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    Vegetation, Verbreitung und Gefährdung basenreich-nährstoffarmer Sümpfe im sachsen-anhaltinischen Harz

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    Basenreiche, nährstoffarme Sümpfe sind in der mitteleuropäischen Kulturlandschaft nur noch selten und kleinflächig zu finden und werden deutschlandweit auf der Roten Liste der gefährdeten Biotoptypen geführt (RIECKEN et al. 1994). Sie sind durch das Vorkommen kleinseggen- und braunmoosreicher, produktionsschwacher Pflanzengesellschaften der Klasse Scheuchzerio-Caricetea fuscae (Kleinseggenriede im weiteren Sinne) gekennzeichnet. Im Rahmen umfassender vegetationsökologischer Untersuchungen der Kleinseggenriede des gesamten Harzes (BAUMANN 1999) zeigte sich, daß im sachsen-anhaltinischen Teil dieses Gebirges noch verschiedene Vorkommen auf basenreichem Substrat existieren, die teilweise extrem seltene und sogar bislang als verschollen geglaubte Phanerogamen- und Kryptogamen-Arten beherbergen. Die Erhaltung dieser Vorkommen erfordert nicht nur Kenntnis ihrer Wuchsorte, sondern auch Verständnis ihrer ökologischen Bedingungen und Standortansprüche. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit werden daher verschiedene Aspekte der Vegetation und Ökologie basiphiler Kleinseggenriede erörtert und daraus Kriterien für die naturschutzfachliche Zustandsbewertung abgeleitet

    Regret (Bereuen) von diagnostischen Entscheidungen in der Primärversorgung - Fallvignettensurvey unter Allgemeinärzten

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    Der Allgemeinarzt ist täglich im Praxisalltag mit Patienten dazu angehalten, Diagnosen zu stellen und diagnostische Entscheidungen zu treffen. In dem diagnostischen Pro- zess und der Entscheidungsfindung kommen Fehler natürlicherweise vor, ihre Rele- vanz und Konsequenz unterscheiden sich für den Arzt und Patienten. Um die Schwere von Diagnosefehlern zwischen unterschiedlichen Krankheitsbildern eines gemeinsa- men Leitsymptoms zu gewichten, kann die Höhe des Regrets als Beurteilungshilfe be- trachtet werden. Regret (dt. bedauern, bereuen) ist dabei definiert als eine intuitive, belastende Reaktion, die sowohl emotionale als auch kognitive Aspekte beinhaltet, und unter anderem entsteht, wenn auf eine initial als richtig empfundene Aktion oder Ent- scheidung später vermutet wird, dass es einen besseren Weg gegeben hätte als derje- nige, der gewählt wurde. In unserer Studie gehen wir von der Annahme aus, dass das Gefühl des subjektiven Regrets einen stärkeren Einfluss auf die diagnostischen Ent- scheidungen eines Arztes hat, als andere medizinischen Qualifikationen des Allge- meinarztes. Einleitung Regret wird in unserer Studie im Hinblick auf das Leitsymptom Brustschmerz und den damit in der Primärversorgung häufig verbundenen Krankheitsbildern untersucht. Da- bei wurden Diagnosefehler dahingehend definiert, dass die tatsächliche, abschließen- de Diagnose sich von der initial vermuteten unterscheidet. In unserer Studie steht so- mit keine spezifische Krankheit im Fokus, sondern verschiedene Krankheitsentitäten des Symptoms Brustschmerz. Ziel unsere Studie ist es, die Diskrepanz zwischen initialer und abschließender Diag- nose - in dieser Studie als diagnostische Fehlentscheidung definiert - hinsichtlich der Höhe des Regrets unter Allgemeinärzten zu untersuchen. Das Geschlecht und das Alter des Arztes, seine Berufserfahrung sowie die Einwohnerzahl des Praxisortes sol- len auf einen möglichen Zusammenhang zur Regret-Höhe untersucht werden. Methode Um Regret von deutschsprachigen Allgemeinärzten im Zusammenhang mit einem diagnostischen Ergebnis beim Leitsymptom Brustschmerz quantitativ zu erheben, führten wir einen faktoriellen Online-Survey durch. Darin wurden jedem Teilnehmenden neun von 72 möglichen Fallvignetten zum Leitsymptom Brustschmerz vorgelegt, zu denen das Ausmaß an Regret auf einer visuellen Analogskala von 0 bis 100 angegeben werden sollte. In jeder der 72 unterschiedlichen Fallvignetten wurde eine initiale Verdachtsdiagnose einer abschließenden Diagnose gegenübergestellt, wobei sich diese Diagnosen stets unterschieden, sodass von einer Fehldiagnose ausgegangen wird. Die neun unterschiedlichen Diagnosen ordneten wir insgesamt drei Diagnosekategorien zu, die sich aufgrund unterschiedlicher Schweregrade in ihrer Prognose und Therapie voneinander abgrenzten. Am Ende jeder Umfrage schlossen sich demografische Fragen zum teilnehmenden Arzt und seinem Arbeitsplatz an. Die Einladung zum Online-Survey wurde in zwei Rekrutierungsphasen im Dezember 2016 und im Juni 2017 über universitäre Mailverteiler allgemeinmedizinischer Fachbereiche und den Listserver Allgemeinmedizin versandt. Der Fragebogen wurde mithilfe des Online-Tools LimeSurveyTM erhoben. Die Auswertung der Daten erfolgte überwiegend mit dem Pro- gramm SPSS von IBM (Version 22). Zur Studie liegt ein Votum der Ethikkommission des Fachbereichs Medizin der Philipps-Universität Marburg vor (AZ 35/14). Ergebnis Insgesamt nahmen 313 Allgemeinärzte an unserer Regret-Umfrage teil, wobei nur 254 Fragebogen vollständig ausgefüllt wurden. 53.8 % der Teilnehmenden waren Männer, im Median waren die Ärzte 51 Jahre alt und im Mittelwert seit 17 Jahren als Facharzt tätig. 47.6 % der Teilnehmenden praktizierten in einer Gemeinschaftspraxis, davon befanden sich 35 % der Praxen in einer Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern. Je lebensbedrohlicher die abschließende Diagnose, die initial als solche nicht erkannt wurde, desto höher war das Regret. Dies traf vor allem auf die beiden Diagnosen Myokardinfarkt und Lungenembolie zu. Erwies sich die Krankheit im Laufe der Diagnostik als nicht lebensbedrohlich, war das Regret niedrig ausgeprägt. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen der Regret-Höhe und dem Alter des Arztes, der beruflichen Erfahrung oder der Einwohnerzahl des Praxisorts gezeigt werden. Frauen beschrieben insgesamt ein schwaches, nicht signifikant höheres Regret (p>0.05) als ihre männlichen Kollegen. Schlussfolgerung Unsere Studie unter Allgemeinärzten zeigt, dass Regret bei diagnostischen Fehlentscheidungen an Brustschmerzpatienten mit der Schwere der Diagnose korreliert. Das Ausmaß an Regret sollte bei der Entwicklung von (digitalen) Entscheidungs- Unterstützungs-Systemen und Entscheidungsregeln für Ärzte als relevanter Faktor mitberücksichtigt werden. Weitere Forschung zur Erhebung des Einflusses von Regret im allgemeinmedizinischen Kontext ist unabdingbar

    High structural diversity of aeruginosins in bloom-forming cyanobacteria of the genus Planktothrix as a consequence of multiple recombination events.

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    Many compounds produced by cyanobacteria act as serine protease inhibitors, such as the tetrapeptides aeruginosins (Aer), which are found widely distributed. The structural diversity of Aer is intriguingly high. However, the genetic basis of this remains elusive. In this study, we explored the genetic basis of Aer synthesis among the filamentous cyanobacteria Planktothrix spp. In total, 124 strains, isolated from diverse freshwater waterbodies, have been compared regarding variability within Aer biosynthesis genes and the consequences for structural diversity. The high structural variability could be explained by various recombination processes affecting Aer synthesis, above all, the acquisition of accessory enzymes involved in post synthesis modification of the Aer peptide (e.g., halogenases, glycosyltransferases, sulfotransferases) as well as a large-range recombination of Aer biosynthesis genes, probably transferred from the bloom-forming cyanobacterium Microcystis. The Aer structural composition differed between evolutionary Planktothrix lineages, adapted to either shallow or deep waterbodies of the temperate climatic zone. Thus, for the first time among bloom-forming cyanobacteria, chemical diversification of a peptide family related to eco-evolutionary diversification has been described. It is concluded that various Aer peptides resulting from the recombination event act in chemical defense, possibly as a replacement for microcystins

    mHealth Interventions to Reduce Physical Inactivity and Sedentary Behavior in Children and Adolescents: Systematic Review and Meta-analysis of Randomized Controlled Trials

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    Background: Children and adolescents increasingly do not meet physical activity (PA) recommendations. Hence, insufficient PA (IPA) and sedentary behavior (SB) among children and adolescents are relevant behavior change domains for using individualized mobile health (mHealth) interventions. Objective: This review and meta-analysis investigated the effectiveness of mHealth interventions on IPA and SB, with a special focus on the age and level of individualization. Methods: PubMed, Scopus, Web of Science, SPORTDiscus, and Cochrane Library were searched for randomized controlled trials published between January 2000 and March 2021. mHealth interventions for primary prevention in children and adolescents addressing behavior change related to IPA and SB were included. Included studies were compared for content characteristics and methodological quality and summarized narratively. In addition, a meta-analysis with a subsequent exploratory meta-regression examining the moderating effects of age and individualization on overall effectiveness was performed. Results: On the basis of the inclusion criteria, 1.3% (11/828) of the preliminary identified studies were included in the qualitative synthesis, and 1.2% (10/828) were included in the meta-analysis. Trials included a total of 1515 participants (mean age (11.69, SD 0.788 years; 65% male and 35% female) self-reported (3/11, 27%) or device-measured (8/11, 73%) health data on the duration of SB and IPA for an average of 9.3 (SD 5.6) weeks. Studies with high levels of individualization significantly decreased insufficient PA levels (Cohen d=0.33; 95% CI 0.08-0.58; Z=2.55; P=.01), whereas those with low levels of individualization (Cohen d=−0.06; 95% CI −0.32 to 0.20; Z=0.48; P=.63) or targeting SB (Cohen d=−0.11; 95% CI −0.01 to 0.23; Z=1.73; P=.08) indicated no overall significant effect. The heterogeneity of the studies was moderate to low, and significant subgroup differences were found between trials with high and low levels of individualization (χ2^{2}1=4.0; P=.04; I2^{2}=75.2%). Age as a moderator variable showed a small effect; however, the results were not significant, which might have been because of being underpowered. Conclusions: Evidence suggests that mHealth interventions for children and adolescents can foster moderate reductions in IPA but not SB. Moreover, individualized mHealth interventions to reduce IPA seem to be more effective for adolescents than for children. Although, to date, only a few mHealth studies have addressed inactive and sedentary young people, and their quality of evidence is moderate, these findings indicate the relevance of individualization on the one hand and the difficulties in reducing SB using mHealth interventions on the other

    Palästinensische NGOs als Agenda-Builder? Eine Befragungsstudie zur Interaktion zwischen deutschen Auslandskorrespondenten und NGOs im Nahen Osten

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    NGOs sind in den palästinensischen Gebieten wichtige Akteure im humanitären wie auch im politischen Sinne. Im Fokus der Studie steht die Interaktion zwischen deutschen Auslandskorrespondenten und palästinensischen NGOs. Anhand einer Befragung und einer qualitativen Inhaltsanalyse werden die Strategien und Instrumente der NGO-Pressearbeit ebenso wie die Relevanz der NGO-Kommunikation für Auslandskorrespondenten der deutschen Presse sowie die Evaluation der Interaktionen von beiden Seiten beleuchtet. Die Befragung zeigt, dass die betrachteten NGOs zwar das Ziel verfolgen, ihre Agenda an die internationalen Medien zu vermitteln und hierbei die Auslandskorrespondenten mit dem klassischen Repertoire der Pressearbeit ansprechen, doch sie benennen begrenzte Ressourcen und westliche Voreingenommenheit als zentrale Hindernisse. Die Auslandskorrespondenten betonen ihr Selbstverständnis als objektive Vermittler und äußern sich entsprechend kritisch angesichts emotionalisierter Darstellungen und engen Verflechtungen zwischen Regierungs- und NGO-Strukturen. Abhängig von ihrer Glaubwürdigkeit sprechen die Journalisten ausgewählten NGOs dennoch den Status einer relevanten Quelle zu. Die Studie gibt Aufschluss über die weiterhin als asymmetrisch zu bezeichnende Beziehung zwischen Auslandskorrespondenten und NGOs in den palästinensischen Gebieten und bietet Anknüpfungspunkte für weitere Untersuchungen

    USER EXPERIENCE WITH MODEL VALIDATION EXERCISES

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    Gaussian and Lagrangian model runs are evaluated in comparison to field data from the Odour Release and Odour Dispersion project and to wind tunnel data from the Mock Urban Setting Test (MUST). Different statistical metrics are discussed. To conclude which model performs best in the two cases, a weighted multiplier proposed by Sornette et al. (2007) is calculated based on each metric and finally multiplied to one score per model and experiment. The results illustrate once again that a good model performance is strongly dependent on the model input (e.g. terrain data, roughness length). Promising results are received from a combination of the Lagrangian dispersion model LASAT with wind field simulations calculated with the CFD model MISKAM

    Anoxic chlorophyll maximum enhances local organic matter remineralization and nitrogen loss in Lake Tanganyika

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    In marine and freshwater oxygen-deficient zones, the remineralization of sinking organic matter from the photic zone is central to driving nitrogen loss. Deep blooms of photosynthetic bacteria, which form the suboxic/anoxic chlorophyll maximum (ACM), widespread in aquatic ecosystems, may also contribute to the local input of organic matter. Yet, the influence of the ACM on nitrogen and carbon cycling remains poorly understood. Using a suite of stable isotope tracer experiments, we examined the transformation of nitrogen and carbon under an ACM (comprising of Chlorobiaceae and Synechococcales) and a non-ACM scenario in the anoxic zone of Lake Tanganyika. We find that the ACM hosts a tight coupling of photo/litho-autotrophic and heterotrophic processes. In particular, the ACM was a hotspot of organic matter remineralization that controlled an important supply of ammonium driving a nitrification-anammox coupling, and thereby played a key role in regulating nitrogen loss in the oxygen-deficient zone

    Nitrogen removal processes in lakes of different trophic states from on-site measurements and historic data

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    Freshwater lakes are essential hotspots for the removal of excessive anthropogenic nitrogen (N) loads transported from the land to coastal oceans. The biogeochemical processes responsible for N removal, the corresponding transformation rates and overall removal efficiencies differ between lakes, however, it is unclear what the main controlling factors are. Here, we investigated the factors that moderate the rates of N removal under contrasting trophic states in two lakes located in central Switzerland. In the eutrophic Lake Baldegg and the oligotrophic Lake Sarnen, we specifically examined seasonal sediment porewater chemistry, organic matter sedimentation rates, as well as 33-year of historic water column data. We find that the eutrophic Lake Baldegg, which contributed to the removal of 20 ± 6.6 gN m; -2; year; -1; , effectively removed two-thirds of the total areal N load. In stark contrast, the more oligotrophic Lake Sarnen contributed to 3.2 ± 4.2 gN m; -2; year; -1; , and had removed only one-third of the areal N load. The historic dataset of the eutrophic lake revealed a close linkage between annual loads of dissolved N (DN) and removal rates (NRR = 0.63 × DN load) and a significant correlation of the concentration of bottom water nitrate and removal rates. We further show that the seasonal increase in N removal rates of the eutrophic lake correlated significantly with seasonal oxygen fluxes measured across the water-sediment interface (R; 2; = 0.75). We suggest that increasing oxygen enhances sediment mineralization and stimulates nitrification, indirectly enhancing denitrification activity.; The online version contains supplementary material available at 10.1007/s00027-021-00795-7

    Bird handling techniques and data acquisition in the tropics and subtropics

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    Der Fang von Vögeln zu wissenschaftlichen Zwecken in den Tropen und Subtropen stellt eine Herausforderung für Ornithologen dar. Probleme aufgrund rechtlicher sowie sozioökonomischer und soziokultureller Rahmenbedingungen lassen sich oft durch eine intensive Vorbereitung und Kooperationen mit lokalen Partnern vermeiden oder reduzieren. Beim eigentlichen Fang sind logistische Herausforderungen wie die Materialbeschaffung vor Ort, aber auch die Ökologie einiger überwiegend tropischer Vogelgruppen zu berücksichtigen. Hier wie auch bei der Probennahme und -lagerung beeinflussen die herrschenden Umweltbedingungen die Arbeit, insbesondere extreme Witterung. Problemlösungenlassen sich jedoch teilweise nur schwer verallgemeinern. Wir unterstreichen die Bedeutung lokaler und regionaler Besonderheiten anhand zahlreicher Beispiele aufgrund eigener Erfahrungen.Capturing birds for scientific purposes in tropical and subtropical areas is particularly challenging. Problems due to general judicial, socio-economic and socio-cultural conditions can often be avoided or reduced by an intensive prearrangement and cooperation with local partners. When actually capturing birds, logistical challenges, differences in predation and the ecology of specific tropical bird groups need to be considered. In this respect and also for sampling and sample storage, environmental conditions, especially extreme weather conditions, are factors to be considered. Troubleshooting and resolving issues related to ornithology in the tropical biomes is not always straightforward. Here we emphasize the importance of local and regional peculiarities by numerous examples based on our own experiences
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