10 research outputs found

    Zur politisch-ideologischen Bewußtseinsentwicklung bei älteren Schülern und Lehrlingen: Expertise

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    Die als "vertrauliche Dienstsache" eingestufte Langzeitstudie der Forschungsgruppe "Jugend und Ideologie" in Leipzig untersucht die Einstellung von Schülern und Lehrlingen zum Sozialismus, ihre Verbundenheit mit der DDR, die Haltung zur UdSSR, ihre weltanschauliche Entwicklung und ihr Geschichtsbewußtsein. Die Befragungsergebnisse aus den 70er Jahren werden dabei mit den Ergebnissen aus den 80er Jahren verglichen. Keine Angaben macht der Bericht über die Erhebungs- und Analysemethoden. Er kommt zu dem Ergebnis, daß sich Ende der 70er Jahre, Anfang der 80er Jahre ein tiefgreifender Einstellungswandel der Jugendlichen vollzogen habe, der mit einer geringeren Identifikation mit dem Marxismus-Leninismus und Zweifeln an der Überlegenheit des sozialistischen Systems zusammenhänge. Den Jugendlichen sei bewußt, daß es sich auch im Kapitalismus nicht schlecht leben ließe; die Perestrojka habe das Interesse an der Entwicklung in der Sowjetunion geweckt. (pka

    Die zusammenfassende Inhaltsanalyse als zentrale Methode bei der Rekonstruktion subjektiver Theorien mittels Struktur-Lege-Verfahren

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    The Research Program Subjective Theories has for several decades been an integral part of qualitative social research in German-speaking countries. Nowadays, it is predominantly used in empirical educational research. Within the context of this research program, structure formation techniques were established as independent research methods. Structure formation techniques broadly work as follows. An interview is used to gain insights into the content of a subjective theory. These contents are recorded on concept cards and connected to one another. The result of this process is a structure map that serves as a visualization of the subjective theory and constitutes the central data source for follow-up analysis. Until today, however, structure formation techniques lack a clear methodical approach regarding the path from the interview to the concept cards. I intend to fill this gap. This contribution is based on my own research experience. I analyzed the subjective theories of primary school teachers regarding field trips to church. I argue that qualitative content analysis can be used to develop such a systematic approach. I therefore show the potential that a summarizing content analysis has for the research program subjective theories. At the same time, I illustrate the methodical consequences that arise from adapting content analysis to the context of structure formation techniques. Moreover, this can serve as inspiration for the further development of qualitative content analysis.Das Forschungsprogramm Subjektive Theorien gehört bereits seit mehreren Jahrzehnten zum festen Repertoire qualitativer Sozialforschung im deutschsprachigen Raum und findet aktuell vor allem in der empirischen Bildungsforschung wieder verstärkt Anwendung. Im Kontext des Forschungsprogramms hat sich mit den Struktur-Lege-Verfahren eine eigene Forschungsmethode etabliert. Bei den Legeverfahren werden die in einem Interview erhobenen Inhalte der subjektiven Theorie auf Konzeptkarten festgehalten und strukturell verbunden. Das dabei entstehende Strukturbild ist ein optisches Abbild der subjektiven Theorie und die zentrale Datengrundlage für deren Analyse. Allerdings gibt es bei eben diesen Legeverfahren bis heute eine methodische Leerstelle. Mit meinem Forschungsbericht widme ich mich diesem Desiderat, das den Weg vom Interview zu den Konzeptkarten betrifft. Hier hat sich die qualitative Inhaltsanalyse als entscheidender Beitrag für ein regelgeleitetes Vorgehen erwiesen. Es wird aufgezeigt, welches Potenzial die zusammenfassende Inhaltsanalyse für das Forschungsprogramm Subjektive Theorien hat; gleichzeitig wird auch deutlich, welche methodischen Konsequenzen sich aus ihrer Adaption im Kontext der Legeverfahren ergeben. Damit werden auch Anstöße für die Weiterentwicklung der qualitativen Inhaltsanalyse gegeben. In meinen Ausführungen stütze ich mich auf eigene forschungsmethodische Erfahrungen in einer Studie, in deren Rahmen ich die subjektiven Theorien von Grundschullehrkräften über den Kirchenraum als außerschulischen Lernort untersucht habe

    Erfahrungen aus der Evaluationsplanung eines Aussteigerprogramms: Voraussetzungen für Wirksamkeitserfassung in der tertiären Extremismusprävention

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    Das Aussteiger­programm Islamismus des Landes Nordrhein-­Westfalen (API) und der Forschungs­verbund PrEval bereiten gemeinsam die Ausschreibung einer wirkungs­orientierten Evaluation des API-Programms vor. Im vorliegenden Report beschreiben die Autor:innen das notwendige dialogische Vorgehen bei der Vorbereitung des Evaluations­prozesses und leiten daraus Empfehlungen für die beteiligten Evaluations­akteure ab. Diese systematische Reflexion über die Vorbereitung eines wirkungs­orientierten Evaluations­designs bietet eine Orientierungs­hilfe für Auftrag­gebende von Evaluationen, Evaluierende, evaluierte Projekte und Programme, aber auch Zuwendungs­geber

    Energy cooperatives in Switzerland: a study of energy cooperatives and their interrelations with local governments in the Swiss federalist system

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    This PhD thesis presents the first comprehensive analysis of energy cooperatives in Switzerland—the production of renewable energy organized on a cooperative basis. Drawing on approaches of interactive and multi-level governance, the conditions are examined under which energy cooperatives operate and contribute to the Swiss energy transition. The results of a survey and of four case studies portray these energy cooperatives not as isolated actors but as deeply embedded in local governance structures. While their development is found to be contingent upon support by municipalities, energy cooperatives also appear as suitable partners for municipalities to implement local energy policy. Building on these insights, the thesis elaborates an argument on the beneficial nature of federalist structures for collaboration between energy cooperatives and municipalities and thus for a citizen-oriented energy transition.Die vorliegende Dissertation unternimmt die erste umfassende Analyse von Energiegenossenschaften in der Schweiz – der genossenschaftlich organisierten Produktion erneuerbarer Energie. Aufbauend auf Ansätzen der interaktiven und Mehrebenen-Governance werden die Bedingungen untersucht, unter denen Energiegenossenschaften agieren und zur Schweizer Energiewende beitragen. Die Ergebnisse einer Umfrage und von vier Fallstudien porträtieren diese Energiegenossenschaften nicht als isolierte, sondern als stark in lokale Governance-Strukturen eingebettet Akteure. Während aber ihre Entwicklung stark von kommunaler Unterstützung abhängt, erweisen sich Energiegenossenschaften gleichzeitig als geeignete Partner für Gemeinden bei der Umsetzung lokaler Energiepolitik. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen wird in dieser Arbeit ein Argument für den Vorteil föderalistischer Strukturen für die Zusammenarbeit zwischen Energiegenossenschaften und Gemeinden und damit für eine bürgernahe Energiewende entwickelt

    Wissenschaftskommunikation im SchĂĽlerlabor: Eine Interventionsstudie zu epistemischen Ăśberzeugungen ĂĽber aktuelle biomedizinische Forschung

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    Im Bereich der Wissenschaftskommunikation sind mittlerweile zahlreiche Initiativen und Angebote zur Förderung eines Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft entstanden. Dennoch gibt es bislang nur wenige empirische Studien, welche die einzelnen Formate hinsichtlich ihrer Effektivität evaluiert haben. Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Arbeit exemplarisch das Format des Schülerlabors untersucht. Das Vorhaben verteilt sich auf die Schwerpunkte Entwicklung und Forschung. Es wurde ein Angebot für das Schülerlabor zu den aktuellen biomedizinischen Forschungsthemen Antibiotikaresistenz und Mukoviszidose konzipiert, welches Lernenden authentische Einblicke in aktuelle biomedizinische Forschung ermöglicht. Das entwickelte Angebot wurde anschließend in einer Interventionsstudie untersucht, wobei der Forschungsfokus auf den epistemischen Überzeugungen der Lernenden in Bezug zur Biomedizin lag. Aufgrund des komplexen Charakters des Konstrukts wurden eine Kombination quantitativer und qualitativer Methoden und ein personenzentrierter Analyseansatz verwendet. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass sowohl der kombinierte Einsatz quantitativer (Fragebögen) und qualitativer Methoden (Concept Cartoons und Gruppendiskussionen) zur Erfassung epistemischer Überzeugungen, als auch die Anwendung des personenzentrierten Ansatzes (latente Profil- und Transitionsanalyse) tiefgehende Einblicke in das Konstrukt und die Veränderungsprozesse gewähren. So ermöglicht es der Einsatz von Concept Cartoons, auch abwägende Haltungen von Lernenden zu erfassen. Die Anwendung des personenzentrierten Ansatzes erlaubt des Weiteren eine Identifizierung von Sub- und Risikogruppen, für die in Zukunft entsprechend geeignete Instruktions- und Unterstützungsmaßnahmen konzipiert werden können. Die Untersuchung von Veränderungsprozessen mittels der latenten Transitionsanalyse stellt eine Erweiterung bisheriger Interventionsstudien dar und ermöglicht eine Betrachtung individueller Veränderungsprozesse in größeren Stichproben. Die gewonnenen Erkenntnisse sind für das (außer)schulische Lernen und die Wissenschaftskommunikation gleichermaßen relevant, um insbesondere bei kontroversen wissenschaftlichen Themen vorhandene Vorstellungen zu naturwissenschaftlichem Wissen und zum Prozess der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung einzubeziehen und eine zielgruppenadäquate Wissenschaftskommunikation zu ermöglichen

    Ohne Rechnen kommt man im Leben nicht weiter. Numeralität als soziale Praxis aus der biographischen Perspektive älterer Menschen

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    Wie Menschen im Alltag mit Zahlen umgehen, wie sie rechnen oder schätzen und wie sich mathematische Fertigkeiten über die Lebesspanne verändern, wird in einer der ersten deutschen Studie untersucht, die sich auf den Ansatz "Numeralität als soziale Praxis" bezieht. Die Autorinnen präsentieren vor dem Hintergrund ihrer Befunde neue Grundlagen und Ansatzpunkte zur Entwicklung teilnehmerorientierter Angebote in den Bereichen Alltagsmathematik, Rechnen und ökonomische Grundbildung. Orientiert an der Grounded Theory analysieren sie 19 leitfadengestützte, biografische Interviews. Männer und Frauen zwischen 65 und 92 Jahren sprechen über ihre individuellen numeralen Praktiken in den Bereichen Haushalt, Finanzen, Gesundheit, soziales Leben und Teilhabe. Vielfach ist der Umgang mit Zahlen in Routinehandlungen eingebettet, wird oft unbewusst ausgeführt und sehr verschieden angewandt - Numeralität ist eine wenig sichtbare soziale Praxis. In ihrer Studie arbeiten die Autorinnen die numeralen Praktiken der Befragten im Kontext ihrer Biografie heraus und belegen die prägende Verbindung zum kulturellen, historischen, politischen und subjektiven Alltagshandeln. (DIPF/Orig.

    Erinnerungslandschaften: Praktiken ortsbezogenen Erinnerns am Beispiel des Kalten Krieges

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    Überreste der Militarisierung im Westen der Bundesrepublik werden seit einigen Jahren verstärkt als Relikte des Kalten Krieges gedeutet. An diesem Prozess sind Akteure aus unterschiedlichen Feldern vom staatlichen Denkmalschutz über Museen, private Initiativen und Internetforen bis hin zu Freizeitaktivitäten wie dem Geocaching beteiligt. Ihre Aktivitäten können zusammenfassend als im Entstehen begriffene Erinnerungslandschaft des Kalten Krieges bezeichnet werden. Die vorliegende Arbeit bearbeitet die Frage, auf welche Art und Weise bestimmte Orte und Dinge der Vergangenheit nun für Zwecke der Gegenwart – dem Erinnern – verfügbar gemacht werden. Dafür wird die Geographische Erinnerungsforschung um einen praxistheoretischen Ansatz erweitert, der individuelles Erinnern und kollektive Gedächtnisse als soziale Praxis gleichermaßen berücksichtigt, ohne die Bedeutung der materiellen Orte und Dinge des Erinnerns zu vernachlässigen. Dies gelingt durch eine praxistheoretische Konzeption von Erinnerungslandschaft. Sie ist angelehnt an das Vokabular der Theorie sozialer Praktiken des Sozialphilosophen Theodore Schatzki, der präzise Begriffe für die Beschreibung routinisierter Handlungskomplexe als soziale Praktiken vorgelegt hat. Erinnerungslandschaft umfasst in dieser Sichtweise auf der einen Seite konkrete Vergangenheits- Raum-Bilder, wie sie z. B. in Hinblick auf die Geschichte des Kalten Krieges in Praktiken ortsbezogenen Erinnerns hergestellt werden. Auf der anderen Seite beschreibt der Begriff Erinnerungslandschaft ein soziales Phänomen, das aus der Verwobenheit von Praktiken ortsbezogenen Erinnerns mit ihren erinnerungskulturellen Arrangements besteht: Nur innerhalb dieser Praktiken wird eine abstrakte, sozial konstituierte Erinnerungslandschaft an bestimmten Orten verankert. Die Analyse von Praktiken ortsbezogenen Erinnerns am Beispiel der Erinnerung des Kalten Krieges zeigt, dass ortsbezogene Erinnerungen nicht nur innerhalb etablierter erinnerungskultureller Formen wie dem staatlichen Denkmalschutz und öffentlichen Museen stattfinden, sondern darüber hinaus auch in vordergründig völlig anderen Kontexten wie der Freizeitaktivität des Geocachings gelebt werden. Unterschiedliche Praktiken können über eine geteilte Aufmerksamkeit für einen Gegenstand – der Geschichte des Kalten Krieges – und durch gleiche oder ähnliche Verständnisse von der Art und Weise, wie Erinnerungskultur auszugestalten ist, auch unbewusst zu einer gemeinsamen Erinnerungslandschaft beitragen. Diese Einsicht legt nahe, die Akteure in den verschiedenen Feldern durch eine public geography miteinander in Beziehung zu setzen und die Annahme eines von Spezialisten getragenen kulturellen Gedächtnisses im Unterschied zu einem egalitären kommunikativen Gedächtnis zu hinterfragen.Remnants of militarization in Western Germany have been interpreted as relics of the Cold War for the past few years. This process is supported by practitioners from several fields spanning state monument protection and museums, private initiatives and internet forums as well as location-based leisure-activities such as Geocaching. These activities can be summarized as a landscape of memory of the Cold War in the making. The present study considers how places and things of the past are made available for the present through remembering. For this end, the study suggests to widen the scope of geographies of memory by introducing a conceptual approach inspired by practice theory. This take on memory will recognize individual and collective forms of memory as social practice while also accommodating for material markers of memory. The approach is derived from social philosopher Theodore Schatzki’s theory of social practices, which offers a conclusive vocabulary to describe routinized actions as organized within social practices. In this view, landscapes of memory are imaginary geographies – for example of the Cold War – on the one side and a social phenomenon of intertwining practices and arrangements of localized remembering on the other side. Only within such practices of localized remembering an abstract and socially constituted landscape of memory can be anchored at specific places. The analysis of practices of localized remembering using the example of Cold War memory shows how well established forms of commemorative culture such as state monument protection coexist with emerging and less obvious contexts of remembering like Geocaching. Such different practices may even unconsciously contribute to a common landscape of memory through their shared interest in this topic and through their common or similar understandings of how the past should be remembered. These findings suggest that participants in these fields should be encouraged to rethink their relationships with others using public geography as a method. This also questions notions of cultural memory as held up by experts in contrast to a supposedly egalitarian communicative memory

    Ohne Rechnen kommt man im Leben nicht weiter

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    Wie Menschen im Alltag mit Zahlen umgehen, wie sie rechnen oder sch&amptzen und wie sich mathematische Fertigkeitenber die Lebesspanne verandern, wird in einer der ersten deutschen Studie untersucht, die sich auf den Ansatz Numeralitat als soziale Praxis" bezieht. Die Autorinnen prasentieren vor dem Hintergrund ihrer Befunde neue Grundlagen und Ansatzpunkte zur Entwicklung teilnehmerorientierter Angebote in den Bereichen Alltagsmathematik, Rechnen und konomische Grundbildung. Orientiert an der Grounded Theory analysieren sie 19 leitfadengestatzte, biografische Interviews. Manner und Frauen zwischen 65 und 92 Jahren sprechen uber ihre individuellen numeralen Praktiken in den Bereichen Haushalt, Finanzen, Gesundheit, soziales Leben und Teilhabe. Vielfach ist der Umgang mit Zahlen in Routinehandlungen eingebettet, wird oft unbewusst ausgefahrt und sehr verschieden angewandt - Numeralitat ist eine wenig sichtbare soziale Praxis. In ihrer Studie arbeiten die Autorinnen die numeralen Praktiken der Befragten im Kontext ihrer Biografie heraus und belegen die pragende Verbindung zum kulturellen, historischen, politischen und subjektiven Alltagshandeln

    Quartier und Nachbarschaft machen: Eine stadtethnographische Untersuchung in Basel über (Re-)Produktionen lokaler Räume und Sozialitäten

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    Mit ethnographischen Methoden erkundet die Autorin ausgehend von Basel die Praxen unterschiedlicher, vor allem kollektiver Akteur*innen, die sich auf die Konzepte Quartier und Nachbarschaft beziehen und dadurch zugleich auch Quartier und Nachbarschaft, Quartierbewohnende und Nachbar*innen machen. Sie beschäftigt sich unter anderem mit Mitwirkungsverfahren, Vereinen und Apps, die gezielt Nachbar*innen miteinander bekannt machen, oder einer Bewegung, die durch die Entwicklung multifunktionaler Nachbarschaften einen sozio-ökologischen Wandel herbeiführen will. Die Untersuchung macht deutlich, dass Quartier und Nachbarschaft als lokale Räume und Sozialitäten in gegenwärtigen Kontexten translokaler Vernetzung und umfassender Mediatisierung keineswegs an Bedeutung verlieren, sondern von verschiedensten Akteur*innen als Bezugs- und Orientierungspunkte genutzt und dabei immer wieder neu und anders versammelt, imaginiert, praktiziert und (re-)produziert werden
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