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    Kritisches Denken und Problemlösen als transversale Kompetenzen mit berufsübergreifenden Anteilen und berufsspezifischen Interpretationen – Einblicke in die betriebliche Berufsbildung in Hotellerie und Informatik in der Schweiz

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    Kritisches Denken und Problemlösen gelten im Fachdiskurs als „Zukunftskompetenzen“ für das 21. Jahrhundert. Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass Dienstleistungsarbeit und Digitalisierung wichtige Entwicklungen in Wirtschaft und Arbeitsmarkt darstellen, sich arbeitsweltbezogenen Anfor­derungen laufend verändern und damit auch eine Vielzahl an Fragen und Unsicherheiten einhergehen (vgl. Backes-Gellner/Pfister 2019; Crowley 2003; National Education Association 2012; Sterel et al. 2018). Im Rahmen des vorliegenden Beitrags soll diese generelle Sichtweise mit einer konkreten Per­spektive betrieblicher Bildungspraxis in zwei Dienstleistungsberufen gespiegelt werden, in denen diesen Kompetenzen für die Ausübung der Tätigkeit eine besondere Bedeutung zukommt (Hotellerie und In­formatik).[1] Zum einen wird dabei untersucht, inwiefern kritisches Denken (KD) und Problemlösen (PL) in den curricularen Grundlagen der Ausbildung in diesen Berufen bereits verankert sind, und zum anderen, mit welchem Verständnis von KD und PL betriebliche Berufsbildende ihre Tätigkeit ausüben. Abschließend werden forschungs- und praxisbezogene Anliegen bzw. Handlungserfordernisse formu­liert. [1] Siehe bspw. López et al. (2023) oder auch Sotiriadis (2018)

    Damit das BrĂĽckenangebot zum Sprungbrett in die Sekundarstufe II wird : Zusammenarbeit an der Nahtstelle I mit dem Zentrum fĂĽr BrĂĽckenangebote Baselland aus Sicht und Beurteilung der Arbeitswelt und Berufsfachschul-Lehrpersonen

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    Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, wie zwischen dem Zentrum für Brückenangebote Baselland, den Berufsfachschulen und der beruflichen Praxis eine gute Zusammenarbeit aussehen sollte, damit Lernende aus dem Schulischen und Kombinierten Profil vor dem Einstieg in die Lehre profitieren können. Die Absicht ist es einerseits, eine Reihe von konkreten Vorschlägen für eine Zusammenarbeit an den Schnittstellen zwischen der Nahtstelle I und der Sekundarstufe II zu generieren. Andererseits soll diese Arbeit als Grundlage für die weitere Entwicklung der Zusammenarbeit der genannten Institutionen dienen. Der Übergang von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II schafft der grössere Teil der Jugendlichen auf direktem Weg. Rund ein Viertel aller Jugendlichen in der Schweiz, welche die Sekundarstufe I abschliessen, nutzen als Zwischenlösung unter anderem ein Brückenangebot. Der Einstieg in die Berufswelt fällt mit der Adoleszenz zusammen. Neben der persönlichen Auseinandersetzung in dieser Lebensphase sind die Anforderungen an schulischen und überfachlichen Kompetenzen beim Einstieg in die berufliche Grundbildung gross. Damit Jugendliche erfolgreich in die Berufswelt einsteigen können, braucht es individuelle auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Lösungen und volkswirtschaftliche Anpassungen. Die Ergebnisse wurden anhand einer qualitativen Untersuchung mit halbstandardisierten Interviews ermittelt. Als Grundlage dienten fünf Expert*innen-Interviews mit Personen aus Berufsfachschulen und der beruflichen Praxis. Es zeigt sich, dass eine verstärkte Zusammenarbeit mit den zuführenden Schulen der Sekundarstufe I/Nahtstelle I als sinnvoll und erforderlich erachtet wird. Neben bereits dem bestehenden Kernauftrag des Brückenangebots welcher die Förderung der schulischen Kompetenzen beinhaltet, sind die überfachlichen und berufsspezifischen Kompetenzen verstärkt zu fördern. Mit vermehrt praktischen Aufgaben und Einsätzen bei den drei Lernorten in der beruflichen Grundbildung, sollen die Jugendlichen eine realistische (Selbst-)Einschätzung und Rückmeldung Ihres Berufswahlprozesses sowie eine bedarfsgerechte Vorbereitung in ihrer Berufswahl erhalten. Eine individuelle Begleitung zur Vorbereitung auf ihre Anschlusslösung wird als weiterer wichtiger Punkt genannt. Als zusätzliche Herausforderung werden die bildungspolitischen Gegebenheiten benannt. Die befragten Expert*innen hinterfragen kritisch, welche strukturellen und kulturellen Voraussetzungen für eine günstige Zusammenarbeit nötig sind. Schlussendlich folgt ein Vorschlag, wie die Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Institutionen gefördert werden könnte

    Berufliche Bildung an Volkshochschulen in der Bundesrepublik Deutschland (alte Bundesländer) : Überlegungen zur Einbeziehung der Volkshochschulen in den Kreis der Träger beruflicher Weiterbildung

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    "Die Volkshochschulen in den alten Bundesländern haben seit ihrem Bestehen, besonders aber nach dem 2. Weltkrieg immer ihr Interesse an einer Mitwirkung an der beruflichen Bildung gezeigt, vor allem aber daran, diese eng mit allgemeiner und politischer Bildung zu vermitteln, um so der kulturellen Bedeutung beruflicher Qualifikation - insbesondere vor dem Hintergrund von ökologischen und Arbeitsmarktkrisen - gerecht zu werden. Was aber hat sich ereignet? In den Jahren von 1971 bis 1986 kam es trotz steigender Absolutzahlen im Angebot der Fachgebiete 'Mathematik, Naturwissenschaft, Technik' (MNT) und 'Verwaltung und kaufmännische Praxis' (VKP) zu rückläufigen Anteilen dieser Gebiete am Gesamtangebot der Volkshochschulen. Dennoch sind diese Gebiete stark angewachsen. Das Wachstum des Gebiets MNT ist vor allem durch die Informatik und die Datenverarbeitung verursacht, die ihr Veranstaltungs-Volumen von 1977 bis 1986 auf das vierzigfache ausweiten konnte. Im Bereich VKP konnte das Fach Systemanalyse und DV-Organisation sein Veranstaltungs-Volumen im gleichen Zeitraum auf das 10,6fache ausdehnen. Der Vergleich unter den alten Bundesländern zeigt, daß der Versorgungsgrad mit Angeboten der beruflichen Bildung durch Volkshochschulen in den verschiedenen Bundesländern - pro Erwerbstätigen - sehr verschieden ist, überdurchschnittlich in Niedersachsen, unterdurchschnittlich in Hamburg, Baden-Württemberg und Bayern. In den Fachbereichen Informatik, Systemanalyse, DV-Organisation ist der Versorgungsgrad im Saarland, Hessen und Niedersachsen besser als der Durchschnitt, in Bremen und Hamburg schlechter. Der Autor vermutet, daß sich im Bereich der beruflichen Bildung das Niveau angesichts steigender Anforderungen an das technische Wissen nur bei vermehrtem Einsatz hauptberuflichen Personals - bei gleichzeitig verbesserter Kooperation mit anderen Bildungsträgern halten läßt. Er befürchtet, daß auch im Bereich der allgemeinen und politischen Bildung ein Bedeutungsverlust der Volkshochschulen einsetzt, wenn die Ausstattung der Volkshochschulen mit hauptberuflichem Personal in den beruflich qualifizierenden Bereichen nicht unverzüglich verbessert wird." (Autorenreferat)Volkshochschule, Weiterbildung, Trägerschaft, Bundesländer, technische Bildung

    Einfluss der Digitalisierung auf die betrieblich organisierte kaufmännische Ausbildung in der Schweiz

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    Die kaufmännische Ausbildung ist die meistgewählte berufliche Grundbildung in der Schweiz. Die Zukunft ist aber ungewiss, denn der technologische Fortschritt und die Digitalisierung erhöhen den Druck auf die beliebte Grundbildung. Das Tätigkeitsprofil von Kaufleuten wird sich verändern. Routinebasierte und administrative Tätigkeiten werden zunehmend automatisiert. Die vorliegende Bachelorarbeit untersucht den Einfluss der Digitalisierung auf die betrieblich organisierte kaufmännische Ausbildung in der Schweiz. Dabei wird die Ausbildung ganzheitlich und nicht branchenspezifisch betrachtet. Thematisch lassen sich drei Forschungsfragen ableiten. Die erste forschungsleitende Frage befasst sich mit den Auswirkungen, die der Veränderungsprozess Digitalisierung auf die kaufmännische Ausbildung mit sich bringt. Darüber hinaus wird der kaufmännische Kompetenzwürfel im Zeitalter der Digitalisierung untersucht und es werden neue Zukunftskompetenzen eruiert. Der zukünftige Stellenwert der kaufmännischen Ausbildung wird mit der abschliessenden Forschungsfrage untersucht. Um die drei Fragen zu beantworten, wurden Interviews mit elf Experten aus dem schweizerischen Berufs- und Bildungssystem geführt. Weiter wurden mit einer internetgestützten schriftlichen Befragung über 90 Absolventen der Ausbildung befragt. Ausgewählte Fragestellungen wurden den Experten wie auch den Absolventen gestellt, um einen direkten Vergleich ziehen zu können

    Reflexive Grundbildung bis zum Ende der Schulpflicht. Konzepte und Prozeduren im Fach

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    In diesem Band wird ein Ansatz vorgestellt, nach dem der Fächerkanon einer allgemeinbildenden Sekundarstufe I nicht als unverbundene Addition historisch gewachsener, kontingenter und austauschbarer Fächer gesehen werden soll, sondern als sinnvoller Denk- und Handlungszusammenhang. Der fachliche Kern der Fächer, bestehend aus Konzepten und Prozeduren, wird dabei in den Mittelpunkt gerückt. Jedes Fach kann einen unersetzbaren Beitrag zu reflexiver Grundbildung im Sinne eines tiefenstrukturell angelegten Orientierungswissens liefern. Dies wird an vielen Beispielen aufgezeigt. Die Beziehungen der Fächer zueinander ergeben ein Fächerstrukturkonzept. Dieses soll dazu dienen, die angestrebte fachspezifische Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler im Kontext einer Schul- und Unterrichtsentwicklung im Fächerdialog ebenso zu unterstützen wie den Aufbau von nachhaltigen fachlichen Wissensstrukturen. (DIPF/Orig.

    Modularisierungsansätze in der Berufsbildung: Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Großbritannien im Vergleich

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    Dieser Sammelband enthält Beiträge zur Modularisierung in der beruflichen Bildung, die den aktuellen Stand nach 20 Jahren Diskussion und verschiedenen Umsetzungsstufen widerspiegeln. Aktuell wird in den deutschsprachigen Ländern Österreich, Schweiz und Deutschland über Individualisierungs- und Flexibilisierungselemente diskutiert. In diesem Prozess haben sich Bausteinsysteme bzw. Module als sinnvolle Instrumente für einen Modernisierungsprozess in der Berufsbildung herauskristallisiert. Da im angelsächsischen Raum die Modularisierung bereits stärker vorangeschritten ist, dient Großbritannien den Autoren als Kontrast- bzw. Referenzland

    Berufsfeld - Entwicklung: vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen und des Strukturwandels

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    Der vorliegende Expertenbericht analysiert den Einfluss verschiedener aktueller Entwicklungen wie Digitalisierung, Covid-19 und Klimawandel auf den Arbeitsmarkt und die Aus- und Weiterbildung in verschiedenen Berufsfeldern. Im Auftrag des SBFI wurden eine Literaturstudie sowie Interviews mit Expert:innen ausgewählter Berufsfelder durchgeführt, um die Herausforderungen der Berufs(feld-)entwicklung vor diesem Hintergrund einzuschätzen. Die drei untersuchten Trends unterscheiden sich in ihrer Entstehung und in ihrer Wirkung deutlich. Die Digitalisierung, als Sammelbegriff für verschiedene technologische Innovationen, wirkt als Treiber eines andauernden Strukturwandels der Wirtschaft. Covid-19 trat dagegen völlig überraschend auf. Es wirkte sich schockartig auf die Märkte inklusive des Arbeitsmarkts aus, die sich aber vergleichsweise rasch erholten. Der Klimawandel findet dagegen seit vielen Jahrzehnten statt. Es dauerte jedoch lange, bis er als menschengemachte Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft erkannt und politische Massnahmen zu seiner Eindämmung ergriffen wurden. Angesichts dieser vielfältigen Herausforderungen stellt sich die Frage, wie Berufe und Berufsfelder künftig (weiter)entwickelt werden können, um dem Wandel gewachsen zu sein. Dieser Bericht untersucht daher die aktuellen Instrumentarien der Berufsfeldentwicklung. Berufsfeldentwicklung wird hier verstanden als der Prozess der Entstehung, Veränderung und Auflösung von Berufsfeldern und Berufen. In der Berufsbildung wird der Begriff Berufsentwicklung in einem engeren Sinn verwendet, wo Bildungserlasse verbundpartnerschaftlich zwischen Bund, Kantonen und Verbänden ausgehandelt werden. Dieser Prozess gewährleistet eine starke Orientierung am Arbeitsmarkt, so dass neue Entwicklungen systematisch in die Bildungserlasse aufgenommen werden können. Zugleich sorgen national anerkannte Berufe dafür, dass sich die erworbenen Kompetenzen nicht auf den Lehrbetrieb beschränken, sondern auf dem Arbeitsmarkt breit einsetzbar sind. In den allgemeinbildenden Teilen des Bildungssystems gelten dagegen andere Steuerungsprinzipien, beispielsweise sind die meisten Schulen und Hochschulen kantonal organisiert und die Organisationen der Arbeitswelt/Verbände nur indirekt involviert. Die Analyse der Fachliteratur zu den genannten Trends ergab einen Überblick über die bisherigen Anpassungsleistungen des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes an die veränderten Rahmenbedingungen. Da sich konkrete Auswirkungen neuer Entwicklungen und Megatrends in schweizerischen Berufsfeldern in der Literatur nur beschränkt identifizieren lassen, wurden Interviews mit Expert:innen aus sechs Berufsfeldern sowie aus dem Hochschulbereich durchgeführt, um die Erkenntnisse zu ergänzen und zu erweitern. Die Digitalisierung verändert berufliche Tätigkeiten, lässt Berufe an Bedeutung gewinnen oder verlieren und neue Berufe entstehen. Die in Literatur und Interviews beschriebenen konkreten Auswirkungen sind jedoch kaum auf einen Nenner zu bringen, sondern unterscheiden sich zwischen Berufen und selbst zwischen Betrieben der gleichen Branche. Im Bildungswesen schlagen sich veränderte Kompetenzanforderungen am raschesten im Weiterbildungsbereich nieder. Mit einer gewissen Verzögerung erreichen sie auch die formale Bildung. Erstens werden neue und veränderte Kompetenzen in die Bildungsgrundlagen aufgenommen, seien es digitale Kompetenzen im engeren Sinn, oder überfachliche Kompetenzen, um die Mobilität der Lernenden und Studierenden auf einem sich wandelnden Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Zweitens werden neue Ausbildungen geschaffen, die Spezialisierungen im digitalen Bereich erlauben. Drittens hat die Digitalisierung auch die Lehre und das Schulmanagement in allen Teilen des Bildungswesens erfasst. Covid-19 hat der Digitalisierung im Bildungswesen aufgrund des erzwungenen Fernunterrichts einen Schub verliehen. Die Erfahrungen der Lehrpersonen waren dabei gemischt, was die Gestaltung des Fernunterrichts und die Förderung der Lernenden/Studierenden angeht. Auf dem Arbeitsmarkt war der pandemiebedingte Beschäftigungseinbruch nur von kurzer Dauer, und auch der Lehrstellenmarkt und die Eintritte in übrige Ausbildungen waren über alle Berufsfelder gesehen nur kurzfristig betroffen. Einzig im Weiterbildungsbereich sank die Teilnahme teilweise stark. Unklar ist, ob die Pandemie die Attraktivität einzelner Berufsfelder wie Gastronomie/Hotellerie und Gesundheitswesen langfristig verändert hat. Alle Berufsfelder werden auch von Bestrebungen erfasst, den Klimawandel zu bremsen und die Nachhaltigkeit zu fördern. Während diese Bemühungen Kosten verursachen, werden auch Stellen für einschlägige Fachkräfte geschaffen, wobei die Berufsfelder wiederum in unterschiedlicher Weise betroffen sind. Nachhaltigkeitsaspekte werden in der Berufspraxis zunehmend verankert und fliessen in die Gestaltung von Bildungsangeboten und -grundlagen ein. In der Berufsbildung geschieht dies u.a. durch den systematischen Einbezug des Bundesamts für Umwelt und des Bundesamts für Energie bei Revisionen der Bildungserlasse. Bei den Weiterbildungen im Umweltbereich ist besonders spürbar, dass die Nachfrage auch von politischen Massnahmen abhängt, mit denen die Nachhaltigkeit und damit verbundene berufliche Tätigkeiten gefördert werden. Die Analyse der drei Trends zeigt, dass sie sich vielgestaltig auswirken. Arbeitsmarkt und Bildungswesen haben sich bislang darin bewährt, die technologische Entwicklung kontinuierlich und die Covid-19-Pandemie kurzfristig im Krisenmodus zu bewältigen. Im Fall des Klimawandels beziehungsweise ökologischer Probleme genügt es hingegen nicht, auf die flexible Anpassungsfähigkeit von Arbeitsmarkt und Bildungswesen zu setzen. Entsprechend sind hier sorgfältig durchdachte politische Massnahmen notwendig. Der Staat kann in neuen Berufsfeldern zudem die Organisationsfähigkeit der Wirtschaft und generell gesellschaftliche Anliegen unterstützen. Trotzdem gibt es gute Gründe für die kollektive Steuerung des Bildungswesens, in der Verbundpartnerschaft und Föderalismus eine wichtige Rolle spielen. Eine zentralistische staatliche Steuerung könnte kaum adäquat und rasch auf die neuen Entwicklungen reagieren, die sich je nach Berufsfeld unterschiedlich auswirken. Für eine im Berufsfeld koordinierte Weiterentwicklung der betreffenden Aus- und Weiterbildungen stellen allerdings die unterschiedlichen Steuerungsmechanismen in der Berufsbildung und der Allgemeinbildung eine Herausforderung dar. Zusätzlich haben sich die verbundpartnerschaftlichen Aushandlungsprozesse der Berufsbildung zwar bewährt, doch sind die Prozesse eher aufwändig und lassen sich nur beschränkt beschleunigen oder flexibilisieren. Weiter gilt es bei der Gestaltung der Bildungsgrundlagen abzuwägen, welche Bestimmungen in welchem Detailierungsgrad notwendig sind und wie viel Autonomie den Akteuren bei der Umsetzung eingeräumt wird (Subsidiaritätsprinzip). Schliesslich kommt der Innovationsfähigkeit im Allgemeinen eine grosse Bedeutung zu, um die Krisenresilienz komplexer Systeme zu erhöhen. Daher könnte Innovation in der Berufs(feld)entwicklung – insbesondere das Ausprobieren neuer Ansätze inhaltlicher, methodischer, technologischer oder didaktischer Art an allen Lernorten – systematischer mitgedacht und der Spielraum für entsprechende Experimente aktiv gefördert werden

    Auf dem Weg zur Ingenieurin : Geschlechtsuntypische Studienwahl bei Frauen – eine qualitative Untersuchung zur Interessensentwicklung und beruflichen Entscheidungsfindung

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    Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der geschlechtsuntypischen Studienwahl bei Frauen. Konkret wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren Studentinnen der Ingenieurwissenschaften bei ihrer Studienwahl beeinflusst haben. Dabei werden nebst den förderlichen Faktoren auch allfällige Hindernisse thematisiert. Die Untersuchung wird eingebettet in das Thema der geschlechtsspezifischen Segregation. Es werden verschiedene Erklärungsansätze präsentiert, warum die meisten Berufsfelder, zu denen auch das Ingenieurwesen zählt, immer noch stark nach Geschlechtern segregiert sind. Das Thema wird dabei aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Einerseits wird auf die individuelle Ebene eingegangen, anderseits werden auch sozialisationstheoretische Aspekte sowie strukturelle Mechanismen erläutert. Ebenfalls wird die sozial-kognitive Laufbahntheorie vorgestellt, um eine psychologische und laufbahntheoretische Sichtweise auf das Thema einzubringen. Diesbezüglich stehen insbesondere diejenigen zwei Teilmodelle im Fokus, welche sich mit der Interessensentwicklung und der beruflichen Entscheidungsfindung befassen. Zur Beantwortung der Fragestellung wurde eine qualitative Untersuchung in der Form von problemzentrierten Interviews durchgeführt. Bei dieser wurden fünf ETH Studentinnen der Fachrichtungen Maschineningenieurwissenschaften sowie Elektrotechnik und Informations-technologie nach ihrer Biografie befragt. Die Ergebnisse zeigen auf, dass für die Interessensentwicklung insbesondere MINT-Lernerfahrungen im schulischen Kontext und daraus resultierende Selbstwirksamkeitserwartungen wichtig gewesen waren. Für die Umsetzung des Studienwahlentscheids war die Unterstützung des sozialen Umfelds (sowohl durch Eltern als auch Lehrpersonen) förderlich. Ebenfalls haben Vorbilder einen begünstigenden Einfluss auf die Studienwahl ausgeübt. Dabei handelte es sich vorwiegend um Personen ausserhalb der Familie und um andere Inspirationsquellen in verschiedenen Medien. Hinweise auf Hindernisse konnten vorwiegend im Studienumfeld gefunden werden. Diese manifestieren sich in der Form von Geschlechterstereotypen. Aufgrund dieser Erkenntnisse werden verschiedene Handlungsempfehlungen formuliert, z.B. wie Selbstwirksamkeitserwartungen durch die Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung gesteigert, die Unterstützung des sozialen Umfelds gefördert sowie Hindernisse im Studienumfeld abgebaut werden können

    Stellungnahme zur Weiterentwicklung der KMK-Strategie "Bildung in der digitalen Welt"

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    Die Kultusministerkonferenz hat die Ständige Wissenschaftliche Kommission um eine Stellungnahme gebeten, welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, um das Bildungssystem auf gelingende Lehr-Lern-Prozesse unter Einbeziehung digitaler Hilfsmittel besser vorzubereiten
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