19 research outputs found

    boasblog papers. Thinking About the Archive & Provenance Research

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    In the debate about the colonial past of ethnographic museums in Western Europe, provenance research has emerged as a central method for researching colonial legacies and addressing museums’ need for decolonisation. Researchers have started to investigate colonial era collections systematically to create a sound basis for dealing with these collections in the future. As a consequence, they are increasingly seen as archives in themselves. What has been lacking, however, is a debate about the theoretical implications of this approach – what are the implications of such an archival perspective and what kinds of knowledge can provenance research create? To find answers to this question, the authors of this volume engage with a range of materials – from the famous Benin Royal Collections to a seemingly insignificant Egyptian doll. They approach these materials sometimes on a theoretical, sometimes on a very practical level to offer their different visions of what a theoretically grounded provenance research may look like

    Kants Tsunamis : unterirdische ErdentzĂĽndungen, positives Wissen

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    Nur frühwarnsystembastelnde Optimisten glauben, daß die Auswirkungen der jüngsten Flutwelle auf materielle Schäden begrenzt bleiben könnten. Mit jeder neuen Nachrichtensendung, mit jedem neuen Tsunamiexperten erwischte uns ebenso flutartig und begleitet von zahlreichen wissenschaftlichen Erklärungsmustern eine Welle religiöser Deutungsmuster der Katastrophe. Naturfürchtig rollt sich jede Aufklärung in sich zusammen in Angst und Schrecken vor der Strafe Gottes. Mit anderen Worten: Wie bei jeder Katastrophe hat man es mit einem Wettlauf zwischen verschiedenen konkurrierenden Deutungsmodellen zu tun. Was bei dem Dezember-Tsunami überrascht - und von allen Medien fleißig kommentiert wurde -, war die Tatsache, daß biblische Deutungsmuster erstmals die Nase vorn hatten. Die jüngsten Tsunamis spülten eine Welle von biblischen Bildern und sintflutartigen Metaphern in die Wohnzimmer der nichtüberschwemmten Welt: Die erste globale Naturkatastrophe des neuen Jahrtausends war auch eine Rückkehr in ein wenn nicht biblisches, so doch religiös konnotiertes Weltbeschreibungssystem. Diese Beschreibungen werfen die Zivilisation weiter zurück als die materiellen Schäden - exakt ins Jahr 1755. Am 1. November erreichte jene legendäre 22 Fuß hohe Welle Lissabon; nur zwei Stunden später war sie schon in Irland. Die schwerste Naturkatastrophe in der Geschichte Europas erschütterte die Iberische Halbinsel und Nordafrika mit drei Erdstößen. Sie zerstörte Lissabon und löste einen Tsunami aus, der zehntausende Menschen tötete und selbst in Deutschland noch zu spüren war. Die erste in London eintreffende Nachricht berichtete folgendes: "Das Handelshaus und der Königspalast sind vollständig zerstört, die Warenhäuser der Überseehändler verloren, und, um die Zerstörung der Stadt zu vervollständigen, wurde sie von schwefligen Eruptionen aus den Gedärmen der Erde in Brand gesetzt. Mehr als die Hälfte der Gebäude sind zerstört und ungefähr 100000 Menschen haben ihr Leben verloren. Der König und seine Familie entkamen halbnackt aus dem Palast.

    ilinx.

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    Taking Roger Caillois’ concept of “ilinx” as a starting point, the article deals with play theory in the 20th century. It reconstructs Caillois’ main work Man, Play and Games (1958), including his famous categorization of games along the conceptual lines of agôn, alea, mimicry, and ilinx. It contrasts this surrealist, post-humanist theory of play with Johan Huizinga’s Homo Ludens (1938), and reconstructs its affinities with Georges Bataille. In so doing, the paper shows how Caillois’ theory operates and unveils the dynamics of positivity that are inherent in his examination of fairground rides like the “Original-Rotor.

    Monumente : raumgewordene Vergangenheiten bei Benjamin und Foucault

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    Der Begriff des Monuments ist sicher nicht der erste, dem man augenblicklich eine gesteigerte Attraktivität bescheinigen könnte. Monument - das klingt nach Historismus und Historienschinken, nach Denkmalpflege und moosigen Steinen, nach brachialem 19. Jahrhundert, Bildungsbürgertum und Baedeker. Monument klingt nach allem - nur nicht nach Medium, Lektüre oder Codierung, drei Bausteine, an die man nach den jüngsten kulturwissenschaftlichen Relektüren des Monuments mit diesem verbinden sollte. Denn möglicherweise ist seine Inschrift erst heute lesbar geworden und sein Jetzt der Erkennbarkeit erst in diesen Tagen gekommen. Möglicherweise mußte das Monument im Schatten jeder Aufmerksamkeit vor sich hin dämmern, um aus der begriffsgeschichtlichen Abstellkammer wieder hervorgeholt werden zu können; vielleicht bedurfte es jenes monumentalen Schlummers, damit ein Prinz 1969 kommen und es aus diesem Schlummer erwecken konnte. Spätestens seit Foucault den Begriff in seiner Einleitung in die Archäologie des Wissens wachgeküßt und wieder zum Leben erweckt hat, gehört er in das neo-historistische Repertoire von Literatur- und Kulturwissenschaftlern: Tatsächlich stellt es eine der Kuriositäten des derzeitigen wissenschaftlichen Diskurses dar, daß die aufgerüstete kulturwissenschaftliche Rede von Codierung und Hardware so selbstverständlich in terms of Monumenten spricht, als befände man sich in der Mitte des Historismus. Dabei weisen schon Codierung und Hardware darauf hin, daß es durchaus veränderte Vorzeichen sind, unter denen das Monument neuerdings wieder in die wissenschaftliche Rede einfließt

    Archéologies sauvages : Freud et Foucault au péril de Kittler

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    Au xxe siècle, les avant-gardes intellectuelles furent souvent archéologiques. Archéologie du psychisme chez Freud, du discours chez Foucault ou enfin des médias chez Kittler. Adoptant le point de vue de ce dernier, l’article interroge les continuités et les ruptures entre ces penseurs. Des projets freudien et foucaldien, Kittler fait tout d’abord surgir le refoulé technique avant de les soumettre à une critique historique radicale – Foucault se voyant, en dernier lieu, confier le rôle d’archiviste de l’âge classique. Ayant en effet échoué à poser la question des médias techniques, ce dernier ne pouvait dépasser dans ses analyses le milieu du xixe siècle – ce à quoi l’on répondra à Kittler que puisque Foucault n’a pas dépassé le milieu du xixe siècle, il n’avait pas besoin d’aborder les médias techniques. La question dépasse cependant la simple polémique ; elle engage la définition de l’a priori qui, de « transcendantal » chez Kant était devenu « historique » chez Foucault jusqu’à devenir « média-technique » chez Kittler – au risque de retrouver un statut quasi-transcendental

    Das Performance-Bild

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    Der Diskurs um die Aufzeichnung von Performances, der immer ein Diskurs der Dokumentation und des Dokuments war, versteht seine Medien falsch, wenn er folgende Fragen stellt: Wie soll man Performances aufzeichnen? Was soll man aufzeichnen? Soll man sie ĂĽberhaupt aufzeichnen? Diese Fragen laufen schon deshalb ins Leere, weil sie von ontologischen Differenzen ausgehen, die auf die beteiligten Medien nicht zutreffen

    The Art of Searching: On “Wild Archaeologies” from Kant to Kittler

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    The article focuses on the phenomenon of “Wild Archaeologies” – that is, on “archaeologies” that have appeared in the history of knowledge outside of Classical Archaeology: The first of these projects one thinks of, is of course Foucault’s L’archéologie du savoir, but there has also been Freud’s archaeology of the soul, Benjamin’s archaeology of modernity as well as Kittler’s archaeology of media – and even Kant’s archaeology of metaphysics. All of these various projects experimented with a material reflection of temporality and presented alternatives to the conventional historical thinking of the past. What do these various projects have in common? What is their historical, philosophical and epistemological relation to contemporary archive theory as well as to Classical Archaeology? And which consequences has this “archaeological method” or thinking for art history? And finally, what does Giorgio Agamben’s recent claim mean: that “the archaeologist’s gesture is the paradigm of every human activity”

    Das Performance-Bild

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    Der Diskurs um die Aufzeichnung von Performances, der immer ein Diskurs der Dokumentation und des Dokuments war, versteht seine Medien falsch, wenn er folgende Fragen stellt: Wie soll man Performances aufzeichnen? Was soll man aufzeichnen? Soll man sie ĂĽberhaupt aufzeichnen? Diese Fragen laufen schon deshalb ins Leere, weil sie von ontologischen Differenzen ausgehen, die auf die beteiligten Medien nicht zutreffen
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