62 research outputs found

    Fördert der Einsatz von Lernstrategien das Verstehen epischer Texte?: Eine Trainingsstudie am Beispiel von Kurzgeschichten

    Get PDF
    Gegenstand der Arbeit ist die Entwicklung und experimentelle Evaluation eines Strategietrainings zur Förderung des Textverstehens beim Lesen literarischer Texte vor dem theoretischen Hintergrund der Textverstehensforschung. Grundlage bilden dabei die bisher zum Lernen aus Sachtexten eingesetzten Primärstrategien Wiederholung, Organisation und Elaboration. Die Strategien wurden für das computerbasierte Training auf die Anforderungen eines literarischen Textes, der Kurzgeschichte, angepasst. So trainierten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klassen eines Gymnasiums das mehrmalige Lesen und Unterstreichen relevanter Textpassagen (Wiederholungsstrategie), das Strukturieren des Textes, indem sie Abschnitte setzten und Zwischenüberschriften formulierten (Organisationsstrategie), sowie das Bilden von Analogien bzw. das Weiterschreiben der Kurzgeschichte (Elaborationsstrategie). Insgesamt zeigen die Ergebnisse eines Trainingsexperiments, dass die Hypothese eines additiven Trainingsmodells, welches aufeinander aufbauend die verschiedenen Prozesse des Textverstehens fördert, weitgehend bestätigt werden konnte. So zeigen sowohl die Subtests zur Wiederholungs- und Organisationsleistung wie auch die Gesamttestleistung den erwarteten monotonen Anstieg der Leistungen. Hinsichtlich der Ergebnisse zur Elaboration konnte dieses Effektmuster jedoch nicht bestätigt werden. In einer zweiten Untersuchung zeigte sich, dass sich besonders das Training der Organisationsstrategien als leistungsfördernd erwies. Zusammenfassend führen die beim Lesen von Sachtexten verstehensfördernd eingesetzten Strategien domänenadaptiv auch zum besseren Verstehen literarischer Texte.Topic of the dissertation is the development and evaluation of a strategy training for better text comprehension of literacy texts based on the theoretical background of text comprehension research. The primary strategies (repeat, organisation, and elaboration) developed for comprehension of non-fiction texts as yet, are the base of the present reserach. The strategies were adapted for a computer based training for claims of literacy text, here for short stories. Seven class students of german gymnasium trained repeated reading and underlining relevant text passages (selection strategies), text structuring by deviding into sections and phrasing subheadings (organisation strategies) as well as composing analogies and further writing the short story respectively (elaboration strategies). The overall results of a first training experiment showed, that the hypothesis of an additive model of training is corroborated. The performanc subtests for selection and organisation showed the expected monotone ascent of performances. As to the elaboration results this effect is not approved. A second study showed, that especially the training of organisation strategies was sucessful. At last strategies for better understanding and reading non-fictional texts tured out to be helpful in the domain of reading comprehension of literacy texts

    Lehrwerksbilder und Visual Literacy. Die Funktionen von Bildern in fremdsprachlichen Lehrwerken auf dem PrĂĽfstand

    Get PDF
    Der vorliegende Beitrag untersucht die möglichen Funktionen von Bildern in Fremdsprachenlehrwerken. Dabei werden Bilder als potenziell komplexe Lerngegenstände betrachtet, die im Fremdsprachenunterricht eine differenzierte Thematisierung im Sinne von Visual Literacy erfordern. Nach einer kritischen Auseinandersetzung mit den vorliegenden fremdsprachendidaktischen Unterscheidungen von Bildfunktionen führt der Beitrag eine eigene Typologie ein. Diese bezieht die Bildfunktionen explizit auf Visual Literacy und ermöglicht so einen systematischen Zugriff in Hinblick auf die Frage, welche konkreten Aspekte von Visual Literacy über Lehrwerksbilder gefördert werden können

    The role of reading comprehension and reading speed in text-based assessments of scientific inquiry skills

    Get PDF
    Ziel der vorliegenden Arbeit war die Klärung der Frage, welche Rolle Leseleistungen beim Zustandekommen der Ergebnisse in schriftlichen Tests zur Erfassung naturwissenschaftlicher Kompetenzen spielen. Basierend auf Theorien und Befunden zum multimedialen Lernen (Mayer, 2005b) und zum Verstehen von Texten und Bildern (Schnotz, 2005) wurden drei zentrale Hypothesen aufgestellt, die in zwei Studien mit unterschiedlichen methodischen Ansätzen empirisch geprüft wurden. Zwei der drei Hypothesen konnten bestätigt werden. In einer Regressionsanalyse mit 162 Items aus dem Instrument zur Evaluation der nationalen Bildungsstandards im Fach Biologie (Sek. I) konnte zunächst gezeigt werden, dass der Einsatz von lösungsrelevanten Abbildungen in den Aufgabenstimuli einen signifikanten Anstieg der Lösungswahrscheinlichkeit zur Folge hat. In einer anschließenden experimentellen Studie mit Schülerinnen und Schülern der 9. Klasse (N = 125) bestätigte sich dieser Effekt: Bei gleichem Inhalt sind kombinierte Text-Bild-Aufgaben leichter zu lösen als reine Text-Aufgaben. Außerdem konnte nachgewiesen werden, dass sich eine Konfundierung der Ergebnisse mit der Lesegeschwindigkeit der Versuchspersonen durch den Einsatz lösungsrelevanter Abbildungen signifikant reduzieren lässt. Für die Konfundierung der Testleistungen mit Leseverständnis wurde ein schwacher Effekt in der prognostizierten Richtung gefunden, der in der getesteten Stichprobe allerdings nicht signifikant ausfiel. Die Befunde der beiden Studien werden als Beleg dafür gewertet, dass Abbildungen generell geeignet sind, einen Beitrag zur Validität und Fairness von Papier-und-Bleistift-Tests zu leisten.This thesis examines the role of reading abilities in text-based measures of scientific inquiry skills. Based upon Mayer's Theory of Multimedia Learning (Mayer, 2005b) and Schnotz' Integrated Model of Text and Picture Comprehension (Schnotz, 2005), two studies with different empirical approaches were conducted to investigate the impact of static images on the confounding of reading speed and reading comprehension with the results of a multiple-choice science test. The findings of a regression study with 162 items reveal the positive effect of static images on item difficulty: If images are used to provide relevant information in text-based items, items are significantly less difficult compared to text-only items. In an experimental study (N = 125), these findings could be replicated and extended: In addition to the impact on item difficulty, the results show that the use of static images significantly reduces the confounding of reading speed with the measures of the science test. For the reading comprehension, the data indicates a weak interaction as well, but no significant effect was found in the tested sample. However, the findings of both studies suggest that static images can be used to increase a test's validity and fairness

    Wissen und literarisches Lernen

    Get PDF
    Die Vorstellung von einer Wissenspräsupposition literarischen Verstehens, also die Annahme, dass ein textseitig begründbares Verständnis immer auch textspezifische Wissensbestände erfordert, gehört zur Alltagserfahrung bei der Vermittlung von Literatur. Literarisches Verstehen gelingt dann am besten, wenn Lernende über bestimmte Wissensbestände verfügen und dieses Wissen auf eine bestimmte Weise einsetzen können; bemerkenswert ist daher, dass die prominenten literaturdidaktischen Konzepte der letzten beiden Dekaden die Verbindung von Wissen und literarischem Lernen vielfach ausgeblendet haben. Die Beiträge des vorliegenden Bandes wollen neue Wege in der Diskussion um das Verhältnis von Wissen und literarischem Verstehen aufzeigen, Vermittlungswege wissensbasierten Verstehens skizzieren und einen Beitrag zu einer dringend notwendigen Diskussion um entsprechende Normen des Literaturunterrichts leisten

    Geschichten verstehen

    Get PDF
    How does reading comprehension of narrative texts work? Which processes are involved? And how can students be supported in their understanding? These issues are genuine research questions of reading and literature didactics, which the present study Geschichten verstehen also deals with. It focusses on the events represented in texts, and on how understanding series of events can be supported. The study follows two assumptions adapted from cognitive psy-chology. (1) The understanding of the histoire, the (re)construction of plot is an important component of understanding narrative texts, which can be supported by the explicit instruction of a story schema. The dynamics of the character's action between its initial impulse and reaching or missing the goal of the action, which is captured in this schema, is complemented by a static dimension of description. For narrative texts are not exclusively narrative. Narration also includes the de-scriptive mode, the description of the depicted world in which the action is situated. This trig-gers the second assumption. (2) During reception, dynamic and static images are evoked. These mental images sup-port the construction of meaning. Readers who develop rich conceptions of the narrated world during reading find it easier to build mental models of a story. Both assumptions are based on cognitive psychological models of reading comprehension: The story schema functions as a narrative superstructure and thus as a controlling element in the macro-strategic comprehension of complex narrative texts. The generation of mental images supports the formation of inferences, the integration of world knowledge, and the elaboration of textual worlds. In this context, these two facets of comprehending narrative texts are modeled as reading com-prehension strategies. A set of macro-strategies based on the story schema serves as the or-ganizing strategy. The generation of mental images is framed as an elaboration strategy. In order to teach the two types of strategies, a research-based series of lessons is designed for sixth grade (German) language and literature lessons. With the help of story elements, the students learn to structure narrative texts, to identify central information and to reconstruct the plot. With a dynamic visualization strategy, even the students who have difficulty generating mental images learn to visualize mentally while reading. The program that emerges is implemented in regular (German) language and literature lessons and passes the practicality test in the formative pre-study with N = 108 students as well as in the main study with N = 497 students. The results of the study will be used to determine whether the input described above leads to a significant improvement in reading comprehension. In addition, the implementation suitability of the program will be evaluated. Analysis of the data leads to the following results: - The structure of the training as well as the materials and texts are appropriate for the level of the students in the sixth grade and can be used at all levels through quantitative and qualitative differentiation. - The strategy program Geschichten verstehen can be implemented in regular (German) lan-guare and literature lessons. - The statistical analyses show relevant effects of the program (effect size d = 0.54) on reading comprehension, especially for weaker readers. 82% of the students benefited from the strategy training Geschichten verstehen, both, in long and short terms. In addition, based on the teach-ers' statements, a positive influence of the program on other levels of reading competence besides reading comprehension can be assumed. Due to the positive results regarding its implementation suitability, practicability and effective-ness, the use of the strategy set can be strongly recommended for all school levels.PublishedWie narrative Texte lesend verstanden werden, welche Prozesse daran beteiligt sind und wie Schüler*innen in ihrem Verstehen unterstützt werden können – all dies sind genuine Forschungsfragen der Lese- und Literaturdidaktik, mit denen sich auch die Studie Geschichten verstehen beschäftigt. Ihr Fokus liegt auf dem zu erlesenden Geschehen, dem Was des Erzählens. Das Verstehen der histoire, die (Re-)Konstruktion der Handlung, so die erste Annahme, ist ein zentrales Moment des Verstehens narrativer Texte, das unterstützt werden kann durch die explizite Vermittlung eines Geschichtenschemas. Die darin erfasste Dynamik des Figurenhandelns zwischen Anfangsimpuls und Erreichen oder Verfehlen des Handlungsziels wird ergänzt durch eine statische Komponente, die Deskription. Denn Erzähltexte sind nicht ausschließlich narrativ. Zum Erzählen gehört auch der deskriptive Modus, die Beschreibung einer dargestellten Welt, in der die Handlung situiert ist. Bei der Rezeption werden dynamische und statische Vorstellungsbilder evoziert, mentale Bilder, welche die Bedeutungskonstruktion unterstützen. Lesenden, die beim Lesen reichhaltige Vorstellungen von der erzählten Welt entwickeln, fällt es leichter, mentale Modelle zu einer Geschichte aufzubauen – so die zweite Annahme. Beide Annahmen werden gestützt durch kognitionspsychologische Modellierungen von Leseverstehen: Das Geschichtenschema fungiert als narrative Superstruktur und somit als steuerndes Element bei der makrostrategischen Erschließung von komplexen Erzähltexten. Die Generierung mentaler Bilder unterstützt die Bildung von Inferenzen, die Integration von Weltwissen und die Elaboration der Textwelten. Diese beiden Facetten des Verstehens narrativer Texte werden in der Studie Geschichten verstehen als Leseverstehensstrategien modelliert. Als organisierende Strategie dient ein auf dem Geschichtenschema basierendes Set aus Lesetechniken, das Prozesse der Konstruktion von Makropropositionen unterstützt. Die Generierung mentaler Bilder wird als Elaborationsstrategie gefasst. Zur Vermittlung der beiden Strategieausprägungen wird eine forschungsbasierte Unterrichtsreihe für den Deutschunterricht in der sechsten Klassenstufe konzipiert. Die Schüler*innen lernen mithilfe von Storyelementen, narrative Texte zu strukturieren, zentrale Informationen zu identifizieren und die Handlung zu rekonstruieren. Mit der Strategie Kopfkino erlernen auch diejenigen Schüler*innen mentales Visualisieren beim Lesen, denen die Generierung mentaler Bilder schwerfällt. Das Programm Geschichten verstehen wird in den regulären Deutschunterricht implementiert und besteht sowohl in der formativen Vorstudie mit N = 108 Schüler*innen als auch in der Hauptstudie mit N = 497 Schüler*innen den Praxistest. In einem komplexen Prä-Post-Follow-up-Design mit verschiedenen Kontrollgruppen und Matchingverfahren (Prätest-Matching, Propensity-Score-Matching) wird überprüft, ob sich durch den beschrieben Input eine signifikante Verbesserung der Leseverständnisleistung einstellt. Zudem wird die Implementationstauglichkeit des Programms evaluiert. Die Auswertung der Daten führt zu folgenden Ergebnissen: Die statistischen Analysen zeigen unterrichtsrelevante Fördereffekte (Effektstärke d = 0.54) auf das Leseverständnis, vor allem bei schwächeren Leser*innen. Unmittelbar sowie langfristig profitierten 82 % der Schüler*innen von dem Strategietraining Geschichten verstehen. Zudem kann aufgrund der Aussagen der Lehrkräfte ein positiver Einfluss des Programms auf andere Ebenen der Lesekompetenz neben dem Leseverständnis angenommen werden. Das Strategieprogramm Geschichten verstehen kann in den regulären Deutschunterricht implementiert werden. Der Aufbau des Trainings sowie die Materialien und Texte sind dem Niveau der Schüler*innen der sechsten Klassenstufe angemessen und durch quantitative und qualitative Differenzierung auf allen Leistungsstufen verwendbar. Aufgrund der positiven Ergebnisse hinsichtlich seiner Implementationstauglichkeit, Praktikabilität und Wirksamkeit kann die schulische Anwendung des Strategiesets aus didaktischer Sicht für alle Schulstufen nachdrücklich empfohlen werden

    Wissen und literarisches Lernen

    Get PDF
    • …
    corecore