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    Infektionsquellensuche bei ambulant erworbenen FĂ€llen von LegionĂ€rskrankheit – Ergebnisse der LeTriWa-Studie; Berlin, 2016–2020

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    Hintergrund/Zielsetzung: Bei ambulant erworbenen FĂ€llen von LegionĂ€rskrankheit (AE-LK) ist die Infektionsquelle meistens unbekannt. Es wird vermutet, dass mit Legionellen kontaminiertes hĂ€usliches Trinkwasser eine hĂ€ufige Ursache ist. Um hierzu mehr Evidenz zu generieren, kooperierten das Robert Koch-Institut (RKI), das Umweltbundesamt (UBA) und das Konsiliarlabor (KL) fĂŒr Legionellen in einer vom Bundesministerium fĂŒr Gesundheit geförderten Studie zum Thema „Legionellen in der Trinkwasser-Installation“ (LeTriWa-Studie). Eines der Teilprojekte hatte zum Ziel, in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit den Berliner GesundheitsĂ€mtern und KrankenhĂ€usern herauszufinden, bei wie vielen FĂ€llen von AE-LK evidenzbasiert eine Infektionsquelle identifiziert werden kann. Methodik: Bei allen Berliner MeldefĂ€llen von LegionĂ€rskrankheit wurde zeitnah die Abnahme einer zusĂ€tzlichen Urin- und tiefen Atemwegsprobe initiiert, welche an das KL geschickt wurden. In die Studie einwilligende Patientinnen und Patienten wurden mittels eines ausfĂŒhrlichen Fragebogens befragt, u. a. um potenzielle Infektionsquellen zu eruieren. Aus dem Haushalt der Erkrankten und bei in Frage kommenden externen, außerhĂ€uslichen Infektionsquellen wurden Wasserproben genommen. FĂŒr eine Risikobewertung der hĂ€uslichen Trinkwasser-Installation (TWI) wurde die DurchfĂŒhrung einer weitergehenden Untersuchung im Rahmen einer GefĂ€hrdungsanalyse initiiert. Alle Umweltproben wurden im Labor des UBA auf Legionellen untersucht. Die Isolate wurden im KL typisiert und – soweit verfĂŒgbar – mit dem bei der Fallperson identifizierten Stamm abgeglichen. Die erhobenen Befunde wurden fĂŒr die Zuordnung einer Infektionsquelle mit Hilfe einer im Rahmen des Projekts entwickelten Evidenz-Matrix nach mikrobiologischen und epidemiologischen Gesichtspunkten bewertet. Anhand von drei Evidenztypen (mikrobiologische, Cluster- und analytisch-vergleichende Evidenz) konnten wir die Studienteilnehmenden entweder einer externen Infektionsquelle außerhalb des hĂ€uslichen Bereichs, eine nicht an das hĂ€usliche Trinkwasser angeschlossene Infektionsquelle im hĂ€uslichen Bereich (z. B. Luftbefeuchter) oder dem hĂ€uslichen Trinkwasser zuordnen. Eine Wasserquelle wurde ĂŒber mikrobiologische Evidenz einem Fall zugeordnet, wenn sie (i) einen Stamm enthielt, der dem monoklonalen Antikörper(MAb-)typ 3/1 angehört und zu den MAb 3/1-positiven StĂ€mmen zĂ€hlt und es keinen Widerspruch im Abgleich des Patienten- und Umweltstamms (bzgl. MAb-Typ/-Subtyp oder Sequenztyp (ST)) gab, oder (ii) wenn der Stamm der erkrankten Person mit dem Umweltstamm mindestens auf MAb-Typ-Ebene ĂŒbereinstimmte. Eine Quelle wurde anhand von Cluster-Evidenz einem Fall zugeordnet, wenn mindestens zwei FĂ€lle zur selben potenziellen Quelle innerhalb von zwei Jahren exponiert waren. Wir verglichen zudem statistisch die HĂ€ufigkeit der Exposition gegenĂŒber einer möglichen Infektionsquelle von FĂ€llen und Kontrollen (analytisch-vergleichende Evidenz). FĂŒr jeden Studienteilnehmenden strebten wir an, zwei Kontrollpersonen zu rekrutieren, die ebenfalls befragt wurden und bei denen in gleicher Weise Standard-Haushaltsproben wie bei den Fallpersonen genommen wurden. Zudem wurde versucht, vom Betreiber der TWI eine Erlaubnis fĂŒr eine kostenfreie GefĂ€hrdungsanalyse, einschließlich einer weitergehenden Untersuchung, zu erhalten. Ergebnisse: Insgesamt konnten wir 147 Studienteilnehmende (LeTriWa-FĂ€lle) einschließen und 217 Kontrollpersonen rekrutieren. Die LeTriWa-FĂ€lle waren im Median 68 Jahre alt (Spannweite 25–93), 3 und mehrheitlich mĂ€nnlich (n = 96; 65 %). Bei 84 LeTriWa-FĂ€llen konnte aus den Patientenproben der MAb-Typ identifiziert werden, bei 83 (99 %) ein MAb 3/1-positiver Stamm und bei einem ein MAb 3/1-negativer Stamm. Im Vergleich zu den Kontrollpersonen (nicht infiziert) war der Fallstatus (infiziert) nicht mit einer höheren Legionellenkonzentration in den Standard-Haushaltsproben assoziiert, jedoch hochsignifikant mit dem Vorhandensein eines MAb 3/1-positiven Stammes (Odds Ratio (OR) = 4,5; 95 %-Konfidenzintervall (KI) = 2,0–10,8; p < 0,001). Bei 23 (16 %) der 147 LeTriWa-FĂ€lle konnte eine externe, außerhĂ€usliche Quelle und bei 40 (27 %) FĂ€llen das hĂ€usliche Trinkwasser als wahrscheinliche Infektionsquelle zugeordnet werden. Das Tragen einer unzureichend desinfizierten Zahnprothese war die einzige hĂ€usliche Nicht-Trinkwasserquelle, die signifikant mit dem Fallstatus assoziiert war (OR = 2,3; 95 % KI = 1,04–5,24; p = 0,04) und ermöglichte eine Quellen-Zuordnung von weiteren 6 % der FĂ€lle. Mit insgesamt 49 % konnten wir etwa die HĂ€lfte der LeTriWa-FĂ€lle einer wahrscheinlichen Infektionsquelle auf Evidenz-Basis zuordnen. Schlussfolgerungen: Wir konnten unter Verwendung eines neuartigen Matrix-Konzepts in Berlin der HĂ€lfte der LeTriWa-FĂ€lle eine wahrscheinliche Infektionsquelle zuordnen. Die Ergebnisse unterstĂŒtzen die Bedeutung von hĂ€uslichem Trinkwasser als Ursache fĂŒr AE-LK. Etwa die HĂ€lfte aller StudienfĂ€lle blieben allerdings unerklĂ€rt. Die Ergebnisse der Standard-Haushaltproben legen nahe, dass nicht die Kontamination mit jeglichen Legionellen oder die Höhe der Legionellenkonzentration die Personen gefĂ€hrdet, sondern vielmehr der Legionellenstamm, insbesondere das Vorhandensein von MAb 3/1-positiven StĂ€mmen. Weitere Untersuchungen und/oder Analysen sind erforderlich, um zu verstehen, welche Faktoren zur Kontamination von hĂ€uslichem Trinkwasser mit pathogenen Legionellen beitragen und welche Faktoren eine Infektion zu verhindern helfen

    No rapid soil carbon loss after a windthrow event in the High Tatra

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    Windthrows are among the most important disturbances of forest ecosystems in Europe, with expected increasing frequency due to climate change. However, surprisingly little is known about soil carbon dynamics after windthrow mainly due to missing field assessments. After a large windthrow event in the High Tatra Mountains in 2004 three soil monitoring plots were established, one at a non-harvested windthrow left for natural succession, one at a harvested windthrow and one at a reference forest site which remained unaffected by the storm event. No loss in soil organic carbon (SOC) stocks was detected at the two windthrow sites with three inventories over the 3.5 years after the storm event. However, shifts within the organic layers and the mineral soil toward more decomposed organic matter were found. Increasing C/N ratios at the harvested windthrow site indicate that newly established herbaceous vegetation compensated the decline in tree litter input. At the non-harvested windthrow site a flush of needle litter from broken trees helped to sustain SOC stocks. In contrast, SOC stocks at the reference forest increased by 2.2 Mg ha−1 year−1 with major SOC stock accumulation in the forest floor. An assessment of the sample size required to detect future SOC changes revealed that at the windthrow sites a similar sample size is required as in the undisturbed reference forest. Small scale heterogeneity was at such a level that paired sampling did not significantly reduce the number of required samples. However, the separation of forest floor layers and mineral soil was a major obstacle for efficient forest soil carbon monitoring. The required number of soil samples could be decreased by 45% with a simultaneous sampling of forest floor and upper mineral soil, leading to more reliable SOC inventories

    Reconstruction of double hits from drift chamber FADC pulses

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    A method is proposed to recognize and resolve double-hit structures in 100 MHz FADC pulses using data taken with prototypes of the cylindrical outer z chamber of the HERA detector H1. With 90% efficiency double hits can be resolved down to distances of about 2.5 mm. The peak position of the second pulse can be reconstructed by subtracting a reference pulse from the signal which is derived from the data themselves. The resolution for perpendicular track crossing is about 250 ÎŒm. The method is fast and can be extended to multiple hits (n > 2)
    corecore