10,513 research outputs found

    a combined MRI and (1)H-MRS study

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    Hintergrund: Die Protonen-Magnetresonanzspektroskopie (1H-MRS) ermöglicht, in vivo zerebrale Substanzkonzentrationen zu messen. Dabei spiegeln KonzentrationsĂ€nderungen bestimmter Substanzen subtile zerebrale Störungen wider. Daher sind die in der 1H-MRS nachweisbaren neurochemische VerĂ€nderungen möglicherweise geeignet, die bisher wenig verstandene Pathobiologie psychiatrischer Störungen zu klĂ€ren. VerĂ€nderungen der neurometabolischen IntegritĂ€t sind bei der Schizophrenie gut belegt; spektroskopisch konnten u.a. regionale Verminderungen der zerebralen N-Acetyl-Aspartat-Konzentrationen (NAA) nachgewiesen werden. In dieser kumulativen Dissertation wird an Hand von drei publizierten Studien untersucht, ob diese bei schizophrenen Patienten gefundenen NAA-Defizite weitere strukturelle oder funktionelle Störungen des ZNS (Volumen, Kognition, Psychopathologie) bedingen oder damit in Zusammenhang stehen. Außerdem wurde untersucht, ob die NAA-Konzentration (und die anderer Metabolite) durch weitere genetische bzw. somatische Faktoren beeinflusst wird. So wurde der Einfluss des „brain-derived neurotrophic factor“ (BDNF) -Val66Met Polymorphismus auf zerebrale Metabolitenkonzentrationen untersucht. BDNF ist einerseits relevant fĂŒr die neuronale PlastizitĂ€t, als dessen neurometabolisches Korrelat NAA- und andere Metabolitenkonzentrationen gelten. Andererseits gibt es Hinweise, dass BDNF mit der Schizophrenie verknĂŒpft ist, da der BDNF Val66Met Polymorphismus als protektiver Faktor gilt. Die dritte Studie untersuchte, ob und in welchem Maß somatische Faktoren (Blutdruck, GefĂ€ĂŸsteifigkeit) einen direkten Einfluss auf hippocampale Transmitterkonzentrationen haben. Methoden: Bei 171 Studienteilnehmern (87 MĂ€nner und 84 Frauen) wurde mittels einer 3-Telsa 1H-MRS die Glu- bzw. NAA- Konzentration im Hippocampus und im ACC gemessen. DarĂŒber hinaus wurde bei 29 schizophrenen Patienten sowie 44 Kontrollprobanden simultan zur 1H-MRS eine MRT basierte Volumetrie des Hippocampus durchgefĂŒhrt. ZusĂ€tzlich zur 1H-MRS wurde bei 16 Probanden der MAP sowie die GedĂ€chtnisleistung untersucht, sowie bei weiteren 82 Probanden eine Genotypisierung des BDNF Polymorphismus durchgefĂŒhrt. Ergebnisse: Im Vergleich zu Gesunden zeigen Schizophrene im Hippocampus sowohl eine signifikante Volumen- als auch NAA-Verminderung. Das Hippocampusvolumen und die NAA-Konzentration zeigen eine signifikante negative Korrelation. Die NAA-Konzentration im ACC ist signifikant erhöht bei TrĂ€gern des BDNF Met-Allels. Der MAP zeigt altersbereinigt eine signifikante negative Korrelation mit der hippocampalen Glu-Konzentration. Diskussion: Die negative Korrelation zwischen der hippocampalen NAA-Konzentration und dem Volumen bei Schizophrenen verweist auf das Vorhandensein eines Mechanismus, der seinerseits sowohl neurometabolische als auch morphologische VerĂ€nderungen hervorruft. Erhöhte NAA Konzentrationen im ACC können als protektiver Faktor dazu beitragen, dass die BDNF Met-Allel-TrĂ€ger seltener an Schizophrenie erkranken. Die hippocampale glutamaterge Neurotransmission und die kognitive Leistung werden unmittelbar vom Blutdruck beeinflusst, sodass der Blutdruck als Störfaktor bei der Bewertung von zerebralen Metabolitenkonzentrationen zu werten ist. Andererseits erschließen sich aus den Ergebnissen neue Impulse fĂŒr die Demenzforschung.This scripture contains a summary of three published studies: First the interaction of hippocampal volume and N-acetylaspartate concentration deficits in schizophrenia was examinated. BACKGROUND: Volume deficits assessed with magnetic resonance imaging (MRI) and neurochemical dysfunctions (N-acetylaspartate, NAA) diagnosed using proton MR spectroscopy ((1)H-MRS) are reliable observations in the hippocampus of schizophrenic patients. NAA is an important cerebral amino acid in the synthesis pathways of glutamate, which has been implicated as a pathobiological core of schizophrenic symptomatology, of histological alterations and brain volume deficits in schizophrenia. However, the possible interaction between regional NAA reduction and volume deficits has been targeted only marginally in previous investigations. METHODS: In 29 schizophrenic patients and 44 control subjects, a multimodal imaging study with (1)H-MRS and MRI volumetry of the left hippocampus was performed on a 3-Tesla scanner. RESULTS: Compared to the control group, the hippocampus of the patients exhibited a significant volume reduction and a significant NAA concentration decrease. In schizophrenic patients, but not in healthy controls, a significant negative correlation between hippocampal NAA concentration and volume (r=-0.455, p=0.017) was observed. None of the imaging parameters was associated with clinical parameters. CONCLUSIONS: The results argue for a coexistent neurochemical and structural deficit in the hippocampus of schizophrenic patients. The inverse relationship between the two parameters observed in patients only may reflect an interaction of neurochemistry and brain morphology as a pathobiological mechanism in schizophrenia. This observation is compatible with the important role of NAA in the synthesis of excitatory neurotransmitters and the hypothesized role of glutamate for brain morphology. The independence of the measured imaging parameters from clinical parameters is in line with the neurodevelopmental hypothesis of schizophrenia. Furthermore we analyzed the impact of blood pressure on hippocampal glutamate and mnestic function. Finally we examinated the influence of BDNF Val66Met genotype on N-acetylaspartate concentration in the anterior cingulate cortex

    Die anonyme Matrix: Menschenrechtsverletzungen durch "private" transnationale Akteure

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    Plenarvortrag Weltkongress der Rechtsphilosophie und Sozialphilosophie, 24.-29. Mai, Granada 2005. Englische Fassung: Globalized Justice - Fragmented Justice. Human Rights Violations by "Private" Transnational Actors. In: Manuel Escamilla and Modesto Saavedra (eds.), Law and Justice in a global society, International Association for philosophy of law and social philosophy, Granada 2005, S.547-562. Spanische Fassung: Sociedad global, justicia fragmentada: sobre la violatiĂłn de los derechos humanos por actores transnacionales 'privados'. In: Manuel Escamilla and Modesto Saavedra (eds.), Law and Justice in a global society, International Association for philosophy of law and social philosophy, Granada 2005, S. 529-546

    Herstellung eines biologischen Bypasses zum Einsatz in der peripheren GefĂ€ĂŸchirurgie

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    Einleitung: Aufgrund der steigenden PrĂ€valenz von arteriellen GefĂ€ĂŸerkrankungen, nimmt der Bedarf an GefĂ€ĂŸprothesen stetig zu. Da die VerfĂŒgbarkeit von allogenen und autologen Transplantaten stark limitiert ist und alloplastische Prothesen keine zufriedenstellenden Langzeitergebnisse liefern, ist die Entwicklung neuartiger, biologischer GefĂ€ĂŸprothesen erforderlich. Ziel dieser Arbeit war die Entwicklung einer azellulĂ€ren, xenogenen GefĂ€ĂŸprothese aus der bovinen Arteria carotis (BAC), die biokompatibel und mechanisch belastbar ist. Methodik: Zur Entfernung aller tierischen Zellen aus der BAC wurden verschiedene chemische Dezellularisierungsverfahren systematisch untersucht und anhand des verbliebenen DNA-, RNA- sowie Protein-Gehalts in behandelten BACs verglichen. Zellfreie BACs wurden zur Beurteilung der BiokompatibilitĂ€t auf ToxizitĂ€t sowie ImmunkompatibilitĂ€t untersucht. Letztere erfolgte anhand von ImmunfĂ€rbungen auf bekannte Xenoantigene, wie das αGal-Epitop (Galα1-3GalÎČ1-4GlcNAc-R) und das MHC-I (HaupthistokompatibilitĂ€tskomplex-I), sowie mittels Humanserum auf unbekannte Immunogene. Ferner wurde die mechanische Belastbarkeit in Zugbelastungstests analysiert. Zur Senkung des thrombogenen Potenzials wurden GefĂ€ĂŸfragmente Heparin-beschichtet und im subkutanen Rattenmodell auf BiokompatibilitĂ€t geprĂŒft. Ergebnisse: Von den vier angewendeten Detergenzien konnten BACs nur mit 1 % 3-[(3-Cholamidopropyl)dimethylammonio]-1-propanesulfonate vollstĂ€ndig dezellularisiert werden. Der DNA-Gehalt wurde auf 0,2 ± 0,2 % (p<0,001) und der Protein-Gehalt auf 0,6 ± 0,3 % (p<0,001) im Vergleich zu nativen BACs reduziert. RNA- sowie toxische RĂŒckstĂ€nde konnten nicht nachgewiesen werden. Das immunogene Potenzial dezellularisierter BAC konnte, bezogen auf die native Kontrolle, um 99,9 % (p<0,01) gesenkt werden. Bekannte Immunogene wie αGal und MHC-I waren nach der Dezellularisierung nicht mehr nachzuweisen. Eine BeeintrĂ€chtigung der mechanischen StabilitĂ€t dezellularisierter BACs konnte ebenfalls nicht festgestellt werden. Durch die Heparin-Beschichtung wurde die WiederbesiedlungsfĂ€higkeit der GefĂ€ĂŸe signifikant reduziert (p<0,05). Toxische Effekte konnten nicht nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Die mit dem neu entwickelten Protokoll hergestellte, azellulĂ€re GefĂ€ĂŸprothese aus BAC ist biokompatibel (nicht-toxisch, nicht-immunogen) und mechanisch (zugfest) belastbar. Jedoch sind weitere Untersuchungen zur ThrombogenitĂ€t und zur mechanischen Belastbarkeit sowie die ÜberprĂŒfung der Prothese im Tiermodell ausstehend. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind vielversprechend, sodass die dezellularisierte BAC möglicherweise zukĂŒnftig in der GefĂ€ĂŸersatztherapie Anwendung finden kann.Introduction: Due to the increasing prevalence of arterial vascular diseases, the need for vascular prostheses is constantly increasing. Since the availability of allogeneic and autologous grafts is limited and alloplastic prostheses lack satisfactory long-term results, the development of novel biological vascular prostheses is necessary. Aim of this project was the development of an acellular, xenogeneic vascular prosthesis from the bovine carotid artery (BAC), which is biocompatible and mechanically resistant. Methods: To remove all xenogeneic cells from BAC, various chemical decellularization methods were systematically investigated and compared by remaining DNA, RNA and protein residues. Cell-free BACs were tested for toxicity and immunocompatibility to verify biocompatibility. Immunocompatibility was analyzed by immunohistochemical staining of known xenoantigens such as the αGal epitope (Galα-3αGal-4GlcNAc-R) and the MHC-I (main histocompatibility complex I). Furthermore, human serum staining was established to additionally identify unknown immunogens. Mechanical stability was investigated by measuring the ultimate tensile strength. To reduce the thrombogenic potential, vascular fragments were coated with heparin and tested for biocompatibility in a subcutaneous rat model. Results: Four detergents were tested for decellularization of BACs, only 1 % 3-[(3-Chol-amidopropyl)dimethylammonio]-1-propanesulfonate removed all xenogeneic cells. DNA content was reduced to 0.2 ± 0.2% (p<0.001) and protein content to 0.6 ± 0.3% (p<0.001) compared to native BACs. RNA and toxic residues were not detectable. The immunogenic potential of decellularized BACs was reduced by 99.9% (p<0.01) and known immunogens such as αGal and MHC-I were not detectable after decellularization. The decellularization process did not affect the mechanical stability of BACs. The heparin coating significantly reduced the recellularization of the vessels (p<0.05), but toxic effects were not identified. Conclusion: The acellular vascular prosthesis made of BAC is biocompatible (non-toxic, non-immunogenic) and mechanically resistant (tensile strength). However, further investigations on thrombogenicity and mechanical strength as well as testing in animal models are necessary. Nevertheless, the results are promising and the decellularized BAC may be used in vascular replacement therapies in the near future

    Pseudoparalysis and pseudoparesis of the shoulder

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    Background Clinical presentation of massive rotator cuff tears range from pain to loss of active range of motion. Pseudoparalysis and pseudoparesis are defined inconsistently in the literature, but both include limited active with maintained passive range of motion. Objective This article aims to provide a consistent definition of pseudoparalysis and pseudoparesis of the shoulder and show structural and biomechanical differences between these two types of rotator cuff tear with their implications for treatment. Methods A literature review including key and basic papers discussing clinical symptoms, biomechanical differences, and their impact on therapeutic options for pseudoparalysis and pseudoparesis was performed. Results Biomechanically, structural differences between pseudoparalysis (active scapular plane abduction 50%) and fatty infiltration of the subscapularis muscle. Treatment options depend on the acuteness and repairability of the tear. Rotator cuff repair can reliably reverse the active loss of active range of motion in acute and reparable rotator cuff tears. In chronic and irreparable cases reverse total shoulder arthroplasty is the most reliable treatment option in elderly patients. Conclusion The most concise definition of pseudoparalysis is a massive rotator cuff tear that leads to limited active (<45° shoulder elevation) with free passive range of motion in the absence of neurologic deficits as the reason for loss of active elevation. The integrity of the subscapularis tendon is the most important difference between a pseudoparalytic and pseudoparetic (active shoulder elevation 45–90°) shoulder. Decision-making for surgical options depends more on reparability of the tendon tear and patient age than on differentiation between pseudoparalysis and pseudoparesis. = Hintergrund Rotatorenmanschettenmassenrupturen machen fast die HĂ€lfte der behandelten Rotatorenmanschettenrupturen aus. Die klinische Symptomatik erstreckt sich von Schmerzen bis zum Verlust der aktiven Schultergelenkbeweglichkeit. Die Begriffe „Pseudoparalyse und Pseudoparese“ werden in der Literatur inkonsistent verwendet. Beiden Begriffen gemeinsam ist eine limitierte aktive bei simultan vorliegender freier passiver Schulterbeweglichkeit. Fragestellung Es soll eine konsistente Definition fĂŒr Pseudoparalyse und Pseudoparese der Schulter erstellt werden. Die strukturellen und biomechanischen Unterschiede zwischen diesen beiden Typen von Rotatorenmanschettenrupturen werden aufgezeigt, sowie deren Einfluss auf die Behandlung analysiert. Methoden Eine Übersichtsarbeit ĂŒber die SchlĂŒssel- und Grundlagenstudien bezĂŒglich klinischer Symptome, biomechanischer Unterschiede sowie deren Einfluss auf die Therapieoptionen fĂŒr Pseudoparalyse und Pseudoparese wurde durchgefĂŒhrt. Ergebnisse Biomechanisch bestehen strukturelle Unterschiede zwischen Pseudoparalyse (aktive Abduktion in der Skapulaebene unter 45°) und Pseudoparese (aktive Abduktion in der Skapulaebene zwischen 45 und 90°). Im Fall einer posterosuperioren Rotatorenmanschettenmassenruptur ist die IntegritĂ€t des unteren Subskapularissehnenanteils der stĂ€rkste prĂ€diktive Faktor fĂŒr die aktive Elevation des Humerus. Patienten mit einer Pseudoparalyse haben hĂ€ufig eine Rupturausdehnung in die untere HĂ€lfte der Subskapularissehne sowie einen höheren Grad der fettigen Infiltration der Subskapularismuskulatur. Die therapeutischen Optionen sind abhĂ€ngig vom Zeitpunkt und der Reparierbarkeit der Ruptur. Die Rekonstruktion einer akuten und rekonstruierbaren Rotatorenmanschettenruptur kann zuverlĂ€ssig die aktive Beweglichkeit wiederherstellen. In chronischen und irreparablen FĂ€llen variieren die therapeutischen Optionen von konservativ, partieller Rotatorenmanschettenrekonstruktion, superiorer Kapselrekonstruktion, zu Sehnentransfer und schließlich inverser Schulterprothese, wobei Letztere die zuverlĂ€ssigste Behandlungsoption insbesondere bei Ă€lteren Menschen darstellt. Schlussfolgerung Die konsistenteste Definition fĂŒr eine Pseudoparalyse der Schulter beinhaltet eine massive Rotatorenmanschettenruptur, die zu einer eingeschrĂ€nkten aktiven (<45° Schulterelevation) bei freier passiver Schultergelenkbeweglichkeit – ohne neurologische Ursache fĂŒr eine Paralyse – fĂŒhrt. Die IntegritĂ€t der Subskapularissehne ist der wichtigste strukturelle Unterscheidungspunkt zwischen einer pseudoparalytischen und pseudoparetischen (aktive Schulterelevation zwischen 45 und 90°) Schulter. Die Entscheidungsfindung fĂŒr die chirurgischen Therapieoptionen richtet sich mehr nach der Rekonstruktionsmöglichkeit einer Sehnenruptur und dem Alter des Patienten als nach der Differenzierung zwischen Pseudoparalyse und -parese

    Governance und SimultanitÀt

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    IntegritÀt und Wertemanagement in der Lieferantenbeziehung. Zur Operationalisierung eines integritÀtsorientierten Lieferantenbewertungssystems

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    Seit einigen Jahren befinden sich das ökonomische System, dessen MĂ€rkte und Organisationen in einem Ă€ußerst dynamischen VerĂ€nderungsprozess. Globalisierung ist das Stichwort, das im Allgemeinen als Treiber dieser Entwicklung identifiziert wird und dem dieser Umbruch zugeschrieben wird. Bei einer genaueren Inspektion des GlobalisierungsphĂ€nomens finden sich zwei Aspekte, die unternehmensethische und wirtschaftsethische Problemstellungen auf die Agenda der Unternehmen gesetzt haben und die fĂŒr das hier verhandelte Thema von außerordentlicher Bedeutung sind. 1. Zum einen vollzieht sich in der Gesellschaft ein Wandel hinsichtlich der Erwartungshaltung an verantwortungsvolles und moralisch integres Handeln von Unternehmen. Corporate Social Responsibiliy oder Corporate Citizenship sind hier die Begriffe, die das Feld markieren. 2. Zum anderen entwickelten sich vor der Folie der Globalisierung eine Reihe neuer Governancestrukturen zur Abwicklung ökonomischer Transaktionen: ökonomische Netzwerke, die sich organisationsintern wie -extern entwickeln können, die Umstellung innerhalb einer Organisation von Hierarchie auf Markt, die Neugestaltung bislang rein marktlich abgewickelter Transaktionen auf eine hybride Form der Transaktion wie eine Supply Chain-Beziehungen, virtuelle Teambildungen, strategische Allianzen, die Ausgliederung von Teilen der organisationalen Wertschöpfungskette auf sogenannte Wertschöpfungspartner und somit die Reduktion der Fertigungstiefe, Cross-Border-Akquisitionen, um Wachstumspotentiale im Ausland nutzen zu können oder Global-Sourcing, um an lokales Know-how, Humankapital, Technologie und Produkte zu gelangen. Die grob skizzierten ökonomischen Dimensionen und Konsequenzen der Globalisierung kristallisieren in der These, dass Kooperation in verschiedenen KooperationssphĂ€ren das entscheidende und prĂ€gende Element des zukĂŒnftigen ökonomischen Systems sein wird. Ökonomisch formuliert: Kooperationsbereitschaft und KooperationsfĂ€higkeit von kollektiven Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette und gegenĂŒber den relevanten Stakeholdern werden die zu ökonomisierenden Ressourcen sein, von deren Aktivierung der Erfolg gesamter Volkswirtschaften und einzelner Unternehmen abhĂ€ngig ist. Unterstellt, diese Analyse und das daraus abgeleitete Argument ist zutreffend, dann wird sehr schnell deutlich, dass sich hieraus enorme Konsequenzen fĂŒr die Beziehung von Unternehmen zu seinen Lieferanten ergeben. FĂŒr Unternehmen gilt es demnach, sich in einer entwickelnden Kooperationsökonomie stĂ€rker als in vergangenen Perioden systematisch mit der MoralitĂ€t ihrer Lieferanten auseinander zu setzen und nicht nur auf die eigene moralische IdentitĂ€t und die QualitĂ€t des eigenen moralischen Handelns zu fokussieren. Diese neue Herausforderung muss mittels hierfĂŒr geeigneter Governancestrukturen bearbeitet werden. Denn es ist unschwer zu erkennen, dass eine erhebliche Differenz besteht zwischen einer Kooperationsbeziehung zu einem Lieferanten, der neben den im klassischen Kanon des Lieferantenmanagements ĂŒblicherweise zu prĂŒfenden Kriterien wie die QualitĂ€t der Produkte, der Liefertreue oder der logistischen Kompetenz zudem einen hohen Arbeitsethos und einen ausgebildeten Sinn fĂŒr Vertragstreue und IntegritĂ€t besitzt und einem Lieferanten, der mit einer PrĂ€ferenz fĂŒr opportunistische Vertragsausbeutung, Korruption, Bestechung und Bestechlichkeit ausgestattet ist. Ein Verhalten, das zu einem Verlust von Reputation oder materiellen Werten fĂŒhren kann. Ein Vorschlag fĂŒr die Instrumentierung und Prozessierung einer solchen Lieferantenbewertung wird in diesem Aufsatz unterbreitet
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