäden beim Rind
Aufgabenstellung
Bei Milchkühen wird häufig in Verbindung mit Leistungsminderung und Gesundheits-störungen von einer Überlastung der Leber gesprochen. Makroskopisch sichtbare Veränderungen dieses Organes bei Not-, Krank-, aber auch bei Normalschlachtun-gen scheinen diese Meinung zu unterstützen. Da sich z.B. von 1950 mit 1851 kg bis 1985 mit 4370 kg (3,5% Fett) die durchschnittliche Jahresmilchleistung der Kühe in der DDR mehr als verdoppelte, Stammkühe sogar 7255 kg erreichten, wird aus die-ser Leistungsentwicklung und den damit verbundenen Anforderungen z. T. unkritisch schnell auf ein Leberversagen geschlossen, besonders dann, wenn zusätzliche Qua-litätsmängel des Futters vorliegen. Eine klinische Objektivierung des Leberzustandes wird allgemein für schwierig und die therapeutische Beeinflussbarkeit für wenig aus-sichtsreich gehalten. Aus dieser Situation wurde die Aufgabe abgeleitet,
- das gegenwärtige Vorkommen von Leberschäden beim Rind zu erfassen und zu analysieren
- die Bedeutung des Buttersäureeinflusses, der peripartalen Fütterung, eines Fut-terentzuges sowie einer medikamentell stimulierten Lipolyse für die Entstehung von Leberschäden und die Entwicklung pathologischer Prozesse zu untersuchen
- die Diagnostik von Leberschäden bei Berücksichtigung von Belangen der tierärzt-lichen Praxis zu objektivieren und
- Möglichkeiten zur medikamentellen Entlastung der Leber sowie ausgewählter Präparate auf leberschädigende Effekte zu prüfen
Bei der Bearbeitung bildeten die Lipidansammlung als die häufigste Schädigungsart der Leber sowie die freien Fettsäuren (FFS) im Blut und ihre Beziehung zu Kriterien der Leberfunktion den Schwerpunkt.
Material und Methodik
Das Vorkommen von Leberschäden wurde analysiert in
- 2 Milchproduktionsbetrieben (A und B) an 22 bzw. 18 SMR-Kühen mit einer Jah-resmilchleistung von 4500 bzw. 5350 kg FCM im peripartalen Zeitraum
- während 5-jähriger Stoffwechselkontrollen nach TGL 34313 in einem Bezirk bei Kühen 2 bis 8 Wochen p. p. mit einem Leistungsniveau zwischen 3500 bis 5000 kg FCM
- an 336 Rindern einer Medizinischen Tierklinik in den Jahren 1978 bis 1987
- an 941 not- und krankgeschlachteten Rindern (895 Kühe, 46 Mastbullen) zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB A und B)
mit klinisch-chemischen (hpts. Bilirubin und ASAT im Blut sowie Leberlipide) und z. T. histologischen Methoden.
Zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden erfolgten Untersuchungen bei
- subakuter intraruminaler Buttersäurebelastung (0,5-, 1,0-,2,0 g/kg KM) an 42 Rin-dern
- 95 Kühen im peripartalen Zeitraum mit unterschiedlicher Fütterung, und zwar
• energiereich in der Trockenperiode (a. p.), bedarfsgerecht p. p.
• energiereich a. p., energiereduziert p. p.
• energiereduziert ab 4 bis 2 Wochen a. p., bedarfsgerecht p. p.
• nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes
- 10 Kühen und Schafen während 3-, 10- und 12-tägigen Futterentzuges sowie bei
- Intravenöser Adrenalinapplikation (3 Kühe, 0,5 mg/100 kg KM)
durch komplexe klinisch-chemische und histologische Analysen mit den Schwerpunk-ten Leberlipide sowie FFS, Bilirubin, ASAT, Ketonkörper und Glucose im Blut unter Einbeziehung weiterer Kriterien des Kohlenhydrat-, Fett-, Eiweiß- und Mineralstoff-wechsels, des Säure-Base-Haushaltes sowie von Hormonen.
Die Diagnostik von Leberschäden wurde bearbeitet durch
- methodische Untersuchungen zum Tagesverlauf der FFS sowie zum Einfluss ei-ner Adrenalinapplikation (9 bzw. 6 Rinder)
- Vergleich zwischen indirekter (Leberschwimmprobe) und direkter Leberlipid-bestimmung (59 Kühe)
- Analyse verschiedener Leberfunktions- und Stoffwechselparameter im periparta-len Zeitraum (40 Kühe)
- Analyse der Befunde von 101 not- und krankgeschlachteten Kühen.
In den Mittelpunkt wurden dabei die Leberlipide und die diagnostische Aussagefä-higkeit der FFS in Beziehung zu weiteren klinisch-chemischen sowie histologischen Parametern gestellt. Eine leberentlastende Wirkung wurde für Nicotinsäure an 20 Kühen bei 3 Tagen Futterentzug (5 und 10 g/d) sowie an 35 Kühen peripartal 1 Wo-che a. p. und 2 Wochen p. p. bei verschiedenen Dosierungen und z. T. Energiere-striktion, für Biliton® (Dehydrocholsäure) (5,5 g/d) an 9 Kühen peripartal sowie an 5 kranken Rindern getestet. Die Prüfung möglicher leberschädigender Effekte von ACTH (0,5, 0,6 und 1,0 IE/kg KM) und Glucocorticosteroiden (Prednisolut® - 0,5 mg/kg FM; Prednisolon 0,2, 04 und 0,6 mg/kg KM) erfolgte bei ein- und fünftägiger Applikation an 10 Schafen und 26 Kühen sowie für Phenylbutazon® (5 g/d) an 5 Kü-hen peripartal. Die zum Wirkungsnachweis eingesetzten Untersuchungsmethoden umfassten komplex klinisch-chemische Kriterien, im peripartalen Zeitraum auch Leis-tungsparameter sowie z. T. histologische Befundungen.
Von den erzielten Ergebnissen lassen sich folgende Thesen ableiten:
Thesen
1. Leberschäden dominieren bei Kühen in der Phase der Frühlaktation und zu-sätzlich ausgangs der Winterfütterung. Ketose, Geburts- und Puerperalstörun-gen, entzündliche Prozesse und Indigestionen sind häufig von Leberschäden begleitet.
Deshalb hat der Fütterung und Haltung der hochträchtigen und frischabge-kalbten Kühe, der ausgehenden Winterfütterung und der Verhütung der o. g. Krankheiten auch zur Prophylaxe von Leberschäden besondere Aufmerksam-keit zu gelten.
2. Untersuchungen in 2 Betrieben zufolge kommt die Leberverfettung bei 27% bzw. 56% der Milchkühe (4500, 5350 kg FCM) 1 bis 4 Wochen p. p. vor. Im gleichen Zeitraum liegen pathologische ASAT-Aktivitäten und Bilirubinkonzent-rationen bei 41% bzw. 56% der Kühe vor. Ihr Anteil verringert sich (21% bzw. 24%), wenn der Untersuchungszeitraum bis auf 8 Wochen p. p. ausgedehnt wird.
3. In den letzten 20 Jahren ist eine Verschiebung der Häufigkeit von Krankheiten mit Leberschäden zu beobachten. So treten hämolytische Anämien seltener auf. Fast die Hälfte der not- und krankgeschlachteten Kühe hat eine makroskopisch veränderte Leber. In ihnen überwiegt eindeutig die Leberver-fettung (55%) gegenüber reaktiv-entzündlichen (29%) und degenerativen Pro-zessen (16%).
4. Die Hauptursache gesteigerter Lipidkonzentrationen in der Leber von Milchkü-hen p. p. ist eine energetische Überfütterung in der Trockenstehperiode. Der Lipidgehalt der Leber steigt noch weiter an, wenn derartige Kühe vor der Ge-burt nicht mehr ausreichend energetisch versorgt werden. Deshalb ist der Hauptweg zur Verhütung der postpartalen Leberverfettung in der Fütterung der Milchkühe nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes zu sehen.
5. Dreiwöchige Buttersäurebelastung verursacht keine Leberschädigung. Zu be-achtlicher Fettansammlung in der Leber kommt es dagegen, wenn Kühen 3 Tage das Futter entzogen wird. Die bei der Verfütterung qualitätsgeminderter Silage oft zu beobachtenden Leberschäden haben demnach nicht unmittelbar ihre Ursache in dem hohen Buttersäuregehalt, sondern sind auf andere Fakto-ren zurückzuführen, zu denen u. a. auch die energetisch unzureichende Ver-sorgung zu zählen ist. Auch im Interesse der Verhütung von Leberschäden hat der Produktion von Silagen bester Qualität alle Aufmerksamkeit zu gelten.
6. Pathogenetisch geht der postpartalen Leberverfettung ein Konzentrationsan-stieg der FFS voraus. Sie erreichen ihr Maximum 1 Woche p. p. und damit früher als die Leberlipide. Umgekehrt folgt den sinkenden FFS-Konzentrationen auch eine Abnahme der Leberlipidkonzentration. Bei Futter-entzug wird die fehlende Energieaufnahme schnell durch einen deutlichen Konzentrationsanstieg der FFS angezeigt.
7. Bei Energiemangel besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,01) zwischen FFS und Bilirubin. Eine solche besteht auch, wenn die FFS-Konzentration durch i. v. Adrenalingaben gesteigert wurde. Dieser kausale Zusammenhang wird in der Literatur mit der Konkurrenz beider Metabolite um ein mikrosoma-les Transportprotein in den Leberzellen gedeutet.
8. In Energiemangelsituationen (postpartal, Futterentzug) treten regelmäßig stei-gende ß-OH-Butyrat (BHB)- Konzentrationen auf. Sie sind gegenüber dem Anstieg der FFS zeitlich versetzt und werden von Glucosekonzentrationen im Blutplasma bis gegen den unteren Grenzbereich als Zeichen der Kohlenhyd-ratverarmung begleitet.
9. Die Aktivität der ASAT ist postpartal durch puerperale Einflüsse (Karunkelab-bau u. a.) sowie Körpermasseverlust (Proteinabbau in Muskelzellen), nicht aber bei Futterentzug gesteigert. Die postpartal bestehenden gesicherten Be-ziehungen zwischen ASAT-Aktivität und Leberlipidkonzentration sind mittelba-rer Art. ASAT-Aktivitäten und BHB-Konzentration verlaufen nicht regelmäßig parallel.
10. Klinische Störungen gehen peripartal überwiegend mit erhöhten Leberlipid-konzentrationen einher. Keine Beziehungen bestehen zwischen Konzeptions-erfolg einerseits und den Konzentrationen der FFS und Leberlipide 1 und 2 Wochen p. p. andererseits. Bei später zuchtuntauglichen Kühen liegen die Pa-rameter Ketonkörper, Leberglycogen und die GGT im peripartalen Zeitraum gehäuft außerhalb des xˉ ± s-Bereiches. Gesichert indirekt bzw. direkt korrelie-ren die Fruchtbarkeits- und Milchleistungen mit dem Körpermasseverlust p. p.. Die individuellen Unterschiede zwischen Kühen sind beachtenswert.
11. Zur indirekten Bestimmung der Lipidkonzentration in der Leber eignet sich die Schwimmprobe. Für die Beziehung zwischen relativer Dichte (y)
sowie der Lipidkonzentration (x) gilt die Beziehung y=1,095 – 0,002 x bzw. x=500(1,095-y). Die Leberschwimmprobe wird zur Anwendung in der tierärztli-chen Praxis empfohlen. Bei der Interpretation der Lipidkonzentration ist die Abhängigkeit vom Laktationsstadium zu berücksichtigen. Peripartal besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,001) zwischen Energiedefizit und Konzentra-tion der Leberlipide.
12. Der chemisch bestimmbare Fettgehalt der Leber korreliert über eine Exponen-tialfunktion (p ≤ 0,001) mit dem histologisch in 4 bzw. 7 Klassen befundeten, jedoch liegen bei histologisch gering- und mittelgradigen Fettablagerungen i.d.R. chemisch noch keine unphysiologischen Lipidkonzentrationen vor. Die diagnostische Bedeutung der Gesamtlipidkonzentration in der Leber hängt von ihrer Genese ab und ist begrenzt.
13. Auf eine Leberverfettung kann diagnostisch mit hoher Sicherheit geschlossen werden, wenn die Konzentration der FFS, des Bilirubins und der Ketonkörper im Blut bzw. der FFS-Triglycerid-Quotient gesteigert sind. Das BHB verdient gegenüber den Gesamtketonkörpern den Vorzug, da es enger mit dem Leber-lipidgehalt korreliert. Pathologische Leberlipidkonzentrationen sind häufig, aber nicht immer mit erhöhten ASAT-Aktivitäten verbunden.
14. Bei der Interpretation der Parameter FFS, Bilirubin, Ketonkörper, ASAT und Leberlipide sind Einflüsse durch das Laktationsstadium, bei den FFS zusätz-lich durch Stress sowie bei FFS und BHB durch die Fütterung zu berücksichti-gen. Stress- und fütterungsbedingte Veränderungen erreichen aber nicht das Ausmaß wie z. B. bei der klinischen Ketose.
15. Eine klinisch-chemische Differenzierung reaktiv-entzündlicher und degenerati-ver Leberveränderungen ist mit den Parametern ASAT, GGT und Gesamtlipi-de möglich. Die ALAT verdeutlicht den Schweregrad von Leberschäden.
16. Triglyceride und Gesamtlipide widerspiegeln unterschiedliche Fütterungsin-tensität peripartal nur gering. Der FFS-Triglycerid-Quotient korreliert zwar eng mit dem Leberfett, rechtfertigt diagnostisch den Bestimmungsaufwand aber nicht. Blutglucose und Leberglycogen stehen zum Leberfett in negativer Be-ziehung. Gesamteiweiß, Harnstoff, Creatinin, Albumin und Cholesterol lassen nur in Einzelfällen bzw. nur bei schweren Leberalterationen gerichtete Kon-zentrationsabweichungen erkennen.
17. Zur Diagnostik von Leberschäden sind unter Berücksichtigung praktischer As-pekte zu empfehlen:
- für den Tierarzt in der Praxis: die Leberschwimmprobe
- für BIV und vergleichbare Einrichtungen:
1. Stufe - Bilirubin und Ketonkörper (gegebenenfalls differenziert)
2. Stufe - zusätzlich FFS, GLDH, GGT, ASAT, (ALAT)
3. Stufe - histologische Untersuchungen von Leberbioptat, Leberlipide,
-glycogen, gegebenenfalls unter Klinikbedingungen
Leberfunktionsproben (Bromsulphthalein, Indocyaningrün)
18. Nicotinsäure zeigt bei Futterentzug sowie im peripartalen Zeitraum günstige Effekte auf den Kohlenhydratstoffwechsel wirkt antiketogen, senkt den Biliru-binspiegel, schränkt aber die Lipolyse peripartal nicht nachhaltig ein. Nicotin-säureamid hat peripartal die gleichen Wirkungen. Die Anwendung der Nicotin-säure ist besonders zur Pro- und Metaphylaxe der Ketone zu empfehlen, ihre begrenzte Wirkung auf die Lipolyse unterstreicht aber mit Nachdruck, dass der Verhütung einer gesteigerten Lipolyse mit Leberverfettung alle Aufmerksam-keit zu widmen ist.
19. Dehydrocholsäure (Biliton®) beeinflusst den Stoffwechsel von Milchkühen postpartal durch Senkung der Bilirubin-, BHB- und FFS-Konzentrationen sowie ASAT-Aktivitäten günstig. Gleiche therapeutische Effekte können bei der Be-handlung von Kühen mit Ketose und Indigestionen erzielt werden. Biliton® kann ergänzend zur Leberschutztherapie zur Behandlung von Leberkrankhei-ten empfohlen werden. Bei sekundären Stoffwechselveränderungen ist die Elimination der primären Störung Voraussetzung für den Therapieerfolg.
20. Phenylbutazon® beeinflusst als Prostaglandin-Synthesehemmer den Fett-stoffwechsel. In der ersten Woche p.p. appliziertes Phenylbutazon® hat auf den Stoffwechsel, die Milch- und Fruchtbarkeitsleistungen negative Auswir-kungen. Sein Einsatz sollte in Belastungssituationen nicht unkritisch erfolgen.
21. Der Literatur sind mögliche negative Auswirkungen von ACTH und Glucocor-ticoiden auf den Fettstoffwechsel und die Leberfunktion zu entnehmen. Ver-änderungen der FFS-Konzentrationen im Blutplasma konnten aber experimen-tell weder nach einmaliger Gabe von ACTH und Prednisolut an Schafen, noch während fünftägiger Prednisolongaben an Rindern beobachtet werden. Auch die bei den Rindern durchgeführten histologischen Untersuchungen der Le-berbioptate erbrachten keinerlei Veränderungen.
22. Gegenüber Prednisolon® (100 und 300 mg/Kuh) steigert eine einmalige ACTH-Applikation (300 IE/Kuh) die Glucosekonzentration im Blutplasma stär-ker, bis zum 3. Tag post applicationem bleibt die Glucosekonzentration nach Prednisolongabe aber auf einem höheren Niveau. Dasselbe trifft für das Ge-samteiweiß zu. Aufgrund dieser längeren Wirkungsdauer ist dem Prednisolon® therapeutisch der Vorzug z. B. bei der Behandlung der Ketose einzuräumen.
23. Aus den Untersuchungen geht insgesamt ein häufiges Vorkommen von Lipi-dablagerungen in der Leber von Rindern verschiedenen Ursprungs hervor. Ih-re Diagnostik ist sicher über Leberbiopsie bzw. weitgehend sicher über die Konzentration der FFS, des Bilirubins und des BHB im Blutplasma möglich. Die Bedeutung der Lipidablagerung für den Gesamtorganismus sowie die Rol-le hormoneller Dysfunktionen für die Entstehung von Leberschäden bedürfen weiterer Bearbeitung. Auch zur Therapie von Leberschäden sind neue Unter-suchungen erforderlich.:1. Einleitung und Aufgabenstellung
2. Vorkommen von Leberschäden beim Rind
2.1 Literaturübersicht
2.2 Eigene Untersuchungen
2.2.1 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden (Leberverfettung) bei Kühen zweier Betriebe im peripartalen Zeitraum
2.2.2 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden in MVA eines Bezirkes bei Stoffwechselkontrollen gemäß TGL 34313
2.2.3 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Patientengut des WB Innere Medizin und Pathophysiologie, Leipzig,
2.2.4 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Einzugsbereich zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB)
3. Untersuchungen zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden beim Rind
3.1 Subakute Buttersäurebelastung beim Rind
3.2 Einfluss unterschiedlicher Fütterungsintensität sowie Haltungsform in der peripartale Periode auf die Leberfunktion bei Milchkühen
3.3 Einfluss von Futterentzug bei Kühen auf die Leberfunktion
4. Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
4.1 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind im peripartalen Zeitraum
4.2 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind an Schlachttieren
4.3 Methodische Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
5. Untersuchungen zur medikamentellen Beeinflussung der Leberfunktion beim Rind
5.1 Literatur
5. 2 Eigene Untersungen
5.2 .1 Einfluss von Nicotinsäure bzw. Nicotinsäureamid auf die Leberfunktion
5.2.2 Untersuchungen zum Einfluss von Phenylbutazon auf die Leberfunktion
5.2.3 Untersuchungen zum Einfluss von Biliton auf die Leberfunktion
5.2.4 Untersuchungen zum Einfluss von ACTH und Glucocorticoiden auf die Leberfunktion
6. Zusammenfassung
7. Angewendete Untersuchungsmethoden
8. Statistische Methoden, Abkürzungen und Zeichen
9. Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis, These
Internationale Konferenz: Prophylaxe von Herden- bzw. Produktionskrankhei-ten „ICPPD 2011“
Am 7. und 8. Oktober 2011 fand in Leipzig zum 36.Mal in Folge eine Tagung über „Labordiagnostik in der Bestandsbetreuung“ (http://www.vetmed.uni-leipzig.de/ik/wmedizin/labor/laborfortbildung.htm), - diesmal mit erweiterter Themen-stellung als internationale Konferenz „Prophylaxe von Herden- bzw. Produktions-krankheiten“, statt.
Ziel der Veranstaltung war, die Spezialisten verschiedenster Fachgebiete zusam-menführen, die sich mit der Gesundheit und Leistung von Nutztieren, d.h., vor allem Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel, beschäftigen, um die neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnisse auf den Nutztiersektor auszutauschen, und so zu tierartge-rechter Haltung und Tierschutz, Sicherung einer stabilen Tiergesundheit, Verbesse-rung des Tierseuchenschutzes, Verbesserung der Leistung, hoher Qualität und Si-cherheit tierischer Erzeugnisse sowie rentabler Produktion beizutragen.
Die mit ausgewiesenen Fachleuten als keynote speaker besetzten einzelnen Sektionen der diesjährigen Tagung orientierten sich an der Prophylaxe der wichtigs-ten Merzungsursachen bei Kühen:
• Fruchtbarkeitssteigerung (Opsomer, Gent, Bollwein, Hannover),
• Mastitisprophylaxe (Krömker, Hannover),
• Pansenstabilisierung (Gasteiner, Raumberg-Gumpenstein, Karatzias, Thessa-loniki),
• Labmagenverlagerung (Doll, Gießen, Grünberg, Utrecht),
• Stabilisierung des Energiestoffwechsels (Tönjes, Leipzig, Sauerwein, Bonn, Husvéth, Budapest),
• Gebärpareseverhütung (Staufenbiel, Berlin, Wittek, Wien) sowie
• Klauengesundheit (Mülling, Leipzig, Müller, Berlin).
Die insgesamt 24 Vorträge sowie 22 Poster wurden ergänzt durch Beiträge vieljähriger ausländische Partner aus Brno, Budapest, Curitiba (Brasilien), Ljubljana, Prag, Thessaloniki, Utrecht und West Lafayette (USA) sowie langjähriger inländi-scher Kooperationspartner, wie der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, des Landeskontrollverbandes Sachsen, der Landwirtschaftlichen Fachhochschule Bernburg, des Thüringer Rindergesundheitsdienstes und der III. Medizinischen Klinik für Endokrinologie, Leipzig. Zu den langjährigen Trägern der Tagungsreihe zählten auch Referenten des Rindergesundheitsdienstes Baden-Württemberg und des Lan-desamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Mecklen-burg-Vorpommern.
Zu Beginn der Tagung lag ein entsprechender Band, der auf 130 Seiten die Abstracts und auf 150 Seiten Zusammenfassungen von den Dissertationen zu Klau-entieren der Medizinischen Tierklinik, Leipzig, der Jahre 1993 bis 2011 enthält.:Schusser GF, Leipzig Stellenwert der Prophylaxe in der tierärztlichen Arbeit
Fruchtbarkeitssteigerung
Opsomer G, Gent, Belgien Metabolische Beeinflussung der Fruchtbarkeit
Bollwein H, Hannover Puerperalstörungen und Fruchtbarkeits-störungen - wie hängt das zusammen?
Albanat WA, Hüller A, Köller G, Einspa-nier A. Gottschalk J, Leipzig Zusammenhang zwischen Geburtsverlauf und stoffwechselrelevanter Parameter bei Milchkühen und Färsen
Biermayer W, Ludwigsburg Trächtigkeitsdiagnostik leicht gemacht
Troescher A, Limbur-gerhof Einfluss von CLA auf die Fruchtbar-keitsleistung
Husvéth F, Gaál, T, Elek P, Karcagi R, Budapest, Ungarn, Perth, Australien Effekte verschiedener Supplementationen (geschützte Fette, Cholin und Konjugierte Linolensäure) auf metabolische Leber- und Blutparameter bei Milchkühen und Schafen
Mastitisprophylaxe
Krömker V, Hannover Strategische Konzepte zur Prophylaxe von Mastitiden auf Herdenebe-ne
Karatzias H, Thessaloniki, Griechenland Zeolith in Prophylaxe und Therapie innerer Krankheiten
Ježek J, Ljubljana Methoden zur Überprüfung der Kolostrumver-sorgung der Kälber
Pansenstabilisierung
Gasteiner J , Raumberg-Gumpenstein, Österreich Erfahrungen zum Einsatz einer intraruminalen pH-Messeinheit auf intensiven Milchviehbetrieben
Kühnert M, Haufe S, Leipzig, Weinböhla Was leisten Huminsäuren?
Krüger M, Göcke M, Neuhaus J, Shehate M, Große-Herrenthey A, Klimke, K, Schrödl, W Effekte einer kombinierten polyclostridiellen und Clostridium botulinum Typ CD-Impfung auf den Nachweis des Erregers und seiner Toxine im Kot von an chronischem Botulismus erkrankten Kühen und Jungrindern
Seemann G, Stuttgart Blutbilder und biochemische Untersu-chungsergebnisse von Kühen mit Verdacht auf viszeralen Botulismus
Ollhoff D, Parana, Brasilien Das FAMACHA System zur Parasitenkontrolle bei kleinen Wiederkäuern
Labmagenverlagerung – Ätiologie – Therapieoptimierung
Doll K, Gießen Labmagenverlagerung - wo stehen wir heute?
Grünberg, W, Utrecht, Niederlande Hypokaliämie bei Milchrindern mit Labmagenverlagerung oder abomasalem Volvulus
Leonhard-Marek S, Hannover Beziehungen zwischen Kalium, Glucose und Labmagenmotorik
Goerigk D, Leipzig Dislocatio abomasi – und was kommt danach?
Rademacher G, Metz-ner M, Wieland M, Klee W, München Gehäuftes Auftreten von Leberschäden bei jungen Kälbern
Stabilisierung des Energiestoffwechsels
Tönjes A, Leipzig Humane Adipositas - Ätiologie und Konsequenzen
Sauerwein H, Bonn Metabolisches Syndrom beim Rind? Aktueller Stand
Aschenbach JR, Berlin Glucoseresorption bei Milchkühen als Ausweg aus der metabolischen Krise?
Jäkel L, Arnstadt Negative Energiebilanz – künftige Lösungsansätze
Siebert W, Jena Stoffwechselsituation in Thüringer Milchviehbeständen
Pache S, Köllitsch Sensortechnik zur Fruchtbarkeits- und Gesund-heitsüberwachung der Milchkuh
Zoche V, Lichtenwal-de fm-Milch Tiergesundheit – ein Monitoring-instrument für Milcher-zeugerbetriebe in Sachsen
Zieger P, Berlin Der HerdScan - Kommunikation zwischen Tierarzt und Landwirt
Scholz H, Engelhard T, Bernburg; Iden NSBA im Harn und DCAB der Ration
Sattler T, Leipzig Antioxidantien bei Rind (und Schwein) - von der Geburt bis zum Exitus letalis\"
Schmoll F, Wien, Österreich Blue tongue virus - ein kleiner Labor-fehler mit weitreichenden Konse-quenzen
Donat K, Jena Kälberverluste in 150 Thüringer Milchviehbeständen: Prävalenz viraler Pneumonieerreger und Einfluss von Haltungs-bedingungen
Gebärpareseverhütung
Staufenbiel R, Berlin Strategische Konzepte der Gebärparese-prophylaxe
Wittek T, Glasgow, UK Gebärparese - warum erkranken ältere Kühe?
Pichon S, Röthenbach a.d.Peg. Neue Bausteine zur Gebärparese
Müller A, Ludwigsburg Mangan - die Situation beim Pferd und Rind
Wolf C, Rostock Spurenelemente und ihre Transport- bzw. Funktions-Systeme
Stoebe S, Müller A, Coenen M, Vervuert I, Leipzig Selenversorgung beim Damwild in Gehegehaltung.
Klauengesundheit
Mülling C, Leipzig Klauen- und Hufrehe: Gemeinsamkeiten und Differenzen
Müller K, Berlin Messen ist Wissen - Erfassung und Interpretation von Daten zur Klauengesundheit
Rehage J, Hannover Wie lässt sich die Herdenprävalenz von Lahmheiten rasch senken?
Wilhelm K, Leipzig Frühdiagnostik der Laminitis mit Thermografie?
Kreher M, Bad Liebenwerda Klauenerkrankungen als Bestandsproblem: prophylaktische Erfahrungen
Poster
Fürll C, Hoffmann Th, Schemel H, Potsdam Verfahrenstechnische Grundlagen für das optimale Verdichten beim Einlagern von Siliergut in Horizontalsilos
Hoedtke S, Söffing R, Pieper B, Zeyner A, Rostock Bildung biogener Amine in Grassilagen bei alleiniger oder kombinierter Applikation eines biologischen und chemischen Siliermittels
Pichler M, Iwersen M, Gasteiner J, Drillich M, Wien, Österreich Beurteilung eines elektronischen Schnelltestgerätes zur tier- und zeitnahen Bestimmung der BHB-Konzentration beim Schaf
Muth M, Martin R, Mansfeld R, München Beziehungen zwischen peripartal gemessenen Fettsäurekonzentrationen im Blut und postpartalen Gebärmuttererkrankungen bei Milchkü-hen
Locher LF; Meyer N, Weber EM, Rehage J, Meyer U, Daenicke S, Huber S, Hannover, Braunschweig Proteinexpression und Phosphorylierung der hormonsensitiven Lipase (HSL) im Fettgewebe bei Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Haarstrich D, Kusenda M, Piechotta M, Meyer U, Pappritz J, Flachowsky G, Dänicke S, Rehage J, Hanno-ver, Braunschweig Evaluierung von Ersatzkennzahlen für die Beurteilung der Insulinsen-sitivität anhand von Mittelwerten des hyperinsulinämischen-euglyk-ämischen Glucoseclamptests bei Milchkühen
Rehage J, Starke A, Haarstrich D, Piechotta M, Meyer U, Pappritz J, Flachowsky G, Dänicke S, Hannover, Braunschweig Untersuchungen zur Induktion der Insulinresistenz bei Milchkühen nach CLA Supplemen-tation
Starke A, Wussow K, Matthies L, Kusenda M, Busche R, Haudum A, Beineke A, Pfarrer C, Rehage J, Hannover, Braunschweig Minimalinvasive Katheterisierung der V. portae, V. hepatica, V. me-senterialis cranialis und A. abdominalis zur quantitativen Bestimmung des Leberstoffwechsels bei Milchkühen
Starke A, Wussow K, Matthies L, Kusenda M, Haudum A, Busche R, Beyerbach M, Pie-chotta M, Hammon HM, Rehage J, Hannover, Dummerstorf Effekte der Applikation einer Einzeldosis Dexamethason auf den hepatischen Blutfluss und die hepatische Nettoglucosepro-duktion bei Milchkühen
Arndt K, Mayer H, Raab L, Fürll M, Leipzig, Pinneberg; Ludwigsburg Effekte oraler Aufnahme von Tirsana 1312 auf die Vitamin-B12- und Co-Konzentrationen im Blut bei Kühen
Steininger K, Herr M, Mayer M, Parsberg-D, Waldneukirchen-A Höhere Grundfutteraufnahme und Gesundheitsstabilisierung durch den \"Futter Butler“
Kaske M, Schulte H, Koch A, Hannover Bedeutung subklinischer Hypocalcämien für den Geburtsverlauf von HF-Kühen - eine Feldstudie.
Illek J, Kumprechtová D, Kudrna V, Brno, Prag, Cz The effect of supplementation of selenium from organic and inorganic sources on the occurence of mastitis and somatic cell counts in milk of Holstein cows
Urubschurov V, Janc-zyk P, Souffrant WB, Freyer G, Zeyner A, Rostock Entwicklung der Darmmikroben bei Ferkeln um den Zeitpunkt des Absetzens mit besonderer Berücksichtigung von Hefen
Janczyk P, Reichetanz A, Büsing K, Souffrant WB, Zeyner A, Rostock Bakterielle Diversität in RUSITEC Fermenterinhalten unter physiolo-gischen und azidotischen Bedingungen
Büsing K, Harmeyer J, Markuske, KD, Zeyner A, Rostock Histologischer Nachweis eines Übertritts oral aufgenommener Humin-säuren über die intestinale Mucosa von Ferkeln
Bachmann L, Leipzig Untersuchungen zum Tränkemanagement bei Kälberdiarrhoe: Veränderungen des Flüssigkeitshaushalts bei unterschiedlich getränkten gesunden Kälbern
Paduch JH, Haver-kamp H, Krömker V, Hannover Melkdiagnostische Untersuchungen zur Abschätzung des melkassozi-ierten Mastitisrisikos in Milchviehbeständen
Schlotter K, Jena Was leistet die bakteriologische Milchuntersuchung? – Ergebnisse aus 33 Thüringer Milchviehherden
Rozkot M, Opletal L, Lustykova, A, Danek P, Prag, Cz Alternative Methode zur Steigerung der Libido sexualis bei Ebern in einer Besamungsstation
Breuer J, Leipzig Peritonitis beim Pferd - Ursachen und prognostische Indikatoren
Dissertationen zu Klauentieren, MTK Leipzig, 1993 - 2011
Rinder - Stoffwechsel – Stoffwechselstörungen - Stoffwechselkontrolle
Teufel, Eva-Maria 1998 Verlaufsuntersuchungen zu Serum Amyloid A, L-Carnitin sowie aus-gewählten Stoffwechselparametern bei hochleistenden Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Wilken, Hiltrud 2003 Endotoxin-Status und Antioxidative Kapazität sowie ausgewählte Stoffwechselparameter bei gesunden Milch- und Mutterkühen
Schröder, Nadine 2009 Zweijährige klinisch-chemische, hämatolo-gische und parasitologische Verlaufsuntersuchungen bei Mutterkühen dreier Rassen in der Elbaue
Zahn, Nadine 2006 Stoffwechseluntersuchung bei klinisch gesunden Kühen unter besonderer Berücksichtigung der Superoxid-Dismutase
Gieseler, Jörn 2010 Stoffwechseluntersuchungen bei klinisch gesunden Kühen unter besonderer Berücksichtigung der wasserlöslichen und fettlöslichen Antioxidantien
Habtemariam, Bekele 1997 Untersuchungen zur Bedeutung der postpartalen Leberverfettung beim Rind
Hiebl, Bernhard 2005 Untersuchungen zur Bedeutung erhöhter Bilirubin-Konzentrationen und Glutamat-dehydrogenase-Aktivitäten bei klinisch kranken Kühen
Kretzschmar, Anna Miriam 2008 Die Aktivität der -Glutamyltrans-ferase im Serum des Rindes eine retrospektive Studie
Jatzke, Nicole 2010 Untersuchungen zum peripartalen Energie-Fett-Stoffwechsel bei Färsen mit unterschiedlicher Aufzuchtintensität
Goerigk, Daniela 2011 Peripartaler Energie- und Fettstoffwechsel sowie Insulinsensitivität von Färsen bei unterschiedlicher Aufzucht-intensität
Zapfe, Luise 2010 mRNA-Expression von Genen des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels unterschiedlicher Fettlokalisationen bei Kühen
Setz, Marion 2000 Lipoprotein-Konzentrationen im Blutserum gesunder und kranker Kühe und Kälber
Petzold, Martin 1998 Leukozytäre alkalische Phosphatase – Referenzwerte und klinische Bezüge bei Rindern
Timm, Katrin 2007 Die alkalische Phosphatase und ihre Isoenzyme im Blutserum bei ver-schiedenen Krankheitsbildern des Rindes
Knyrim, Sylvio 1993 Untersuchungen zu Einflussfaktoren in vivo auf die Aktivität der alkalischen Phosphatase bei Wiederkäuern sowie deren diagnostische Relevanz
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Rinder - Mastitis
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Hagen, Jenny 2011 Antioxidative Kapazität, Haptoglobin und Tumorne-krosefaktor-α in der Euterlymphe und im Blut bei Kühen mit akuten Mastitiden
Rinder - Laminitis
Wilhelm, Katrin 2010 Die subklinische Klauenrehe beim Milchrind – thermographische Un-tersuchungen der Klaue und Beziehungen zum Energiestoffwechsel
Rinder - Klinikstatistik
Philipp, Anke 2011 Retrospektive Analyse der 1968 – 1999 behandelten Rinder an der Medizinischen Tierklinik
Kleine Wiederkäuer
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Ottilie, Henry
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Schweine
Drechsel, Johanna 1981 Untersuchungen zum Verhalten der Parameter des Säure-Basen-Haushaltes beim anaphylaktischen Schock der Läuferschweine und bei der prophylaktischen Beeinflussung der Anaphylaxie durch ausgewählte Medikamente
Sellmann, Jessica 2011 Antioxidativer Status bei gesunden Sauen in Trächtigkeit und Laktati-on
Derkx, Sina 2008 Antioxidativer und Stoffwechselstatus bei Sauen im peripartalen Zeitraum unter besonderer Berück
Intravenous infusions of glucose stimulate key lipogenic enzymes in adipose tissue of dairy cows in a dose-dependent manner
The present study was investigated whether increasing amounts of glucose
supply have a stimulatory effect on the mRNA abundance and activity of key
lipogenic enzymes in adipose tissue of midlactation dairy cows. Twelve
Holstein-Friesian dairy cows in midlactation were cannulated in the jugular
vein and infused with either a 40% glucose solution (n=6) or saline (n=6). For
glucose infusion cows, the infusion dose increased by 1.25%/d relative to the
initial net energy for lactation (NEL) requirement until a maximum dose
equating to a surplus of 30% NEL was reached on d 24. This maximum dose was
maintained until d 28 and stopped thereafter (between d 29-32). Cows in the
saline infusion group received an equivalent volume of 0.9% saline solution.
Samples of subcutaneous adipose tissue were taken on d 0, 8, 16, 24, and 32
when surplus glucose reached 0, 10, 20, and 30% of the NEL requirement,
respectively. The mRNA abundance of fatty acid synthase, cytoplasmic acetyl-
coenzyme A synthetase, cytoplasmic glycerol 3-phosphate dehydrogenase-1, and
glucose 6-phosphate dehydrogenase showed linear treatment × dose interactions
with increasing mRNA abundance with increasing glucose dose. The increased
mRNA abundance was paralleled by a linear treatment × dose interaction for
fatty acid synthase and acetyl-coenzyme A synthetase enzymatic activities. The
mRNA abundance of ATP-citrate lyase showed a tendency for linear treatment ×
dose interaction with increasing mRNA abundance with increasing glucose dose.
The mRNA abundance of all tested enzymes, as well as the activities of fatty
acid synthase and acetyl-coenzyme A synthetase, correlated with plasma glucose
and serum insulin levels. In a multiple regression model, the predictive value
of insulin was dominant over that of glucose. In conclusion, gradual increases
in glucose supply upregulate key lipogenic enzymes in adipose tissue of
midlactating dairy cows with linear dose dependency. Insulin appears to be
critically involved in this regulation. Copyright © 2013 American Dairy
Science Association. Published by Elsevier Inc. All rights reserved
Futtermittelhygiene
Im vorliegenden Heft der Schriftenreihe werden die Ergebnisse von zwei Projekten vorgestellt, die sich mit futtermittelhygienischen Aspekten befassten und von Wissenschaftlern der Universität Leipzig erarbeitet wurden. Untersuchungen zur Beeinflussung der Toxinexpression von Clostridium botulinum Typ B und C unter in-vitro-Bedingungen / Untersuchungen zu Vorkommen und Verbreitung von Clostridium botulinum in Rinderbeständen des Freistaates Sachsen / Mykotoxinscreening in Blut, Galle und Milch bei gesunden und kranken Kühe
Vorkommen, Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik und medikamentelle Beeinflussung von Leberschäden beim Rind
Aufgabenstellung
Bei Milchkühen wird häufig in Verbindung mit Leistungsminderung und Gesundheits-störungen von einer Überlastung der Leber gesprochen. Makroskopisch sichtbare Veränderungen dieses Organes bei Not-, Krank-, aber auch bei Normalschlachtun-gen scheinen diese Meinung zu unterstützen. Da sich z.B. von 1950 mit 1851 kg bis 1985 mit 4370 kg (3,5% Fett) die durchschnittliche Jahresmilchleistung der Kühe in der DDR mehr als verdoppelte, Stammkühe sogar 7255 kg erreichten, wird aus die-ser Leistungsentwicklung und den damit verbundenen Anforderungen z. T. unkritisch schnell auf ein Leberversagen geschlossen, besonders dann, wenn zusätzliche Qua-litätsmängel des Futters vorliegen. Eine klinische Objektivierung des Leberzustandes wird allgemein für schwierig und die therapeutische Beeinflussbarkeit für wenig aus-sichtsreich gehalten. Aus dieser Situation wurde die Aufgabe abgeleitet,
- das gegenwärtige Vorkommen von Leberschäden beim Rind zu erfassen und zu analysieren
- die Bedeutung des Buttersäureeinflusses, der peripartalen Fütterung, eines Fut-terentzuges sowie einer medikamentell stimulierten Lipolyse für die Entstehung von Leberschäden und die Entwicklung pathologischer Prozesse zu untersuchen
- die Diagnostik von Leberschäden bei Berücksichtigung von Belangen der tierärzt-lichen Praxis zu objektivieren und
- Möglichkeiten zur medikamentellen Entlastung der Leber sowie ausgewählter Präparate auf leberschädigende Effekte zu prüfen
Bei der Bearbeitung bildeten die Lipidansammlung als die häufigste Schädigungsart der Leber sowie die freien Fettsäuren (FFS) im Blut und ihre Beziehung zu Kriterien der Leberfunktion den Schwerpunkt.
Material und Methodik
Das Vorkommen von Leberschäden wurde analysiert in
- 2 Milchproduktionsbetrieben (A und B) an 22 bzw. 18 SMR-Kühen mit einer Jah-resmilchleistung von 4500 bzw. 5350 kg FCM im peripartalen Zeitraum
- während 5-jähriger Stoffwechselkontrollen nach TGL 34313 in einem Bezirk bei Kühen 2 bis 8 Wochen p. p. mit einem Leistungsniveau zwischen 3500 bis 5000 kg FCM
- an 336 Rindern einer Medizinischen Tierklinik in den Jahren 1978 bis 1987
- an 941 not- und krankgeschlachteten Rindern (895 Kühe, 46 Mastbullen) zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB A und B)
mit klinisch-chemischen (hpts. Bilirubin und ASAT im Blut sowie Leberlipide) und z. T. histologischen Methoden.
Zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden erfolgten Untersuchungen bei
- subakuter intraruminaler Buttersäurebelastung (0,5-, 1,0-,2,0 g/kg KM) an 42 Rin-dern
- 95 Kühen im peripartalen Zeitraum mit unterschiedlicher Fütterung, und zwar
• energiereich in der Trockenperiode (a. p.), bedarfsgerecht p. p.
• energiereich a. p., energiereduziert p. p.
• energiereduziert ab 4 bis 2 Wochen a. p., bedarfsgerecht p. p.
• nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes
- 10 Kühen und Schafen während 3-, 10- und 12-tägigen Futterentzuges sowie bei
- Intravenöser Adrenalinapplikation (3 Kühe, 0,5 mg/100 kg KM)
durch komplexe klinisch-chemische und histologische Analysen mit den Schwerpunk-ten Leberlipide sowie FFS, Bilirubin, ASAT, Ketonkörper und Glucose im Blut unter Einbeziehung weiterer Kriterien des Kohlenhydrat-, Fett-, Eiweiß- und Mineralstoff-wechsels, des Säure-Base-Haushaltes sowie von Hormonen.
Die Diagnostik von Leberschäden wurde bearbeitet durch
- methodische Untersuchungen zum Tagesverlauf der FFS sowie zum Einfluss ei-ner Adrenalinapplikation (9 bzw. 6 Rinder)
- Vergleich zwischen indirekter (Leberschwimmprobe) und direkter Leberlipid-bestimmung (59 Kühe)
- Analyse verschiedener Leberfunktions- und Stoffwechselparameter im periparta-len Zeitraum (40 Kühe)
- Analyse der Befunde von 101 not- und krankgeschlachteten Kühen.
In den Mittelpunkt wurden dabei die Leberlipide und die diagnostische Aussagefä-higkeit der FFS in Beziehung zu weiteren klinisch-chemischen sowie histologischen Parametern gestellt. Eine leberentlastende Wirkung wurde für Nicotinsäure an 20 Kühen bei 3 Tagen Futterentzug (5 und 10 g/d) sowie an 35 Kühen peripartal 1 Wo-che a. p. und 2 Wochen p. p. bei verschiedenen Dosierungen und z. T. Energiere-striktion, für Biliton® (Dehydrocholsäure) (5,5 g/d) an 9 Kühen peripartal sowie an 5 kranken Rindern getestet. Die Prüfung möglicher leberschädigender Effekte von ACTH (0,5, 0,6 und 1,0 IE/kg KM) und Glucocorticosteroiden (Prednisolut® - 0,5 mg/kg FM; Prednisolon 0,2, 04 und 0,6 mg/kg KM) erfolgte bei ein- und fünftägiger Applikation an 10 Schafen und 26 Kühen sowie für Phenylbutazon® (5 g/d) an 5 Kü-hen peripartal. Die zum Wirkungsnachweis eingesetzten Untersuchungsmethoden umfassten komplex klinisch-chemische Kriterien, im peripartalen Zeitraum auch Leis-tungsparameter sowie z. T. histologische Befundungen.
Von den erzielten Ergebnissen lassen sich folgende Thesen ableiten:
Thesen
1. Leberschäden dominieren bei Kühen in der Phase der Frühlaktation und zu-sätzlich ausgangs der Winterfütterung. Ketose, Geburts- und Puerperalstörun-gen, entzündliche Prozesse und Indigestionen sind häufig von Leberschäden begleitet.
Deshalb hat der Fütterung und Haltung der hochträchtigen und frischabge-kalbten Kühe, der ausgehenden Winterfütterung und der Verhütung der o. g. Krankheiten auch zur Prophylaxe von Leberschäden besondere Aufmerksam-keit zu gelten.
2. Untersuchungen in 2 Betrieben zufolge kommt die Leberverfettung bei 27% bzw. 56% der Milchkühe (4500, 5350 kg FCM) 1 bis 4 Wochen p. p. vor. Im gleichen Zeitraum liegen pathologische ASAT-Aktivitäten und Bilirubinkonzent-rationen bei 41% bzw. 56% der Kühe vor. Ihr Anteil verringert sich (21% bzw. 24%), wenn der Untersuchungszeitraum bis auf 8 Wochen p. p. ausgedehnt wird.
3. In den letzten 20 Jahren ist eine Verschiebung der Häufigkeit von Krankheiten mit Leberschäden zu beobachten. So treten hämolytische Anämien seltener auf. Fast die Hälfte der not- und krankgeschlachteten Kühe hat eine makroskopisch veränderte Leber. In ihnen überwiegt eindeutig die Leberver-fettung (55%) gegenüber reaktiv-entzündlichen (29%) und degenerativen Pro-zessen (16%).
4. Die Hauptursache gesteigerter Lipidkonzentrationen in der Leber von Milchkü-hen p. p. ist eine energetische Überfütterung in der Trockenstehperiode. Der Lipidgehalt der Leber steigt noch weiter an, wenn derartige Kühe vor der Ge-burt nicht mehr ausreichend energetisch versorgt werden. Deshalb ist der Hauptweg zur Verhütung der postpartalen Leberverfettung in der Fütterung der Milchkühe nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes zu sehen.
5. Dreiwöchige Buttersäurebelastung verursacht keine Leberschädigung. Zu be-achtlicher Fettansammlung in der Leber kommt es dagegen, wenn Kühen 3 Tage das Futter entzogen wird. Die bei der Verfütterung qualitätsgeminderter Silage oft zu beobachtenden Leberschäden haben demnach nicht unmittelbar ihre Ursache in dem hohen Buttersäuregehalt, sondern sind auf andere Fakto-ren zurückzuführen, zu denen u. a. auch die energetisch unzureichende Ver-sorgung zu zählen ist. Auch im Interesse der Verhütung von Leberschäden hat der Produktion von Silagen bester Qualität alle Aufmerksamkeit zu gelten.
6. Pathogenetisch geht der postpartalen Leberverfettung ein Konzentrationsan-stieg der FFS voraus. Sie erreichen ihr Maximum 1 Woche p. p. und damit früher als die Leberlipide. Umgekehrt folgt den sinkenden FFS-Konzentrationen auch eine Abnahme der Leberlipidkonzentration. Bei Futter-entzug wird die fehlende Energieaufnahme schnell durch einen deutlichen Konzentrationsanstieg der FFS angezeigt.
7. Bei Energiemangel besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,01) zwischen FFS und Bilirubin. Eine solche besteht auch, wenn die FFS-Konzentration durch i. v. Adrenalingaben gesteigert wurde. Dieser kausale Zusammenhang wird in der Literatur mit der Konkurrenz beider Metabolite um ein mikrosoma-les Transportprotein in den Leberzellen gedeutet.
8. In Energiemangelsituationen (postpartal, Futterentzug) treten regelmäßig stei-gende ß-OH-Butyrat (BHB)- Konzentrationen auf. Sie sind gegenüber dem Anstieg der FFS zeitlich versetzt und werden von Glucosekonzentrationen im Blutplasma bis gegen den unteren Grenzbereich als Zeichen der Kohlenhyd-ratverarmung begleitet.
9. Die Aktivität der ASAT ist postpartal durch puerperale Einflüsse (Karunkelab-bau u. a.) sowie Körpermasseverlust (Proteinabbau in Muskelzellen), nicht aber bei Futterentzug gesteigert. Die postpartal bestehenden gesicherten Be-ziehungen zwischen ASAT-Aktivität und Leberlipidkonzentration sind mittelba-rer Art. ASAT-Aktivitäten und BHB-Konzentration verlaufen nicht regelmäßig parallel.
10. Klinische Störungen gehen peripartal überwiegend mit erhöhten Leberlipid-konzentrationen einher. Keine Beziehungen bestehen zwischen Konzeptions-erfolg einerseits und den Konzentrationen der FFS und Leberlipide 1 und 2 Wochen p. p. andererseits. Bei später zuchtuntauglichen Kühen liegen die Pa-rameter Ketonkörper, Leberglycogen und die GGT im peripartalen Zeitraum gehäuft außerhalb des xˉ ± s-Bereiches. Gesichert indirekt bzw. direkt korrelie-ren die Fruchtbarkeits- und Milchleistungen mit dem Körpermasseverlust p. p.. Die individuellen Unterschiede zwischen Kühen sind beachtenswert.
11. Zur indirekten Bestimmung der Lipidkonzentration in der Leber eignet sich die Schwimmprobe. Für die Beziehung zwischen relativer Dichte (y)
sowie der Lipidkonzentration (x) gilt die Beziehung y=1,095 – 0,002 x bzw. x=500(1,095-y). Die Leberschwimmprobe wird zur Anwendung in der tierärztli-chen Praxis empfohlen. Bei der Interpretation der Lipidkonzentration ist die Abhängigkeit vom Laktationsstadium zu berücksichtigen. Peripartal besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,001) zwischen Energiedefizit und Konzentra-tion der Leberlipide.
12. Der chemisch bestimmbare Fettgehalt der Leber korreliert über eine Exponen-tialfunktion (p ≤ 0,001) mit dem histologisch in 4 bzw. 7 Klassen befundeten, jedoch liegen bei histologisch gering- und mittelgradigen Fettablagerungen i.d.R. chemisch noch keine unphysiologischen Lipidkonzentrationen vor. Die diagnostische Bedeutung der Gesamtlipidkonzentration in der Leber hängt von ihrer Genese ab und ist begrenzt.
13. Auf eine Leberverfettung kann diagnostisch mit hoher Sicherheit geschlossen werden, wenn die Konzentration der FFS, des Bilirubins und der Ketonkörper im Blut bzw. der FFS-Triglycerid-Quotient gesteigert sind. Das BHB verdient gegenüber den Gesamtketonkörpern den Vorzug, da es enger mit dem Leber-lipidgehalt korreliert. Pathologische Leberlipidkonzentrationen sind häufig, aber nicht immer mit erhöhten ASAT-Aktivitäten verbunden.
14. Bei der Interpretation der Parameter FFS, Bilirubin, Ketonkörper, ASAT und Leberlipide sind Einflüsse durch das Laktationsstadium, bei den FFS zusätz-lich durch Stress sowie bei FFS und BHB durch die Fütterung zu berücksichti-gen. Stress- und fütterungsbedingte Veränderungen erreichen aber nicht das Ausmaß wie z. B. bei der klinischen Ketose.
15. Eine klinisch-chemische Differenzierung reaktiv-entzündlicher und degenerati-ver Leberveränderungen ist mit den Parametern ASAT, GGT und Gesamtlipi-de möglich. Die ALAT verdeutlicht den Schweregrad von Leberschäden.
16. Triglyceride und Gesamtlipide widerspiegeln unterschiedliche Fütterungsin-tensität peripartal nur gering. Der FFS-Triglycerid-Quotient korreliert zwar eng mit dem Leberfett, rechtfertigt diagnostisch den Bestimmungsaufwand aber nicht. Blutglucose und Leberglycogen stehen zum Leberfett in negativer Be-ziehung. Gesamteiweiß, Harnstoff, Creatinin, Albumin und Cholesterol lassen nur in Einzelfällen bzw. nur bei schweren Leberalterationen gerichtete Kon-zentrationsabweichungen erkennen.
17. Zur Diagnostik von Leberschäden sind unter Berücksichtigung praktischer As-pekte zu empfehlen:
- für den Tierarzt in der Praxis: die Leberschwimmprobe
- für BIV und vergleichbare Einrichtungen:
1. Stufe - Bilirubin und Ketonkörper (gegebenenfalls differenziert)
2. Stufe - zusätzlich FFS, GLDH, GGT, ASAT, (ALAT)
3. Stufe - histologische Untersuchungen von Leberbioptat, Leberlipide,
-glycogen, gegebenenfalls unter Klinikbedingungen
Leberfunktionsproben (Bromsulphthalein, Indocyaningrün)
18. Nicotinsäure zeigt bei Futterentzug sowie im peripartalen Zeitraum günstige Effekte auf den Kohlenhydratstoffwechsel wirkt antiketogen, senkt den Biliru-binspiegel, schränkt aber die Lipolyse peripartal nicht nachhaltig ein. Nicotin-säureamid hat peripartal die gleichen Wirkungen. Die Anwendung der Nicotin-säure ist besonders zur Pro- und Metaphylaxe der Ketone zu empfehlen, ihre begrenzte Wirkung auf die Lipolyse unterstreicht aber mit Nachdruck, dass der Verhütung einer gesteigerten Lipolyse mit Leberverfettung alle Aufmerksam-keit zu widmen ist.
19. Dehydrocholsäure (Biliton®) beeinflusst den Stoffwechsel von Milchkühen postpartal durch Senkung der Bilirubin-, BHB- und FFS-Konzentrationen sowie ASAT-Aktivitäten günstig. Gleiche therapeutische Effekte können bei der Be-handlung von Kühen mit Ketose und Indigestionen erzielt werden. Biliton® kann ergänzend zur Leberschutztherapie zur Behandlung von Leberkrankhei-ten empfohlen werden. Bei sekundären Stoffwechselveränderungen ist die Elimination der primären Störung Voraussetzung für den Therapieerfolg.
20. Phenylbutazon® beeinflusst als Prostaglandin-Synthesehemmer den Fett-stoffwechsel. In der ersten Woche p.p. appliziertes Phenylbutazon® hat auf den Stoffwechsel, die Milch- und Fruchtbarkeitsleistungen negative Auswir-kungen. Sein Einsatz sollte in Belastungssituationen nicht unkritisch erfolgen.
21. Der Literatur sind mögliche negative Auswirkungen von ACTH und Glucocor-ticoiden auf den Fettstoffwechsel und die Leberfunktion zu entnehmen. Ver-änderungen der FFS-Konzentrationen im Blutplasma konnten aber experimen-tell weder nach einmaliger Gabe von ACTH und Prednisolut an Schafen, noch während fünftägiger Prednisolongaben an Rindern beobachtet werden. Auch die bei den Rindern durchgeführten histologischen Untersuchungen der Le-berbioptate erbrachten keinerlei Veränderungen.
22. Gegenüber Prednisolon® (100 und 300 mg/Kuh) steigert eine einmalige ACTH-Applikation (300 IE/Kuh) die Glucosekonzentration im Blutplasma stär-ker, bis zum 3. Tag post applicationem bleibt die Glucosekonzentration nach Prednisolongabe aber auf einem höheren Niveau. Dasselbe trifft für das Ge-samteiweiß zu. Aufgrund dieser längeren Wirkungsdauer ist dem Prednisolon® therapeutisch der Vorzug z. B. bei der Behandlung der Ketose einzuräumen.
23. Aus den Untersuchungen geht insgesamt ein häufiges Vorkommen von Lipi-dablagerungen in der Leber von Rindern verschiedenen Ursprungs hervor. Ih-re Diagnostik ist sicher über Leberbiopsie bzw. weitgehend sicher über die Konzentration der FFS, des Bilirubins und des BHB im Blutplasma möglich. Die Bedeutung der Lipidablagerung für den Gesamtorganismus sowie die Rol-le hormoneller Dysfunktionen für die Entstehung von Leberschäden bedürfen weiterer Bearbeitung. Auch zur Therapie von Leberschäden sind neue Unter-suchungen erforderlich.:1. Einleitung und Aufgabenstellung
2. Vorkommen von Leberschäden beim Rind
2.1 Literaturübersicht
2.2 Eigene Untersuchungen
2.2.1 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden (Leberverfettung) bei Kühen zweier Betriebe im peripartalen Zeitraum
2.2.2 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden in MVA eines Bezirkes bei Stoffwechselkontrollen gemäß TGL 34313
2.2.3 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Patientengut des WB Innere Medizin und Pathophysiologie, Leipzig,
2.2.4 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Einzugsbereich zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB)
3. Untersuchungen zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden beim Rind
3.1 Subakute Buttersäurebelastung beim Rind
3.2 Einfluss unterschiedlicher Fütterungsintensität sowie Haltungsform in der peripartale Periode auf die Leberfunktion bei Milchkühen
3.3 Einfluss von Futterentzug bei Kühen auf die Leberfunktion
4. Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
4.1 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind im peripartalen Zeitraum
4.2 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind an Schlachttieren
4.3 Methodische Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
5. Untersuchungen zur medikamentellen Beeinflussung der Leberfunktion beim Rind
5.1 Literatur
5. 2 Eigene Untersungen
5.2 .1 Einfluss von Nicotinsäure bzw. Nicotinsäureamid auf die Leberfunktion
5.2.2 Untersuchungen zum Einfluss von Phenylbutazon auf die Leberfunktion
5.2.3 Untersuchungen zum Einfluss von Biliton auf die Leberfunktion
5.2.4 Untersuchungen zum Einfluss von ACTH und Glucocorticoiden auf die Leberfunktion
6. Zusammenfassung
7. Angewendete Untersuchungsmethoden
8. Statistische Methoden, Abkürzungen und Zeichen
9. Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis, These
Internationale Konferenz: Prophylaxe von Herden- bzw. Produktionskrankhei-ten „ICPPD 2011“
Am 7. und 8. Oktober 2011 fand in Leipzig zum 36.Mal in Folge eine Tagung über „Labordiagnostik in der Bestandsbetreuung“ (http://www.vetmed.uni-leipzig.de/ik/wmedizin/labor/laborfortbildung.htm), - diesmal mit erweiterter Themen-stellung als internationale Konferenz „Prophylaxe von Herden- bzw. Produktions-krankheiten“, statt.
Ziel der Veranstaltung war, die Spezialisten verschiedenster Fachgebiete zusam-menführen, die sich mit der Gesundheit und Leistung von Nutztieren, d.h., vor allem Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel, beschäftigen, um die neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnisse auf den Nutztiersektor auszutauschen, und so zu tierartge-rechter Haltung und Tierschutz, Sicherung einer stabilen Tiergesundheit, Verbesse-rung des Tierseuchenschutzes, Verbesserung der Leistung, hoher Qualität und Si-cherheit tierischer Erzeugnisse sowie rentabler Produktion beizutragen.
Die mit ausgewiesenen Fachleuten als keynote speaker besetzten einzelnen Sektionen der diesjährigen Tagung orientierten sich an der Prophylaxe der wichtigs-ten Merzungsursachen bei Kühen:
• Fruchtbarkeitssteigerung (Opsomer, Gent, Bollwein, Hannover),
• Mastitisprophylaxe (Krömker, Hannover),
• Pansenstabilisierung (Gasteiner, Raumberg-Gumpenstein, Karatzias, Thessa-loniki),
• Labmagenverlagerung (Doll, Gießen, Grünberg, Utrecht),
• Stabilisierung des Energiestoffwechsels (Tönjes, Leipzig, Sauerwein, Bonn, Husvéth, Budapest),
• Gebärpareseverhütung (Staufenbiel, Berlin, Wittek, Wien) sowie
• Klauengesundheit (Mülling, Leipzig, Müller, Berlin).
Die insgesamt 24 Vorträge sowie 22 Poster wurden ergänzt durch Beiträge vieljähriger ausländische Partner aus Brno, Budapest, Curitiba (Brasilien), Ljubljana, Prag, Thessaloniki, Utrecht und West Lafayette (USA) sowie langjähriger inländi-scher Kooperationspartner, wie der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft, des Landeskontrollverbandes Sachsen, der Landwirtschaftlichen Fachhochschule Bernburg, des Thüringer Rindergesundheitsdienstes und der III. Medizinischen Klinik für Endokrinologie, Leipzig. Zu den langjährigen Trägern der Tagungsreihe zählten auch Referenten des Rindergesundheitsdienstes Baden-Württemberg und des Lan-desamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) Mecklen-burg-Vorpommern.
Zu Beginn der Tagung lag ein entsprechender Band, der auf 130 Seiten die Abstracts und auf 150 Seiten Zusammenfassungen von den Dissertationen zu Klau-entieren der Medizinischen Tierklinik, Leipzig, der Jahre 1993 bis 2011 enthält.:Schusser GF, Leipzig Stellenwert der Prophylaxe in der tierärztlichen Arbeit
Fruchtbarkeitssteigerung
Opsomer G, Gent, Belgien Metabolische Beeinflussung der Fruchtbarkeit
Bollwein H, Hannover Puerperalstörungen und Fruchtbarkeits-störungen - wie hängt das zusammen?
Albanat WA, Hüller A, Köller G, Einspa-nier A. Gottschalk J, Leipzig Zusammenhang zwischen Geburtsverlauf und stoffwechselrelevanter Parameter bei Milchkühen und Färsen
Biermayer W, Ludwigsburg Trächtigkeitsdiagnostik leicht gemacht
Troescher A, Limbur-gerhof Einfluss von CLA auf die Fruchtbar-keitsleistung
Husvéth F, Gaál, T, Elek P, Karcagi R, Budapest, Ungarn, Perth, Australien Effekte verschiedener Supplementationen (geschützte Fette, Cholin und Konjugierte Linolensäure) auf metabolische Leber- und Blutparameter bei Milchkühen und Schafen
Mastitisprophylaxe
Krömker V, Hannover Strategische Konzepte zur Prophylaxe von Mastitiden auf Herdenebe-ne
Karatzias H, Thessaloniki, Griechenland Zeolith in Prophylaxe und Therapie innerer Krankheiten
Ježek J, Ljubljana Methoden zur Überprüfung der Kolostrumver-sorgung der Kälber
Pansenstabilisierung
Gasteiner J , Raumberg-Gumpenstein, Österreich Erfahrungen zum Einsatz einer intraruminalen pH-Messeinheit auf intensiven Milchviehbetrieben
Kühnert M, Haufe S, Leipzig, Weinböhla Was leisten Huminsäuren?
Krüger M, Göcke M, Neuhaus J, Shehate M, Große-Herrenthey A, Klimke, K, Schrödl, W Effekte einer kombinierten polyclostridiellen und Clostridium botulinum Typ CD-Impfung auf den Nachweis des Erregers und seiner Toxine im Kot von an chronischem Botulismus erkrankten Kühen und Jungrindern
Seemann G, Stuttgart Blutbilder und biochemische Untersu-chungsergebnisse von Kühen mit Verdacht auf viszeralen Botulismus
Ollhoff D, Parana, Brasilien Das FAMACHA System zur Parasitenkontrolle bei kleinen Wiederkäuern
Labmagenverlagerung – Ätiologie – Therapieoptimierung
Doll K, Gießen Labmagenverlagerung - wo stehen wir heute?
Grünberg, W, Utrecht, Niederlande Hypokaliämie bei Milchrindern mit Labmagenverlagerung oder abomasalem Volvulus
Leonhard-Marek S, Hannover Beziehungen zwischen Kalium, Glucose und Labmagenmotorik
Goerigk D, Leipzig Dislocatio abomasi – und was kommt danach?
Rademacher G, Metz-ner M, Wieland M, Klee W, München Gehäuftes Auftreten von Leberschäden bei jungen Kälbern
Stabilisierung des Energiestoffwechsels
Tönjes A, Leipzig Humane Adipositas - Ätiologie und Konsequenzen
Sauerwein H, Bonn Metabolisches Syndrom beim Rind? Aktueller Stand
Aschenbach JR, Berlin Glucoseresorption bei Milchkühen als Ausweg aus der metabolischen Krise?
Jäkel L, Arnstadt Negative Energiebilanz – künftige Lösungsansätze
Siebert W, Jena Stoffwechselsituation in Thüringer Milchviehbeständen
Pache S, Köllitsch Sensortechnik zur Fruchtbarkeits- und Gesund-heitsüberwachung der Milchkuh
Zoche V, Lichtenwal-de fm-Milch Tiergesundheit – ein Monitoring-instrument für Milcher-zeugerbetriebe in Sachsen
Zieger P, Berlin Der HerdScan - Kommunikation zwischen Tierarzt und Landwirt
Scholz H, Engelhard T, Bernburg; Iden NSBA im Harn und DCAB der Ration
Sattler T, Leipzig Antioxidantien bei Rind (und Schwein) - von der Geburt bis zum Exitus letalis\"
Schmoll F, Wien, Österreich Blue tongue virus - ein kleiner Labor-fehler mit weitreichenden Konse-quenzen
Donat K, Jena Kälberverluste in 150 Thüringer Milchviehbeständen: Prävalenz viraler Pneumonieerreger und Einfluss von Haltungs-bedingungen
Gebärpareseverhütung
Staufenbiel R, Berlin Strategische Konzepte der Gebärparese-prophylaxe
Wittek T, Glasgow, UK Gebärparese - warum erkranken ältere Kühe?
Pichon S, Röthenbach a.d.Peg. Neue Bausteine zur Gebärparese
Müller A, Ludwigsburg Mangan - die Situation beim Pferd und Rind
Wolf C, Rostock Spurenelemente und ihre Transport- bzw. Funktions-Systeme
Stoebe S, Müller A, Coenen M, Vervuert I, Leipzig Selenversorgung beim Damwild in Gehegehaltung.
Klauengesundheit
Mülling C, Leipzig Klauen- und Hufrehe: Gemeinsamkeiten und Differenzen
Müller K, Berlin Messen ist Wissen - Erfassung und Interpretation von Daten zur Klauengesundheit
Rehage J, Hannover Wie lässt sich die Herdenprävalenz von Lahmheiten rasch senken?
Wilhelm K, Leipzig Frühdiagnostik der Laminitis mit Thermografie?
Kreher M, Bad Liebenwerda Klauenerkrankungen als Bestandsproblem: prophylaktische Erfahrungen
Poster
Fürll C, Hoffmann Th, Schemel H, Potsdam Verfahrenstechnische Grundlagen für das optimale Verdichten beim Einlagern von Siliergut in Horizontalsilos
Hoedtke S, Söffing R, Pieper B, Zeyner A, Rostock Bildung biogener Amine in Grassilagen bei alleiniger oder kombinierter Applikation eines biologischen und chemischen Siliermittels
Pichler M, Iwersen M, Gasteiner J, Drillich M, Wien, Österreich Beurteilung eines elektronischen Schnelltestgerätes zur tier- und zeitnahen Bestimmung der BHB-Konzentration beim Schaf
Muth M, Martin R, Mansfeld R, München Beziehungen zwischen peripartal gemessenen Fettsäurekonzentrationen im Blut und postpartalen Gebärmuttererkrankungen bei Milchkü-hen
Locher LF; Meyer N, Weber EM, Rehage J, Meyer U, Daenicke S, Huber S, Hannover, Braunschweig Proteinexpression und Phosphorylierung der hormonsensitiven Lipase (HSL) im Fettgewebe bei Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Haarstrich D, Kusenda M, Piechotta M, Meyer U, Pappritz J, Flachowsky G, Dänicke S, Rehage J, Hanno-ver, Braunschweig Evaluierung von Ersatzkennzahlen für die Beurteilung der Insulinsen-sitivität anhand von Mittelwerten des hyperinsulinämischen-euglyk-ämischen Glucoseclamptests bei Milchkühen
Rehage J, Starke A, Haarstrich D, Piechotta M, Meyer U, Pappritz J, Flachowsky G, Dänicke S, Hannover, Braunschweig Untersuchungen zur Induktion der Insulinresistenz bei Milchkühen nach CLA Supplemen-tation
Starke A, Wussow K, Matthies L, Kusenda M, Busche R, Haudum A, Beineke A, Pfarrer C, Rehage J, Hannover, Braunschweig Minimalinvasive Katheterisierung der V. portae, V. hepatica, V. me-senterialis cranialis und A. abdominalis zur quantitativen Bestimmung des Leberstoffwechsels bei Milchkühen
Starke A, Wussow K, Matthies L, Kusenda M, Haudum A, Busche R, Beyerbach M, Pie-chotta M, Hammon HM, Rehage J, Hannover, Dummerstorf Effekte der Applikation einer Einzeldosis Dexamethason auf den hepatischen Blutfluss und die hepatische Nettoglucosepro-duktion bei Milchkühen
Arndt K, Mayer H, Raab L, Fürll M, Leipzig, Pinneberg; Ludwigsburg Effekte oraler Aufnahme von Tirsana 1312 auf die Vitamin-B12- und Co-Konzentrationen im Blut bei Kühen
Steininger K, Herr M, Mayer M, Parsberg-D, Waldneukirchen-A Höhere Grundfutteraufnahme und Gesundheitsstabilisierung durch den \"Futter Butler“
Kaske M, Schulte H, Koch A, Hannover Bedeutung subklinischer Hypocalcämien für den Geburtsverlauf von HF-Kühen - eine Feldstudie.
Illek J, Kumprechtová D, Kudrna V, Brno, Prag, Cz The effect of supplementation of selenium from organic and inorganic sources on the occurence of mastitis and somatic cell counts in milk of Holstein cows
Urubschurov V, Janc-zyk P, Souffrant WB, Freyer G, Zeyner A, Rostock Entwicklung der Darmmikroben bei Ferkeln um den Zeitpunkt des Absetzens mit besonderer Berücksichtigung von Hefen
Janczyk P, Reichetanz A, Büsing K, Souffrant WB, Zeyner A, Rostock Bakterielle Diversität in RUSITEC Fermenterinhalten unter physiolo-gischen und azidotischen Bedingungen
Büsing K, Harmeyer J, Markuske, KD, Zeyner A, Rostock Histologischer Nachweis eines Übertritts oral aufgenommener Humin-säuren über die intestinale Mucosa von Ferkeln
Bachmann L, Leipzig Untersuchungen zum Tränkemanagement bei Kälberdiarrhoe: Veränderungen des Flüssigkeitshaushalts bei unterschiedlich getränkten gesunden Kälbern
Paduch JH, Haver-kamp H, Krömker V, Hannover Melkdiagnostische Untersuchungen zur Abschätzung des melkassozi-ierten Mastitisrisikos in Milchviehbeständen
Schlotter K, Jena Was leistet die bakteriologische Milchuntersuchung? – Ergebnisse aus 33 Thüringer Milchviehherden
Rozkot M, Opletal L, Lustykova, A, Danek P, Prag, Cz Alternative Methode zur Steigerung der Libido sexualis bei Ebern in einer Besamungsstation
Breuer J, Leipzig Peritonitis beim Pferd - Ursachen und prognostische Indikatoren
Dissertationen zu Klauentieren, MTK Leipzig, 1993 - 2011
Rinder - Stoffwechsel – Stoffwechselstörungen - Stoffwechselkontrolle
Teufel, Eva-Maria 1998 Verlaufsuntersuchungen zu Serum Amyloid A, L-Carnitin sowie aus-gewählten Stoffwechselparametern bei hochleistenden Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Wilken, Hiltrud 2003 Endotoxin-Status und Antioxidative Kapazität sowie ausgewählte Stoffwechselparameter bei gesunden Milch- und Mutterkühen
Schröder, Nadine 2009 Zweijährige klinisch-chemische, hämatolo-gische und parasitologische Verlaufsuntersuchungen bei Mutterkühen dreier Rassen in der Elbaue
Zahn, Nadine 2006 Stoffwechseluntersuchung bei klinisch gesunden Kühen unter besonderer Berücksichtigung der Superoxid-Dismutase
Gieseler, Jörn 2010 Stoffwechseluntersuchungen bei klinisch gesunden Kühen unter besonderer Berücksichtigung der wasserlöslichen und fettlöslichen Antioxidantien
Habtemariam, Bekele 1997 Untersuchungen zur Bedeutung der postpartalen Leberverfettung beim Rind
Hiebl, Bernhard 2005 Untersuchungen zur Bedeutung erhöhter Bilirubin-Konzentrationen und Glutamat-dehydrogenase-Aktivitäten bei klinisch kranken Kühen
Kretzschmar, Anna Miriam 2008 Die Aktivität der -Glutamyltrans-ferase im Serum des Rindes eine retrospektive Studie
Jatzke, Nicole 2010 Untersuchungen zum peripartalen Energie-Fett-Stoffwechsel bei Färsen mit unterschiedlicher Aufzuchtintensität
Goerigk, Daniela 2011 Peripartaler Energie- und Fettstoffwechsel sowie Insulinsensitivität von Färsen bei unterschiedlicher Aufzucht-intensität
Zapfe, Luise 2010 mRNA-Expression von Genen des Fett- und Kohlenhydratstoffwechsels unterschiedlicher Fettlokalisationen bei Kühen
Setz, Marion 2000 Lipoprotein-Konzentrationen im Blutserum gesunder und kranker Kühe und Kälber
Petzold, Martin 1998 Leukozytäre alkalische Phosphatase – Referenzwerte und klinische Bezüge bei Rindern
Timm, Katrin 2007 Die alkalische Phosphatase und ihre Isoenzyme im Blutserum bei ver-schiedenen Krankheitsbildern des Rindes
Knyrim, Sylvio 1993 Untersuchungen zu Einflussfaktoren in vivo auf die Aktivität der alkalischen Phosphatase bei Wiederkäuern sowie deren diagnostische Relevanz
Riße, Robert 1994 Untersuchungen zur Aktivität von Pankreas-α-Amylase und Pankreas-Lipase in Blutplasma und Harn von Milchkühen
Pietsch, Heike 2010 Diagnostische Bedeutung der Plasmaviskosität und des Haptoglobins beim Rind
Rummer, Katrin 1998 Nierenfunktionsuntersuchung bei Kühen mit besonderer Berücksichtigung von Harnenzymen sowie der fraktio-nierten Elimination (FE) von Elektrolyten
Rinder - Stoffwechsel – Morbidität - Frühdiagnostik
Evertz, Christian 2006 Stoffwechseluntersuchungen bei Hochleistungskühen im peripartalen Zeitraum unter Berücksichtigung klinischer Erkrankungen
Hoops, Matthias 2007 Peripartaler Stoffwechsel und Morbidität bei Hochleistungskühen während eines Jahres
Hädrich, Gunter 2007 Untersuchungen zu der Entwicklung der Körperkondition, dem peripartalen Stoffwechsel und der Morbidität von Hochleistungskühen
Heckel, Franziska 2009 Peripartaler Stoffwechsel- und Gesundheits-status sowie Fruchtbarkeit bei unterschiedlichen Milchleistungen von Schwarzbunten Kühen
Andratsch, Magda-lena 2009 Untersuchungen zum Energie- und Proteinstoffwechsel sowie zur Fruchtbarkeit bei Milchrindern in Tirol
Schwartau, Katja 2011 Peripartale hämatologische und klinisch-chemische Blutscreenings zur Frühdiagnose der Produktionskrank-heiten Dislocatio abomasi, Gebär-parese, Retentio secundinarum und Mastitis
Jünger, Carina 2000 Untersuchungen zur Kaliumversorgung sowie deren Beziehung zu Gesundheits- und Leistungskriterien bei Milchkühen im Freistaat Sachsen
Dabbagh, Nader 1986 Subakute Butyratbelastung bei Rindern
Rinder - Prophylaxe, Therapie, Metaphylaxe
Bartmann, Jens 2002 Einfluss von Propylenglycol und Huminsäuren auf klinische und klinisch-chemische Daten von Milchkühen im peripartalen Zeitraum
Wittek, Kathleen 2002 Auswirkungen einer einmaligen Glucocorticoid-applikation im postpartalem Zeitraum beim Rind auf ausgewählte hämatologische, Stoff-wechsel- und immunologische Parameter
Arndt, Andreas 2004 Untersuchungen zur gesundheitsstabili-sierenden Wirkung von am ers-ten Tag post partum appliziertem Flunixin-Meglumin und Dexamethason bei Kühen
Schriever, Uta 2004 Untersuchung zum Drenchen am ersten Tag post partum bei Kühen und Färsen
Große-Uhlmann, Nora 2008 Stabilisierung des postpartalen Stoff-wechsels bei Kühen mit dem Energietrunk Rindavit®
Pevec, Till 2007 Dexamethason-21-isonicotinat als Begleittherapie bei Kühen mit Systemic Inflammatory Response Syndrome
Gengenbach, Sabine 2009 Wirkungen von Catosal® auf den Allgemeinzustand und den Stoffwechsel bei Kühen nach linksseitiger Dislocatio abomasi sowie bei Kühen im peripartalen Zeitraum
Arnold, Carina 2008 Analyse stoffwechselbedingter Fruchtbar-keitsstörungen bei Hochleis-tungskühen und deren Prophylaxe mittels konjugierter Linolsäure
Diepenbruck, Yasmin 2010 Einsatz von Menbuton und Dexame-thason-21-Isonicoinat zu Stoffwechsel- und Leistungsstabilisierung bei Milchkühen post partum
Rinder – Dislocatio abomasi
Müller, Uwe 1993 Untersuchungen über das Vorkommen und die Diagnostik der Labmagenverlagerung beim Rind
Poike, Andreas 2000 Epidemiologische Erhebungen zum Vorkommen von Labmagenverlagerungen beim Rind in ausgewählten Betrieben Mitteldeutschlands im Zeitraum 1989 – 1998
Thebille, Ellen 2007 Vorkommen und Ursachen der Dislocatio abomasi in den Regionen Münsterland und Paderborner Land
Zwengauer, Rainer 2010 Begleiterkrankungen bei Kühen mit Dislocatio abomasi unter besonderer Berücksichtigung der Peritonitis
Kastner, Annett 2002 Untersuchungen zum Fettstoffwechsel und Endotoxin-Metabolismus bei Milchkühen vor dem Auftreten der Dislocatio abomasi
Stertenbrink, Walter 2008 Dislocatio abomasi bei Schwarzbunten Kühen: Untersuchungen während der Trockenstehperiode sowie bis 14 Tage post partum
Citil, Mehmet
1999 Untersuchungen zur Carnitinkonzentration und zu weiteren biochemi-schen Parametern im Blutserum bei Milchkühen mit besonderer Berücksichtigung der Dislocatio abomasi und von Puerperalstörungen
Sattler, Tatjana 2001 Untersuchungen zum antioxidativen Status von Kühen mit Labmagenverlagerung
Dinges, Gregor 2004 Untersuchungen zum antioxidativen Status bei verschiedenen Formen der Dislocatio abomasi des Rindes im Blut der V. jugularis und der V. epigastrica
Willms, Anke 2008 Der Einfluss von Chlorpheniramin, Ascorbinsäure und Thiamin auf die klinische Rekonvaleszenz, die Labmagenentleerung und den antio-xidativen Status bei Kühen mit linksseitiger Labmagen-verlagerung
Tischer, Katja 2010 Einfluss von Erythromycin auf die Labmagenentleerung bei Kühen mit linksseitiger Labmagenverlagerung und Volvulus abomasi
Hassler, Andrea 2006 Spurenelement- und antioxidativer Status bei Kühen mit Dislocatio abomasi und anderen Krankheiten
Schreiber, Katja 2006 Der Xyloseresorptionstest bei gesunden und kranken Kühen
Gieseler, Tobias 2006 Einfluss von Flunixin-Meglumin und Neoancemin® auf die klinische Rekonvaleszenz, die Labmagenent-leerung und den antioxidativen Stoffwechsel bei Kühen mit linksseitiger Labmagenverlagerung
Körner, Imke 2007 Einfluss von Antioxidantien auf die Rekonva-leszenz, den antioxidativen Status und die Labmagenentleerung bei Kühen mit rechtsseitiger Labmagenverlagerung
Woko–Kobsch, Katalin Sahra 2010 Retrospektive Studie zu Rinderpatienten der Medizinischen Tierklinik Leipzig mit Exitus letalis zwischen 1990–2000 mit dem Schwerpunkt DA (Dislocatio abomasi)
Alkaassem, Ahmad 2009 Mykotoxinscreening (Deoxynivalenol, Zearalenon) in Futter, Blut, Milch und Galle bei Kühen mit Labmagen-verlagerung (LMV) und bei gesunden Kühen
Rinder - Gebärparese
Eckermann, Katja 2007 Stoffwechseluntersuchungen in der Trocken-stehperiode bei gesunden und post partum festliegenden Kühen
Siebenaller, Cora 2011 Untersuchungen zum peripartalen Festliegen bei Milchkühen in Mit-telgebirgsbetrieben
Hörügel, Uwe
1998 Wechselbeziehungen zwischen Säure-Basen- und Elektrolyt-Haushalt bei Milchkühen im peripartalen Zeitraum mit Hinblick auf die hypokalzämische Gebärparese
Schwarzer, Uta
1996 Untersuchungen zum Säure-Basen und Elektrolythaushalt bei Stuten unter besonderer Berücksichtigung der Säuren- und Basen-scheidung im Harn
Amin, Mohammed 1992 Einfluss unterschiedlicher Mineralstoff-versorgung auf die renale Netto-Säure-Basen-Ausscheidung (NSBA) bei Kühen
Bauerfeld, Jörg 2003 Untersuchungen zur Prophylaxe der Gebärparese bei Kühen durch Verfütterung anionenangereicherter Rationen in der Trockenstehperiode
Oetzel, Rüdiger 1998 Vergleichende Untersuchungen zum Einfluss der Calciumverbindung bzw. der Präparateformulierung auf die Resorption und Ausscheidung des Calciums sowie die Verträglichkeit oral zu verabreichender Calciumpräparate bei Kühen
Gebreselassie, Hailu 2010 Prophylaktische Wirkung zweimaliger oraler Calciumchlorid-Gaben gegen Gebärparese bei Kühen
Pichon, Susanne 2007 Analyse von Festliegerursachen bei Kühen – Eine Praxisstudie
Grabherr, Hildegard 2010 Einfluss von Zeolith A auf die Futteraufnahme, den Mineralstoff und Energiestoffwechsel im peripartalen Zeitraum sowie auf die Nährstoffverdaulichkeit bei Milchkühen
Rinder - Mastitis
Dübeler, Ingo 2006 Antioxidativer Status in Euterlymphe und Blut bei gesunden und kranken Kühen
Hagen, Jenny 2011 Antioxidative Kapazität, Haptoglobin und Tumorne-krosefaktor-α in der Euterlymphe und im Blut bei Kühen mit akuten Mastitiden
Rinder - Laminitis
Wilhelm, Katrin 2010 Die subklinische Klauenrehe beim Milchrind – thermographische Un-tersuchungen der Klaue und Beziehungen zum Energiestoffwechsel
Rinder - Klinikstatistik
Philipp, Anke 2011 Retrospektive Analyse der 1968 – 1999 behandelten Rinder an der Medizinischen Tierklinik
Kleine Wiederkäuer
Richter, Sabine 2000 Stoffwechseluntersuchungen bei Schafen ante und post partum unter besonderer Berücksichtigung von freien Endotoxinen und Glukosetoleranztests
El-Ebissy, Eman 2011 Beziehungen zwischen Stoffwechselpara-metern und TNFα in der peripartalen Periode bei Mutterschafen
Ottilie, Henry
2000 Einfluss von Propranolol auf den Fastenstoffwechsel des Schafes
Milas, Bianca 1998 Untersuchungen zum C- reaktiven Protein und anderen klinisch-chemischen sowie klinischen, hämatologischen und mikrobiologischen Parametern bei Schafen verschiedener Rassen mit respiratorischen Störungen im Jahresverlauf
von der Ruhren, Nadine 2004 Hämatologische und klinisch-chemische Verlaufsuntersuchungen an Schafen unterschiedlicher Rassen auf Rekultivierungsflächen (Bergbaufolgelandschaften)
Locher, Lena Franziska 2007 Untersuchungen zum antioxidativen Status bei Milchziegen im peripartalen Zeitraum
Werrmann,Mario 1996 Untersuchungen zur Hämatologie beim wachsenden Damwild
Schweine
Drechsel, Johanna 1981 Untersuchungen zum Verhalten der Parameter des Säure-Basen-Haushaltes beim anaphylaktischen Schock der Läuferschweine und bei der prophylaktischen Beeinflussung der Anaphylaxie durch ausgewählte Medikamente
Sellmann, Jessica 2011 Antioxidativer Status bei gesunden Sauen in Trächtigkeit und Laktati-on
Derkx, Sina 2008 Antioxidativer und Stoffwechselstatus bei Sauen im peripartalen Zeitraum unter besonderer Berück
Vorkommen, Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik und medikamentelle Beeinflussung von Leberschäden beim Rind
Aufgabenstellung
Bei Milchkühen wird häufig in Verbindung mit Leistungsminderung und Gesundheits-störungen von einer Überlastung der Leber gesprochen. Makroskopisch sichtbare Veränderungen dieses Organes bei Not-, Krank-, aber auch bei Normalschlachtun-gen scheinen diese Meinung zu unterstützen. Da sich z.B. von 1950 mit 1851 kg bis 1985 mit 4370 kg (3,5% Fett) die durchschnittliche Jahresmilchleistung der Kühe in der DDR mehr als verdoppelte, Stammkühe sogar 7255 kg erreichten, wird aus die-ser Leistungsentwicklung und den damit verbundenen Anforderungen z. T. unkritisch schnell auf ein Leberversagen geschlossen, besonders dann, wenn zusätzliche Qua-litätsmängel des Futters vorliegen. Eine klinische Objektivierung des Leberzustandes wird allgemein für schwierig und die therapeutische Beeinflussbarkeit für wenig aus-sichtsreich gehalten. Aus dieser Situation wurde die Aufgabe abgeleitet,
- das gegenwärtige Vorkommen von Leberschäden beim Rind zu erfassen und zu analysieren
- die Bedeutung des Buttersäureeinflusses, der peripartalen Fütterung, eines Fut-terentzuges sowie einer medikamentell stimulierten Lipolyse für die Entstehung von Leberschäden und die Entwicklung pathologischer Prozesse zu untersuchen
- die Diagnostik von Leberschäden bei Berücksichtigung von Belangen der tierärzt-lichen Praxis zu objektivieren und
- Möglichkeiten zur medikamentellen Entlastung der Leber sowie ausgewählter Präparate auf leberschädigende Effekte zu prüfen
Bei der Bearbeitung bildeten die Lipidansammlung als die häufigste Schädigungsart der Leber sowie die freien Fettsäuren (FFS) im Blut und ihre Beziehung zu Kriterien der Leberfunktion den Schwerpunkt.
Material und Methodik
Das Vorkommen von Leberschäden wurde analysiert in
- 2 Milchproduktionsbetrieben (A und B) an 22 bzw. 18 SMR-Kühen mit einer Jah-resmilchleistung von 4500 bzw. 5350 kg FCM im peripartalen Zeitraum
- während 5-jähriger Stoffwechselkontrollen nach TGL 34313 in einem Bezirk bei Kühen 2 bis 8 Wochen p. p. mit einem Leistungsniveau zwischen 3500 bis 5000 kg FCM
- an 336 Rindern einer Medizinischen Tierklinik in den Jahren 1978 bis 1987
- an 941 not- und krankgeschlachteten Rindern (895 Kühe, 46 Mastbullen) zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB A und B)
mit klinisch-chemischen (hpts. Bilirubin und ASAT im Blut sowie Leberlipide) und z. T. histologischen Methoden.
Zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden erfolgten Untersuchungen bei
- subakuter intraruminaler Buttersäurebelastung (0,5-, 1,0-,2,0 g/kg KM) an 42 Rin-dern
- 95 Kühen im peripartalen Zeitraum mit unterschiedlicher Fütterung, und zwar
• energiereich in der Trockenperiode (a. p.), bedarfsgerecht p. p.
• energiereich a. p., energiereduziert p. p.
• energiereduziert ab 4 bis 2 Wochen a. p., bedarfsgerecht p. p.
• nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes
- 10 Kühen und Schafen während 3-, 10- und 12-tägigen Futterentzuges sowie bei
- Intravenöser Adrenalinapplikation (3 Kühe, 0,5 mg/100 kg KM)
durch komplexe klinisch-chemische und histologische Analysen mit den Schwerpunk-ten Leberlipide sowie FFS, Bilirubin, ASAT, Ketonkörper und Glucose im Blut unter Einbeziehung weiterer Kriterien des Kohlenhydrat-, Fett-, Eiweiß- und Mineralstoff-wechsels, des Säure-Base-Haushaltes sowie von Hormonen.
Die Diagnostik von Leberschäden wurde bearbeitet durch
- methodische Untersuchungen zum Tagesverlauf der FFS sowie zum Einfluss ei-ner Adrenalinapplikation (9 bzw. 6 Rinder)
- Vergleich zwischen indirekter (Leberschwimmprobe) und direkter Leberlipid-bestimmung (59 Kühe)
- Analyse verschiedener Leberfunktions- und Stoffwechselparameter im periparta-len Zeitraum (40 Kühe)
- Analyse der Befunde von 101 not- und krankgeschlachteten Kühen.
In den Mittelpunkt wurden dabei die Leberlipide und die diagnostische Aussagefä-higkeit der FFS in Beziehung zu weiteren klinisch-chemischen sowie histologischen Parametern gestellt. Eine leberentlastende Wirkung wurde für Nicotinsäure an 20 Kühen bei 3 Tagen Futterentzug (5 und 10 g/d) sowie an 35 Kühen peripartal 1 Wo-che a. p. und 2 Wochen p. p. bei verschiedenen Dosierungen und z. T. Energiere-striktion, für Biliton® (Dehydrocholsäure) (5,5 g/d) an 9 Kühen peripartal sowie an 5 kranken Rindern getestet. Die Prüfung möglicher leberschädigender Effekte von ACTH (0,5, 0,6 und 1,0 IE/kg KM) und Glucocorticosteroiden (Prednisolut® - 0,5 mg/kg FM; Prednisolon 0,2, 04 und 0,6 mg/kg KM) erfolgte bei ein- und fünftägiger Applikation an 10 Schafen und 26 Kühen sowie für Phenylbutazon® (5 g/d) an 5 Kü-hen peripartal. Die zum Wirkungsnachweis eingesetzten Untersuchungsmethoden umfassten komplex klinisch-chemische Kriterien, im peripartalen Zeitraum auch Leis-tungsparameter sowie z. T. histologische Befundungen.
Von den erzielten Ergebnissen lassen sich folgende Thesen ableiten:
Thesen
1. Leberschäden dominieren bei Kühen in der Phase der Frühlaktation und zu-sätzlich ausgangs der Winterfütterung. Ketose, Geburts- und Puerperalstörun-gen, entzündliche Prozesse und Indigestionen sind häufig von Leberschäden begleitet.
Deshalb hat der Fütterung und Haltung der hochträchtigen und frischabge-kalbten Kühe, der ausgehenden Winterfütterung und der Verhütung der o. g. Krankheiten auch zur Prophylaxe von Leberschäden besondere Aufmerksam-keit zu gelten.
2. Untersuchungen in 2 Betrieben zufolge kommt die Leberverfettung bei 27% bzw. 56% der Milchkühe (4500, 5350 kg FCM) 1 bis 4 Wochen p. p. vor. Im gleichen Zeitraum liegen pathologische ASAT-Aktivitäten und Bilirubinkonzent-rationen bei 41% bzw. 56% der Kühe vor. Ihr Anteil verringert sich (21% bzw. 24%), wenn der Untersuchungszeitraum bis auf 8 Wochen p. p. ausgedehnt wird.
3. In den letzten 20 Jahren ist eine Verschiebung der Häufigkeit von Krankheiten mit Leberschäden zu beobachten. So treten hämolytische Anämien seltener auf. Fast die Hälfte der not- und krankgeschlachteten Kühe hat eine makroskopisch veränderte Leber. In ihnen überwiegt eindeutig die Leberver-fettung (55%) gegenüber reaktiv-entzündlichen (29%) und degenerativen Pro-zessen (16%).
4. Die Hauptursache gesteigerter Lipidkonzentrationen in der Leber von Milchkü-hen p. p. ist eine energetische Überfütterung in der Trockenstehperiode. Der Lipidgehalt der Leber steigt noch weiter an, wenn derartige Kühe vor der Ge-burt nicht mehr ausreichend energetisch versorgt werden. Deshalb ist der Hauptweg zur Verhütung der postpartalen Leberverfettung in der Fütterung der Milchkühe nach den Angaben des DDR-Futtermittelbewertungssystemes zu sehen.
5. Dreiwöchige Buttersäurebelastung verursacht keine Leberschädigung. Zu be-achtlicher Fettansammlung in der Leber kommt es dagegen, wenn Kühen 3 Tage das Futter entzogen wird. Die bei der Verfütterung qualitätsgeminderter Silage oft zu beobachtenden Leberschäden haben demnach nicht unmittelbar ihre Ursache in dem hohen Buttersäuregehalt, sondern sind auf andere Fakto-ren zurückzuführen, zu denen u. a. auch die energetisch unzureichende Ver-sorgung zu zählen ist. Auch im Interesse der Verhütung von Leberschäden hat der Produktion von Silagen bester Qualität alle Aufmerksamkeit zu gelten.
6. Pathogenetisch geht der postpartalen Leberverfettung ein Konzentrationsan-stieg der FFS voraus. Sie erreichen ihr Maximum 1 Woche p. p. und damit früher als die Leberlipide. Umgekehrt folgt den sinkenden FFS-Konzentrationen auch eine Abnahme der Leberlipidkonzentration. Bei Futter-entzug wird die fehlende Energieaufnahme schnell durch einen deutlichen Konzentrationsanstieg der FFS angezeigt.
7. Bei Energiemangel besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,01) zwischen FFS und Bilirubin. Eine solche besteht auch, wenn die FFS-Konzentration durch i. v. Adrenalingaben gesteigert wurde. Dieser kausale Zusammenhang wird in der Literatur mit der Konkurrenz beider Metabolite um ein mikrosoma-les Transportprotein in den Leberzellen gedeutet.
8. In Energiemangelsituationen (postpartal, Futterentzug) treten regelmäßig stei-gende ß-OH-Butyrat (BHB)- Konzentrationen auf. Sie sind gegenüber dem Anstieg der FFS zeitlich versetzt und werden von Glucosekonzentrationen im Blutplasma bis gegen den unteren Grenzbereich als Zeichen der Kohlenhyd-ratverarmung begleitet.
9. Die Aktivität der ASAT ist postpartal durch puerperale Einflüsse (Karunkelab-bau u. a.) sowie Körpermasseverlust (Proteinabbau in Muskelzellen), nicht aber bei Futterentzug gesteigert. Die postpartal bestehenden gesicherten Be-ziehungen zwischen ASAT-Aktivität und Leberlipidkonzentration sind mittelba-rer Art. ASAT-Aktivitäten und BHB-Konzentration verlaufen nicht regelmäßig parallel.
10. Klinische Störungen gehen peripartal überwiegend mit erhöhten Leberlipid-konzentrationen einher. Keine Beziehungen bestehen zwischen Konzeptions-erfolg einerseits und den Konzentrationen der FFS und Leberlipide 1 und 2 Wochen p. p. andererseits. Bei später zuchtuntauglichen Kühen liegen die Pa-rameter Ketonkörper, Leberglycogen und die GGT im peripartalen Zeitraum gehäuft außerhalb des xˉ ± s-Bereiches. Gesichert indirekt bzw. direkt korrelie-ren die Fruchtbarkeits- und Milchleistungen mit dem Körpermasseverlust p. p.. Die individuellen Unterschiede zwischen Kühen sind beachtenswert.
11. Zur indirekten Bestimmung der Lipidkonzentration in der Leber eignet sich die Schwimmprobe. Für die Beziehung zwischen relativer Dichte (y)
sowie der Lipidkonzentration (x) gilt die Beziehung y=1,095 – 0,002 x bzw. x=500(1,095-y). Die Leberschwimmprobe wird zur Anwendung in der tierärztli-chen Praxis empfohlen. Bei der Interpretation der Lipidkonzentration ist die Abhängigkeit vom Laktationsstadium zu berücksichtigen. Peripartal besteht eine gesicherte Beziehung (p ≤ 0,001) zwischen Energiedefizit und Konzentra-tion der Leberlipide.
12. Der chemisch bestimmbare Fettgehalt der Leber korreliert über eine Exponen-tialfunktion (p ≤ 0,001) mit dem histologisch in 4 bzw. 7 Klassen befundeten, jedoch liegen bei histologisch gering- und mittelgradigen Fettablagerungen i.d.R. chemisch noch keine unphysiologischen Lipidkonzentrationen vor. Die diagnostische Bedeutung der Gesamtlipidkonzentration in der Leber hängt von ihrer Genese ab und ist begrenzt.
13. Auf eine Leberverfettung kann diagnostisch mit hoher Sicherheit geschlossen werden, wenn die Konzentration der FFS, des Bilirubins und der Ketonkörper im Blut bzw. der FFS-Triglycerid-Quotient gesteigert sind. Das BHB verdient gegenüber den Gesamtketonkörpern den Vorzug, da es enger mit dem Leber-lipidgehalt korreliert. Pathologische Leberlipidkonzentrationen sind häufig, aber nicht immer mit erhöhten ASAT-Aktivitäten verbunden.
14. Bei der Interpretation der Parameter FFS, Bilirubin, Ketonkörper, ASAT und Leberlipide sind Einflüsse durch das Laktationsstadium, bei den FFS zusätz-lich durch Stress sowie bei FFS und BHB durch die Fütterung zu berücksichti-gen. Stress- und fütterungsbedingte Veränderungen erreichen aber nicht das Ausmaß wie z. B. bei der klinischen Ketose.
15. Eine klinisch-chemische Differenzierung reaktiv-entzündlicher und degenerati-ver Leberveränderungen ist mit den Parametern ASAT, GGT und Gesamtlipi-de möglich. Die ALAT verdeutlicht den Schweregrad von Leberschäden.
16. Triglyceride und Gesamtlipide widerspiegeln unterschiedliche Fütterungsin-tensität peripartal nur gering. Der FFS-Triglycerid-Quotient korreliert zwar eng mit dem Leberfett, rechtfertigt diagnostisch den Bestimmungsaufwand aber nicht. Blutglucose und Leberglycogen stehen zum Leberfett in negativer Be-ziehung. Gesamteiweiß, Harnstoff, Creatinin, Albumin und Cholesterol lassen nur in Einzelfällen bzw. nur bei schweren Leberalterationen gerichtete Kon-zentrationsabweichungen erkennen.
17. Zur Diagnostik von Leberschäden sind unter Berücksichtigung praktischer As-pekte zu empfehlen:
- für den Tierarzt in der Praxis: die Leberschwimmprobe
- für BIV und vergleichbare Einrichtungen:
1. Stufe - Bilirubin und Ketonkörper (gegebenenfalls differenziert)
2. Stufe - zusätzlich FFS, GLDH, GGT, ASAT, (ALAT)
3. Stufe - histologische Untersuchungen von Leberbioptat, Leberlipide,
-glycogen, gegebenenfalls unter Klinikbedingungen
Leberfunktionsproben (Bromsulphthalein, Indocyaningrün)
18. Nicotinsäure zeigt bei Futterentzug sowie im peripartalen Zeitraum günstige Effekte auf den Kohlenhydratstoffwechsel wirkt antiketogen, senkt den Biliru-binspiegel, schränkt aber die Lipolyse peripartal nicht nachhaltig ein. Nicotin-säureamid hat peripartal die gleichen Wirkungen. Die Anwendung der Nicotin-säure ist besonders zur Pro- und Metaphylaxe der Ketone zu empfehlen, ihre begrenzte Wirkung auf die Lipolyse unterstreicht aber mit Nachdruck, dass der Verhütung einer gesteigerten Lipolyse mit Leberverfettung alle Aufmerksam-keit zu widmen ist.
19. Dehydrocholsäure (Biliton®) beeinflusst den Stoffwechsel von Milchkühen postpartal durch Senkung der Bilirubin-, BHB- und FFS-Konzentrationen sowie ASAT-Aktivitäten günstig. Gleiche therapeutische Effekte können bei der Be-handlung von Kühen mit Ketose und Indigestionen erzielt werden. Biliton® kann ergänzend zur Leberschutztherapie zur Behandlung von Leberkrankhei-ten empfohlen werden. Bei sekundären Stoffwechselveränderungen ist die Elimination der primären Störung Voraussetzung für den Therapieerfolg.
20. Phenylbutazon® beeinflusst als Prostaglandin-Synthesehemmer den Fett-stoffwechsel. In der ersten Woche p.p. appliziertes Phenylbutazon® hat auf den Stoffwechsel, die Milch- und Fruchtbarkeitsleistungen negative Auswir-kungen. Sein Einsatz sollte in Belastungssituationen nicht unkritisch erfolgen.
21. Der Literatur sind mögliche negative Auswirkungen von ACTH und Glucocor-ticoiden auf den Fettstoffwechsel und die Leberfunktion zu entnehmen. Ver-änderungen der FFS-Konzentrationen im Blutplasma konnten aber experimen-tell weder nach einmaliger Gabe von ACTH und Prednisolut an Schafen, noch während fünftägiger Prednisolongaben an Rindern beobachtet werden. Auch die bei den Rindern durchgeführten histologischen Untersuchungen der Le-berbioptate erbrachten keinerlei Veränderungen.
22. Gegenüber Prednisolon® (100 und 300 mg/Kuh) steigert eine einmalige ACTH-Applikation (300 IE/Kuh) die Glucosekonzentration im Blutplasma stär-ker, bis zum 3. Tag post applicationem bleibt die Glucosekonzentration nach Prednisolongabe aber auf einem höheren Niveau. Dasselbe trifft für das Ge-samteiweiß zu. Aufgrund dieser längeren Wirkungsdauer ist dem Prednisolon® therapeutisch der Vorzug z. B. bei der Behandlung der Ketose einzuräumen.
23. Aus den Untersuchungen geht insgesamt ein häufiges Vorkommen von Lipi-dablagerungen in der Leber von Rindern verschiedenen Ursprungs hervor. Ih-re Diagnostik ist sicher über Leberbiopsie bzw. weitgehend sicher über die Konzentration der FFS, des Bilirubins und des BHB im Blutplasma möglich. Die Bedeutung der Lipidablagerung für den Gesamtorganismus sowie die Rol-le hormoneller Dysfunktionen für die Entstehung von Leberschäden bedürfen weiterer Bearbeitung. Auch zur Therapie von Leberschäden sind neue Unter-suchungen erforderlich.:1. Einleitung und Aufgabenstellung
2. Vorkommen von Leberschäden beim Rind
2.1 Literaturübersicht
2.2 Eigene Untersuchungen
2.2.1 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden (Leberverfettung) bei Kühen zweier Betriebe im peripartalen Zeitraum
2.2.2 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden in MVA eines Bezirkes bei Stoffwechselkontrollen gemäß TGL 34313
2.2.3 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Patientengut des WB Innere Medizin und Pathophysiologie, Leipzig,
2.2.4 Erhebungen zum Vorkommen von Leberschäden im Einzugsbereich zweier Sanitätsschlachtbetriebe (SSB)
3. Untersuchungen zur Ätiologie und Pathogenese von Leberschäden beim Rind
3.1 Subakute Buttersäurebelastung beim Rind
3.2 Einfluss unterschiedlicher Fütterungsintensität sowie Haltungsform in der peripartale Periode auf die Leberfunktion bei Milchkühen
3.3 Einfluss von Futterentzug bei Kühen auf die Leberfunktion
4. Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
4.1 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind im peripartalen Zeitraum
4.2 Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind an Schlachttieren
4.3 Methodische Untersuchungen zur Diagnostik von Leberschäden beim Rind
5. Untersuchungen zur medikamentellen Beeinflussung der Leberfunktion beim Rind
5.1 Literatur
5. 2 Eigene Untersungen
5.2 .1 Einfluss von Nicotinsäure bzw. Nicotinsäureamid auf die Leberfunktion
5.2.2 Untersuchungen zum Einfluss von Phenylbutazon auf die Leberfunktion
5.2.3 Untersuchungen zum Einfluss von Biliton auf die Leberfunktion
5.2.4 Untersuchungen zum Einfluss von ACTH und Glucocorticoiden auf die Leberfunktion
6. Zusammenfassung
7. Angewendete Untersuchungsmethoden
8. Statistische Methoden, Abkürzungen und Zeichen
9. Abkürzungsverzeichnis, Literaturverzeichnis, These
Clinical chemistry investigations in recumbent and healthy German Holstein cows after the fifth day in milk
Recumbency is a frequent symptom occurring throughout lactation. Its cause can be related to the energy or mineral metabolism, or to trauma or infectious diseases. We compared various clinical chemistry parameters between healthy and recumbent cows and between cows with different causes of recumbency and determined if hypocalcaemia manifests in later lactation
Futtermittelhygiene
Im vorliegenden Heft der Schriftenreihe werden die Ergebnisse von zwei Projekten vorgestellt, die sich mit futtermittelhygienischen Aspekten befassten und von Wissenschaftlern der Universität Leipzig erarbeitet wurden. Untersuchungen zur Beeinflussung der Toxinexpression von Clostridium botulinum Typ B und C unter in-vitro-Bedingungen / Untersuchungen zu Vorkommen und Verbreitung von Clostridium botulinum in Rinderbeständen des Freistaates Sachsen / Mykotoxinscreening in Blut, Galle und Milch bei gesunden und kranken Kühe