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Wirkungsanalyse des Deutsch-Peruanischen Gegenwertfonds
Der Deutsch-Peruanische Gegenwertfonds (FPA) beruht auf Umschuldungsabkommen, in denen die Bundesregierung Peru Schulden erlassen und Peru sich verpflichtet hatte, einen Teil der Erlasssumme in nationaler Währung für Vorhaben der Armutsbekämpfung einzusetzen. Der daraus gebildete FPA hatte zunächst eine Laufzeit von 2003 bis 2007 und wurde dann zweimal bis 2015 verlängert. Er konzentriert sich auf besonders arme Gebiete Perus und hat drei Ziele: Verbesserung der Regierungsführung und Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene, Verbesserung der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung im ländlichen Raum sowie Verbesserung der Bewässerung in der kleinbäuerlichen Landwirtschaft.
Die vorliegende Untersuchung zeigt zunächst, dass die Ziele des FPA entwicklungspolitisch relevant sind und die Organisationsform, die regionalen Schwerpunkte sowie die Grundsätze und Verfahren des FPA seinen Zielen entsprechen. Die Wirkungsanalyse bezog sich auf eine Auswahl von Projekten der ersten Phase und ergab, dass die Projekte alle relevant und zum größten Teil auch wirksam waren; allerdings ist die Nachhaltigkeit nicht immer gewährleistet. Abschließend erörtert die Studie aus systemischer Perspektive die entwicklungspolitische Rolle bilateraler Gegenwertfonds, von denen es eine ganze Reihe in Peru und in anderen Entwicklungsländern gibt und die kontrovers diskutiert werden
Armutsbekämpfung im Transformationsprozeß: Zur Bedeutung des Subsidiariätsprinzips
Nach dem Subsidiaritätsprinzip, das der katholischen Sozialphilosophie entnommen ist, sollte jede gesellschaftliche Tätigkeit 'subsidiären' Charakter haben. Diese Norm verpflichtet - seiner ursprünglichen Wortbedeutung nach - zur Hilfe (subsidium) von oben nach unten, falls die kleinere gesellschaftliche Einheit - schuldhaft oder nicht - in eine Notlage kommt, aus der sie sich alleine nicht mehr befreien kann.1 Eine höhere staatliche oder gesellschaftliche Einheit darf demnach nur dann Funktionen einer niederen Einheit an sich ziehen, wenn deren Kräfte nicht ausreichen, diese Funktionen wahrzunehmen. Die Gesellschaft sollte primär die Initiative ihrer Glieder fördern und sich nicht an deren Stelle setzen. Der einzelne oder die kleinere Gemeinschaft sollte all das regeln, was er bzw. sie ebenso gut regeln kann wie umfassendere Organisationen. Die Befolgung des Subsidiaritätsprinzips entspricht dem Wunsch nach institutioneller Vielfalt und stellt ein Höchstmaß an Partizipation sicher. Die beste gesellschaftliche Hilfe ist aus diesem Blickwinkel deshalb die Hilfe zur Selbsthilfe. Insbesondere im Bereich der Sozialen Sicherung wird gefordert, zunächst auf Selbsthilfe zurückzugreifen, bevor Fremdhilfe verlangt wird --
Zur Problematik der Massenarmut in Entwicklungsländern : der Zusammenhang zwischen der Mikro- und der Makroebene
In vielen Entwicklungsländern ist es trotz teilweise beeindruckender Wachstumserfolge in
den vergangenen Jahrzehnten bisher nicht gelungen, für die Masse der Bevölkerung
nachhaltige Verbesserungen ihrer Lebensbedingungen zu schaffen. Große Teile der
Bevölkerung in den Entwicklungsländern sind bis heute weitgehend vom wirtschaftlichen
Wachstum in ihren Ländern ausgeklammert worden - der \u27trickle-down\u27-Effekt1 hat nicht auf
sie durchgeschlagen. Im Weltentwicklungsbericht 1990 wurde - bezogen auf das Jahr 1985 -
von 1,115 Mrd. Menschen in den Entwicklungsländern ausgegangen, die absolut arm waren;
das entspricht ungefähr einem Drittel der Gesamtbevölkerung dieser Länder. Man kann davon
ausgehen, daß es in den Entwicklungsländern derzeit ca. 1,2 Mrd. absolut armer Menschen
gibt, von denen ca. 80 % in ländlichen Gebieten leben
Finanzielle Selbsthilfegruppen In Indonesien: Zwischen Finanzsystementwicklung und Armutsbekämpfung durch Hilfe zur Selbsthilfe
Selbsthilfe und Armutsbekämpfung werden heute als selbstverständliche Elemente von Entwicklung und Entwicklungspolitik gesehen. Allerdings ist es wichtig, sich über die inhaltliche Bedeutung dieser Begriffe zu verständigen. --
The Economic Growth Debate - Geography versus Institutions: Is There Anything Really New?
International analysis of economic growth has confirmed the theoretical assumption that international variations in per capita income can to a large extent be explained by differences in the accumulation of capital and human capital and by differing rates of technological progress. However, these results do not provide an answer to the question as to what causes trans-national variations in accumulation rates and technological progress. In searching for the ultimate drivers of economic growth, three competing lines of explanation have emerged: ? The geography-hypothesis which assumes that economic growth is ultimately determined by geographical characteristics ? The institutions-hypothesis which views the quality of institutions as a fundamental driver of growth ? The policy-hypothesis which emphasises the importance of economic policy This paper provides an overview over these three hypotheses and revisits the debate over their empirical relevance. Comparing the three approaches leads to the conclusion that none of them is really new and that many of their findings have already been incorporated into the strategies for international development assistance. Furthermore, the three hypotheses are not as exclusive as the debate on geography versus institutions would suggest but are indeed interconnected and complementary. --
schwedische und britische Entwicklungspolitik zwischen ‚Solidarität‘ und ‚Eigeninteresse‘
Political scientists have long been interested in the rationale behind giving
official development assistance (ODA). With a few notable exceptions, scholars
have neglected the impact of governing parties of differ-ent provenience on a
donor country’s foreign aid policy. In order to address this shortcoming, this
paper focuses on the change of government from conservative (‚right‘) to
social democratic (‚left‘) parties in Sweden (1994) and the United Kingdom
(1997). The results contradict and qualify much of the conven-tional wisdom on
the allegedly more benign foreign aid policy of social democratic parties. The
paper reveals instead that the Swedish and British foreign aid policies of the
1990s share an interesting pattern: Social democrats tend to display a
rhetoric that is more attuned to the idea of solidarity than the conserva-tive
foreign aid agenda, but in neither case does this tendency translate into a
higher degree of solidarity as measured by five quantitative measures. On the
contrary, conservative ODA actions speak louder than their words suggest,
expressing at least as much, if not more, solidarity than their social
democratic rivals
Was bringt das Entschuldungsprogramm für hochverschuldete arme Länder?
1999 wurde die so genannte HIPC-Initiative zugunsten der ärmsten Länder (Highly Indebted Poor Countries), von der Weltbank und dem IWF 1996 ins Leben gerufen, erheblich erweitert. Die lnitiative zielt darauf ab, die Bekämpfung der Armut ins Zentrum der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und der nationalen Entwicklungsprogrammme zu stellen. Durch Schuldenstreichung soll die Auslandsverschuldung der HIPCs auf ein tragfähiges Ausmaß reduziert werden, wenn diese Länder ihrerseits erfolgversprechende nationale Maßnahmen zur Armutsbekämpfung ergreifen. Gegenwärtig sind 22 Länder in dieses Programm einbezogen. Mit einer nachhaltigen Entlastung sollte man, nach Meinung von Dr. Peter Nunnenkamp, Leiter der Forschungsgruppe "internationale Kapitalbewegungen" am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, aber nicht rechnen: "Positive Wirkungen sind möglich, wenn auch kaum in dem Maß wie vielerorts erhofft. Sie sind aber keineswegs gesichert." Peter Wahl, Mitglied das Vorstands der Nichtregierungsorganisation WEED kritisiert vor allem die Verbindung der Schuldenstreichung mit "orthodoxen Strukturanpassungsauflagen", die für ihn "armutserzeugend" wirken. Seiner Meinung nach ist die HIPC-Initiative "zu spät, zu wenig, zu kompliziert". Dieser Auffassung widerspricht Thomas Wollenzien, Direktor des Auslandssekretariats der Kreditanstalt für Wiederaufbau: "Enschuldung muss von überzeugenden Reformanstrengungen der begünstigten Länder begleitet sein. Die substantielle Schuldenerleichterung der hochverschuldeten armen Entwicklungsländer ist erforderlich, um ihnen einen Neuanfang zu ermöglichen. Dieser muss jedoch mit erheblichen Eigenanstrengungen verbunden sein und die strukturellen Ursachen der Überschuldung aufgreifen... Die im Rahmen des Pariser Clubs bei Schuldenerlassen ohnehin bestehende Konditionalität in Form einer Bindung an ein von Weltbank und Währungsfonds unterstütztes Reformprogramm sowie die gleichgerichteteEntwicklungsländer, Öffentliche Schulden, Geberländer, Entwicklungspolitik
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