196 research outputs found

    Gentrifizierung: Kein ‚back to the city‘ – weder von Menschen, noch des Kapitals: Kommentar zu Neil Smiths „FĂŒr eine Theorie der Gentrifizierung: ‚ZurĂŒck in die Stadt‘ als Bewegung des Kapitals, nicht der Menschen“ (2019 [1979])

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    Neil Smith hat mit seinem FrĂŒhwerk „Toward a Theory of Gentrification. A Back to the City Movement by Capital, not People“ die dominante nachfrageorientierte Diskussion der Gentrifizierung herausgefordert. Seine Rent-Gap-Theorie trifft jedoch eher auf amerikanische Wohnungsmarkt- und Planungsbedingungen zu. Empirische ÜberprĂŒfungen in Europa haben ergeben, dass Rent-Gap- und das EuropĂ€ische ‚Gegenmodell‘  value gap parallel und sich gegenseitig verstĂ€rkend wirken. In der aktuellen Situation kommt das Investitionskapital jedoch nicht mehr aus dem Umland zurĂŒck in die Stadt, sondern wird als ‚Betongold‘ im globalen Maßstab gehortet und eingesetzt

    Macht und Herrschaft, aber auch Werte und institutionelle Settings – sie bestimmen die Raumplanung. Kommentar zu Lucius Burckhardts „Wer plant die Planung?“

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    Lucius Burckhardt hat vor mittlerweile 43 Jahren die Frage gestellt und – aus damaliger Sicht – kritisch beantwortet, wer die Planung plane. Das war knapp zehn Jahre nach dem Pamphlet zur Unwirtlichkeit der StĂ€dte von Mitscherlich (1965) und kurz nachdem die ersten PlanungsstudiengĂ€nge im deutschsprachigen Raum gegrĂŒndet worden waren (u. a. TU Dortmund 1969, TU Wien 1970, TU Berlin 1972)

    Verkehrsmittelnutzung, soziales Milieu und Raum

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    Die mangelnden Fortschritte in der aus ökologischen GrĂŒnden notwendigen Verkehrswende sind trotz gewisser technologischer Entwicklungen der Fahrzeugtechnik zum einen auf Lock-in-Effekte (Infrastrukturen, PfadabhĂ€ngigkeiten bei politisch-planerischen Entscheidungen) und zum anderen auf ein nach wie vor wenig verĂ€ndertes MobilitĂ€tsverhalten zurĂŒckzufĂŒhren (sog. Rebound-Effekte). Warum sich Menschen hĂ€ufig "irrational", "eigensinnig" und in der Summe wenig nachhaltig verhalten, kann bislang nicht ausreichend gut erklĂ€rt werden. Nach der Darstellung der aktuellen Diskussion zu sozialwissenschaftlichen Handlungstheorien im deutschsprachigen Raum werden in diesem Beitrag empirische Ergebnisse der Studie "mobility2know" (m2k) vorgestellt, in der der Ansatz der Sinus-MilieusÂź angewendet wurde, um unterschiedliches MobilitĂ€tsverhalten beschreiben und erklĂ€ren zu können. In Bereichen hoher Wahlfreiheit können mit dem Milieu-Modell die Unterschiede innerhalb strukturgleicher Gruppen (also innerhalb von Alters-, Geschlechts-, Haushalts-, Bildungs- und Einkommenskategorien) recht gut erklĂ€rt werden - ansonsten ĂŒberwiegen die bekannten ZwĂ€nge aus eingeschrĂ€nktem Zugang, mangelnder Erreichbarkeit und haushaltssowie personenbezogenen Constraints. Auch wenn es Aspekte gibt, bei denen der Milieu-Ansatz zu besseren ErklĂ€rungen unterschiedlichen MobilitĂ€tsverhaltens fĂŒhrt, so muss ĂŒberlegt werden, ob sich der recht hohe Erhebungsaufwand lohnt.The little success of the turn for more sustainable mobilities that is needed due to ecological reasons is - even if of some developments of vehicle technologies - is caused on the one hand by lock in-effects (infrastructures, path dependencies of governance and spatial planning) and on the other hand by so called rebound effects of a hardly changed mobility behaviour. Why people often be mobile in an "irrational" or "wayward" manner, which in sum is not sustainable at all, cannot be explained right now in a proper manner. After a brief overview of the recent discussion about behavioural theories within the German speaking community empirical results of the study "mobility2know" (m2k) are presented and discussed. Within that study Sinus- MilieusÂź had been exerted to describe and explain the variety of different mobility behaviour. In fields of a broader freedom of choice the differences within social groups - defined by socio-demographic (age, gender, household-types) or socio-economic categories (educational level, income) - can be explained very well, while in those aspects where access is restricted or car dependencies exist the well-known constraints of individuals and households can be demonstrated. Even if there are some aspects, for which the milieu concept leads to better explanation of mobility behaviour, quite exacting inquiry expenses must be considered

    "Creative Capital" - Selbstorganisation zwischen zivilgesellschaftlichen Erfindungen und der Instrumentalisierung als Standortfaktor

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    Der Beitrag beschreibt die Herausforderungen an die gesellschaftliche ReaktivitĂ€t durch eine "zweite industrielle Revolution", eine "Dienstleistungs-Revolution" oder den "cultural turn". Das Gemeinsame dieser Beschreibungen ist die Notwendigkeit, in einer Gesellschaft ein umfangreiches und angemessenes Potenzial an KreativitĂ€t und Innovationen dafĂŒr bereit zu stellen, die Institutionen, Funktionen und Wertemuster der Industriegesellschaft zumindest teilweise zu ĂŒberwinden. Dieser Hintergrund macht plausibel, warum in den letzten Jahren viel von "KreativitĂ€t" die Rede ist - als individuellem Vermögen, als "Kapital", als "Bindemittel" im Rahmen neuer Netzwerke, vor allem aber als Grundlage fĂŒr StĂ€dte und Regionen, um entweder ökonomisch zu ĂŒberleben oder aber um im Wettbewerb der Metropolen und Regionen ein noch wirksamer zu verkaufendes "Alleinstellungsmerkmal" vorweisen zu können. Die AusfĂŒhrungen zeigen, dass und wie "KreativitĂ€t" in den aktuellen stĂ€dtischen ModernisierungsverlĂ€ufen in jeweils spezifischer Weise konstruiert wird. Aus soziologischer Sicht sind hierbei vor allem drei Dinge interessant: (1) Warum und wie wird das "kreative Kapital" als Ressource erkannt und als regionale Zuschreibung eingesetzt? (2) Welche neuen Formen von Vergemeinschaftung (Mikro-Ebene) und Vergesellschaftung (Makro-Ebene) aufgrund der Netze, Szenen und Milieus in der Gesellschaft entstehen in diesem Zusammenhang (sozialer Wandel)? (3) Welche Rolle spielt dabei der konkrete Ort/die Region (Meso-Ebene), denn die KreativitĂ€t entsteht nicht ĂŒberall in gleichem Maße (Raum als vernachlĂ€ssigte Kategorie in den Sozialwissenschaften). (ICA2

    DisparitÀten, rÀumliche

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    Der Abbau rĂ€umlicher DisparitĂ€ten hat sowohl innerhalb der EuropĂ€ischen Union (EU), als auch innerhalb der Nationalstaaten Verfassungsrang. Dennoch haben sich die DisparitĂ€ten auf nahezu allen Maßstabsebenen in den letzten Jahrzehnten (wieder) verstĂ€rkt. Der Grund hierfĂŒr ist das SpannungsverhĂ€ltnis aus Wachstums- und Ausgleichspolitik bzw. der Widerspruch aus den Zielsetzungen einzelner Fachpolitiken gegenĂŒber den eher schwachen Instrumenten der KohĂ€sionspolitik

    Gesellschaftlicher Wandel, Raumbezug und MobilitÀt

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    Der gesellschaftliche Modernisierungsprozess (gesellschaftlicher Wandel) nimmt gegenwĂ€rtig weltweit an IntensitĂ€t zu. Wesentliche Treiber sind technologische Entwicklungen, welche neue Produkte und Dienstleistungen erzeugen sowie ArbeitsverhĂ€ltnisse, Kommunikation und Medienkonsum verĂ€ndern und auf vielfĂ€ltige Weise das berufliche und private Leben und damit auch die MobilitĂ€t neu prĂ€gen. Diese Trends verstĂ€rken zudem die seit den 1970er Jahren bestehenden wirtschaftlichen und geografischen DisparitĂ€ten (wachsen vs. schrumpfen) auf allen rĂ€umlichen Maßstabsebenen. In diesem Kontext werden darĂŒber hinaus die Schieflagen zugunsten der Zentren und zulasten der regionalen und ökonomischen Peripherien durch politisch-planerische Entscheidungen zum Aus- und RĂŒckbau von Verkehrsinfrastrukturen und -angeboten meist verstĂ€rkt. FĂŒr die Entwicklung der VerkehrstrĂ€ger und der MobilitĂ€t sind ein weiterer wesentlicher Treiber die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse ĂŒber die Klima- und Umweltentwicklung, welche aktuell die politische Steuerung hinsichtlich des Ressourcenverbrauchs und der Menge der Emissionen von Treibhausgasen neu bestimmen. Die Folge sind zum einen verstĂ€rkte Anstrengungen, den technologischen Wandel im Sinne einer höheren Energieeffizienz zu forcieren, und zum anderen wird - noch zögerlich - auf VerhaltensĂ€nderungen und neue umweltfreundliche MobilitĂ€tsund Lebensstile gesetzt. Um nachhaltigere Lebensweisen forcieren und Rebound- Effekte minimieren zu können, bedarf es allerdings vertiefter Forschungen in den Bereichen der Sozialpsychologie (Motivation und Coping-Strategien) sowie der Segmentierung unterschiedlicher Zielgruppen im Bereich der Soziologie und Sozioökonomie.Recently societal modernisation dynamics (social change) increase worldwide. Technological developments are important drivers, which lead not only to new products, services and working conditions, but also impact both professional and private life. These trends are boosting further the existing spatial disparities concerning economic and demographic developments (growing vs. shrinking) on all territorial levels. Moreover, decisions in the fields of politics, spatial and transport planning often are deepening the clashes in favour of the centres and at the expense of the regional and economic peripheries. Further relevant drivers of transport system and supply development are the awareness of the results of natural science research about climate and environment processes, which are setting the frame for political goals concerning the consumption of resources and the amount of emissions of greenhouse gases. Strategies are on the one hand intensified efforts to make technological developments in favour of improved energy efficiency and on the other hand - even though more assertive - to foster new mobility modes and new environment friendly mobility- and life-styles. However, to improve a more sustainable way of life and to minimize rebound effects more detailed socio-psychological research (motivation and coping strategies) as much as research about segmentation of relevant target groups is needed in the fields of sociology and socio-economy

    Sag' mir, wo Du wohnst, und ich sag' Dir, wer Du bist! Zum aktuellen Stand der deutschen Segregationsforschung

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    After a brief reminder of the first aims of segregation as a core problem of urban and regional sciences the descriptive, explaining and valorizing aspects of three schools (human ecology, new urban sociology and feminist sociology) are critically analyzed. Generally, the underlying theory of social inequalities is weak, a social understanding of space is missed and the functional interrelations between the neighbourhoods are neglected

    Segregation - Indicator for Disintegration?

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    The concept of segregation established by the Chicago School gave way in the 1960s and 1970s — the heyday of empirical segregation research — to measurements of the degree of uneven dispersion of social groups within cities or urban regions, and predictions of negative outcomes for the integration process. This negative view of segregation was adopted by almost all local politicians and urban planners, who tried to rectify the uneven distribution by the means of urban renewal and allocation policies in the new housing estates, but almost without success. Policies changed again in the late 1980s to area-based approaches, where urban renewal became interlinked with job qualification, empowerment, networking and new forms of public management. With these shifts, however, the (local) state reduced its responsibility for the systemic integration (citizenship, ensuring equal access to housing, labour market, education and health care) in favour of a new focus on supporting local social integration. This shift and its results for social disintegration are often neglected in scientific debate, particularly where scientific community itself is part of these programmes as consultants, practitioners or evaluators
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