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    Aspects of behavioral medicine in diabetes mellitus

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    Diabetes mellitus kann als Modellerkrankung der Verhaltensmedizin bezeichnet werden, da wie bei kaum einer anderen chronischen Erkrankung, die Therapie und damit die Prognose der Erkrankung vom Verhalten des Betroffenen und dessen Selbstmanagement abhĂ€ngt. Beim Selbstmanagement spielen nicht nur medizinische oder pharmakologische Faktoren im Sinne einer MedikamentenadhĂ€renz eine Rolle, sondern vor allem kognitive, emotionale, motivationale und soziale Faktoren. Das Selbstmanagement bei Diabetes mellitus hat dabei Auswirkungen auf alle Bereiche der Verhaltensmedizin – PrĂ€vention, Diagnostik und Intervention. Die vorliegende kumulative Dissertationsschrift liefert zu jedem dieser Bereiche einen Beitrag, um das VerstĂ€ndnis von psychologischen Faktoren des Diabetes mellitus zu erweitern und die verhaltensmedizinische Versorgung der Menschen mit Diabetes zu verbessern: Der Diabetes und dessen Therapie haben, wie in Kapitel I dargestellt wird, einen nachhaltigen und prĂ€genden Einfluss auf den Alltag der Betroffenen, da die Diabetestherapie ein stĂ€ndiger Begleiter darstellt und mehrmals am Tag wichtige Therapieentscheidungen getroffen werden mĂŒssen. HĂ€ufig wird daher der Diabetes bzw. die Therapie als Belastung erlebt, was auf lange Sicht eine deutliche emotionale BeeintrĂ€chtigung darstellt und zu psychischen KomorbiditĂ€ten, wie beispielsweise einer erhöhten DepressivitĂ€t, fĂŒhren kann. In Kapitel II wird der diabetesspezifische Beitrag dieser Arbeit fĂŒr die Verhaltensmedizin nĂ€her vorgestellt. In Kapitel III wird gezeigt, dass die vermehrte Wahrnehmung von diabetesspezifischen Belastungen – Diabetes Distress – tatsĂ€chlich die Inzidenz und damit neue Entstehung von depressiven Symptomen fördert. Es wird zudem aufgezeigt, dass bei den Menschen mit Diabetes, die bereits eine erhöhte depressive Symptomatik aufweisen, die Reduktion des Diabetes Distress auch den RĂŒckgang der depressiven Symptomatik begĂŒnstigt. Durch die Vermeidung von erhöhtem Diabetes Distress wird eine Möglichkeit zur PrĂ€vention depressiver Erkrankungen bei Menschen mit Diabetes mellitus vorgestellt; weiterhin kann aber auch eine Möglichkeit der Remission bestehender depressiver Symptome durch die Reduktion von Diabetes Distress demonstriert werden. Die PrĂ€vention bzw. Behandlung depressiver Erkrankungen bei Menschen mit Diabetes mellitus ist von großer Relevanz, da die Depression den weiteren Krankheitsverlauf, bzw. die Prognose hinsichtlich LebensqualitĂ€t, Folgeerkrankungen und MortalitĂ€t, negativ beeinflusst. FĂŒr die Behandlung des Diabetes mit Insulin benötigt der Patient viel Wissen und spezielle Fertigkeiten, um die nicht mehr funktionierende automatische Steuerung des Blutzuckers selbst ĂŒbernehmen zu können. Bei der intensivierten Insulintherapie muss der Patient, in AbhĂ€ngigkeit von vielen verschiedenen Faktoren (u.a. aktueller Blutzuckerwert, zirkadiane Rhythmik des Insulinbedarfs, Auswirkungen von Sport, Alkohol, Stress etc.) selbst berechnen, wie viel Insulin er benötigt. Diese Insulindosis muss so abgestimmt sein, dass weder zu hohe Blutzuckerwerte durch zu wenig Insulin, noch zu niedrige Blutzuckerwerte durch zu viel Insulin entstehen. Weiterhin muss er bei jeder kohlenhydrathaltigen Mahlzeit die Menge der enthaltenen Kohlenhydrate bestimmen, um den mit der Aufnahme von Kohlenhydrate einhergehenden Blutzuckeranstieg mit Insulin zu kontrollieren. Die Fertigkeiten zur Insulindosiskalkulation und KohlenhydratschĂ€tzung sind somit zwei essentielle Fertigkeiten zur erfolgreichen DurchfĂŒhrung der intensivierten Insulintherapie, die regelmĂ€ĂŸig ĂŒberprĂŒft werden sollten. Allerdings besteht hinsichtlich einer psychometrisch validen Diagnostik von Defiziten in diesen Fertigkeiten eine große LĂŒcke. In Kapitel IV wird die Erstellung und psychometrische Evaluation eines neuen Assessment-Tools vorgestellt. Mit diesem neuen Tool ist es möglich, die beiden Fertigkeiten reliabel und valide erfassen zu können, um daraus klinisch bedeutsame Ableitungen fĂŒr Interventionen zur Verbesserung der KohlenhydratschĂ€tzung bzw. Insulindosiskalkulation zu treffen. Das Assessment-Tool liefert damit einen wichtigen Beitrag zur diagnostischen Erfassung von zwei essentiellen Selbstmanagementfertigkeiten innerhalb der intensivierten Insulintherapie. Da Diabetes mellitus mehr ein Problem einer funktionierenden Selbstbehandlung als ein medizinischen Problem ist, stellt das Selbstmanagement des Patienten die Basis aller InterventionsbemĂŒhungen bei der Behandlung des Diabetes dar. Zu einem guten Selbstmanagement gehören neben ausreichendem Wissen, ausreichenden Fertigkeiten und FĂ€higkeiten, auch ein guter Umgang mit dem Diabetes und eine stabile Behandlungsmotivation. Psychoedukative Maßnahmen, wie die Patientenschulung, sind dabei Mittel der Wahl, um das Selbstmanagement der Patienten zu stĂ€rken. Die Schulung ist daher eine komplexe Intervention, da medizinische, pharmakologische, kognitive, motivationale, emotionale und soziale Faktoren berĂŒcksichtigt werden mĂŒssen. In Kapitel V wird im Rahmen einer dreistufigen verhaltensmedizinischen Versorgungsforschung zunĂ€chst dargestellt, dass es einen Bedarf an einer neuen effektiven psychoedukativen Intervention gibt. In einem zweiten Schritt wird die Wirksamkeit einer neu entwickelten psychoedukativen Intervention in einer methodisch streng kontrollierten, randomisierten Studie demonstriert. Abschließend werden die Ergebnisse einer Comparative Effectiveness Analyse vorgestellt, die zeigen, dass die Ergebnisse der kontrollierten Studie auf den klinischen Alltag ĂŒbertragbar sind und damit die EffektivitĂ€t der neuen psychoedukativen Intervention generalisierbar ist. Kapitel VI stellt abschließend heraus, dass neue prĂ€ventive, diagnostische sowie interventionelle Aspekte bei Diabetes mellitus durch diese Arbeit herausgearbeitet werden konnten und dazu beitragen können, in Zukunft die verhaltensmedizinische Versorgung von Menschen mit Diabetes mellitus zu verbessern.Diabetes mellitus (DM) can be regarded as a prototypic model for behavioral medicine. In virtually no other chronic disease is the therapy and therefore the prognosis so closely related to the patients’ behaviors and self-management abilities. The important factors for self-management include not only medical and pharmacological compliance, but even more so cognitive, emotional and social aspects. Thus, self-management in DM has consequences for all areas of behavioral medicine: prevention, diagnosis and intervention. The current cumulative dissertation provides a contribution to all these areas in order to enhance the understanding of psychological factors of DM, and to improve the behavioral-medicine-based treatment of patients with diabetes. As shown in Chapter I, diabetes and its therapy have a sustainable and defining impact on daily life, as therapy can be seen as a constant companion that requires making vital decisions several times each day. Because of this, diabetes and its therapy are often experienced as a burden; as such, this may lead to marked long-term emotional impairments and even lead to psychological comorbidities, such as increased depression. Chapter II describes the diabetes-related contribution of this dissertation for behavioral medicine. Chapter III shows that elevated awareness of diabetes-specific stressors that lead to elevated diabetes distress indeed increases the incidence and development of depressive symptoms. Furthermore, it has been shown that a reduction of diabetes distress in people with already-elevated depressive symptoms will also foster a decline in depressive symptomatology. Prevention of increased diabetes distress is presented as a new opportunity to prevent depression in patients with DM; furthermore it can be demonstrated that the reduction of diabetes distress can lead to remission of extant depressive symptoms. The prevention and treatment of depression in people with DM is of great importance, as depression has a negative influence on the progression of the disease, portends a poor prognosis for quality of life, and increases long-term complications and mortality. To successfully treat diabetes with insulin, patients need to have extensive knowledge and specific skills in order to be able to control their formerly automatic regulation of blood glucose. For intensified insulin therapy, patients need to calculate the amount of insulin needed, which can depend on many different factors (i.e. current blood glucose level, circadian rhythm of insulin sensitivity, effects of physical activity, alcohol, stress etc.). This insulin-dose calculation must be accurate so that the patients will neither experience blood glucose levels that are too high due to lacking insulin, nor too low due to excess insulin. Additionally, for every meal that includes carbohydrates, the exact quantity of carbohydrates must be determined in order to control the resulting increase in blood glucose with insulin. The skills for insulin-dose calculation (called: bolus calculation) and for carbohydrate estimation are thus two essential requirements for a successful implementation of intensified insulin therapy that should be assessed regularly. However, psychometrically valid diagnostic of deficits regarding these skills are lacking. In Chapter IV, the development and psychometric evaluation of a new assessment tool is described. With this new tool, these two skills can be assessed reliably and validly, so that clinically relevant conclusions can be drawn for interventions to improve carbohydrate estimation and bolus calculation. Thereby, this tool provides an important contribution for the diagnostic assessment of two crucial self-management skills required for intensified insulin therapy. Because the problems associated with DM stem more from problems in self-treatment than medical issues per se, patients‘ self-management is the foundation for all intervention efforts in the treatment of diabetes. In addition to adequate knowledge, skills and abilities, proper handling of the disease and a stable treatment motivation are crucial for effective self-management. Psychoeducational measures such as patient education are the means of choice to strengthen the patients’ self-management. Patient education, however, is a complex intervention because medical, pharmacological, cognitive, motivational, emotional and social factors must be incorporated. In Chapter V the need for a new effective psychoeducative intervention is discussed as a first stage within the context of a three-staged approach of health service research. In the second stage, the efficacy of a newly developed psychoeducative intervention is demonstrated in a randomized controlled trial. Finally, a comparative effectiveness analysis is presented, demonstrating that the results of the controlled trial can be transferred to clinical practice and that the efficacy of the new psychoeducative intervention can be generalized beyond the research context. Finally, Chapter VI underscores the new preventive, diagnostic and interventional aspects for DM that were established in this dissertation. This chapter then characterizes the value of the dissertation’s contribution to improving behavioral-medicine-based treatment for people with DM

    Assessing Diabetes Self-Management with the Diabetes Self-Management Questionnaire (DSMQ) Can Help Analyse Behavioural Problems Related to Reduced Glycaemic Control

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    AIM:To appraise the Diabetes Self-Management Questionnaire (DSMQ)'s measurement of diabetes self-management as a statistical predictor of glycaemic control relative to the widely used SDSCA. METHODS:248 patients with type 1 diabetes and 182 patients with type 2 diabetes were cross-sectionally assessed using the two self-report measures of diabetes self-management DSMQ and SDSCA; the scales were used as competing predictors of HbA1c. We developed a structural equation model of self-management as measured by the DSMQ and analysed the amount of variation explained in HbA1c; an analogue model was developed for the SDSCA. RESULTS:The structural equation models of self-management and glycaemic control showed very good fit to the data. The DSMQ's measurement of self-management showed associations with HbA1c of -0.53 for type 1 and -0.46 for type 2 diabetes (both P < 0.001), explaining 21% and 28% of variation in glycaemic control, respectively. The SDSCA's measurement showed associations with HbA1c of -0.14 (P = 0.030) for type 1 and -0.31 (P = 0.003) for type 2 diabetes, explaining 2% and 10% of glycaemic variation. Predictive power for glycaemic control was significantly higher for the DSMQ (P < 0.001). CONCLUSIONS:This study supports the DSMQ as the preferred tool when analysing self-reported behavioural problems related to reduced glycaemic control. The scale may be useful for clinical assessments of patients with suboptimal diabetes outcomes or research on factors affecting associations between self-management behaviours and glycaemic control

    The use of CGM to identify type 1 diabetic patients with hypoglycemia problems and its impact for avoidance of biochemical hypoglycemia.

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    This cross-over study used a CGM system (DexCom SEVEN PLUS CGM). In a randomized order, participants had either no access (CGM blind) or real time access to current glucose data (CGM open). One objective was to analyze if type 1 diabetic patients with hypoglycemia problems (at least one episode requiring third party assistance) could be identifi ed by the use of the blinded CGM data. We also analyzed the impact of CGM use on biochemical hypoglycemia. Type 1 diabetic patients with hypoglycemia problems had signifi cant longer diabetes duration (17.0 vs. 11.0 yrs.), a higher unawareness score (4.0 vs. 2.0) and lower thresholds for detecting hypoglycemia (50.0 vs. 65.0 mg/dl) than patients without hypoglycemia problems. During the blinded CGM phase patients with hypoglycemic problems had a signifi cant longer duration of low glucose phases 248 vs. 153 minutes per day (p=.037; <70 mg/dl) respectively 173 vs. 96 minutes per day (p=.041; <60 mg/dl). Area under the receiver operating curve (ROC 0.72 p=.03) indicated a suffi cient screening performance of the duration of low glucose periods (< 70 mg/dl) for the identifi cation of patients with hypoglycemia problems. A cut-off of 170 minutes per day of time spend in the low glucose range had a sensitivity of 75% and a specifi city of 70.3%; the positive predictive value was 52.9%, the negative predictive value was 86.4%. A comparison of blind vs. open CGM showed that time spend in a low glucose range could be signifi cantly more reduced in patients with hypoglycemia problems than in patients without hypoglycemia problems during CGM open (< 60 mg/dl; - 67.8 min per day p=.040; < 50 mg/dl; -50.6 min per day, p=.038; < 40 mg/dl; -41.4 min. per day, p=.03). This study shows that CGM has an unused potential for identifying type 1 diabetic patients at risk for hypoglycemia problems in clinical practice as well as for avoidance of biochemical hypoglycemia, which plays a pivotal role for the development of hypoglycemia associated autonomic failure

    The Influence of Diabetes-related Distress on Depression

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    Depressive disorders in diabetic patients are nearly twice as likely compared to the non-diabetic population. There is evidence that patients’ perception of diabetes is a decisive aspect of this association. Therefore this study prospectively investigates the role of patients’ perceived diabetesrelated distress on incidence depression and recovery. 343 patients with type 1 diabetes completed the CES-D and the Problem Areas in Diabetes Scale (PAID) at baseline and at the 6-month follow-up. A CES-D score of ≄16 indicated elevated depressive symptoms. A PAID score of ≄30 indicated elevated diabetes-related distress. Logistic regression analyses were performed with recovery from and incidence of depressive symptoms as dependent variables. Independent variable was diabetesrelated distress adjusted for possible demographic (age, gender, BMI) and medical confounders (diabetes duration, HbA1c, insulin pump therapy, and late complications). At baseline 130 patients (37.9%) reported elevated depressive symptoms and 40 of these patients (30.8%) recovered 6 months later. Of the 213 patients without elevated depressive symptoms, 27 (12.7%) had elevated depressive symptoms 6 months later. Diabetes-related distress at baseline diminished the chance to recover from elevated depressive symptoms by 64% (OR = 0.36, p<.05). In addition, the chance for incident depressive symptoms if diabetes-related distress was present at baseline is 2.5 times more likely in contrast to no diabetes-related distress at baseline (OR=2.5; p<.05). In both analyses, no other variables reached a signifi cant infl uence. It could be demonstrated that preventing diabetes-related distress is a protective factor regarding the incidence of elevated depressive symptoms. Furthermore, preventing diabetes-related distress supports the recovery from already elevated depressive symptoms. This supports the notion that diabetes per se is not a risk factor for depressive disorders but the perceived emotional distress is

    Entwicklung und Evaluation eines Assessment-Tools zur Erfassung von Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle.

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    Einleitung: Eine regelmĂ€ĂŸige Blutzuckerselbstkontrolle ist ein wesentlicher Bestandteil fĂŒr eine erfolgreiche Anpassung oder ÜberprĂŒfung der Diabetestherapie. Viele Patienten berichten Barrieren, die einer regelmĂ€ĂŸigen Blutzuckerselbstkontrolle im Alltag entgegenstehen. In dieser Studie wurde ein Assessment-Tool fĂŒr die Erfassung solcher Barrieren entwickelt und evaluiert. Methodik: Patienteninterviews zu Erfahrungen mit der Blutzuckerselbstkontrolle wurden durchgefĂŒhrt und ausgewertet. Folgende Aspekte erwiesen sich in Bezug auf die Blutzuckerselbstkontrolle als relevant: Handling im Alltag („Zu viele Utensilien sind notwendig“), psychologische Barrieren der Glukosekontrolle („Blutzuckerselbstkontrolle in der Öffentlichkeit ist peinlich“), ZuverlĂ€ssigkeit der Blutzuckerselbstkontrolle („Vertrauen in die gemessenen Blutzuckerwerte“), aber auch Vorteile der Blutzuckerselbstkontrolle („Blutzuckermessungen vermitteln ein SicherheitsgefĂŒhl“). Zur Evaluation wurden Faktoren- und Itemanalysen vorgenommen. Ergebnisse: 60 Fragebogenitems wurden einer diabetischen Stichprobe (n = 140) mit intensivierter Insulintherapie (Alter 43,6 ± 15,3J., 70% Typ-1-Diabetes, HbA1c 8,8 ± 2,1%; 53% weiblich) vorgegeben. Die Faktorenanalyse ergab 4 Skalen mit insgesamt 18 Items, die alle zufriedenstellende ReliabilitĂ€tskennwerte erreichten („Handling“ Cronbachs a = 0,84; „psychologische Barrieren“ a = 0,74, „ZuverlĂ€ssigkeit“ a = 0,82 und „Vorteile der Blutzuckerselbstkontrolle“ a = 0,72). Ein hoher HbA1c Wert war signifikant mit höheren psychologischen Barrieren (r = 0,20) und geringerem Vertrauen in die ZuverlĂ€ssigkeit (r = 0,32) sowie geringeren Vorteilen der Blutzuckerselbstkontrolle (r = 0,32) assoziiert. Höheres Lebensalter (r = 0,32) und lĂ€ngere Diabetesdauer (r = 0,19) waren mit weniger psychologischen Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle korreliert. Patienten, welche mehr psychologische Barrieren berichteten, testeten seltener ihren Blutzucker (r =-0,26). Schlussfolgerung: Das neue entwickelte Assessment-Tool zur Erfassung von Barrieren der Blutzuckerselbstkontrolle hat eine gute ReliabilitĂ€t sowie ValiditĂ€t. Zudem ist es in der Lage, praktische Barrieren einer Blutzuckerselbstkontrolle bei Diabetespatienten zu identifizieren. UnterstĂŒtzt durch Abbott Diabetes Care, German

    Differentielle Effekte der strukturierten Gruppenschulung bei Patienten mit einer ICT und CSII

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    Einleitung: Typ -1-Diabetiker wurden in einer randomisierten Studie mit PRIMAS oder dem ZI-Programm fĂŒr Typ-1-Diabetes (n = 160) bzw. in einer Umsetzungsstudie (PRIMUM n = 249) mit PRIMAS geschult. Von 409 Studienteilnehmern wurden 19% mit einer Insulinpumpe (CSII) behandelt. Untersucht wurde, inwieweit sich Typ-1-Diabetiker mit CSII initial und nach der Schulung von Patienten mit einer intensivierten Insulintherapie (ICT) unterscheiden. Methodik: Zur Baseline und nach 6 Monaten wurden HbA1c-Werte bestimmt und Fragebögen zur Diabetesbelastung (DDS) und zur HypoglykĂ€miewahrnehmungsfĂ€higkeit (HAQ) bearbeitet. Ergebnisse: Patienten mit CSII Therapie unterschieden sich zur Baseline nur hinsichtlich ihrer Diabetesdauer (22,0 ± 10,8 vs. 11,0 ± 12,3 Jahre, p < 0,01) von Patienten mit ICT. Alter (43,8 ± 14,0 vs. 44,1 ± 13,6 Jahre, p = 0,86), Geschlecht (47% vs. 42% weiblich, p = 0,42), glykĂ€mische Kontrolle (8,1 ± 1,3 vs. 8,1 ± 1,1, p = 0,81), HypoglykĂ€miewahrnehmung (1,6 ± 1,5 vs. 1,7 ± 1,8, p = 0,93), Diabetesbelastung (1,1 ± 0,9 vs. 1,1 ± 10,7, p = 0,93) unterschieden sich zur Baseline nicht zwischen beiden Gruppen. Patienten mit CSII profitierten in Hinblick auf den HbA1c signifikant geringer als ICT-Patienten (HbA1c -0,0 ± 0,7 vs. -0,4 ± 1,1%, p = 0,01) von der Schulung. BezĂŒglich einer Verbesserung der HypoglykĂ€miewahrnehmungsfĂ€higkeit (0,5 ± 11,4 vs. 0,4 ± 1,4, p = 0,32) und des Diabetesbelastung (-0,3 ± 0,6 vs.-0,2 ± 0,6, p = 0,13) unterschieden sich beide Patientengruppen ebenfalls nicht. Schlussfolgerung: Obwohl eine CSII-Therapie potenziell die beste Blutzuckersteuerung erlaubt, hatten Patienten mit einer CSII-Therapie initial keine besseren HbA1c-Werte als die ICT-Patienten. CSII-Patienten profitierten auch im Hinblick auf die glykĂ€mische Kontrolle weniger von der Schulung. Es erscheint daher sinnvoll, fĂŒr Patienten mit einer CSII-Therapie spezielle Schulungsinterventionen zu entwickeln

    Subtypen der Depression und deren Assoziation mit glykÀmischer Kontrolle

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    Fragestellung: Es gibt widersprĂŒchliche Befunde zur Assoziation von Depressionen mit einer schlechteren glykĂ€mischen Kontrolle. Ein Grund dafĂŒr könnte in der Vielgestalt der depressiven Symptomatik liegen. HĂ€ufig findet eine Differenzierung in somatische (z.B. Appetit- und Schlafstörungen) und affektive Symptome (z.B. Niedergeschlagenheit, Traurigkeit) statt. Diese Studie untersuchte die Assoziationen dieser depressiven Subtypen mit der glykĂ€mischen Kontrolle. Methodik: 986 Menschen mit Typ-1 bzw. Typ-2-Diabetes bearbeiteten die Allgemeine Depressionsskala (ADS) sowie den Problem Areas in Diabetes (PAID) Fragebogen zur Erfassung diabetesbezogener Belastungen. Der ADS ermöglicht die Berechnung eines somatischen und eines affektiven Scores. PrĂ€diktoren der linearen Regression auf den HbA1c waren der somatische und affektive Score, adjustiert fĂŒr demographische (Alter, Geschlecht, BMI, Bildungsjahre) und medizinische Variablen (Diabetestyp, Diabetesdauer, Folgeerkrankungen, Blutzuckermessungen/Tag) sowie diabetesbezogene Belastungen. Ergebnisse: Eine erhöhte somatische Symptomatik war signifikant mit einem höheren HbA1c (ÎČ= 0,15; p = 0,001) assoziiert. Eine erhöhte affektive Symptomatik war signifikant mit einem niedrigeren HbA1c (ÎČ=-0,15; p = 0,001) assoziiert. Diabetesbezogene Belastungen waren ebenfalls assoziiert mit einem höheren HbA1c (ÎČ= 0,13; p = 0,001). Wurde die depressive Symptomatik insgesamt (ADS-Summenwert) als unabhĂ€ngige Variable in die Analyse aufgenommen, zeigte sich keine signifikante Assoziation mit dem HbA1c (ÎČ=-0,01; p = 0,86). Schlussfolgerungen: Die Studie zeigte, dass die depressiven Subtypen entgegengesetzte Assoziationen mit der glykĂ€mische Kontrolle aufwiesen. Die Tatsache, dass kein Effekt des Gesamtscores der DepressivitĂ€t vorlag, könnte dafĂŒr sprechen, dass sich die gegensĂ€tzlichen Effekte der depressiven Subtypen auf die glykĂ€mische Kontrolle gegenseitig aufheben. Eine differenzierte Betrachtung depressiver Subtypen kann möglicherweise dazu beitragen die HeterogenitĂ€t der Assoziationen von DepressivitĂ€t und glykĂ€mischer Kontrolle besser zu verstehen

    Erfassung des Umgangs mit den Auswirkungen der Diabeteserkrankung in wichtigen Lebensbereichen.

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    Fragestellung: Diabetes beeinflusst wichtige Freizeitbereiche wie Sport oder Reisen aber auch die Partnerschaft. Oftmals hat der Diabetes auch sozialrechtliche Konsequenzen. Ziel der Untersuchung war die Evaluation von Fragebögen zur Erfassung des Umgangs mit diesen Auswirkungen des Diabetes auf den Alltag. Methodik: Vier Fragebögen wurden entwickelt, um den Umgang in den Bereichen Partnerschaft, Sport, Reisen und Soziales zu erfassen. Die Fragebögen wurden 195 Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes vorgegeben (43,3 ± 14,6 Jahre; 46% weiblich; BMI: 27,2 ± 6,3 kg/m2; 10% Typ-2-Diabetes; Diabetesdauer: 17,9 ± 13,1 Jahre; HbA1c: 8,4 ± 1,8%). Zur Validierung fĂŒllten Patienten die Empowerment-Skala und einen Fragebogen zur Diabetesbelastung (PAID) aus. Ergebnisse: Alle Fragebögen waren hoch reliabel (Partnerschaft: α= 0,92; Sport: α= 0,91; Reisen: α= 0,85; Soziales: α= 0,92). Höheres Empowerment ging mit einem besseren Umgang bezĂŒglich Partnerschaft (r = 0,55), Sport (r = 0,58), Reisen (r = 0,69) und Soziales (r = 0,59) (alle p < 0,001) einher. Umgekehrt waren erhöhte diabetesbezogene Belastungen mit einem ungĂŒnstigeren Umgang bezĂŒglich Partnerschaft (r =-0,31), Sport (r =-0,30), Reisen (r =-0,41) und Soziales (r =-0,38) assoziiert (alle p < 0,001). HĂ€ufigere und lĂ€nger-andauernde sportliche AktivitĂ€ten korrelierten mit einem höheren Score im Sport-Fragebogen (r = 0,19 bzw. r = 0,23; p < 0,05). Patienten mit FĂŒhrerschein erreichten einen höheren Score im Umgang mit sozialrechtlichen Angelegenheiten (EffektstĂ€rke d = 0,96). Patienten mit Partnerschaft hatten einen besseren Umgang bezĂŒglich Partnerschaft (d = 0,44). Schlussfolgerungen: Es ist gelungen, reliable und valide Fragebögen zur Erfassung des Umgangs mit den Auswirkungen des Diabetes in den Bereichen Partnerschaft, Sport, Reisen und Soziales zu erstellen und damit das Empowerment in diesen Bereichen zu erfassen. Diese Fragebögen können eingesetzt werden, um den Schulungsbedarf abzuklĂ€ren bzw. um problemspezifische Schulungsmodule zu evaluieren

    Wie hÀufig nutzen Patienten mit einer Insulinpumpentherapie (CSII) die Features Ihrer Insulinpumpe?

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    Fragestellung: Die Insulinpumpentherapie (CSII) bietet mehrere Zusatzoptionen, um die Blutglukose im Alltag besser steuern zu können. Hierzu zĂ€hlen eine temporĂ€re Basalrate, unterschiedliche Basalratenprofile und Bolusoptionen sowie die Nutzung von Boluskalkulatoren, Softwareprogrammen zur Analyse von Glukosedaten und eine kontinuierliche Glukosemessung. In dieser Studie wurde untersucht wie hĂ€ufig langjĂ€hrige CSII-TrĂ€ger solche Zusatzoptionen im Alltag nutzen. Methodik: Die Stichprobe umfasst 278 Typ-1-Diabetiker (Teilnehmer der INPUT-Studie) mit CSII-Therapie (Alter 43,7±14,3 Jahre; 59,9 % weiblich; DD 23,0 ±12,4 Jahre; HbA1c 8,4±0,9% bzw. 68±9,8 mmol/mol; Dauer CSII-Therapie 9,6±7,4 Jahre). Die HĂ€ufigkeit der Nutzung von Zusatz-Features fĂŒr die CSII-Therapie wurde mittels Fragebogen erhoben. Ergebnisse: 67,9% der INPUT-Studienteilnehmer geben an, regelmĂ€ĂŸig (d.h. mehrmals pro Woche oder tĂ€glich) einen Boluskalkulator zu benutzen. Verschiedenen Bolusoptionen werden regelmĂ€ĂŸig von 38,4% genutzt, temporĂ€re Basalraten von 31% der Befragten. Unterschiedliche Basalratenprofile werden dagegen nur von 8,5% der CSII-TrĂ€ger regelmĂ€ĂŸig eingesetzt. Nur wenige der Befragten nutzen eine kontinuierliche Glukosemessung (6,8%) oder die technische Möglichkeit Glukosedaten auszulesen und zu analysieren (5,6%). In einer schrittweisen Regressionsanalyse war jedoch die HĂ€ufigkeit der software-gestĂŒtzten Analyse von Glukosedaten mit einem signifikante niedrigeren HbA1c (ß=-0,15, p=0,012) assoziiert. Schlussfolgerung: Obwohl die CSII-Therapie die aufwĂ€ndigste Form der Insulintherapie darstellt, bleibt die glykĂ€mische Kontrolle hĂ€ufig suboptimal. Die technischen Möglichkeiten einer Insulinpumpentherapie - mit Ausnahme der Nutzung von Boluskalkulatoren - werden von der Mehrzahl der langjĂ€hrigen CSII-TrĂ€ger nicht regelmĂ€ĂŸig genutzt. Es sollte daher geprĂŒft werden, ob mit Hilfe von speziellen Schulungsmaßnahmen zur Insulinpumpentherapie eine bessere Nutzung der technischen Möglichkeiten dieser Therapieform und damit einhergehend auch eine bessere Therapieeffizienz erreicht werden kann

    Geringere LebensqualitÀt und höhere gesundheitsökonomische Kosten bei Menschen mit Diabetes und erhöhter DepressivitÀt

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    Fragestellung: Depressive Symptome kommen bei Menschen mit Diabetes hĂ€ufiger vor als in der Normalbevölkerung und werden mit geringerer gesundheitsbezogener LebensqualitĂ€t, höheren Gesundheitskosten sowie ProduktivitĂ€tseinbußen am Arbeitsplatz assoziiert. Diese Studie untersuchte, inwiefern DepressivitĂ€t auch bei Diabetespatienten mit gesundheitsökonomischen Belastungen einhergeht. Methodik: Erhöhte DepressivitĂ€t wurde mit der Allgemeinen Depressionsskala (ADS≄16), gesundheitsbezogene LebensqualitĂ€t mit dem Shortform-36-Health-Survey (SF-36) sowie dem EuroQol-Five-Dimensions-Questionnaire (EQ-5D) erhoben. Teilnehmende Patienten wurden zu ihrem Gesundheitsverhalten befragt. Ergebnisse: 324 Diabetespatienten (Alter 43 ± 15 Jahre, 52% weiblich, 66% Typ-1-Diabetes, Diabetesdauer 14 ± 10 Jahre, HbA1c 8,7 ± 1,7%) nahmen an der Untersuchung teil. Unter Adjustierung fĂŒr Geschlecht, Alter und Diabetestyp zeigten Patienten mit depressiver Stimmung eine geringere LebensqualitĂ€t nach EQ-5D (0,86 ± 0,22 vs. 0,92 ± 0,15; p= 0,03) sowie stĂ€rkere BeeintrĂ€chtigungen nach SF-36 hinsichtlich körperlicher (45,3 ± 11,7 vs. 48,8 ± 9,4; p< 0,01) und insbesondere psychischer (32,9 ± 10,3 vs. 50,5 ± 9,7; p< 0,001) Gesundheit. Erhöhte DepressivitĂ€t war außerdem mit signifikant mehr Hausarztbesuchen (5,1 ± 7,0 vs. 3,3 ± 4,3; p= 0,02), psychologischen Terminen (0,3 ± 1,4 vs. 0,1 ± 0,5; p= 0,04) und Krankschreibungstagen (10,6 ± 21,2 vs. 5,5 ± 18,3; p< 0,05) pro Halbjahr, sowie Medikamenteneinnahmen (2,8 ± 3,0 vs. 2,2 ± 2,4; p= 0,05) verbunden, nicht jedoch mit mehr Diabetologenbesuchen (2,5 ± 3,3 vs. 2,1 ± 2,1; p= 0,32) und Krankenhaustagen (2,6 ± 6,5 vs. 1,5 ± 4,0; p= 0,12). Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass DepressivitĂ€t bei Diabetespatienten mit einer erheblich geringeren subjektiven LebensqualitĂ€t und einer negativeren Gesundheitswahrnehmung vor allem im psychischen Bereich assoziiert ist, wĂ€hrend Unterschiede hinsichtlich körperlicher Gesundheit zwar signifikant, aber weniger ausgeprĂ€gt waren. Zugleich berichteten Patienten mit depressiver Stimmung eine signifikant höhere Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Die höhere Anzahl von Krankschreibungstagen suggeriert dabei zusĂ€tzlich ProduktivitĂ€tseinbußen durch unbehandelte depressive Symptome bei Menschen mit Diabetes. UnterstĂŒtzt vom „Kompetenznetz Diabetes mellitus“ (FKZ01GI1107)
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