82 research outputs found

    Wann werden Löhne als gerecht eingeschätzt? : eine tauschtheoretische Betrachtung der Lohngerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt (When are wages evaluated as fair? : a look at wage fairness on the labor market from an exchange-theory viewpoint)

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    "The aim of this paper is to analyze why people consider other determinants than performance as important for the evaluation of wage fairness. This question arose from the empirical observation that a considerable proportion of respondents of the Swiss labor market survey reported that one's family situation, education or seniority within the firm should be important for fixing wages. For the analysis of this phenomenon three possible explanations are considered. First people develop a positive attitude towards a distributional rule if they will benefit from this rule. Second the idea of general moral and altruistic norms producing the observed attitudes is discussed. Third an exchange-theory solution is proposed which focuses on balanced exchange processes between the members of a team or a firm. Empirical results clearly support the role of self-interest and exchange processes between team members. However, due to the restricted data only limited evidence for cultural fairness norms could be found." (Author's abstract, IAB-Doku) ((en))Lohnhöhe, gesellschaftliche Einstellungen, Gerechtigkeit, soziale Normen, Schweiz

    Schaltverhalten einzelner homo- und heterotetramerer olfaktorischer CNG-Kanäle

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    CNG-Kanäle sind ligandengesteuerte nichtselektive Kationenkanäle, die durch die direkte Bindung zyklischer Nukleotide (z.B. cAMP, cGMP) aktiviert werden. Es sind tetramere Proteine deren vier Untereinheiten sich um eine zentrale Pore anordnen. Jede Untereinheit besteht aus 6 transmembranalen Segmenten, besitzt eine Porenregion, die an der Bildung der Kanalpore beteiligt ist und trägt eine C-terminale CN-Bindestelle. Es sind verschiedene Typen von Untereinheiten bekannt. Die α- und die β-Untereinheiten. Lediglich die α-Untereinheiten sind in der Lage auch alleine, funktionelle Kanäle zu bilden. In der Natur liegen CNG-Kanäle zumeist als heterotetramere Proteine vor. CNG-Kanäle sind weit verbreitet, sowohl in Vertebraten als auch in Invertebraten, wo sie in sensorischen und nichtsensorischen Zellen vorkommen. Der vorliegenden Arbeit liegen elektrophysiologische Messungen des klonierten homotetrameren CNGA2-Kanals des olfaktorischen Sensorneurons des Rindes, sowie des klonierten heterotetrameren CNGA2:A4:B1b-Kanals des olfaktorischen Sensorneurons der Ratte zugrunde. Die Kanäle wurden in einem heterologen System (Xenopus laevis) exprimiert. Ziel dieser Arbeit war es, ein gültiges Modell zur Beschreibung der beiden Kanäle zu bestimmen. Für den homotetrameren CNGA2-Kanal sind bereits einige Modelle in der Literatur beschrieben wurden (Li und Lester, 1999; Nache et al., 2005; Biskup et al., 2007). Über den heterotetrameren CNG-Kanal ist bisher nur sehr wenig in der Literatur bekannt. Es wurden sowohl makroskopische als auch Einzelkanaleigenschaften untersucht, um ein gültiges Modell für die verwendeten CNG-Kanäle zu erstellen. Bei der Auswertung der Messdaten konnten eine Reihe neuer und bereits bekannter Eigenschaften des Kanals identifiziert werden. Die ermittelten Amplituden-Histogramme geben Aufschluss über eine stabile Leitfähigkeit des Kanals bei steigenden Liganden-Konzentrationen und verdeutlichen durch die Zunahme der Offenwahrscheinlichkeit ihre Bedeutung als Ursache für den Anstieg der Dosis-Wirkungs-Kurve bei steigenden cGMP-Konzentrationen. Mittels Offen- und Geschlossenzeit-Histogrammen wurden Zeitkonstanten bestimmt, mit deren Hilfe eine Aussage über die Anzahl an offenen und geschlossenen Zuständen eines gültigen Modelles getroffen werden konnten. Die Überprüfung der bereits bestehenden Modelle für den homotetrameren CNGA2-Kanal zeigte dann auch, dass zwei offene Zustände nicht ausreichend genug sind um den Kanal adäquat zu beschreiben. Das aus der Literatur bekannte 3CL-Modell (Nache et al., 2005) beruhte auf makroskopischen Strömen, konnte aber die Einzelkanaldaten ebenfalls gut beschreiben. Ein Log Likelihood von ca. 65.000 zeigte, dass das Modell am geeignetsten von allen getesteten Modellen zur Beschreibung des Kanals ist. Das komplexe Schaltverhalten der registrierten Einzelkanalströme des heterotetrameren CNG-Kanals erschwerten eine umfassende Auswertung. Durch eine geringe Amplitudenhöhe des geöffneten Kanals und ein geringes Signal/Rausch-Verhältnis wurden bei der Idealisierung der Daten vermehrt falsche Öffnungs- und Schließungsereignisse gewertet. Dadurch sind besonders die kurzen Offen- und Geschlossenzeiten fehlerbehaftet. Durch eine separate Analyse der offenen und geschlossenen Kanalamplitude konnte die Stabilität der Leitfähigkeit des Kanals bei steigender Liganden-Konzentration nachgewiesen werden und die zunehmende Offenwahrscheinlichkeit als Ursache für den Anstieg der Dosis-Wirkungs-Kurve identifiziert werden. Die weitere Analyse des Kanalverhaltens erfolgte rein deskriptiv, weshalb von der Erstellung eines Modells für den heterotetrameren CNG-Kanal abgesehen wurde. Beide untersuchten CNG-Kanäle zeigten Auffälligkeiten in ihrem Kanalverhalten. Der homotetramere CNGA2-Kanal zeigte in 2 % der gesamt registrierten Messzeit ein deutlich erhöhtes offenes Kanalrauschen. Es ließen sich drei verschiedene Gating-Modi mit unterschiedlichen offenen Kanalamplituden bestimmen. Diese erhöhten Rauschamplituden traten ohne eine Änderung der Messbedingungen auf und deuten auf eine geänderte Leitfähigkeit des Kanals hin. Der heterotetramere CNG-Kanal zeigte neben der geringen offenen Kanalamplitude zusätzlich Ein-, Zwei- und Mehr-Punkt Ereignisse von deutlich größerer Amplitude bei geöffnetem Kanal, die als Nadeln imponierten. Sie traten mit relativ großer Regelmäßigkeit auf, nahmen jedoch nicht durch steigende Liganden-Konzentration an Häufigkeit zu. Dieses sehr heterogene Verhalten der offenen Kanalamplitude des heterotetrameren CNG-Kanals ist wahrscheinlich durch die Zusammensetzung der unterschiedlichen Untereinheiten bedingt. Der homotetramere CNGA2-Kanal wurde hinreichend gut mit dem 3CL-Modell beschrieben, wodurch gezeigt werden konnte, dass Ergebnisse aus makroskopischen Strömen auch auf Einzelkanäle anwendbar sind. Der heterotetramere CNG-Kanal lässt nur eine deskriptive Beschreibung zu

    Untersuchung maschineller Lernverfahren und heuristischer Methoden im Hinblick auf deren Kombination zur Unterstützung eines Chart-Parsers

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    Elektrophysiologische Charakterisierung des Transporters für organische Kationen rOCT2

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    Membranproteine der renalen Bürstensaumzellen spielen eine wichtige Rolle beim Transport von organischen Kationen in der Niere. Mit der ersten Klonierung eines Transporters für organische Kationen wurden die Grundlagen für eine Aufklärung der Transportvorgänge auf molekularer Ebene gelegt. Der Transportmechanismus und die physiologische Funktion des in den Plasmamembranen von Niere und Gehirn exprimierten Transporters für organische Kationen 2 (OCT2) werden zur Zeit -- teilweise kontrovers -- diskutiert. In dieser Dissertation wurde der aus der Rattenniere klonierte elektrogene Transporter für organische Kationen rOCT2 nach heterologer Expression in Oozyten des Krallenfrosches Xenopus laevis mit elektrophysiologischen Methoden charakterisiert. Zur Anwendung kam neben der konventionellen Zwei­Elektroden­Spannungsklemme vor allem die ''giant patch clamp"­Technik. Als neue Methode speziell für Transstimulationsexperimente bei geklemmtem Membranpotenzial wurde die amperometrische Spannungsklemme entwickelt, mit der ein Ausstrom von Dopamin aus vorinkubierten Oozyten mittels Oxidation an einer Carbonfaser­Elektrode bei gleichzeitiger Aufzeichnung des elektrischen Transmembranstromes gemessen werden kann. Die Kontrolle der physiologischen Salzlösungen beiderseits der Membran in ''patch clamp"­ Experimenten erlaubte eine leichte Unterscheidung wechselwirkender Substanzen in Substrate wie: Cholin, Dopamin, Tetramethylammonium und Tetraethylammonium und Hemmstoffe wie: Chinin und Tetrabutylammonium (TBA). Anhand von substratinduzierten elektrischen Ausströmen konnten erstmalig für einen Transporter für organische Kationen apparente Substrataffinitäten von der zytoplasmatischen Seite bestimmt werden. Sie liegen in derselben Größenordnung wie zuvor auf der extrazellulären Seite bestimmte Affinitäten. Der schon früher vorgeschlagene elektrogene Ausstrom von Substrat auch gegen ein negatives Membranpotenzial wurde damit bestätigt. Es wurde eine Hemmung rOCT2­vermittelter Ströme durch Schwermetalle und durch Isobutylmethylxanthin gefunden. Die zytoplasmatische Zugabe der Inhibitoren TBA und Chinin hemmte sowohl substratinduzierte Einwärts­ als auch Auswärtsströme. Die Inhibierung der Auswärtsströme erfolgte dabei kompetitiv. Von der extrazellulären Seite aus hemmte Chinin im Gegensatz zu TBA Einwärtsströme nichtkompetitiv, was auf eine Transinhibierung nach einer unspezifischen Membranpassage des Chinins hindeutet. Die Analyse von Strom­Spannungskennlinien zeigte, dass die maximalen Transportraten und apparenten Affinitäten der Substrate spannungsabhängig sind. Umkehrpotenziale, die in Anwesenheit von Substrat beiderseits der Membran gemessen wurden, lagen bei den durch die Nernstgleichung vorhergesagten Werten. Dieses Ergebnis identifiziert das elektrochemische Potenzial als treibende Kraft für den Transport von organischen Kationen bei neutralem pH und schließt die Existenz eines elektroneutralen Organische­Kationen/Protonen­Austauschmodus aus. Die rOCT2­spezifische Leitfähigkeit war bei sättigenden Konzentrationen von organischen Kationen beiderseits der Membran im Vergleich zu halbsättigenden reduziert. Diese Beobachtung ist mit einem zyklischen Transportmodell erklärbar, bei dem der Transporter nach erfolgtem Transport eines organischen Kations entweder als leerer Transporter oder mit einem auf der anderen Seite gebundenen Kation in seine Ausgangstellung zurückkehren kann, wobei die Translokation der Bindungsdomäne jeweils mit einer Konformationsänderung des Transporters einhergeht. Der Austausch von organischen Kationen erfolgt dabei elektroneutral. Einen weiteren Beleg für einen elektroneutralen Austauschmodus für organische Kationen liefern amperometrische Messungen an reversibel mit Dopamin beladbaren Oozyten. Es konnte ein rOCT2­vermittelter, durch Chinin hemmbarer Dopaminausstrom gemessen werden, der in Abhängigkeit des Membranpotenzials durch extrazelluläres Cholin entweder transstimulierbar oder transinhibierbar war. Die im Rahmen dieser Dissertation durchgeführten Untersuchungen belegen, dass rOCT2 als basolateral lokalisierter Transporter hervorragend dazu geeignet ist, mit der vom elektrochemischen Potenzial getriebenen Substrataufnahme in die Bürstensaumzellen den ersten Schritt der Sekretion von organischen Kationen durch die Niere zu leisten. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass rOCT2 bei einem ausreichenden Konzentrationsgradienten von Cholin bei der physiologisch bedeutsamen Reabsorption von Cholin beteiligt sein könnte, indem dieses gegen das negative Membranpotenzial, womöglich im Austausch gegen ein anderes organisches Kation, transportiert wird. Zeitaufgelöste Messungen mit Substrat­ oder Spannungssprüngen sowie Bindungs­ und Transportstudien nach gezielter Mutagenese könnten zukünftig einer weiteren Aufklärung des Transportmechanismus dienen. Einige die Charakterisierung von rOCT2 in ''inside out"­Patchen betreffende Ergebnisse dieser Dissertation wurden bereits im Journal of Biological Chemistry veröffentlicht und auf internationalen Konferenzen präsentiert. Andere Ergebnisse sind Teil einer vom American Journal of Physiology zur Veröffentlichung angenommenen Arbeit und eine weitere Veröffentlichung ist in Vorbereitung

    Nachweis und Modellierung des Gatingmechanismus beim anomalen Tl+/K+-Molfraktionseffekt im Vergleich zu spontanen Stromänderungen in Na+/K+-Lösung

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    Das Hauptthema der vorliegenden Arbeit beschäftigt sich mit der Ursache des anomalen Molfraktionseffekts (AMFE). Darunter ist zu verstehen, dass in der Mischlösung von unterschiedlichen Ionen (K+ und Tl+) der Einzelkanalstrom kleiner ist als in reiner Lösung. Dies könnte durch einen Permeations- oder Gatingeffekt verursacht werden. Die Analyse zeigte, dass die Änderung der Ratenkonstanten des schnellen Schaltens die Ursache für die Abnahme des scheinbaren Einzelkanalstroms ist. Weiterhin ergab sich, dass der direkte Fit der Zeitreihen für schnelle Ratenkonstanten besser geeignet ist als die Dwell-Time-Analyse. Der Nachweis, dass der AMFE ein Gatingeffekt ist, machte die Suche nach neuen Modellen zur Beschreibung des zugrundeliegenden Effekts notwendig. Dazu wurden drei Liganden-Modelle und zwei weitere Modelle vorgeschlagen, die auf dem Foot-in-the-door-Prinzip beruhen. Die Modelle unterscheiden sich dabei durch einen linearen bzw. nichtlinearen Zusammenhang zwischen dem Gatingverhalten und der Ionenbindung an den allosterischen Bindungsstellen bzw. der Besetzung der Ionen in der Pore

    Modellierung der thermischen Entwicklung von Asteroiden unter Berücksichtigung geochronologischer Daten aus Meteoriten

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    Es wurde ein numerisches Modell der thermischen Entwicklung von Asteroiden wie den Mutterkörpern gewöhnlicher Chondriten, einer Meteoritenklasse, entwickelt, in dem sowohl das Sintern als auch, neben 26Al, der Einfluss von 60Fe als Wärmequelle berücksichtigt wird. Das Modell wurde mittels eines genetischen Algorithmus unter Annahme des Zwiebelschalenmodells an empirische Abkühlalter von H-Chondriten angepasst, um die Parameter des H-Chondritenmutterkörpers zu bestimmen.Weiterhin wurden die Auswirkungen des Körperwachstums auf die thermische Entwicklung untersucht. Die Modelle zeigen, dass bereits wenige km groÿe poröse Planetesimale die für das Schmelzen erforderlichen Zentraltemperaturen entwickeln können. Aus der Angleichung des Modells an die H-Chondritenabkühlalter ergibt sich, dass das Zwiebelschalenmodell die thermische Entwicklungsgeschichte aller verwendeten H-Chondriten gröÿtenteils exzellent reproduziert. Die rekonstruierten Eigenschaften des Mutterkörpers sind dabei mit denen aus anderen Modellen vergleichbar. 60Fe scheint für die thermische Entwicklung des H-Chondritenmutterkörpers als Wärmequelle keine nennenswerte Rolle zu spielen. Die Untersuchung verschiedener Akkretionsdauern ergab, dass nur ein schnelles Wachstum mit der Thermochronologie der H-Chondriten verträglich zu sein scheint. Für den Fall kurzer Akkretionszeiten ist auÿerdem der Einfluss der Vorheizung in den zum Wachstum beitragenden Körpern gering. Die Verwendung der Instantanbildungsnäherung ist daher in künftigen Modellen gerechtfertigt

    Demokratische Urteilskraft nach Arendt

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    Als Signatur moderner demokratischer Gesellschaften gilt heute weithin, was John Rawls zu Beginn der 1990er Jahre als „vernünftigen Pluralismus“ bezeichnet hat. Mit ihm einher geht die Frage, wie divergierende Lebensformen miteinander ins Gespräch gebracht werden können und wie sich dabei zu legitimen politischen Urteilen kommen lässt. Ich werde in meinem Beitrag argumentieren, dass sich die genannte Frage lösen lässt, wenn wir uns der jüngeren Diskussion von Arendts Theorie der Urteilskraft von Linda Zerilli zuwenden und diese mit Rahel Jaeggis Überlegungen zur Kritik von Lebensformen verbinden. Dafür werde ich zunächst Arendts Überlegungen zur politischen Urteilskraft rekonstruieren und zeigen, wie diese Kants Modell der ästhetischen Urteilskraft auf den Bereich des Politischen zu übertragen versucht. Ich werde argumentieren, dass Arendt diese Transposition nur teilweise gelingt und eine Reihe von wichtigen Fragen ungelöst bleibt. Arendts Überlegungen sind damit jedoch keineswegs obsolet, sondern müssen vielmehr weiter gedacht werden. Zerilli hat hierfür jüngst einen wegweisenden Vorschlag vorgelegt, der Arendts Theorie der Urteilskraft nicht mehr im Ausgang von Kant, sondern von Wittgenstein zu denken versucht. Die damit einhergehende Perspektivverschiebung erlaubt es, den Streit zwischen divergierenden Lebensformen mit Jaeggi als eine mit den Mitteln der immanenten Kritik geführte Auseinandersetzung um deren Lernfähigkeit zu begreifen, was am Beispiel des Streits zwischen den Lebensformen der Kleinfamilie und der Kommune deutlich gemacht werden soll

    Studies on the regulation of ATP-sensitive K+ channels through adenine nucleotides and tissue selectivity of nateglinide

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    ATP induziert die Hemmung von ATP-sensitiven K+-Kanälen (KATP-Kanälen) über eine Interaktion mit der porenformenden Kir6.2-Untereinheit, während die Aktivierung durch ADP oder GDP über die regulatorische SUR-Untereinheit vermittelt wird. Hamster SUR1/Maus-Kir6.2-Kanäle wurden transient in COS-Zellen exprimiert und ihre Nukleotidempfindlichkeit in der "Inside-out"-Konfiguration der Patch-Clamp-Technik untersucht. Die Daten deuten darauf hin, dass die Affinität der inhibitorischen Bindungsstelle auf Kir6.2 durch Gating kontrolliert wird, wobei Kanalaktivierung die ATP-Bindungsstelle in einen niederaffinen Zustand versetzt. Es zeigte sich ferner, dass bei gleichzeitiger Anwesenheit physiologischer Konzentrationen von aktivierenden und hemmenden Nukleotiden der häufig in der Kir6.2-Untereinheit vorkommende Polymorphismus E23K das Öffnen des KATP-Kanals durch Nukleosiddiphosphate erleichtert und die Empfindlichkeit gegenüber inhibitorisch wirksamen ATP reduziert. Die Ergebnisse unterstützen die Schlussfolgerung, dass E23K für Typ-2-Diabetes prädisponiert, indem die Reaktion des pankreatischen KATP-Kanals der B-Zelle auf die physiologische Variation der zytosolischen Nukleotidkonzentrationen verändert wird. Um die Gewebsselektivität des oralen Antidiabetikums Nateglinid zu charakterisieren, wurde eine Studie an rekombinanten humanen KATP-Kanälen durchgeführt. In den Untersuchungen wirkte Nateglinid als voller Agonist an allen KATP-Kanaltypen, wobei seine Selektivität für die pankreatischen im Vergleich zu den kardiovaskulären Kanälen (Faktor 100-150) der von Glipizid und Glibenclamid ähnelte.ATP induces closure of ATP-sensitive K+ channels (KATP channels) by interaction with the pore-forming subunit (Kir6.2) while channel opening through ADP or GDP is mediated via the regulatory subunit (SUR). Hamster SUR1/mouse Kir6.2 channels were transiently expressed in COS-cells and nucleotide sensitivity assessed using the inside-out configuration of the patch-clamp technique. The data suggest that affinity of the inhibitory nucleotide site on Kir6.2 is controlled by gating, with channel opening switching the ATP-binding site in its low affinity state. Then it is shown that in the simultaneous presence of physiological concentrations of activating and inhibitory nucleotides, E23K, a common polymorphism in the Kir6.2 subunit exerts opposite effects on the potencies of these modulators. Channel opening through nucleoside diphosphates is facilitated, whereas sensitivity toward inhibition through ATP was slightly decreased. The results support the conclusion that E23K predisposes to type 2 diabetes by changing the response of the pancreatic B-cell KATP channel to physiological variation of cytosolic nucleotides. To characterize the tissue selectivity of the oral antidiabetic agent nateglinide a study on recombinant human KATP channels was performed. In this study nateglinide acts as full agonist at all KATP subtypes. The B-cell selectivity of nateglinide versus cardiovascular receptors (factor of 100-150) appears similiar to that observed with the sulfonylureas glipizide or glibenclamide

    Wechselwirkungen von Agonisten und kompetitiven Antagonisten mit der Ligandenbindungsstelle des schnell desensitisierenden P2X3-Rezeptors

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    Purinerge P2X3-Rezeptoren spielen eine bedeutende Rolle in der Vermittlung chronischer Schmerzen, welche ein führendes Problem des Gesundheitswesens mit vielen sozioökonomischen Konsequenzen darstellen. Die Tatsache, dass P2X3-Rezeptoren fast ausschließlich von nozizeptiven Neuronen exprimiert werden, macht sie trotz ihres besonderen Desensitisierungsverhaltens zu vielversprechenden Angriffspunkten zukünftiger Schmerztherapien, beispielsweise mithilfe kompetitiver Antagonisten an diesen Rezeptoren. Zur Analyse der Wechselwirkungen zwischen Agonist und kompetitivem Antagonist wird meist der Schild-Plot benutzt. Jedoch ist dieser im Falle der sehr schnell desensitisierenden P2X3-Rezeptoren ungeeignet, da die Vorbedingung eines stabilen Gleichgewichts zwischen Agonist und Antagonist aufgrund der Desensitisierung nicht erfüllt ist. Ziel der vorliegenden Arbeit war es, eine neue Methode zur Analyse der Interaktion kompetitiver Antagonisten mit ihrer Bindungsstelle am Beispiel des P2X3-Rezeptors zu entwickeln und so für die Antagonistenbindung bedeutende Aminosäuren der Bindungsstelle zu identifizieren. Mittels der Patch-Clamp-Technik wurden die Effekte der Antagonisten A-317491, TNP-ATP und PPADS auf die vom P2X1,3-Rezeptor-selektiven Agonisten α,β-MeATP induzierten Ströme am P2X3-Wildtyp-Rezeptor und an fünf Rezeptormutanten mit veränderter Ligandenbindungsstelle untersucht. Alle Rezeptoren wurden in HEK293-Zellen exprimiert. Anhand der gemessenen Daten wurde ein Hidden Markov Model (HMM) erstellt, welches die sequentiellen Übergänge des Rezeptors von geschlossen zu offen und desensitisiert in An- und Abwesenheit des Antagonisten miteinander kombiniert. Die am P2X3-Rezeptor induzierten Ströme konnten mithilfe dieses Modells korrekt gefittet und die für die Antagonistenbindung wichtigen Aminosäuren innerhalb der Bindungsstelle bestimmt werden. Als Resultat dieser Arbeit konnte außerdem gezeigt werden, dass das HMM eine geeignete Methode zur Analyse der Wirkung kompetitiver Antagonisten an schnell desensitisierenden Rezeptoren darstellt. Die untersuchten Antagonisten A-317491 und TNP-ATP haben einen kompetitiven Wirkmechanismus, während PPADS eine pseudoirreversible Blockade verursacht

    Ein mathematisches Kompartimentmodell der murinen Erythro- und Granulopoese unter simultaner Gabe von Erythropoietin und G-CSF

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    In dieser Arbeit wird das in vivo-Verhalten der murinen Erythro- und Granulopoese, einschließlich der hämatopoetischer Stammzellen, unter dem Einfluß von exogen appliziertem G-CSF und Erythropoietin mit Hilfe eines mathematischen Kompartimentmodelles untersucht. Der Schwerpunkt liegt auf der Identifizierung von linienübergreifenden Wachstumsfaktoreffekten. Zu diesem Zweck werden experimentelle Daten mit den Modellsimulationen unter Berücksichtigung verschiedener Modellannahmen verglichen. Die experimentellen Daten für die Modellentwicklung stammen zum einem kleinen Teil aus der Literatur, hauptsächlich betrachtet wurden jedoch Daten einer kooperierenden niederländischen Arbeitsgruppe. Die beiden Wachstumsfaktoren wurden kontinuierlich und simultan mittels osmotischer Minipumpen subkutan über einen längeren Zeitraum appliziert. Die experimentellen Daten werden zunächst mit Hilfe eines nichtlinearen Regressionsmodelles analysiert und quantitativ beschrieben, wobei Interaktionseffekte zwischen den Wachstumsfaktoren besondere Berücksichtigung finden. Es wird dann ein umfassendes mathematischen Differentialgleichungsmodell der murinen Erythro- und Granulopoese unter Berücksichtigung der linienübergreifenden Wachstumsfaktoreffekte und Interaktionen aufgestellt. Es wird zunächst überprüft, ob sich die beobachteten Daten unter Simultanstimulation durch die einfache Zusammenschaltung zweier bereits existierender Einzelmodelle der Erythro- und Granulopoese ohne weitere Modellannahmen erklären lassen. Dazu werden Daten von normalen als auch splenektomierten Tieren berücksichtigt. Es zeigt sich nach Prüfung verschiedener Hypothesen, dass erst unter Annahme einer durch Erythropoietin potenzierten Amplifikation der primär G-CSF-abhängigen Zellstufe der lienalen CFU-GM die experimentell beobachteten Effekte erklärt werden können. Es wird außerdem gezeigt, daß sich mit demselben Modell und denselben Modellparametern die bei splenektomierten Tieren zu beobachtetende G-CSFabhängige Entwicklung einer EPO-resistenten Anämie gut erklärt wird. In einem zweiten Teil der Arbeit wird ein Modellkonzept erarbeitet, mit welchem sich die Effekte nach Langzeitgabe von G-CSF mittels rezeptorvermitteltem G-CSF-Abbau erklären lassen. In einem dritten Teil wird geprüft, ob sich die hämatopoetische Zellzahldynamik nach Absetzen der G-CSF-Gabe durch eine aktive Rückmigration von Progenitoren aus der Milz in das Knochenmark erklären läßt. Das in dieser Arbeit entwickelte kombinierte Modell der Erythro- und Granulopoese impliziert eine Reihe von weiteren Fragen und bedarf der Überprüfung und Weiterentwicklung anhand weiterer experimenteller Daten. Dafür werden entsprechende Vorschläge erarbeitet, die weitere Einblicke in das komplexe Systemverhalten der Hämatopoese liefern könnten
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