research

From Natural Science to Philosophical Cosmology. On Function and Transformation of Metaphysics in 20th and 21st Century

Abstract

Daß Metaphysik überhaupt noch eine Funktion habe, wurde seit dem 19. Jahrhundert von vielen Philosophen bestritten. Dabei ist der Begriff der Metaphysik vielschichtig. Er erschöpft sich keineswegs darin, ein letztbegründetes System zu entwickeln. Im vorliegenden Artikel wird er im Sinne einer philosophischen Kosmologie verstanden. Ausgangspunkt sind die Naturwissenschaften, die aufgrund ihrer Methode den Beobachter aus ihrem Bild der Welt ausschließen, das deshalb unvollständig bleiben muß. Die Aufgabe einer philosophischen Kosmologie ist es daher, die naturwissenschaftliche Interpretation der Wirklichkeit durch andere Sichtweisen der Natur zu ergänzen und diese untereinander zu verbinden. Der innere Zusammenhang der Wirklichkeit ebenso wie der der menschlichen Erfahrungen verbieten ein bloßes Nebeneinander von “Sprachspielen”. Eine philosophische Kosmologie entwickelt eine Sicht der Wirklichkeit, die ausgehend von den Naturwissenschaften und ihrer Methode auch den Beobachter in seiner Subjektivität und die durch sie bestimmten Relationen zur Welt umfaßt. Diese Anliegen hatte bereits Leibniz; im 20. Jahrhundert wurde es vor allem von Whitehead unter veränderten Bedingungen exemplarisch durchgeführt. Eine moderne Metaphysik vollzieht sich als ein letztlich unabschließbarer Prozeß der Synthese von allen dem Menschen zu einer bestimmten Zeit zugänglichen relevanten Erfahrungen.Since the 19th century many philosophers have argued, that metaphysics will have no more function at all. But the concept of metaphysics has many aspects. It must not only be understood as a system, based on everlasting principles. In the following article it is used in the sense of a philosophical cosmology. The startingpoint are the sciences, which exclude by their method the observer in his subjectivity; their view of the world must remain incomplete. Philosophical cosmology therefore has the task to complete the scientific interpretation of reality by other perspectives and to connect them with one another. The unity of reality as well as that of human experience forbids a side by side of different “Sprachspiele”. A philosophical cosmology therefore develops an interpretation of reality which embraces the scientific view of the world as well as the observer in his subjectivity and those relations, which are determined by it. Already Leibniz has tried to integrate both perspectives; in the 20th century, under new conditions, especially Whitehead has developed a philosopical cosmology. For a modern concept of metaphysics it is characteristic, that it is not a system, but a permanent process, in which all relevant experiences of man in a certain epoch are synthesized

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