95 research outputs found

    Indikatorenbasierte Bewertung der Freiraumentwicklung

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    Für den im Aufbau befindlichen Monitor zur Siedlungs- und Freiraumentwicklung im Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung e. V. sollen im Teilsystem „Freiraumstruktur und Landschaftsfunktionen“ zur Beschreibung von Zustand, Entwicklung und Belastung der Freiräume geeignete Indikatoren entwickelt werden. Dazu werden in diesem Beitrag zunächst vorhandene oder konzeptionierte Indikatorensysteme auf Bundesebene hinsichtlich Ihrer Inhalte zum Freiraum untersucht und verglichen. Auf dieser Basis werden Überlegungen zu ergänzenden Indikatoren angestellt. Es werden Indikatoren u. a. zur Naturnähe und Störungsintensität der Flächennutzung, zu Schutzgebieten, zur Durchlässigkeit des Verkehrsnetzes, zur Dichte von kleinräumigen Landschaftselementen in der Offenlandschaft, zu Veränderungen der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Überschwemmungsgebieten und zur Qualität von Erholungsgebieten vorgeschlagen. Deutlich wird aber auch, dass neben den ATKIS-Daten weitere Datengrundlagen herangezogen werden müssen, die derzeit teilweise noch nicht flächendeckend verfügbar sind

    Flächennutzungsmonitoring [I]: Konzepte - Indikatoren - Statistik

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    Grundlage des Buches sind die Beiträge des 1. Dresdner Flächennutzungssymposiums. Dieses ist der Auftakt für eine zukünftig jährlich stattfindende Fachtagung, die Wissenschaft und Praxis zu Fragen der Erhebung, Entwicklung und Prognose der Flächennutzungsentwicklung zusammenführt. Das 1. Buch der beginnenden Reihe „Flächennutzungsmonitoring“ informiert über die amtliche Flächenstatistik einschließlich deren Datengrundlage und alternativer Datengrundlagen für die Flächenerhebung. In diesem Zusammenhang werden auch Indikatoren zur Beschreibung der Flächeninanspruchnahme und der Freiraumentwicklung vorgestellt. Da es hier auch immer wieder um Fragen der Visualisierung geht, werden Verfahren zur kleinräumigen Darstellung von Zustand und Entwicklung von Indikatoren auf verschiedenen räumlichen Ebenen bis hin zu Rasterkarten erläutert. Im abschließenden Beitrag geht es um die Konzeption eines Monitors der Siedlungs- und Freiraumentwicklung auf Grundlage von geotopographischen Basisdaten

    Untersuchung zur Übertragbarkeit europäischer Standards der Landschaftsbilderfassung und -bewertung in die räumliche Planung und Umweltverträglichkeitsprüfung in China - dargestellt am Raum Wuhan (Zentralchina)

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    Durch die Arbeit wurde ein sich an die chinesischen Verhältnisse anpassendes Erfassungs- und Bewertungsverfahren vom Landschaftsbild für die räumliche Planung und die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) entwickelt, indem die vorhandenen Ansätze Europas untersucht und auf Anpassungsfähigkeit und Übertragbarkeit des ausgewählten Ansatzes überprüft werden sollen. Dabei soll gleichzeitig die kulturell-historische und gesellschaftliche Wertsetzung als Hintergrund der Bewertung berücksichtigt werden

    Inventarisation der Kulturlandschaft mit Hilfe von Geographischen Informationssystemen (GIS) : Methodische Untersuchungen fĂĽr historisch-geographische Forschungsaufgaben und fĂĽr ein Kulturlandschaftskataster

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    In der vorliegenden Studie werden – bestimmt durch die Ziele und Aufgaben der Historischen Gegraphie, der als Angewandte Historische Geographie eine Mitwirkung bei der erhaltenden räumlichen Planung insbesondere durch Beiträge zu einer umfassenden Kulturlandschaftspflege zukommt – konzeptionelle Grundlagen für eine flächendeckende Inventarisation der Kulturlandschaft mit Hilfe von marktgängigen 2-dimensionalen, vektororientierten und auf dem Ebenenprinzip basierenden GIS mit relationalen Datenbanken entwickelt. Für eine modellhafte Abbildung der Kulturlandschaft und eine Beschreibung ihrer Entwicklung im GIS wird eine hierarchisch aufgebaute kulturlandschaftliche Gliederung zu Grunde gelegt, die das Erkennen größerer räumlicher Zusammenhänge der Kulturlandschaftsentwicklung unterstützt und vergleichend einer Typisierung von Raumausschnitten dienen kann. Die weiterführenden methodischen Untersuchungen zu GIS-Anwendungen beschränken sich dabei auf eine erste Aggregationsebene zur Inventarisierung von Kulturlandschaftselementen und Kulturlandschaftsbestandteilen und für eine Ausgegliederung von Kulturlandschaftsbereichen unter strukturellen und raumwirksamen Aspekten und in insgesamt großmaßstäbiger Betrachtungsweise. Im thematischen Teil des Datenmodells wird von einem funktionalen Ansatz ausgegangen: Für erfasste Kulturlandschaftselemente, -bestandteile und -bereiche werden aufgrund ihrer Stellung im Beziehungssystem und Wirkungsgefüge der Kulturlandschaft als primäre Merkmale zeitabhängig ihre Funktion und qualitativ abgestuft Veränderungen ihrer ursprünglichen Erscheinungsform bestimmt und betreffenden GIS-Objekten in Form einer Folge von Daten-Tripel {ZEIT, FUNKTION, FORM} als Sachdaten zugeordnet. Die Sachdaten zu den Merkmalen FUNKTION und FORM werden als numerisch codierte Schlüsselwerte gespeichert, die anhand von Klassifizierungsverfahren bestimmt und für das Merkmal FUNKTION in einem auf der vorgenommenen kulturlandschaftlichen Gliederung aufbauenden Objektklassenkatalog, für das Merkmal FORM tabellarisch niedergelegt sind. Der Umfang weiterer zu erfassender Sachdaten ist anwendungsorientiert bestimmt. Hervorzuheben sind die Einführung eines sekundären Merkmals, das thematisch vertiefend spezifische funktionale, physiognomische, genetische oder andere in historisch-geographischer Sicht bedeutende Merkmale beschreibt, und dessen klassifizierte Codierungen in einem zweiten Teil des Objektklassenkatalogs niedergelegt sind, und die Einführung eines Merkmals BEZUG, über das analysierte strukturelle Zuordnungen, d.h. genetisch, funktional und räumlich bestehende Beziehungen zwischen Objekten vollständig und eindeutig festgehalten werden. Es wird gezeigt, wie zu erfassende Daten im GIS in längsschnittlicher und querschnittlicher Erfassungsweise in relationalen Sachdatentabellen abgelegt und verwaltet und für Auswertungen z.B. in Form von durch Zeitschnitte bestimmten Situationskarten, von Kulturlandschaftswandelkarten und von Reliktkarten genutzt werden können. Eine umfassende Ermittlung von Bewertungskriterien und eine GIS-gestützte Anwendung von Bewertungsverfahren, wie sie im Rahmen der Kulturlandschaftspflege erforderlich werden, wird – bis auf im Zusammenhang mit dem funktionalen Ansatz sinnvolle Bewertungen bzw. Einstufungen z.B. zu den Merkmalen ERHALTUNG und SCHUTZ – nicht vorgenommen, es wird hierfür auf bereits vorliegende und einbeziehbare Forschungsergebnisse verwiesen. Die praktische Umsetzbarkeit des entwickelten Konzeptes wurde in empirisch begleitenden Untersuchungen, die gesondert veröffentlicht wurden und nicht Inhalt der vorliegenden Studie sind, erprobt

    Vielfalt durch Vernetzung: Biotopverbundkonzept fĂĽr den Freistaat ThĂĽringen

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    Zukunftsfähiger Umgang mit Wasser im Raum

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    Das Handlungsfeld Wasser- und Raummanagement erfordert integrierte Planungsansätze und ein konzertiertes Vorgehen der beteiligten Akteure. Aktuelle Veränderungsprozesse wie der Klimawandel und der demographische, wirtschaftliche und technologische Wandel sowie die Vorgaben durch gewässerbezogene EU-Richtlinien stellen neue Anforderungen an die Gewässerbewirtschaftung, das Hochwasserrisikomanagement sowie an die Raumordnung und Bauleitplanung. Die klassische Aufgabenteilung von Raumplanung und Wasserwirtschaft (sowie anderer Umweltplanungen, insbesondere Naturschutz) erscheinen zum Teil als überholt. Die interdisziplinäre Autorengruppe aus Praktikern und Wissenschaftlern diskutiert die Aufgaben von Wasserwirtschaft und Raumplanung sowie Steuerungsoptionen und spricht Empfehlungen zu Maßnahmen für die gemeinsame Strategieentwicklung, Instrumentenbündelung und Abstimmung der Planungsprozesse aus. Zu einzelnen Empfehlungen werden Beispiele aus der Praxis vorgestellt.Water and land use management require integrated planning approaches and concerted actions by the actors involved. Challenges of global change as well as the water-related EU directives put new demands on water management planning, fl ood risk management, spatial planning and urban land-use planning. The traditional division of responsibilities between spatial planning and water management authorities (as well as other environmental planning authorities, especially nature conservancy) is proving increasingly inadequate. The interdisciplinary author group of practitioners and scientists discusses future tasks of both water management planning and spatial planning. Recommendations are given on how to develop joint planning and implementation strategies, link instruments, and coordinate planning processes. These recommendations are illustrated with practical exemples

    Flächen- und Standortbewertung für ein nachhaltiges Flächenmanagement

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    Eine Publikation des Förderprogramms "Forschung für die Reduzierung der Flächeninanspruchnahme und ein nachhaltiges Flächenmanagement (REFINA) im Rahmen des Programms "Forschung für die Nachhaltigkeit" (FONA) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF

    Kulturelle Ökosystemleistungen von Flusslandschaften: Erfassen – Bewerten – Planen

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    Flusslandschaften bieten die Möglichkeit der Ausübung vielfältiger Freizeitaktivitäten. Fließgewässer und ihre Auen werden wegen ihrer landschaftlichen Schönheit geschätzt, sie sind beliebte Ausflugsziele und Orte der Inspiration. Aus der Perspektive des Ökosystemleistungskonzepts stellen Flüsse und Auen zahlreiche kulturelle Ökosystemleistungen (ÖSL) bereit. Durch kulturelle ÖSL entsteht ein Nutzen, der das menschliche Wohlergehen beeinflusst. In der Dissertation sind kulturelle ÖSL definiert als Beiträge der Ökosysteme zu den materiellen und immateriellen Vorteilen, z. B. Fähigkeiten und Erfahrungen der Menschen, die sich aus einer Umwelt-Mensch-Beziehung entwickeln und ermöglicht werden. Es bedarf in der Regel eines menschlichen Beitrags zu ihrer Inanspruchnahme. Teilweise genügt aber auch die bloße Existenz einer kulturell aufgeladenen Landschaft, um Wertschätzung durch die Menschen zu erzeugen. Durch die Nutzung von Flusslandschaften für Infrastrukturen, Siedlungen und die Landwirtschaft ist die Bereitstellung kultureller ÖSL beeinträchtigt. Nach dem Auenzustandsbericht wird nur noch rund ein Drittel der ehemaligen Überschwemmungsflächen von Flüssen bei Hochwasserereignissen überflutet. Vor dem Hintergrund der weitreichenden Beeinträchtigung von Flusslandschaften liefert die Bewertung ihrer ÖSL ein Entscheidungswerkzeug für Renaturierungsmaßnahmen und erleichtert die Kommunikation zwischen Entscheidungstragenden von Planungsprozessen und der Öffentlichkeit. In den letzten Jahren entstand eine Vielzahl von konzeptionellen ÖSL-Ansätzen und Methoden zur Bewertung von ÖSL, die sich aber zumeist auf terrestrische Ökosysteme beziehen. Bislang werden kulturelle ÖSL zwar in Klassifikationssystemen von ÖSL benannt, jedoch zumeist nicht vollständig bewertet. Versorgungs- und Regulationsleistungen werden hingegen häufiger als kulturelle ÖSL bei einer ÖSL-Bewertung von Flusslandschaften quantifiziert. Eine möglichst substanzielle und quantitative Erfassung und Bewertung von kulturellen ÖSL ist je-doch wichtig für eine Integration kultureller ÖSL in Planungsprozesse. Eine Erfassung und Bewertung kultureller ÖSL unterstützt auf einer bundesweiten Skala dabei, diejenigen Flusslandschaftsbereiche zu identifizieren, die ein Defizit in der Bereitstellung kultureller ÖSL vorweisen. Diese Flusslandschaftsbereiche können in bundesweite Strategien integriert werden, um hier geeignete Renaturierungsmaßnahmen durchzuführen. Andererseits können Flusslandschaftsbereiche, die im bundesweiten Vergleich eine besonders hohe Bereitstellung kultureller ÖSL vorweisen, erhalten und geschützt werden. Eine lokale Operationalisierung kultureller ÖSL unterstützt Planungsprozesse, da Stakeholder sowie die Bevölkerung über den aktuellen Status von kulturellen ÖSL in Flusslandschaften informiert werden und dadurch geeignete Handlungsoptionen kommuniziert werden können. Ziel der Dissertation ist es, den Wert kultureller ÖSL von Flusslandschaften in Deutschland zu ermit-teln. Die Erfassung und Bewertung von kulturellen ÖSL soll mittels einer transparenten, die Spezifika von Flusslandschaften berücksichtigenden Methode umgesetzt werden. Indem die Bereitstellung (z. B. des Landschaftsbildes) und die Nutzung kultureller ÖSL in verschiedenen Flusslandschaftsbereichen vergleichbar werden, wird es möglich, Schutz- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Schutz- und Entwicklungsprioritäten abzuleiten. Für die Zielsetzung werden vier Frageblöcke aufgestellt: - Im Frageblock A wird ermittelt, ob Flusslandschaften auf einer bundesweiten Ebene besonders wertvoll für die Bereitstellung der kulturellen ÖSL Landschaftsbild sind. Studien und Befragungen heben das Landschaftsbild als eine Art Leitklasse kultureller ÖSL hervor. Der Schutz des Landschaftsbildes ist im Bundesnaturschutzgesetz und in planungsrechtlichen Instrumenten verankert. Ohne einen quantitativen „Beweis“ wird Flüssen und Auen häufig eine „schöne“ Landschaft zugeschrieben. - Der Frageblock B beinhaltet die Fragestellung, wie die Bereitstellung, der menschliche Beitrag und die Nutzung von kulturellen ÖSL auf lokaler und bundesweiter Ebene räumlich erfasst und bewertet werden können, um die Bewertungen in Planungsprozesse integrieren zu können. Ne-ben dem Landschaftsbild werden die kulturellen ÖSL nicht-wasserbezogene Aktivitäten, wasserbezogene Aktivitäten und Natur- und Kulturerbe erfasst und bewertet. - Im Frageblock C werden die Ausstattungen einer Flusslandschaft erhoben, die für Erholungssu-chende besonders wichtig sind, sowie der Nutzen des Flusslandschaftsbesuchs auf das menschliche Wohlergehen. - Im Frageblock D werden eine Implementierung der Bewertung kultureller ÖSL in einen praxis-tauglichen ÖSL-Gesamtindex für Flusslandschaften (River Ecosystem Service Index – RESI) und eine räumliche Synthese von der Bewertung der Bereitstellung und Nutzung vorgenommen. Die Fragestellungen erfordern den Einsatz eines Methodenmix aus der Geographie, den Sozialwis-senschaften und den Umweltwissenschaften (insbesondere der Umweltplanung). Die Entwicklung und Anwendung eines Methodenmix resultiert aus dem transdisziplinären Charakter des ÖSL-Konzepts. Das Untersuchungsgebiet umfasst 79 morphologische Auen (Synonym: Flusslandschaften), die sich aus den drei Zonen rezente Aue, Altaue und Fließgewässer zusammensetzen. Die lokale Bewertung kultureller ÖSL wird in der morphologischen Aue der bayerischen Donau umgesetzt. Zur Beantwortung des ersten Frageblocks wird auf eine existierende, deutschlandweite Bewertung des Landschaftsbildes zurückgegriffen, die als Raster bereitgestellt ist. Als weiterer Dateneingang wird eine Abgrenzung von 79 morphologischen Auen genutzt. In einem geographischen Informati-onssystem (GIS) wird das Landschaftsbild der Flusslandschaften und der restlichen Fläche Deutsch-lands bestimmt und statistisch verglichen. Mithilfe des Welch-Tests wird überprüft, ob sich die Mit-telwerte der beiden Landschaftsbilder statistisch signifikant unterscheiden. Durch einen Geoverar-beitungs-Workflow werden Flusslandschaftszonen und Flusslandschaftsbereiche ermittelt, die eine besonders hohe Landschaftsbildbewertung vorweisen. Landschaftliche Elemente und Ausstattungen, die typisch für hohe Landschaftsbildbewertungen von Flusslandschaften sind, werden über einen statistischen Vergleich von prozentualen Abweichungen der Mittelwerte einzelner (Sub-)Indikatoren der Landschaftsbildbewertung ermittelt. Für (Sub-)Indikatoren mit einer besonders hohen prozentualen Abweichung wird Landbedeckung bestimmt. Ein Kartier-Verfahren, das KÖSLMAP-Verfahren, wird entwickelt, um die Bereitstellung der kulturellen ÖSL nicht-wasserbezogene Aktivitäten, wasserbezogene Aktivitäten und Natur- und Kulturerbe, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung zu erfassen und zu bewerten (Frageblock B). Das KÖSLMAP-Verfahren basiert auf der Bewertung von Indikatoren mit räumlichen Daten, wodurch hoch und gering bewertete Flusslandschaftsbereiche abgegrenzt, kartographisch visualisiert und statistisch verglichen werden können. Ein Indikator setzt sich aus einer Kombination und Gewichtung verschiedener Subindikatoren zusammen, die mit räumlichen Daten in einem GIS bewertet werden. Das KÖSLMAP-Verfahren liefert ein Indikatoren-Set, das auf bundesweit einheitlichen räumlichen Daten basiert. Dieses Indikatoren-Set kann durch weitere Subindikatoren erweitert und ergänzt werden, die räumliche Daten lokaler Behörden als Berechnungsgrundlage benötigen. Für eine automatisierte Bewertung der Subindikatoren werden GIS-Modelle entwickelt, die eine zeitsparende und reproduzierbare Bewertung jedes Subindikators ermöglichen. Durch die entwickelten Geoverarbeitungs-Workflows werden die einzelnen Indikatoren in Raster auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Die räumlich-konkreten Bewertungen werden für die 79 Flusslandschaften in Raster mit einer Auflösung von 100 × 100 m (bundesweite Bewertung) und 10 × 10 m (lokale Bewertung) dargestellt. Eine repräsentative qualitative Online-Befragung wird durchgeführt, um zu untersuchen, welche Ausstattungen einer Flusslandschaft für Erholungssuchende von besonderer Bedeutung sind. Der Nutzen eines Flusslandschaftsbesuches wird auf einer Likert-Skala für verschiedene Kategorien ermittelt. In den Fragebogen wird ein Kartier-Werkzeug integriert, mit dem die Befragten ihren wichtigsten Besuchspunkt markieren können. Um zu überprüfen, ob die Erholungsorte der Befragten eine höhere Bereitstellungsbewertung vorweisen, werden in einem GIS die Mittelwerte von Puffern um Erholungsorte und Wohnorte verglichen (Frageblock C). Zur Implementierung der Bereitstellungsbewertung kultureller ÖSL in den RESI wird die Rasterbewertung von der Bewertungsskala 0–100 in die RESI-Bewertungsskala und den -Bewertungsraum transformiert. Der RESI nutzt eine fünfstufige Bewertungsskala und Fluss-Auen-Kompartimente als Bewertungsraum. Für die Übertragung wird ein weiterer Geoverarbeitungs-Workflow entwickelt. Um die Bewertung der Bereitstellung kultureller ÖSL, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung in einem Bewertungsraum einander gegenüberzustellen, werden Spinnendiagramme je Fluss-Auen-Kompartiment konzipiert (Frageblock D). Die Ergebnisse des Landschaftsbildvergleiches zeigen, dass die Landschaftsbildbewertung der Fluss-landschaften geringer ist als die Bewertung der restlichen Fläche von Deutschland. Die rezenten Auen und Fließgewässer weisen jedoch ein höher bewertetes Landschaftsbild auf. Altauen erzielen die geringste Landschaftsbildbewertung. Sie sind vom Überflutungsregime abgetrennt und haben weniger flusslandschaftsspezifische Landschaftselemente. Flusslandschaftsbereiche, die eine hohe Reliefdynamik, prägnante Ausstattungen (z. B. Laubhölzer) und ein Fließgewässernetz als seltene Landbedeckung vorweisen, sind in Bezug auf ihre Bereitstellung der kulturellen ÖSL Landschaftsbild besonders schützenswert. In rezenten Auen ist die Bewertung der Bereitstellung generell höher als in der Altaue. Die Landbedeckungsklassen „nicht bewässertes Ackerland“, „Industrie- und Gewerbeflächen“ und „nicht durchgängig städtische Prägung“ charakterisieren Auenbereiche mit einer geringen Bewertung für die Bereitstellung kultureller ÖSL. In hoch bewerteten Flusslandschaftsbereichen der Bereitstellungsindikatoren Landschaftsbild, nicht-wasserbezogene Aktivitäten und wasserbezogene Aktivitäten sind hingegen die Landbedeckungsklassen „Laubwälder“, „Gewässerläufe“ und „Wiesen und Weiden“ prägend. Hoch bewertete Flusslandschaftsbereiche des Bereitstellungsindikators Natur- und Kulturerbe werden hingegen von „nicht bewässertes Ackerland“ und „nicht durchgängig städtische Prägung“ bedeckt. Die bundesweite und lokale Bewertung zeigt bei der Analyse der häufigen Landbedeckungen und Auenzonen in hoch und gering bewerteten Flusslandschaftsbereichen vergleichbare Resultate. Ein Vergleich der beiden Ergebnisraster verdeutlicht jedoch lokale Differenzen, da lokale Eingangsdaten eine wesentlich höhere Anzahl an Bewertungselementen enthalten. Die Flusslandschaftsbereiche mit der am höchsten bewerteten Erholungsinfrastruktur verteilen sich zumeist auf Altauen, die von „nicht bewässertem Ackerland“, „Laubwäldern“ und „Wiesen und Weiden“ geprägt sind. Das Indikatorergebnis für die Bewertung der Nutzung zeigt hohe Werte in Städten und in touristisch stark frequentierten Flusslandschaftsbereichen. Die Erholungssuchenden präferieren für Ausflüge zu Flusslandschaften ruhige, natürliche Flusslandschaften mit einer Sichtbarkeit des Fließgewässers, um spazieren zu gehen und Rad zu fahren. Der Besuch einer Flusslandschaft bewirkt bei den Befragten einen Stressabbau und einen körperlichen Ausgleich. Die Erholungsorte wiesen eine höhere Bereitstellungsbewertung für kulturelle ÖSL auf als die Wohnorte der Befragten. Die paarweisen Korrelationen nach Spearman zeigen keine starken Zusammenhänge zwischen den Bereitstellungsindikatoren. Ein mäßiger Zusammenhang wird zwischen den wasserbezogenen Aktivitäten und dem Landschaftsbild festgestellt. Zwischen den verschiedenen konzeptionellen Bewertungsbereichen werden ebenfalls keine starken Zusammenhänge gefunden. Wasserbezogene Aktivitäten und die Nutzung zeigen einen mäßigen Zusammenhang. Um die Bewertung der Praxis zugänglich zu machen, werden Indikatorkennblätter angefertigt. Es wird zudem belegt, dass die aufgestellten Indikatoren sensitiv für Renaturierungsmaßnahmen sind. Der Einsatz von räumlichen Eingangsdaten ermöglicht eine indikatorbasierte Bewertung der Bereit-stellung kultureller ÖSL, der Erholungsinfrastruktur und der Nutzung. Da die Bewertung kultureller ÖSL räumlich vorliegt, ist es möglich, die Bewertung in den RESI-Bewertungsraum und die RESI-Bewertungsskala zu übertragen. Der RESI berücksichtigt dadurch erstmalig die drei Bereiche versor-gende, regulierende und kulturelle ÖSL in Flusslandschaften. Sowohl die erzeugten Karten als auch die Spinnendiagramme können Entscheidungsträger nutzen, um Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung von kulturellen ÖSL in Planungsprozesse einzubeziehen und sie zu kommunizie-ren. Die Bewertung zeigt räumlich explizite Flusslandschaftsbereiche mit einer besonders geringen Bereitstellung und Bereiche, die aufgrund einer hohen Bereitstellung kultureller ÖSL geschützt werden sollten. Die Ergebnisse können genutzt werden, um Flusslandschaftsbereiche zur Umsetzung von bundesweiten Strategien (z. B. Bundesprogramm „Blaues Band“) zu identifizieren. Das KÖSLMAP-Verfahren liefert eine Erweiterung und Ergänzung zu bestehenden Bewertungen im Gewässerkontext (z. B. WRRL, Auenzustandsbericht), die bislang keine kulturellen ÖSL berücksichtigten. Die Erfassung und Bewertung kultureller ÖSL mit dem KÖSLMAP-Verfahren erfüllt die Zielsetzung des „Action 5“ der EU-Biodiversitätsstrategie, da es transparente und reproduzierbare Indikatoren bereitstellt. Die Dissertation liefert damit einen Beitrag zum internationalen Diskurs um Bewertungsverfahren von kulturellen ÖSL. Die aufgestellten Indikatoren und ihre Bewertung helfen, Wissen über kulturelle ÖSL von Flussland-schaften bereitzustellen, zu erweitern und Zusammenhänge zwischen der Bereitstellung und der Nutzung von kulturellen ÖSL darzustellen. Eine differenzierte Bewertung der Bereitstellung und der Nutzung von kulturellen ÖSL liefert Erkenntnisse über deren Unterschiede in einer räumlichen Ein-heit. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um planerische Handlungsoptionen abzuwägen. Die Bewertung kultureller ÖSL ist auf weitere Untersuchungsgebiete übertragbar, wenn die Rahmenbedingungen vergleichbar sind und räumliche Daten zur Verfügung stehen. Weiterer Forschungsbedarf besteht in der tatsächlichen Integration von kulturellen ÖSL in die Planungspraxis von Flusslandschaften. Der planerische Umgang mit Unterschieden in der Bereitstellung von kulturellen ÖSL und ihrer Inanspruchnahme ist bisweilen ebenfalls wenig erforscht.River landscapes offer the possibility to practice a wide range of leisure activities, and they are popular destinations. Rivers and their floodplains are valued for their landscape aesthetic quality, and they are places of inspiration. From the perspective of the ecosystem services concept, rivers and floodplains provide diverse cultural ecosystem services (CES). CES provide benefits that influence human well-being. In the Ph.D. thesis, CES are defined as ecosystem contributions to material and immaterial benefits, e.g. human capabilities and experiences, which are created and enabled by an environment-human relationship. CES usually require a human contribution to their utilization. In some cases, however, the mere existence of a culturally-charged landscape is sufficient to cause appreciation of the people. The use of river landscapes for infrastructures, settlements and agriculture impairs offered-CES. Offered-CES are ecosystem contributions that may benefit humans. According to the German Floodplain Status Report, these ecosystem contributions are at risk, because only one-third of the original floodplains are still flooded during flood events. Against the background of the far-reaching degradation of river landscapes, the identification and assessment of their ecosystem services are of high importance for the communication of their ecosystem services. The concept of ecosystem services supports the identification of sustainable and resource-saving management options in order to promote decision-making processes. In recent years, a variety of conceptual approaches to ecosystem services has been developed, but most of them relate to terrestrial ecosystems. So far, CES have been classified as ecosystem services, but they have not been fully integrated into ecosystem service assessments. Provisioning and regulating services are more often quantified than CES in ecosystem service assessment of river landscapes. However, the integration of CES in planning processes depends on a substantial and quantitative assessment of CES. A nationwide CES assessment can help identify those river landscape areas that show a deficit of CES. These river landscape areas could be integrated into nationwide planning and protection strategies in order to implement appropriate renaturation measures. Furthermore, river landscape areas with particularly high CES in a nationwide comparison should be maintained and protected. Planners and decision-makers can use a local quantification of CES to inform stakeholders and the local public about the current status of CES in river landscapes and to communicate suitable options for action to improve the current status. The aim of the Ph.D. thesis was to assess the value of cultural ecosystem services of river landscapes in Germany. This should be achieved by a transparent method that takes into consideration the specifics of riverine landscapes. By differentiating and comparing the landscape aesthetic quality and recreational value of different river landscapes and their zones, it is possible to derive protection and development measures and priorities. Four question-sets were formulated for this aim: ▪ Question-set A determined on a national level, whether river landscapes are particularly valuable for landscape aesthetic quality in comparison to other landscapes. Landscape aesthetic quality was highlighted as a key class of CES in previous studies and surveys and it is embodied in the German Federal Nature Conservation Act and in landscape planning instruments. Without quantitative “evidence”, rivers and floodplains are often attributed to a “beautiful” landscape. ▪ Question-set B included the research question of how offered- and utilized-CES can be spa-tially assessed on a local and national level in order to integrate the assessment into planning processes. The CES classes landscape aesthetic quality, non-water-related activities, water-related activities and heritage were considered. ▪ Question-set C focused on the features of river landscapes that are particularly important for people seeking recreation and on the benefits of the river landscape experience for human well-being. The question-set C also investigated whether offered-CES is higher in recreational areas than in the residential areas surrounding respondents. ▪ Question-set D investigated the implementation of the CES assessment in a “River Ecosystem Service Index” (RESI) and a spatial synthesis of the assessment of offered- and utilized-CES. The research questions required the use of mixed methods from geography, social sciences and environmental sciences (especially environmental planning). The combination of methods developed and applied resulted from the transdisciplinary character of the ÖSL concept. The study area comprised 79 morphological riparian zones (synonym: river landscape), consisting of active floodplains, historical floodplains, and river courses. The local assessment of CES was implemented in the river landscape of the Bavarian Danube. In order to answer the first question-set, an existing, Germany-wide assessment of landscape aes-thetic quality was used, which was provided as a raster data. The delineation of 79 morphological floodplains represented a further data input of the first question-set. In a geographic information system (GIS) the landscape aesthetic quality of the river landscapes and of other landscapes was assessed and statistically compared. The Welch test was applied to verify whether the difference of the mean values of the two landscape aesthetic quality grids was statistically significant. A geopro-cessing workflow was used to identify river landscape zones and river landscape areas that received particularly high scores for landscape aesthetic quality. Landscape elements and features that are typical of river landscapes with high landscape aesthetic quality scores were identified by a comparison of percentage deviations. The mean values of the individual (sub-) indicators were considered. The land cover was also determined for (sub-) indicators with a particularly high percentage deviation. The CESMAP-Approach was established to assess offered-CES of the CES classes non-water-related activities, water-related activities and heritage (question-set B). This approach was also used to assess the recreational infrastructure and the utilization of CES. The approach is based on an assessment of indicators with spatial data, whereby high and low valued river landscape areas can be delimited, cartographically visualized and statistically compared. An indicator is composed of a combination of different sub-indicators and weightings, which have been assessed with spatial data in a GIS. One set of indicators was based on spatial data that were available in the same quality across Germany. A further indicator set also used local spatial data for the CES assessment. For an automated assessment of each su
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