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    Effizienz als Leitbild der Wettbewerbspolitik: Für einen "more economic approach"

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    Die jüngsten Reformen im Europäischen Wettbewerbsrecht geben Anlaß, sich erneut mit Grundsatzfragen der Wettbewerbspolitik zu beschäftigen. Unter Rückgriff auf die moderne Wettbewerbstheorie, die Industrie- und die Neue Institutionenökonomik werden in diesem Paper die Grundlagen eines "more economic approach" entworfen. Wettbewerb wird als Parallel- und Austauschprozeß begriffen, in dem Werte (social surplus) geschaffen und angeeignet werden. Allokative, produktionstechnische und innovative Ineffizienzen sind in diesem Wettbewerbskonzept Folge einer mangelnden Aneignung von Wertschöpfung. Konkret wird in diesem Paper vorgeschlagen, daß Wettbewerbsbehörden und Gerichte in allen Verfahren gegen Unternehmen und Unternehmensgruppen einen überzeugend begründeten Effizienzeinwand als Rechtfertigung für ein in traditioneller Sicht wettbewerbsbeschränkendes Verhalten zulassen. Der Vorschlag basiert auf einer partialanalytisch interpretierten Theorie des "second-best"; bei ihr sind "second-best-tradeoffs" ausschließlich auf den relevanten Markt bezogen. Um Anschuldigungen zu entkräften, sollten die Beschuldigten zweierlei nachweisen: Erstens, das beanstandete Verhalten ist eine Reaktion auf ein identifiziertes Marktversagen oder technische oder dynamische (Neuerungen betreffende) Ineffizienz im relevanten Markt. Zweitens, das beanstandete Verhalten steigert per Saldo die Wohlfahrt. Die Kartellbehörden hätten zwei Dinge zu prüfen: Erstens, behindert das beanstandete Verhalten in wesentlicher Weise spätere private oder staatliche Versuche, die Gründe für das Marktversagen, die technische oder dynamische Ineffizienz zu beseitigen? Zweitens, gibt es weniger stark gegen die Antitrust-Gesetze verstoßende Maßnahmen zur Erreichung derselben Wohlfahrtssteigerung? Wenn die Unternehmen ihre Argumente überzeugend dargelegt und die Kartellbehörden die beiden Fragen mit nein beantwortet haben, dann sollte das Verfahren eingestellt werden. Das Paper diskutiert auch die Vor- und Nachteile eines innermarktlichen "second-best"-Ansatzes in der Wettbewerbspolitik und zeigt die Vorteile gegenüber einer Wettbewerbspolitik auf, die nur den Wettbewerb schützen will. -- Taking the fundamental and comprehensive reform of EU competition policy which embodies a shift from a formalistic regulatory approach towards a more economic approach as a point of departure, this article argues that it is time for antitrust policy to move beyond structural understandings of competition ("preserving competition") and into the realm of explicit welfare analysis. A "more economic approach" should reflect current economic thinking about competition, incentives and efficiency. Competition is defined in the paper as a process of creating and appropriating value (social surplus). Allocative, technical and innovative inefficiencies are viewed as fundamentally due to failures of capturing value. The paper argues that antitrust laws should recognize a defence for all private acts that restrain ?competition? under the traditional antitrust analysis but advance total welfare. The proposed efficiency defence is, however, limited to intramarket second-best tradeoffs, i.e. tradeoffs involving market failures in the relevant market. To rebut a finding of illegality based upon a traditional presumption of anticompetitive effects, defendants should have to establish, first, that the challenged conduct is responsive to an identifiable market failure, broadly defined as allocative, technical or innovative inefficiency in the relevant market; second, that the conduct produces a net increase in total welfare ("intramarket second-best claim"). The antitrust authorities should accept the defence if, first, the conduct will not substantially impair the ability of public or private actors subsequently to ameliorate the effects of the market failure; and if, second, there is no less restrictive alternative consistent with the antitrust laws that could achieve similar welfare gains. The paper also assesses the costs and benefits of implementing an intra-market second-best defence and argues that this approach provides better criteria for a workable antitrust policy than an antitrust standard based on protecting "competition".more economic approach,second-best tradeoff,Williamson-tradeoff,"Post Chicago" antitrust policy,efficiency defense,property rights

    Ein Regelwerk für eine zusammenwachsende Welt

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    Im Zentrum: Regeln für den Güteraustausch Das GATT, das zentrale Regelwerk für den internationalen Handel mit dem Ziel, strategisches Verhalten einzelner Länder zu erschweren und kooperatives Verhalten zu stärken, muß weiterentwickelt und gefestigt werden. Das multilaterale Handelssystem ist durch eine gewisse Hilflosigkeit gegenüber einer bilateral ausgerichteten Handelspolitik gekennzeichnet. Es gilt, den Bilateralismus einzugrenzen. Nationale Subventionen, die die internationale Arbeitsteilung verzerren, müssen zurückgedrängt werden. Grenzüberschreitende ungebundene Dienstleistungen sind wie Güter zu behandeln. Bei gebundenen Dienstleistungen kann die Inländergleichstellung für die Offenheit der Märkte sorgen. Das Regelwerk für die internationale Arbeitsteilung muß stärker darauf abzielen, den freien Marktzugang zu etablieren. Dabei muß es auch Bereiche erfassen, die über die Handelspolitik hinausgehen wie nationale Regulierungen und die nationale Wettbewerbspolitik. Bei nationalen Regulierungen kann das Ursprungslandprinzip für die Offenheit der Märkte sorgen. Eine weltweite Harmonisierung der Sozialnormen ist zu vermeiden. Der Wettbewerbspolitik fällt in einer weltwirtschaftlichen Ordnung die Aufgabe zu, unternehmerischen Aktivitäten zur Schwächung der Bestreitbarkeit der Märkte entgegenzuwirken und die Ausnutzung von Marktmacht zu vermeiden. Neu im Vordergrund: Regeln für die Faktorwanderungen Für technisches Wissen muß eine institutionelle Regelung gefunden werden, die durch die Respektierung von Eigentumsrechten hinreichende Anreize für die Auffindung neuen Wissens in den einzelnen Volkswirtschaften setzt und die zugleich einer möglichen Verbreitung des neuen Wissens in der Welt langfristig nicht im Wege steht. Beim Sachkapital ist es hinreichend, dem Produktionsfaktor Kapital die Exit-Option zu geben und die Kapitalmobilität dem Standortwettbewerb der Regierungen zu überlassen. Den Menschen sollte in jedem Land die Exit-Option als Freiheitsrecht eingeräumt sein. Offenheit der Gütermärkte und Mobilität des Kapitals reduzieren die Notwendigkeit der Wanderung. Eine alte Bekannte: Regeln für den monetären Bereich Monetäre Transaktionskosten dürfen die internationale Arbeitsteilung nicht erschweren. Internationale Arbeitsteilung setzt Konvertibilität der Währungen voraus. Stabile Wechselkurse sind nur möglich, wenn alle Länder sich durch Selbstbindung auf ein stabiles, glaubwürdiges Währungssystem verpflichten oder wenn sie in ihrer Politik der Preisniveaustabilität Vorrang einräumen. Aufgaben für die Zukunft: Regeln für die Nutzung der Natur Soweit Umwelt ein nationaler Ausstattungsfaktor ist, können Preise unterschiedliche Umweltknappheiten der Länder zum Ausdruck bringen. Umwelt ist dann grundsätzlich nicht Gegenstand eines internationalen Regelwerkes. Bedient sich die Umweltpolitik bei nationalen Umweltmedien eines regulierenden Ansatzes, sollten die Prinzipien der Nichtdiskriminierung und des Ursprungslandes gelten. Handelspolitik darf nicht dazu eingesetzt werden, anderen Ländern die eigenen Präferenzen aufzuoktroyieren. Die Umweltpolitik eines Landes hat nicht externe Effekte außerhalb des eigenen Hoheitsgebietes zum Gegenstand. Bei globalen Umweltgütem ist eine multilaterale Ordnung zu entwickeln. Weltumweltordnung und Welthandelsordnung müssen von der Zielsetzung her konsistent sein. Die Regeln beider Ordnungen dürfen aber nicht bedingt gelten. Die Instrumentenebene beider Ordnungen muß getrennt sein. Zur Stabilität und Interdependenz der Ordnungen Die weltwirtschaftliche Ordnung muß stabil sein. Dies setzt voraus, daß Länder Vorteile daraus haben. Die Gewinne für die einzelnen Länder sollten sich in einer wachsenden Weltwirtschaft im Verlaufe der Zeit erhöhen. Die Interdependenz der Teilordnungen ist bei der Ausarbeitung des Regelwerkes zu beachten. Bei der Anwendung der Regeln dagegen darf die Interdependenz keine Rolle spielen. --

    Der öffentliche Sektor aus ordnungspolitischer Sicht

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    Series: Department of Economics Working Paper Serie

    Präsentationaler Gehalt

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    In diesem Aufsatz argumentiere ich dafür, daß Qualia im Sinne einer analytisch strikten Definition nämlich als einfachste Form phänomenalen Gehalts im Sinne phänomenaler Eigenschaften erster Ordnung - nicht existieren. Relativ einfache empirische Überlegungen zeigen nämlich bereits, daß wir keine introspektiven Identitätskriterien für viele Formen von sensorischen Bewußtseinsinhalten besitzen: Wir können sie nicht wiedererkennen und deshalb auch weder kognitiv noch sprachlich erfassen. Wenn diese empirische Prämisse richtig ist, dann liefert die subjektive Erfahrung selbst uns in solchen Fällen also keine transtemporalen Identitätskriterien für die einfachsten Formen phänomenalen Gehalts. Auf dem Weg zu einer auch empirisch verankerten Theorie des phänomenalen Bewußtseins ist ein begrifflich klares Verständnis dieser einfachsten Formen phänomenalen Gehalts jedoch absolut unabdingbar

    Opfergewalt und Königsheil : historische Anthropologie monarchischer Herrschaft in der "Ecbasis captivi"

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    Die dynamische Triade von Löwe und Fuchs und Wolf muss nicht notwendig in einer der sie konstituierenden Dyaden stillgestellt werden mit der Folge, daß stets einer der Akteure als ausgeschlossener Dritter fungiert. Er kann vielmehr seine Ausgrenzung selbst zum Gegenstand epischer Beobachtung, es kann also dieses Dreieck auch als solches zur Trägerstruktur des narrativen Diskurses werden, so daß der ausgeschlossene Dritte stets zugleich ein eingeschlossener ist und alle drei Figuren als funktional gleichnotwendig konzipiert sind; es (…) [ist] die Hypothese der (…) Untersuchung (…), daß sich das Erzählen der 'Ecbasis captivi' als Realisierung dieser letztgenannten Möglichkeit verstehen lasse

    "Einleitung"

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    Der Ärtzestreik als Rechtsproblem

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    Zum Problem des vierdimensionalen Raumes : eine theoretische Betrachtung aus historisch-geographischer Sicht

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    Inzest-Heiligkeit : Krise und Aufhebung der Unterschiede in Hartmanns "Gregorius"

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    Wie Hartmanns Text [das Gnadenhafte und die Fülle der göttlichen Gnade glänzend darstellt] (...) soll [u.a.] im folgenden beobachtet werden (...) [Strohschneider] versuch[t] (...) eine Beschreibungssprache zu finden, welche die poetische Rede von Sünde und Schuld, Buße und Erlösung nicht reproduzieren muß, sondern von ihr Abstand nimmt, um sie vielleicht analytisch weiter aufschließen zu können. (...) [Strohschneider wählt] einen Ansatz, der des Gregorius Weg ins Heil zunächst nicht in seinem Bezug auf Gott, nicht also in der Perspektive religiöser Erfahrung in den Blick bringt, sondern in Bezug auf die Welt, als Anschluss aus und Unterscheidung von ihr (...

    From Natural Science to Philosophical Cosmology. On Function and Transformation of Metaphysics in 20th and 21st Century

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    Daß Metaphysik überhaupt noch eine Funktion habe, wurde seit dem 19. Jahrhundert von vielen Philosophen bestritten. Dabei ist der Begriff der Metaphysik vielschichtig. Er erschöpft sich keineswegs darin, ein letztbegründetes System zu entwickeln. Im vorliegenden Artikel wird er im Sinne einer philosophischen Kosmologie verstanden. Ausgangspunkt sind die Naturwissenschaften, die aufgrund ihrer Methode den Beobachter aus ihrem Bild der Welt ausschließen, das deshalb unvollständig bleiben muß. Die Aufgabe einer philosophischen Kosmologie ist es daher, die naturwissenschaftliche Interpretation der Wirklichkeit durch andere Sichtweisen der Natur zu ergänzen und diese untereinander zu verbinden. Der innere Zusammenhang der Wirklichkeit ebenso wie der der menschlichen Erfahrungen verbieten ein bloßes Nebeneinander von “Sprachspielen”. Eine philosophische Kosmologie entwickelt eine Sicht der Wirklichkeit, die ausgehend von den Naturwissenschaften und ihrer Methode auch den Beobachter in seiner Subjektivität und die durch sie bestimmten Relationen zur Welt umfaßt. Diese Anliegen hatte bereits Leibniz; im 20. Jahrhundert wurde es vor allem von Whitehead unter veränderten Bedingungen exemplarisch durchgeführt. Eine moderne Metaphysik vollzieht sich als ein letztlich unabschließbarer Prozeß der Synthese von allen dem Menschen zu einer bestimmten Zeit zugänglichen relevanten Erfahrungen.Since the 19th century many philosophers have argued, that metaphysics will have no more function at all. But the concept of metaphysics has many aspects. It must not only be understood as a system, based on everlasting principles. In the following article it is used in the sense of a philosophical cosmology. The startingpoint are the sciences, which exclude by their method the observer in his subjectivity; their view of the world must remain incomplete. Philosophical cosmology therefore has the task to complete the scientific interpretation of reality by other perspectives and to connect them with one another. The unity of reality as well as that of human experience forbids a side by side of different “Sprachspiele”. A philosophical cosmology therefore develops an interpretation of reality which embraces the scientific view of the world as well as the observer in his subjectivity and those relations, which are determined by it. Already Leibniz has tried to integrate both perspectives; in the 20th century, under new conditions, especially Whitehead has developed a philosopical cosmology. For a modern concept of metaphysics it is characteristic, that it is not a system, but a permanent process, in which all relevant experiences of man in a certain epoch are synthesized
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