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    Haben wir dazu eine Sprache? Synchronisierungsarbeiten des Bundespresseamtes zwischen Politik und (medialer) Öffentlichkeit

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    Vom Propagandaministerium ĂŒber das Haus mit den netten bunten BroschĂŒren bis hin zur Anstalt, die der Bundeskanzlerin die Zeitungsausschnitte an den FrĂŒhstĂŒckstisch bringt – es kursieren viele Wahrnehmungen ĂŒber das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, kurz Bundespresseamt (BPA). In diesem Text wird das BPA als Hybridorganisation dargestellt, die als Scharnier zwischen Politik und (medialer) Öffentlichkeit fungiert und Synchronisation zwischen beiden Bereichen leistet. Die zuschreibbare dominante Doppelstrategie des BPA zur ÜberbrĂŒckung der Differenz in den Zeitstrukturen des politischen und des medialen Feldes besteht einerseits in der Steigerung der souverĂ€nen Reaktionsschnelligkeit, und andererseits in der Herstellung von Dauerhaftigkeit, Planbarkeit, RegelmĂ€ĂŸigkeit. Innerhalb des BPA gibt es einen Ort, an dem diese Synchronisation maßgeblich organisiert wird: im ‚Maschinenraum‘, dem Chef-vom-Dienst-Arbeitszimmer. Hier herrscht die Hoheit ĂŒber die Information wie auch ĂŒber das Sprechen darĂŒber. Das paradigmatische Mittel dazu ist die ‚Sprache‘, so die interne technische Bezeichnung, in der sich die offiziell gĂŒltige und kommunizierbare Haltung der Bundesregierung manifestiert. Diese kommt auf der HauptbĂŒhne der Regierungskommunikation zum Einsatz, namentlich der Bundespressekonferenz (BPK). Diese ‚Sprache‘, so darf vermutet werden, mag nun bei manchen Teilen der Öffentlichkeit als Objekt des Verdachts gelten: Es werde nicht ‚einfach gesagt, wie es wirklich ist‘, sondern die Bevölkerung mithilfe aalglatter Rhetorik und leerer Floskeln abgespeist, womit das BPA gar als Kollaborateurin der vermeintlichen 'LĂŒgenpresse' erscheinen könnte. Als Versuch des BPA, mit dieser Problematik umzugehen, kann das neu eingefĂŒhrte Format des facebook-Auftrittes verstanden werden. Dieser stĂ€ndige und schnell arbeitende Auftritt hat Lob in der Berichterstattung erfahren, wohlgemerkt aufgrund seiner ‚lockeren‘ Art des Kommunizierens, mithin: aufgrund seiner anderen Sprache

    Narrative, History, Critique

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    Risikodemokratie: Chemnitz zwischen rechtsradikalem Brennpunkt und europÀischer Kulturhauptstadt

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    Die rechtsradikalen Ausschreitungen 2018 in Chemnitz werfen grundlegende demokratietheoretische Fragen auf: Welche Gefahren drohen von Rechts? Wie wird eine ganze Stadt zum politischen Risikogebiet? Und was bedeutet die PrĂ€senz riskanter Politisierung und Entpolitisierung fĂŒr unsere Demokratie? Die Autor*innen illustrieren entlang ethnografischer StreifzĂŒge, wie eine apolitische Mitte der radikalen Rechten immer wieder den öffentlichen Raum ĂŒberlĂ€sst. Die Rechtsextremen breiten sich in diesem Vakuum aus und reklamieren demokratische Grundrechte fĂŒr sich, um sie gleichzeitig abzuschaffen. Als Kulturhauptstadt 2025 muss sich Chemnitz im Umgang mit diesem demokratischen Risiko bewĂ€hren

    Symposion

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    Das Politische drĂ€ngt sich gegenwĂ€rtig in den gesellschaftlichen Vordergrund wie schon lange nicht mehr. Das Symposion nimmt diese Situation zum Anlass, um das VerhĂ€ltnis von Politik und Soziologie grundsĂ€tzlich auf den PrĂŒfstand zu stellen: Aus unterschiedlichen Blickwinkeln wird die Frage beleuchtet, wie wir das Politische heute soziologisch denken mĂŒssen, um den gesellschaftlichen PhĂ€nomenen unserer Zeit wissenschaftlich gerecht werden zu können. Die BeitrĂ€ge des Symposions loten dazu das Potential Politischer Soziologie theoretisch und methodisch aus. Gemeinsam fĂŒhren sie vor Augen, dass es Grund gibt, die Stellung des Politischen in der Gesellschaft innerhalb der Soziologie viel offensiver und grundsĂ€tzlicher zu diskutieren, als dies derzeit der Fall ist. Politics and the political system have become topics of intense public debates we have not witnessed in a long time. The symposium takes stock of these debates by systematically scrutinizing the relation between politics and sociology. More specifically, it explores how we might think about politics sociologically, in a way that does justice to current social developments. The contributions to the symposium address this question from different theoretical and epistemological perspectives, thereby unpacking the conceptual and methodological potentials of political sociology. Together, they draw attention to the importance of understanding political processes in order to get a better grip on current workings of society

    Mittelweg 36: Neues Deutschland

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    Logik der Ökonomisierung

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    Von der Beobachtung miteinander korrespondierender Zeitdiagnosen ausgehend, wird in diesem Beitrag eine weite Perspektive auf Ökonomisierung eingenommen. Es wird der Frage nachgegangen, wie und warum sich Ökonomisierung nach wie vor so hartnĂ€ckig hĂ€lt. Wir schlagen in Abgrenzung zu einschlĂ€gigen aktuellen Theorieangeboten vor, einer institutionentheoretischen Deutung zu folgen, die eine gesellschaftstheoretische Ebene der funktionalen Differenzierung mit der subjektiven Ebene der Handlungspraxis dergestalt verbindet, dass die ökonomische Intrusion sinnrekonstruktiv erschlossen werden kann. Zentral fĂŒr unsere Argumentation sind normative Leitbilder, die fĂŒr jede Institution charakteristisch sind. In einem sozialkonstruktivistischen VerstĂ€ndnis arbeiten wir heraus, dass in der SpĂ€tmoderne Institutionen maßgeblich von den autonomiegetriebenen Gestaltungsabsichten der Subjekte erhalten und verĂ€ndert werden. Mit dieser Perspektive wollen wir am Beispiel des Arbeitslebens mithilfe des Konzeptes des Berufsethos zeigen, wie sich die Logik der Ökonomisierung typischerweise als praktisches Ausbalancieren von Leitbildkonkurrenz manifestiert. Wir arbeiten dabei heraus, dass Ökonomisierung idealtypisch auf drei Arten subjektiv bewĂ€ltigt wird: durch offensive Verweigerung, affirmative Anpassung oder widerwillige Anpassung. Anhand einer sekundĂ€ranalytischen Rekapitulation dreier empirischer Studien in unterschiedlichen professionellen Feldern, versuchen wir nahezulegen, wie der dritte Typus wirksam ist. Die Subjekte institutionalisieren damit, so unser Fazit, einen Dauerkonflikt zwischen ökonomischen und nicht-ökonomischen Leitbildern, und verhindern sowohl eine vollstĂ€ndige Entdifferenzierung, als auch eine autonome Weiterentwicklung normativer Leitbilder

    Kritische Theorie der Politik

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    Zur kritischen Theorie der Politik heute

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