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    Finanzsystem und Komplementarität

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    Wenn man untersuchen möchte, ob sich die Finanzsysteme verschiedener Länder im Verlauf der letzten Jahre aneinander angeglichen haben oder demnächst angleichen werden, braucht man ein Konzept zur Beschreibung von Finanzsystemen, durch das wesentliche Strukturen, deren Unterschiede und Veränderungen erkennbar werden, ohne dabei in "Systemgeschwafel" (D. Schneider) abzugleiten. Wir haben dafür das Konzept der Komplementarität als nützlich identifiziert. Der Beitrag stellt dieses Konzept vor und soll und seine Eignung belegen. Letztlich geht es dabei auch um die Frage, ob reale Finanzsysteme konsistente Systeme mit komplementären Elementen darstellen. Nach der Vorstellung der formalen Konzepte der Komplementarität und der Konsistenz wird "das Finanzsystem" auf seine Komple mentarität untersucht. Dazu wird ein Finanzsystem aus der Sicht von Unternehmen des nichtfinanziellen Sektors als ein System gekennzeichnet, das aus drei Teilsystemen besteht. Das erste Teilsystem ist das Finanzierungssystem einschließlich Finanzsektor und Mustern der Unternehmensfinanzierung, das zweite das Corporate Governance-System und das dritte das Unternehmens-Strategie-System. Für alle drei Teilsysteme wird – allgemein und mit Bezug auf die Finanzsysteme Deutschlands, Japans und der USA - gezeigt, inwieweit die Elemente der betreffenden Teilsysteme untereinander komplementär sind, und geprüft, ob sie in ihren Ausprägungen auch konsistent sind, d.h. wirklich "zueinander passen". Untersucht wird auch die Komplementarität und Konsistenz zwischen den Teilsystemen selbst. Der Beitrag endet mit Überlegungen über die Anwendung des Komplementaritätskonzepts. Dass ein Finanzsystem die Eigenschaft der Komplementarität aufweist, hat nicht nur weitreichende Implikationen für die Methodik der Analyse von Finanzsystemen, sondern auch für die Vorhersehbarkeit der Entwicklung von Finanzsystemen und damit für die Wahrscheinlichkeit einer Konvergenz von Finanzsystemen, für deren Effizienzeigenschaften und für die Möglichkeiten, Finanzsysteme durch gestaltende Eingriffe zu verbessern.Being able to identify the essential features of financial systems is an important precondition to carrying out any sound assessment of whether the financial systems of different countries are truly different, have become more similar in recent years, or are likely to converge in the future. For this purpose, it is necessary to recognise that financial systems are indeed systems and must be discussed as such, but without lapsing into scientifically meaningless "Systemgeschwafel" (or "systems waffle", as D. Schneider has called it). We have found the concept of complementarity to be very helpful in this respect. Two elements of a given system are considered complementary if there is potential for a higher value of one element to increase the marginal value contribution of the other element. If this potential is fully exploited, a system is called coherent. An important implication of this concept is that there can be more tha n one coherent system comprising the same set of complementary elements, but with clearly distinct values of these elements. After presenting the concepts of complementarity and coherence, and the specific indicators used to quantify them, the paper moves on to apply these concepts by analysing real-world financial systems. For the specific purposes of this paper, financial systems are construed as consisting of three subsystems. They are: enterprise financing, including relevant aspects of the financial sector; corporate governance; and corporate strategy. The paper demonstrates that, in financial systems in general, each of the three subsystems is composed of complementary elements, and that in the German, the Japanese, the British and the US financial systems, the subsystems are largely coherent. It is then shown that the three subsystems are also complementary to one another and, in the case of the four countries in question, that they also form coherent overall systems. The paper concludes by demonstrating that the concept of complementarity has far-reaching implications for all efforts to shape, and possibly improve, the structure of financial systems, and even more important implications for how financial systems function. If complementarity is strong, there is a real possibility that the convergence of real-world financial systems, which many practitioners and scholars currently believe will take place, is a convergence towards an inefficient system

    Ein Online-Tutorial für vascoda. Theoretische Grundlegung - Konzeption - Praktische Umsetzung

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    Inhalt der vorliegenden Masterarbeit ist die Konzeption und praktische Umsetzung eines Online-Tutorials (Lernprogramms) für die Benutzer des wissenschaftlichen Internetportals vascoda. In einem umfangreichen Theorieteil werden zunächst der sachliche Hintergrund (Fachportale und Funktionen des Dachportals vascoda), der didaktisch-methodische Hintergrund (Mediendidaktik, Lerntheorien, Instruktionsdesign mit besonderer Berücksichtigung von E-Learning, Begriffsgeschichte und Definitionen des Begriffs Tutorial, Informationskompetenz) sowie der technische Hintergrund (Autorenwerkzeuge) dargestellt. Auf dieser Grundlage wird eine ausführliche Planung für das vascoda-Tutorial in verschiedenen Kategorien erarbeitet (Begründung der Medienwahl, Zielgruppenanalyse, inhaltliche und didaktisch-methodische Konzeption, technische Umsetzung), an deren Ende eine detaillierte Aufstellung der Lehrinhalte und Lehrziele steht. Das Ergebnis der praktischen Umsetzung ist auf einem beiliegenden Datenträger verfügbar (ein aus vier Untermodulen bestehendes Hauptmodul des vascoda-Tutorials als exemplarischer Prototyp). Das Schlusskapitel der Arbeit enthält eine abschließende Kritik dieses produzierten Moduls und zeigt Möglichkeiten einer Weiterentwicklung auf

    Unterricht und Kompetenzerwerb in Deutsch und Englisch. Ergebnisse der DESI-Studie

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    Der hier vorliegenden Band geht in einem einleitenden Teil auf Ziele und Anlange der DESI Studie, die methodischen Grundlagen der Sprachkompetenzmessung und Erklärung sowie die Rückmeldung der DESI Ergebnisse an die Lehrkräfte ein. Die darauf folgenden Kapitel setzen die Messung von sprachlichen Kompetenzen, ..., voraus und behandeln die für die Unterrichtspraxis relevanten Fragen in den übergeordneten Themenblöcken: Leistungsverteilungen im Deutschen und Englischen sowie mit sprachlichen Kompetenzen in Zusammenhang stehende Bedingungsfaktoren auf verschiedenen Ebenen. Zunächst werden auf Ebene des Individuums die individuellen und familialen Bedingungsfaktoren sprachlicher Kompetenzen analysiert, anschließend wird auf Ebene der Klasse der Einfluss des Unterrichts und der Lehrkräfte untersucht und schließlich auf Ebene der Schule nach institutionellen Bedingungsfaktoren sprachlicher Kompetenzen geforscht. In den Kapiteln 5 bis 10 werden die Leistungsverteilungen im Deutschen in den Kompetenzbereichen Leseverstehen, Wortschatz, Argumentation, Schreiben, Rechtschreibung und Sprachbewusstheit vorgestellt; in den Kapiteln 11 bis 17 folgen die Darstellungen der Leistungsverteilungen im Englischen in den Kompetenzbereichen Hörverstehen, Leseverstehen, Schreiben, Textrekonstruktion, Sprachbewusstheit, Sprechen und interkulturelle Kompetenz. ... Einleitend wird dabei zunächst in aller Kürze auf das jeweilige Kompetenzmodell eingegangen. ... Die Operationalisierung wird anhand von Beispielaufgaben erläutert, bevor die Kompetenzniveaus definiert werden. Daran schließt sich als Kernstück eine kommentierte Darstellung der Leistungsverteilung in Jahrgangsstufe neun an, sowohl über die Bildungsgänge hinweg als auch nach Bildungsgang differenziert. Für die Kompetenzbereiche, die am Anfang und am Ende der neunten Jahrgangsstufe erhoben wurden, wird zudem die Kompetenzentwicklung innerhalb des Schuljahrs vorgestellt. Einige wichtige differentielle Effekte, wie Geschlechtsunterschiede im jeweiligen Kompetenzbereich und der Effekt der Erstsprache auf die Leistung werden zusätzlich dargestellt und jedes Kapitel schließt mit Schlussfolgerungen für die Fachdidaktik und den Fachunterricht. Kapitel 18 befasst sich mit Strukturen sprachlicher Kompetenzen und bringt die in den Kapiteln 5 bis 17 dargestellten sprachlichen Kompetenzbereiche theoriebasiert und empirisch in einen Zusammenhang. Es bildet den Übergang von dem auf einzelne Kompetenzen fokussierenden ersten Teil des Buchs zu den die Bedingungen sprachlicher Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen erforschenden folgenden Abschnitten. Die Kapitel 19 bis 25 befassen sich mit individuellen und familialen Bedingungsfaktoren sprachlicher Kompetenzen. Merkmale der Schülerinnen und Schüler sowie Merkmale der Herkunftsfamilie, dem Ort der ersten - auch sprachlichen - Sozialisation, werden mit sprachlichen Kompetenzen in Verbindung gebracht. Dabei befassen sich die Kapitel zu Sprachkompetenzen von Jungen und Mädchen, zu Sprachkompetenzen von Schülern nicht-deutscher Herkunftssprache und dem sozialen und familialen Hintergrund mit Merkmalen, die dem Unterricht vorgelagert sind. Das Selbstkonzept und die Motivation in den Fächern Deutsch und Englisch hingegen sind Teil des Gestaltungsraums von Unterricht, wie auch die Lernstrategien der Schülerinnen und Schüler in Deutsch und Englisch; diese Merkmale können somit sowohl als Bedingungen wie auch als Ergebnisse des Unterrichts verstanden werden. Eine zentrale Fragestellung von DESI ist, welche Merkmale von Lehrpersonen und des Fachunterrichts für den Kompetenzzuwachs eine Rolle spielen. Nachdem Leistungsverteilungen und individuelle Bedingungen sprachlicher Kompetenzen behandelt wurden, sind deshalb der Unterricht und die Lehrer Gegenstand der folgenden Kapitel. In Kapitel 26 wird ein theoretisches Modell für den Einfluss des Unterrichts auf die Entwicklung sprachlicher Kompetenzen vorgestellt und es wird die Analysestrategie erläutert, nach der in den Kapiteln 28 und 32 die Wirksamkeit bestimmter Merkmale des Unterrichts erforscht wird. Die Informationen über den Unterricht stammen jeweils aus der Befragung sowohl der Schülerinnen und Schüler als auch der Fachlehrkräfte, wodurch der Zugriff auf Unterricht aus beiden Perspektiven erfolgt. Für den Englischunterricht stehen zudem durch die Videostudie Beobachtungsdaten zum Englischunterricht zur Verfügung. Über diese zentralen Wirksamkeitsanalysen hinaus werden die Alltagspraxis des Deutsch- und Englischunterrichts, sowie die für den Unterricht relevanten Merkmale der Deutsch- und Englischlehrer dargestellt. Wie schon bei der Darstellung der Leistung in unterschiedlichen Kompetenzbereichen wird auch hier gesondert auf die Vermittlung interkultureller Kompetenzen eingegangen. Zusätzlich zum Unterricht bezieht DESI darüber hinausgehende institutionelle Bedingungsfaktoren sprachlicher Kompetenzen ein. Hierbei stützen sich die Analysen auf Befragungen der Fachkollegien und der Schulleitungen zu Fragen der pädagogischen Zielsetzung und Kooperationsstrukturen. Dem bilingualen Sachfachunterricht, der als eine der zentralen Innovationen für den Fremdsprachenunterricht gilt, ist zudem ein eigenständiges Kapitel am Ende des Buchs gewidmet. (DIPF/Orig./Mar.

    Ressourcenmanagement und kollektives Handeln: Wirtschaft und soziale Organisation bei einer Gemeinschaft namibianischer small miners in der Erongo-Region

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    Tobias Schmidtner verbindet in seiner durch Prof. Dr. Michael Bollig betreuten Magisterschrift ein zentrales theoretisches Anliegen der modernen Wirtschaftsethnologie mit einer innovativen, auf Empirie basierenden Anwendung. In einer achtwöchigen Feldarbeit untersuchte er die Probleme des Ressourcenmanagements in einer Gruppe illegal arbeitender small miners. Dies sind Personen, die Bodenschätze - in diesem Falle Halbedelsteine, vor allem Turmaline - mit zumeist sehr geringem Kapitalaufwand schürfen. Angesichts eklatanter Armut in den ländlichen Regionen des ariden namibianischen Westens ist diese prekäre Form der Ressourcennutzung durchaus häufig. Die von Schmidtner untersuchte Gemeinschaft von etwa 350 Menschen nutzt dabei Teile der kommerziellen Farm 'Neuschwaben'. Ihre Behausungen haben die small miners auf den Seitenstreifen einer öffentlichen Strasse � also auf staatlichem Land � unter Duldung der lokalen Behörden angelegt. Mit dem Farmer wurde ein modus vivendi gefunden: die small miners dürfen an einer bestimmten Stelle der Farm nach Edelsteinen graben, sichern aber im Gegenzug zu, dass Mitglieder der Gruppe von Viehdiebstahl und Wilderei ablassen. Die Gruppe der small miners ist multiethnisch zusammengesetzt, wobei es sich zumeist um sehr arme Personen handelt. Die begehrte Ressource Turmalin ist in ihrem Vorkommen nicht voraussagbar. Funde sind Glückssache und auch jahrelange Erfahrung in dem Gewerbe schützt offenbar nicht vor jahrelangen Misserfolgen. Schmidtner stellt nun die theoretisch interessante Frage, wie in einer solchen Gemeinschaft Ordnung erzeugt wird: Wie schützen die small miners ihren Besitz und wie stellen sie sicher, dass nach einem glücklichen Fund oder während ihrer Abwesenheit nicht andere ihre mit viel Mühe ausgehobene Grube nutzen? Wie regeln sie interne Konflikte und wie gehen sie mit externen Autoritäten um? Die Kollektivgut-Problematik wird hier gleich mehrfach angesprochen: die Emergenz von Normen sowie die Kontrolle von Regeln stellen zentrale Probleme der Arbeit dar. Schmidtner gelingt es in seiner Arbeit ausgezeichnet, theoretisches Anliegen und Empirie miteinander zu verbinden

    Euregio Mobility in der beruflichen Bildung

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    "Wie kann berufliche Bildung in europäischen Grenzregionen auf- und ausgebaut werden? Am Beispiel von sechs berufsbildenden Schulen in der Euregio Rhein-Waal berichten die Autor:innen über Potenziale und Herausforderungen grenzüberschreitender Berufsbildung. Die Forschenden begleiteten Austausche in drei Tandempartnerschaften aus jeweils einer berufsbildenden Schule in Deutschland und den Niederlanden (ROC). Teil des Projekts waren die Bildungsgänge Einzelhandel, Erzieher/-in sowie Gartenbau. Im Mittelpunkt des Projektberichts stehen die Struktur der Tandempartnerschaften, die eine niedrigschwellige Partizipation sichert, sowie der Austausch der Lehrenden. Auch der Einsatz digitaler Tools wird mit Blick auf die Covid-19-Pademie analysiert. Insgesamt liefert die Publikation neue Perspektiven auf die Möglichkeiten grenzüberschreitender Bildungsprojekte und Argumente für eine breite Mobilitätspalette, mit der Lehrende und Lernende als Multiplikatoren im europäischen Raum wirken können.

    Umfrageforschung: Entscheidungsgrundlage für Politik und Wissenschaft

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    "Der vorliegende Tagungsband dokumentiert die Beiträge der wissenschaftlichen Tagung 'Umfrageforschung - Entscheidungsgrundlage für Politik und Wissenschaft', die am 30. Juni und 1. Juli 2011 gemeinsam vom Statistischen Bundesamt, dem ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. und der Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute e.V. (ASI) in Wiesbaden durchgeführt wurde." (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Christian König, Matthias Stahl, Erich Wiegand: Vorwort der Herausgeber (7-8); Dieter Sarreither: Begrüßung durch den Vizepräsidenten des Statistischen Bundesamtes (9-12); Jürgen Schupp: Zur Relevanz der Umfrageforschung als Entscheidungsgrundlage für Politik und Wirtschaft (13-22); Nico A. Siegel, Gert G. Wagner: Umfragebasierte Politikberatung - Was kann und soll sie heutzutage leisten? (23-36); Richard Hilmer: Wahlforschung - Empirische Forschung im Fokus der Öffentlichkeit (39-48); Walter Ruhland: Kampagnenplanung einer Bundestagswahl - Erfahrungen aus Forschung und Beratung (49-54); Michael Bubik, Karsten Lamla: Das Auswertungskonzept des Zensus 2011 (55-60); Holger Bonin: Umfrageforschung im Dienst der Evaluation aktiver arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen (61-70); Hartmut Scheffler: Marktforschung zur Markenführung in Zeiten umfassender Digitalisierung (71-84); Uwe Czaia: Mediaplanung auf der Grundlage von Umfragedaten (85-96); Boyan Genev: EU-SILC-Indikatoren - Ein Überblick (97-102); Malte Ristau-Winkler: Umfragedaten in der Arbeit des BMAS (103-112); Petra Mackroth: Entscheidungen brauchen orientierendes Wissen - Erfahrungen mit der Umfrageforschung an Beispielen (113-120)

    Qualitätssicherung von Modelltransformationen - Über das dynamische Testen programmierter Graphersetzungssysteme

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    Modelle und Metamodelle repräsentieren Kernkonzepte der modellgetriebenen Softwareentwicklung (MDSD). Programme, die Modelle (unter Bezugnahme auf ihre Metamodelle) manipulieren oder ineinander überführen, werden als Modelltransformationen (MTs) bezeichnet und bilden ein weiteres Kernkonzept. Für dieses klar umrissene Aufgabenfeld wurden und werden speziell angepasste, domänenspezifische Transformationssprachen entwickelt und eingesetzt. Aufgrund der Bedeutung von MTs für das MDSD-Paradigma ist deren Korrektheit essentiell und eine gründliche Qualitätssicherung somit angeraten. Entsprechende Ansätze sind allerdings rar. In der Praxis erweisen sich die vornehmlich erforschten formalen Verifikationsansätze häufig als ungeeignet, da sie oft zu komplex oder zu teuer sind. Des Weiteren skalieren sie schlecht in Abhängigkeit zur Größe der betrachteten MT oder sind auf Abstraktionen bezogen auf die Details konkreter Implementierungen angewiesen. Demgegenüber haben testende Verfahren diese Nachteile nicht. Allerdings lassen sich etablierte Testverfahren für traditionelle Programmiersprachen aufgrund der Andersartigkeit der MT-Sprachen nicht oder nur sehr eingeschränkt wiederverwenden. Zudem sind angepasste Testverfahren grundsätzlich wünschenswert, da sie typische Eigenschaften von MTs berücksichtigen können. Zurzeit existieren hierzu überwiegend funktionsbasierte (Black-Box-)Verfahren. Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Entwicklung eines strukturbasierten (White-Box-)Testansatzes für eine spezielle Klasse von Modelltransformationen, den sog. programmierten Graphtransformationen. Dafür ist anhand einer konkreten Vertreterin dieser Sprachen ein strukturelles Überdeckungskonzept zu entwickeln, um so den Testaufwand begrenzen oder die Güte der Tests bewerten zu können. Auch müssen Aspekte der Anwendbarkeit sowie der Leistungsfähigkeit der resultierenden Kriterien untersucht werden. Hierzu wird ein auf Graphmustern aufbauendes Testüberdeckungskriterium in der Theorie entwickelt und im Kontext des eMoflon-Werkzeugs für die dort genutzte Story- Driven-Modeling-Sprache (SDM) praktisch umgesetzt. Als Basis für eine Wiederverwendung des etablierten Ansatzes der Mutationsanalyse zur Leistungsabschätzung des Kriteriums hinsichtlich der Fähigkeiten zur Fehlererkennung werden Mutationen zur synthetischen Einbringung von Fehlern identifiziert und in Form eines Mutationstestrahmenwerks realisiert. Letzteres ermöglicht es, Zusammenhänge zwischen dem Überdeckungskonzept und der Mutationsadäquatheit zu untersuchen. Im Rahmen einer umfangreichen Evaluation wird anhand zweier nichttrivialer Modelltransformationen die Anwendbarkeit und die Leistungsfähigkeit des Ansatzes in der Praxis untersucht und eine Abgrenzung gegenüber einer quellcodebasierten Testüberdeckung durchgeführt. Es zeigt sich, dass das entwickelte Überdeckungskonzept praktisch umsetzbar ist und zu einer brauchbaren Überdeckungsmetrik führt. Die Visualisierbarkeit einzelner Überdeckungsanforderungen ist der grafischen Programmierung bei Graphtransformationen besonders nahe, so dass u. a. die Konstruktion sinnvoller Tests erleichtert wird. Die Mutationsanalyse stützt die These, dass die im Hinblick auf Steigerungen der Überdeckungsmaße optimierten Testmengen mehr Fehler erkennen als vor der Optimierung. Vergleiche mit quellcodebasierten Überdeckungskriterien weisen auf die Existenz entsprechender Korrelationen hin. Die Experimente belegen, dass die vorgestellte Überdeckung klassischen, codebasierten Kriterien vielfach überlegen ist und sich so insbesondere auch für das Testen von durch einen Interpreter ausgeführte Transformationen anbietet

    Anzeige- und Interaktionskonzepte für Head-Mounted Displays im Fahrzeug

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    Head-Up Displays werden immer mehr in Fahrzeugen eingesetzt, da sie im Vergleich zu etablierten Head-down Displays Vorteile in Bezug auf Blickabwendung und Akkommodationszeiten haben können. Allerdings stehen dem gegenüber auch Schwächen wie ein hoher Verkaufspreis, hohe Anforderungen an die Fahrzeugarchitektur und eine beschränkte Anzahl an darstellbaren Anwendungsfällen. Als Head-Mounted Displays werden Displays bezeichnet, mit denen Anzeigen ebenfalls halbtransparent über der Realität dargestellt werden können, die jedoch wie eine Brille am Kopf des Fahrers getragen werden. Im Gegensatz zu Head-Up Displays sind diese unabhängig vom Fahrzeug einsetzbar und dazu in der Lage eine wesentlich größere Bandbreite an Anwendungen darzustellen. Sollten Head-Mounted Displays ein elektronischer Massenartikel werden, so werden Endverbraucher diese auch im Fahrzeug nutzen wollen. Da die virtuellen Inhalte im primären Sichtfeld des Fahrers angezeigt werden, wird es schwieriger Beeinträchtigungen der Fahraufgabe zu verhindern. Im Rahmen dieser Arbeit wird daher untersucht, unter welchen Voraussetzungen Head-Mounted Displays im Fahrzeug genutzt werden können, so dass die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gewährleistet bleibt und Fahrer von dieser Technologie optimal profitieren können. Im Grunde sind Head-Mounted Displays schon seit Ende der 1960er Jahre bekannt und seitdem Gegenstand der Forschung. Obwohl sie, genau wie Head-Up Displays, bereits seit langem in der Luftfahrtindustrie erfolgreich eingesetzt werden, wurde deren Verwendung für fahrbegleitende Anzeigen im Automobil jedoch nie ernsthaft in Betracht gezogen. Die Frage, wie Head-Mounted Displays im Fahrzeug sicher und gewinnbringend genutzt werden können, wird in dieser Arbeit in zwei Schritten beantwortet. In einem ersten Schritt, werden anhand von Grundlagenuntersuchungen spezifische Eigenschaften, Vor- und Nachteile der Displaytechnologie in Bezug auf die Anzeige von Information untersucht. In einem zweiten Schritt widmet sich die Arbeit der Frage, wie mit den angezeigten Informationen am besten interagiert werden sollte. Diese beiden Fragestellungen wurden im Rahmen von Nutzerstudien untersucht. In diesem Zusammenhang entstand neben einer Reihe von erlebbaren Prototypen unter anderem auch eine Methode zur schnellen, prototypischen Umsetzung von Anzeigekonzepten für Head-Mounted Displays. Letztlich wird in dieser Arbeit dargelegt, dass sich Head-Mounted Displays grundsätzlich für die Darstellung fahrbegleitender Anzeigen eignen können. Es wird nachgewiesen, dass es Situationen gibt, in denen diese Display-Technologie sogar inhärente Vorteile gegenüber etablierten Anzeigen im Fahrzeug hat. Weiterhin werden potenzielle Gefahrenquellen identifiziert und Lösungsansätze aufgezeigt. Außerdem werden Interaktionskonzepte entwickelt, die sich die Vorteile dieser Anzeigetechnologie zunutze machen. Hierbei werden Einflüsse unterschiedlicher Interaktionsmodalitäten und deren Wechselwirkungen mit Anzeigeparametern sowie der Fahraufgabe untersucht. Abschließend werden ausgehend von den Erfahrungen, die in dieser Arbeit gemacht wurden, Handlungsempfehlungen für Konzeptentwickler abgeleitet und konkrete Forschungsfragen für zukünftige Arbeiten formuliert

    Metapher und Metonymie

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    Empirical approaches based on qualitative or quantitative methods of corpus linguistics have become a central paradigm within linguistics. The series takes account of this fact and provides a platform for approaches within synchronous linguistics as well as interdisciplinary works with a linguistic focus which devise new ways of working empirically and develop new data-based methods and theoretical models for empirical linguistic analyses
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